Archives: August 2011
Autor: |
Arno Strobel |
Verlag: | Fischer |
ISBN-10: | 3596186323 |
Taschenbuch | 368 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Genial konstruiertes Psychoduell
Zum Inhalt:
Ein kleines Mädchen verschwindet und ein anonymer Anruf führt die ermittelnden Kommissare Menkhoff und Seifert in die Aachener Zeppelinstraße. Dort öffnet ihnen der Psychiater Dr. Joachim Lichner, der bereits über 13 Jahre für den Mord an einem kleinen Mädchen inhaftiert war. Hat er sich erneut verdächtig gemacht? Ein Psychoduell zwischen dem redegewandten Psychiater und dem von seiner Schuld überzeugten Kommissar beginnt, indem die Exgeliebte beider Männer, Nicole Klement, eine große Rolle spielt.
Meine Meinung:
Nach seinen ebenso zu empfehlenden Kirchen-Thrillern „Magus – Die Bruderschaft“ und „Castello Cristo“ legt Arno Strobel mit „Das Wesen“ seinen nunmehr zweiten Psychothriller vor. Noch besser als im Roman „Der Trakt“ gelingt es dem Autor mit den Erwartungen der Leser zu spielen. Durch den ständigen Wechsel zwischen den Zeitebenen des fünfzehn Jahre alten und des aktuellen Entführungsfalls wird eine unglaubliche Spannung erzeugt. Man findet sich selber in der Rolle des Ermittlers wieder, versucht Fehler zu entdecken und wird doch immer wieder überrascht.
Bravourös gelingt es Arno Strobel durch kleine Andeutungen die Neugier jeweils so weit zu schüren, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Die jeweils recht kurzen und sehr flüssig zu lesenden Kapitel verführen zu immer noch einem weiteren, bevor die Augen zufallen.
Den Beschreibungen der Stadt Aachen ebenso wie des Polizeiapparates merkt man die intensive Recherche des Autors vor Ort an. Die Charaktere, vor allem der Kommissare, mit all ihren Selbstzweifeln und Schwächen sind sehr gut herausgearbeitet. Am liebsten möchte man sie nach Ende des Buches nicht loslassen und vielleicht gibt es ja mal ein Wiedersehen.
In seinem nächsten Psychothriller wird der Leser jedoch erstmal nach Hamburg entführt, wie man der enthaltenen Leseprobe entnehmen kann, welche bereits extreme Gänsehaut verursacht und die Spannung bis zum Erscheinen des Buches kaum ertragen lässt.
Autor: |
Tanya Carpenter |
Verlag: | Diana Verlag |
ISBN-10: | 3453354583 |
Taschenbuch | 576 Seiten |
Persönliche Wertung: |
|
Serienzuge-hörigkeit: | 1. Teil der “Ruf des Blutes”-Serie |
Auftakt einer düster-verführerischen Vampirserie
Inhalt:
Als die junge Hexe Melissa von ihrem Archäologie-Studium nach Hause zurückkehrt, wird sie von ihrer Großmutter Margret Crest hinsichtlich ihrer Talente als Hexe geprüft, denn sie soll einst den Hexenorden als Hohepriesterin übernehmen. Zur gleichen Zeit erhält sie in der Nacht Besuch von dem unwiderstehlichen Vampir Armand de Toulourbet, der sie schon seit Jahren beobachtet. Dieser schürt Zweifel in ihr und beim Durchsuchen der Bibliothek stößt sie auf ein Manuskript mit unglaublichem Inhalt. Melissas Mutter Joana sowie ihre Tante Lilly wurden vom Hexenzirkel der Roten Priesterinnen ermordet, sie selbst nur aufgrund ihrer viel versprechenden Talente verschont. Ihr ganzes bisheriges Leben stellt sich als Lüge heraus. Sie ergreift sofort die Flucht, wird jedoch vom Hexenzirkel ergriffen. Nur ganz knapp gelingt es Armand, sie vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen zu bewahren.
