Category: Thriller/Krimi
Autor: |
Cleo Konrad |
Verlag: | Lübbe |
ISBN-13: | 978-3757700829 |
Taschen-buch: | 528 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Wenn die Sünden der Vergangenheit dich einholen …
Inhalt:
Mira liebt ihren Beruf als Lehrerin, doch ein plötzlich aufgetauchtes Video von ihr scheint in kürzester Zeit alles zu zerstören, was sie sich aufgebaut hat. Das Deep Fake wirkt täuschend echt und verbreitet sich rasend schnell im Netz. Antworten auf die drängenden Fragen findet sie nur im Dorf ihrer Kindheit, welchem sie für immer den Rücken gekehrt hat. Hier muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen, doch sie ist es nicht allein, die Schuld auf sich geladen hat …
Meine Meinung:
Die Autorin war mir bisher völlig unbekannt, aber durch die begeisterte Empfehlung eines Bloggers und auch das ansprechende Thema konnte ich nicht lange an dem Buch vorbeigehen. Und ich habe es keine Minute bereut. So wirklich als Thriller würde ich es nicht bezeichnen, aber es ist ein unglaublich spannender Roman über die Sünden der Vergangenheit, Geheimnisse, zerbrochene Freundschaften und unerwiderte Liebe, der viele Themen aufgreift, wie Mobbing, Homosexualität und Kirche, Übergriffe gegenüber Schutzbefohlenen etc.
Vor allem der Kontrast zwischen der modernen Welt, in der Deep Fakes an der Tagesordnung sind und immer mehr Einzug in unser Leben halten und einem verschlafenen Dorf in Bayern, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, ist faszinierend. Der Aufbau ist auch super gut gelungen. Einerseits erleben wir Miras Perspektive, die alles versucht, um ihren Ruf zu retten. Auf der anderen Seite sind da die Tagebucheinträge von Kat, die ihr Leben ab dem Zuzug in eben jenes Dorf beschreibt. Ist anfangs noch unklar, was das eine mit dem anderen zu tun hat, laufen die Fäden dann doch zusammen und ergeben kongenial ein Ganzes.
Die sehr bildhaft dargestellte düstere Atmosphäre in diesem Dorf, vor allem dann auch zum Ende hin mit der entsprechenden Witterung, sorgt für Gänsehaut. Mit den Charakteren konnte ich mich gut identifizieren, wobei man natürlich den beiden Frauen am nächsten kommt, die aus ihrer jeweiligen Sicht berichten. Auf den letzten 100 Seiten nimmt die Spannung noch mal derart Fahrt auf, dass man das Buch nur unschwer aus den Händen legen kann. Schließlich punktet die Autorin dann noch mit immer wieder überraschenden Wendungen, die man einfach nicht kommen sah. Ich bin von der Story auf jeden Fall super begeistert gewesen und kann sie jedem nur wärmstens an Herz legen.
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Autor: |
Andreas Winkelmann |
Verlag: | Rowohlt |
ISBN-13: | 978-3499013317 |
Taschen-buch: | 380 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Die vermissten Mädchen
Inhalt:
Vor sieben Jahren verschwindet die 17jährige Isabell spurlos. Ihr Vater Jonas tötet, nachdem seine Frau Suizid begangen hat, den Hauptverdächtigen und landet im Gefängnis. Heute wird wieder eine junge Frau vermisst und ihre Großmutter beauftragt die Privatdetektivin Franca mit der Suche nach Silvia. Diese war Isabells Klassenkameradin und scheint zu wissen, was mit ihr geschah. Gemeinsam mit Jonas, der inzwischen wieder auf freiem Fuß ist, versucht Franca Licht ins Dunkel zu bringen und stößt auf einen Pfuhl voller Geheimnisse und Intrigen.
Meine Meinung:
Ich habe mich gefreut, den neuen für sich allein stehenden Thriller von Andreas Winkelmann diesmal zeitnah lesen zu können, wobei die Hauptfiguren durchaus Potential für eine Reihe bieten.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an sehr gut unterhalten und gefesselt. Anfangs gibt es zwei Zeitstränge, die Isabells Verschwinden und die Reaktionen ihres Vaters darauf sowie die Suche von Franca nach Silvia beinhalten. Nach immer mehr Verknüpfungen der beiden Fälle laufen diese zusammen und Franca und Jonas bilden ein ungewöhnliches Ermittler-Duo. Ich mochte beide Hauptfiguren und hätte gerade bei Franca gern mehr über ihre Vergangenheit erfahren.
Die Story wartet mit dem ein oder anderen unerwarteten Plot-Twist auf und die Spuren sind so geschickt gelegt, dass das Miträtseln zwar Spaß macht, jedoch kaum zum schlussendlichen Ergebnis führen dürfte. Ein paar Klischees werden zwangsläufig bedient und zwischenrein flaut die Spannung ein wenig ab, weil nicht wirklich viel passiert, aber das ist zu verschmerzen.
Zusammengefasst ein wirklich gut durchdachter, intelligenter Thriller, der eigentlich eher ein Krimi ist und von dem ich mir eine Fortsetzung gut vorstellen könnte.
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Autor: |
Stefan Piasecki |
Verlag: | Selfpublishing |
ISBN-13: | 979-8339673033 |
Taschen- buch: |
486 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Exzellent recherchierter Politthriller, der den Zeitgeist der 80er widerspiegelt
Inhalt:
Dr. Reza Sistani ermöglicht seinen Anlegern im Frankfurter Bankhaus Praetorius Ende der 80er enorme Renditen, wird jedoch hartnäckig von der Journalistin Shila Abó Malungu verfolgt, die an der Legalität seiner Geschäfte zweifelt. Sein wichtigster Mitarbeiter versteckt die durch Zufall im Westen gestrandete Ada aus der DDR, deren Eltern hochangesiedelt beim MfS arbeiten, in der Hausbesetzerszene. Durch seine Großanleger unter Druck gesetzt, begeht Reza Fehler und verstrickt sich immer tiefer in deren Geschäfte mit Waffen. Von verschiedenen Geheimdiensten ausgespielt, gerät er bei einem Giftgasanschlag im Iran in tödliche Gefahr.
Meine Meinung:
Bereits mit seinem Roman "Die Sterne der Welt" hat mich Stefan Piasecki durch seine aufwendige Recherche und detailgetreue Beschreibung der Zustände auf dem politischen Parkett der damaligen Zeit sehr für sich eingenommen. In "Vergiftete Sonne" gibt es ein Wiedersehen mit der Familie Darburg, hauptsächlich in Form von Linns Tochter Ada, sowie Reza, der schlussendlich bereuen wird, seiner Liebe zu Linn keine Chance gegeben zu haben.
Ob es die Einblicke in die neue Welt der Computer, das Geschäft mit der käuflichen Liebe, die radikalen Ideen einiger Hausbesetzer oder die Italo Disco Szene sind, der Zeitgeist der 80er wird überall deutlich. Vor allem dem Erzählstrang um Ada bin ich sehr gern gefolgt, die aus ihrer Verachtung für den Westen keinen Hehl macht und einfach nur zurück in ihre Heimat will.
Die teilweise sehr ins Detail gehenden Beschreibungen der Finanzstrukturen bis etwa zur Mitte des Buches haben meinen Lesefluss ein wenig gehemmt, aber danach nimmt die Spannung enorm an Fahrt auf und es endet mit einem großen Showdown, der mich auch ein wenig traurig zurückließ. Die Machenschaften auf höchsten politischen Ebenen und wie skrupellos für Profite mit Menschenleben gespielt wurde, macht wieder einmal unfassbar wütend, besonders vor dem Hintergrund, dass sich dahingehend vermutlich nicht viel verändert hat. Die zahlreichen Fotos von Originalschauplätzen und Zeitdokumenten zeigen, wie tiefgehend die Recherche des Autors geht und machen so das Buch zu einem Gewinn für politisch Interessierte vor allem zur Zeit des Kalten Krieges und geben weitere Einblicke in deutsch-deutscher Geschichte.
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Autor: |
Sebastian Fitzek |
Verlag: | Droemer |
ISBN-13: | 978-3426281550 |
Gebundene Ausgabe | 492 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Begleitung durch die Nacht
Zum Inhalt:
Klara ist auf der Flucht durch die Nacht. Es ist ihr angekündigtes Todesdatum, welches der "Kalenderkiller" mit Blut an die Wand schrieb. Wird er sie erwischen oder ihr gewalttätiger Ehemann, oder hat sie einfach nur Wahnvorstellungen? Wie durch einen Zufall kommt sie in telefonischen Kontakt mit Jules Tannberg, der am Telefon ehrenamtlich hilflose Frauen auf ihrem Heimweg begleitet. Eine nervenaufreibende Nacht liegt vor beiden und das Ende ist ungewiss.