Er bringt sie zum Geheimbund der Ashera, wo sie ein neues Zuhause und eine Familie findet. Ihre Ausbildung zur Hexe wird dort vollendet und sie begibt sich auf gefährliche Außeneinsätze, die sie mehr als einmal in tödliche Gefahr bringen. Ein Umstand, den Armand keinesfalls gutheißen kann, denn längst hat er sich unsterblich in Melissa verliebt, die seiner einstigen großen Liebe Madeleine so ähnlich ist. Auch Melissa erliegt sehr schnell seinen Verführungskünsten, doch ist sie bereit, ihm auch in die endlose Dunkelheit zu folgen?
Meine Meinung:
„Tochter der Dunkelheit“ ist der erste Teil der „Ruf des Blutes“-Serie der hessischen Autorin Tanya Carpenter. Da die Serie in diesem Jahr mit dem letzten und sechsten Band ihren Abschluss findet, habe ich mir vorgenommen, alle Romane hintereinander zu lesen. Der erste Teil war mir bereits bekannt und auch jetzt beim zweiten Lesen konnte ich mich der Faszination des Romans nur schwer entziehen.
Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist die Hexe Melissa, die hier im ersten Teil vor den Scherben ihres bisherigen Lebens steht und ihre Vergangenheit Stück für Stück aufarbeiten muss. Anfangs erscheint sie ein wenig naiv in ihrer Handlungsweise, dafür dass sie studiert hat und halb zur Hexe ausgebildet wurde. Auch verfällt sie für meinen Geschmack Armand ein wenig zu schnell. Aber letzten Endes resultiert das aus seiner Unwiderstehlichkeit.
Überhaupt sind die Vampire bei Tanya Carpenter keineswegs weichgespült. Sie sind mächtige Verführer, überirdisch schön, aber auch gnadenlos in der Durchsetzung ihrer Wünsche. Dass sie ihre Leidenschaften, vor allem sexueller Natur, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer und unabhängig vom Geschlecht ausleben, mag nicht jedem Leser gefallen, ich hatte damit kein Problem. Moralische Bedenken sollte man bei der Lektüre dieser Romanreihe gleich zu Anfang über Bord werfen.
Immer wieder bringt sich Melissa in tödliche Gefahr, was den Roman aber auch interessant macht und die Spannung erhöht. Besondere Highlights waren für mich die Beschreibungen des Karnevals von Venedig und der dortigen Friedhofsinsel San Michele, die sehr bildhaft geschildert sind. Die prickelnden erotischen Szenen wirken nie abstoßend und gehen nicht zu sehr ins Detail. Bis zum Schluss gibt es überraschende Eröffnungen, die alles ins rechte Licht rücken. Dennoch bleiben einige Fragen offen, deren Beantwortung sicher in den Folgebänden erfolgt, auf die ich mich bereits sehr freue.
Da in ca. 2 Wochen ein ganz besonderes Gewinnspiel initiiert von einem meiner liebsten Thriller-Autoren zu Ende geht, möchte ich es nicht versäumen, auch an dieser Stelle nochmals darauf hinzuweisen.
Wie wäre es, wenn ein erfolgreicher Thrillerautor in deinem Wohnzimmer eine Privatlesung exklusiv für dich und deine Freunde abhält? Arno Strobel, Autor von u. a. “Der Trakt“ und „Das Wesen“, bietet dir diese einmalige Gelegenheit.
Wie das geht? Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder ganz einfach bis zum 31. August 2011 auf Arnos Facebook-Autorenpage (http://www.facebook.com/pages/Arno-Strobel-Autor/306685368616) das „Gefällt mir“ anklicken, oder aber ebenfalls bis 31. August 2011 eine simple Frage richtig beantworten und mailen an: meet-and-read@arno-strobel.de
Die Frage ist: Wie lautet der erste Satz auf Seite 19 im Fischer Taschenbuch „Das Wesen“ von Arno Strobel?
Unter allen, die über mindestens eine der beiden Möglichkeiten teilnehmen, wird die Gewinnerin/der Gewinner im Losverfahren ermittelt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!