Meine Meinung:
Als die Ankündigung für die Verfilmung dieses Fitzek-Buches stand, war es höchste Zeit, es endlich mal in die Hand zu nehmen, was mir bisher aus Zeitgründen nicht gelungen war.
Ein weiteres Mal konnte mich mein Lieblings-Thrillerautor restlos überzeugen. Während der Gespräche von Klara und Jules wird deren Vergangenheit aufgedeckt und die hier offenbarte Gewalt gegen Frauen ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Wen das Thema triggern könnte, sollte das Buch lieber nicht lesen, denn es spart nicht gerade mit Details.
Ansonsten bot der Roman mir wieder alles, was ich an Fitzek liebe. Kurze Kapitel mit gemeinen Cliffhangern, die das Weiterlesen quasi erzwingen. Durchgängig extreme Spannung, überraschende Wendungen und schlussendlich wird einmal mehr alles auf den Kopf gestellt. Der Autor schafft es doch immer wieder, mich aufs Glatteis zu führen. Am Ende ist man erst verwirrt, dann erstaunt und schließlich absolut zufrieden. Erst recht, wenn man die wie immer superschöne Danksagung gelesen hat, auf die ich mich mittlerweile genauso sehr freue wie auf das Buch selbst.
Fitzek-Fans werden das Buch ohnehin bereits verschlungen haben, aber wer psychologische Spannung mag und ein Ansteigen des Pulses vor Aufregung, der sollte auch gern mal zu einem Buch von ihm greifen, wenn er es noch nicht probiert hat.
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Autor: |
Michael Tsokos |
Verlag: | Knaur |
ISBN-13: | 978-3426528723 |
Klappen-broschur: | 361 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Kleiner Junge in Gefahr
Zum Inhalt:
In einer Bauwagensiedlung am Rande der Gesellschaft wird ein Mann ermordet. Im Kofferraum seines Autos findet die Polizei die hüllenlose Kinderleiche des seit über vier Jahren vermissten Oleg. Erst jetzt meldet eine illegal in Berlin lebende Mutter jordanischer Herkunft, dass ihr kleiner Sohn Yasser seit vier Tagen vermisst wird. Beide stammen aus demselben Wohngebiet. Ein Wettlauf um das Leben des Kindes beginnt. Um Informationen über seinen Aufenthaltsort zu bekommen, bedarf es der Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao, die Kriminalhauptkommissarin Monica Monti vom Berliner LKA eine große Hilfe ist.
Meine Meinung:
"Mit kaltem Kalkül" ist der zweite Teil der neuen Reihe von Michael Tsokos, der sich um die Arbeit der Rechtsmedizinerin Sabine Yao dreht. Es handelt sich hier um einen durchaus spannenden Fall, der mit vielen Perspektivwechseln und kurzen Kapiteln den Leser in atemberaubendem Tempo durch den Roman fliegen lässt.
Auf persönlicher Ebene gibt es bei Sabine kaum Neuigkeiten, aber sie ist weiter an der Seite ihrer Schwester, die inzwischen aus der Klinik entlassen wurde und die Vorbereitungen dafür trifft, dass ihre Zwillings-Mädchen wieder bei ihr leben können. Ansonsten ist die Rechtsmedizinerin zeitlich stark in den neuen Fall eingebunden, zumal sie auch noch eine neue Praktikantin an ihre Seite bekommt.
Einen Nebenstrang bekommt ein jordanischer Ex-Geheimdienstler, der ebenfalls nach dem vermissten Jungen sucht. IT-Spezialistin Sara Wittstock tritt diesmal nicht in Erscheinung, dafür hat Monica Monti ihren großen Auftritt, die Sabine beinahe den Rang abläuft und sie fast zur Nebenfigur degradiert. Die Perspektivwechsel zum kleinen Yasser sind sehr berührend und emotional aufwühlend.
Neben den Obduktionen von Sabine werden auch noch einige weitere interessante Fälle von Professor Paul Herzfeld verteilt, die überraschende Ergebnisse liefern. Obwohl ich die detailreichen rechtsmedizinischen Beschreibungen durchaus zu schätzen weiß, waren sie mir in diesem Buch ein paarmal fast zu ausführlich geraten und ich hätte sie am liebsten überblättert. Hier muss man als Leser schon großer Fan dieses Arbeitsgebiets sein.
Insgesamt wieder ein sehr lesenswertes Buch, das beweist, dass Dr. Tsokos ein Profi auf seinem Gebiet ist und dies auch auf eine spannende Thriller-Handlung übertragen kann.
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Autor: |
Arno Strobel |
Verlag: | Fischer |
ISBN-13: | 978-3596709236 |
Taschen- buch: |
368 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Die Schattenseiten des Ruhms
Inhalt:
Eric Sanders’ Karriere nimmt mit seinem Auftritt im Münchner Tatort so richtig Fahrt auf. Seine Follower-Zahlen steigen, aber er spürt auch unmittelbar die Schattenseiten seiner plötzlichen Berühmtheit. Jemand gibt sich im Netz für ihn aus und stellt ihn in ein schlechtes Licht. Immer mehr dringt der Stalker in sein Leben, entführt schließlich seine Frau und Sohn und verlangt, dass er einen Mord gesteht. Hängen seine Albträume, die er von einem brennenden Haus und dem Tod seiner Eltern hat, damit zusammen. Um seine Familie zu retten, muss Eric seine Vergangenheit aufarbeiten und das so schnell wie möglich.
Meine Meinung:
Arno Strobel ist einer meiner Lieblingsautoren und endlich bin ich mal wieder zeitnah dazu gekommen, seinen aktuellen Thriller zu lesen. Nach einem starken Einstieg liest sich auch dieses Buch geschmeidig weg, wobei die Spannung durchgängig vorhanden ist, wenn sie auch nicht gerade atemlos macht.
Eric Sanders scheint ein sympathischer Typ zu sein, für den man Verständnis aufbringt, die meisten Nebenfiguren bleiben eher blass. Die ganze Verschleierung seiner Geschichte scheint schon etwas unglaubwürdig, es gibt dazu auch keine Aufklärung. Man begleitet die Hauptfigur gern auf seiner Recherche, aber große Überraschungseffekte gibt es nicht. Mit dem Plot-Twist am Ende hatte ich bereits gerechnet. Dieses kommt dann auch ziemlich abrupt und es blieben für mich einige Fragen offen, war ich nicht so gern mag.
Insgesamt ist es aber ein sehr gut zu lesender Thriller, der sowohl die Gefahren der neuen Medien aufgreift als auch deutlich macht, wie leicht Manipulation gelingen kann. Für Strobel-Fans wahrscheinlich sowieso ein Muss, aber auch sonst sicher kein Fehlgriff für Genre-Kenner.
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Autor: |
Marc-Uwe Kling |
Verlag: | Ullstein |
ISBN-13: | 978-3-550-20299-5 |
Gebundene Ausgabe | 269 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Schockierendes Thema, Ende unerwartet
Zum Inhalt:
Ein brutales Vergewaltigungsvideo sorgt im Netz für Aufruhr. Das Opfer: die 16jährige Lena Palmer. Die Täter: vermutlich Geflüchtete. Was natürlich im ganzen Land für Empörung sorgt und den rechtsradikalen Strömungen in die Hände spielt. Mit dem Fall beauftragt wird bewusst die BKA-Kommissarin Yasira Saad, zwar in Deutschland aufgewachsen, die Eltern stammen jedoch aus dem Libanon. Trotz intensivster Suche stockt die Ermittlung, bis ein unfassbarer Verdacht aufkommt. Ist das gewalttätige Video eventuell gar nicht echt?
Meine Meinung:
Nachdem ich in eine Leseprobe des Buches reinschnuppern konnte, musste ich es mir unbedingt besorgen. Zwar kenn ich den Autor dem Namen nach, hatte allerdings bisher nichts von ihm gelesen. Ich weiß aber, dass er sonst eher witzig unterwegs und dies sein erster Spannungsroman ist. Nun, auch wenn das behandelte Thema keineswegs witzig und eher angsteinflößend ist, gibt es dennoch einige Szenen und Aussagen, wo durchaus die Situationskomik bei mir für das eine oder andere Schmunzeln sorgte.
Es werde einige aktuelle Brandherde thematisiert wie Klima, Essgewohnheiten, Diversität etc., aber vorrangig geht es um Manipulation durch Medien, den dadurch vorangetriebenen Rechtsruck im Land und natürlich die Gefahren durch KI, die aktueller und brisanter nicht sein könnten in einer Welt, wo ohne Digitalisierung quasi nichts mehr funktioniert. Klar, der Titel des Buches nimmt einiges vorweg, ich hatte allerdings trotzdem nicht mit der Wendung gerechnet, die die Geschichte nimmt, dabei ist sie doch so typisch für die aktuelle Zeit.
Ich hätte mir das Ende ein wenig ausführlicher, vielleicht auch nicht ganz so brutal gewünscht, denn es kam wie mit einem Knall und plötzlich ist Schluss. Allerdings sorgt es dafür, dass ich noch lange darüber nachdenken werde und die aufgedeckten Gefahren, die meines Erachtens höchstens eine Winzigkeit von der gelebten Realität entfernt sind, machen mir nicht unbedingt Hoffnung für die Zukunft.
Die Hauptfigur war mir sympathisch, aber außer ihr und vielleicht noch ihrem direkten Partner Michael gibt es sonst eigentlich fast nur die üblichen Stereotypen, wie den cholerischen Chef, den Computer-Nerd und natürlich die bösen Rechtsradikalen. Der Schreibstil ist schnörkellos, rasant, spannend. Ich kann das Buch auf jeden Fall Krimi-Lesern empfehlen, die sich für moderne Technik interessieren und auch mal ohne psychopathischen Serienkiller auskommen möchten.
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Autor: |
Ernest Nybørg |
Verlag: | Verlag Edition AV |
ISBN-13: | 978-3868413168 |
Taschenbuch: | 274 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Kostbares Trinkwasser – Kampf um ein Luxusgut
Inhalt:
Es sollte wie ein Unfall aussehen, aber bald wird klar, dass der tote Politiker Niels Bjerg einem Mord zum Opfer fiel. Während sein Vorgesetzter von einer Beziehungstat ausgeht und den Fall schnell zu den Akten legen will, vermutet Kommissar Erik Martensen aus Odense etwas komplexere Hintergründe, die mit einer geplanten Trinkwasser-Pipeline von Dänemark nach Berlin zu tun haben. Ein weiterer Mord geschieht, der offenbar in Zusammenhang mit dem ersten steht. Martensen stößt auf eine Mauer des Schweigens, doch mit Hilfe seiner scharfsinnigen Kollegen kommt er den wahren Tätern immer näher.
Meine Meinung:
Nach den von mir sehr geschätzten Lena Halberg-Romanen setzt sich der Wiener Autor Ernest Nybørg nun wieder mit einem sehr aktuellen und auf wahren Fakten beruhendem Thema in Form eines Kriminalromans auseinander. Die zunehmende Wasserknappheit auf der Erde ruft natürlich auch windige Geschäftemacher auf den Plan, die vor nichts zurückschrecken für den eigenen Profit.
Mir hat der Roman um Kommissar Martensen, der konsequent seine einmal aufgenommene Spur verfolgt, sehr gut gefallen. Eric hat seine Eigenheiten, die ihn sehr sympathisch und authentisch machen. Besonders aber auch seine Kollegen, der schrullige Kantinenchef nebst Papagei sowie die ehemalige Hammerwerferin Hilda, sind immer für eine amüsante Abwechslung, jedoch auch den entscheidenden Hinweis zum Weiterkommen gut.
Der Täter ist dem Leser recht schnell bekannt, aber die Aufdeckung des Komplotts dahinter dauert über den Roman an und lässt so den Spannungsbogen kaum je abflachen. Das Buch kommt ohne große Action oder schwindelerregende Wendungen aus, was ich persönlich eigentlich bevorzuge, bietet aber dem geneigten Krimileser solide Ermittlerarbeit mit erschreckenden Hintergründen zu politischen Machtspielchen. Dazu lernt man einige sehr schöne Regionen Dänemarks ebenso kennen, wie man den Kommissar nach Rostock sowie ins schöne Frankreich begleitet.
Wer einen ruhigen, gut recherchierten Kriminalroman sucht, der aufgrund seiner Aktualität so manches Nachdenken verursacht, ist mit Ernest Nybørgs neuem Roman gut beraten.
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Autor: |
Florian Schwiecker & Michael Tsokos |
Verlag: | Knaur |
ISBN-13: | 978-3426446232 |
Taschen- buch: |
344 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Ärztin oder KI – wer ist schuld?
Zum Inhalt:
Bei einem Routineeingriff stirbt ein Patient. Die Rechtsmedizin stellt einen Behandlungsfehler fest und die zuständige Ärztin wird angeklagt. Doch so einfach, wie es scheint, ist es nicht. Denn sie wurde von einer KI bei der Vorbereitung der Operation unterstützt. Ist vielleicht diese dafür zur Verantwortung zu ziehen oder gar der Entwickler? Der Berliner Strafverteidiger Rocco Eberhardt nimmt sich des Falls an, der auch in den Medien hohe Wellen schlägt.
Meine Meinung:
Ich hatte mich schon auf den nunmehr vierten Band der Justiz-Krimi-Reihe von Schwiecker und Tsokos gefreut. Rechtsmediziner Jarmer und vor allem auch den Verteidiger Rocco Eberhardt in ihrem Fachgebiet zu erleben, macht einfach Spaß.
So hat mich auch dieser Band der Reihe nicht enttäuscht, gerade weil er ein hochaktuelles Thema beleuchtet: Künstliche Intelligenz. Zu ihrem Einsatz in der Medizin hatte ich bisher so gut wie keine Informationen, was den Fall für mich so spannend machte. Der knackige Schreibstil mit kurzen Kapiteln, die oft mit einem Cliffhanger enden, ließ mich geradezu durch das Buch fliegen und die Spannung kontinuierlich am oberen Limit halten. Der dargestellte Einfluss der reißerischen Presse gibt dem Ganzen noch einmal einen besonderen Kick.
Auch eine überraschende Wendung fehlt nicht, die aber durchaus nachvollziehbar ist, sodass ich das Buch mit großer Befriedigung beenden konnte. Es mangelt nicht an Gesellschaftskritik und die fachlichen Details sind leicht verständlich aufbereitet, sodass einem Lesevergnügen bei diesem spannenden Justizthriller nichts im Wege steht.
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Autor: |
Christian Eckl |
Verlag: | IVR Verlag |
ISBN-13: | 978-3989423992 |
Taschen- buch: |
333 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Deutsch-deutsche Verschwörungsgeschichte auf höchster Ebene
Inhalt:
Berthold Grün will Veränderungen für sein Land – die DDR. Dafür geht er auf die Straße und wird Zeuge des kaltblütigen Mordes an mehreren Menschen, begangen von der Stasi bzw. einem gewissenlosen KGB-Agenten. In den Wirren der Wende wird er zum Sündenbock und für ebendiese Morde verantwortlich gemacht. Ein cleverer Anwalt kann sein Todesurteil verhindern. Er landet für 30 Jahre in der Psychiatrie, wo er ruhiggestellt wird. Entlassen mitten in der Corona-Krise stellt er Unglaubliches fest und seine Recherchen bringen ihn in tödliche Gefahr. Denn die Akteure von damals bekleiden inzwischen höchste politische Ämter.
Meine Meinung:
Mit diesem fiktionalen Verschwörungsthriller ist Christian Eckl eine spannende Betrachtung auf die Zeit der Wende bzw. die Situation in Gesamtdeutschland 30 Jahre später gelungen. Sowohl der aktuelle Präsident von Russland, unsere ehemalige Bundeskanzlerin sowie weitere hochrangige Personen spielen dabei eine Rolle. Außer Markus Wolf wird zwar keiner mit Namen erwähnt, natürlich weiß man aber trotzdem, wer gemeint ist. Daher muss man sich als Leser immer wieder selbst zur Räson rufen, dass alles reine Fiktion ist und nicht den Tatsachen entspricht. Denn während manche Situationen als absurd von der Hand zu weisen sind, gibt es Begebenheiten, die durchaus eine gewisse Realitätsnähe für sich beanspruchen. Was einem teilweise ein unangenehmes Gefühl beschert.
Die Protokolle der Sitzungen des Politbüros der DDR mit Erich Honecker und Co. fand ich einerseits ausgesprochen witzig, aber auch hier kommt mir vieles äußerst glaubhaft vor. Es ist erstaunlich, wie die Hauptfigur Berthold Grün nach den vielen Jahren unter Medikamenteneinfluss doch so klar und präzise ihre Schlüsse zieht, das erscheint mir etwas fragwürdig, ist für den Verlauf der Geschichte jedoch notwendig. Die ein oder andere Kritik am aktuellen Politikgeschehen scheint mir der Autor seiner Figur in den Mund gelegt zu haben und vieles davon würde ich genau so unterschreiben, was ihn mir sehr sympathisch macht.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und die Handlung wird durchgängig von Spannung getragen, sodass keine Langeweile aufkommt. Auch wenn mir ein paar zu viele Fehler im Buch enthalten sind, so hat es mich doch sehr gut unterhalten und kann Fans von Verschwörungsthrillern nur empfohlen werden.
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