Archives: Juni 2016
Autor: |
Kay Noa |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B00J6GU1LW |
E-Book: | 328 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge-hörigkeit: | Band 1 der ”Vampire Guide”-Reihe |
Witziger Einstieg in etwas andere Vampirserie
Inhalt:
Neu-Single Lexa tourt durch Münchens Clubs und lässt sich auf ein Abenteuer mit dem charismatischen Baghira ein. Eine Nacht mit Folgen, denn plötzlich nimmt sie beunruhigende Veränderungen an sich wahr. Tags darauf findet sie den sogenannten „Vampire Guide“ in ihrem Briefkasten und muss alsbald der Wahrheit ins Auge sehen. Sie wurde vampirifiziert. Leider ist sie die Einzige, die Baghira, der sich inzwischen als kaltblütiger Mörder entpuppt, identifizieren kann. Ihr eröffnet sich eine Schattenwelt mit Werwölfen, Elfen und Zombies, die alle real unter uns existieren. Es gilt, das Geheimnis vor dem Rest der Menschheit zu wahren und Baghira schnellstmöglich unschädlich zu machen, was sich als gefährlicher denn erwartet herausstellt.
Meine Meinung:
Nach der Twilight-Welle und der damit einhergehenden Marktüberschwemmung mit Vampirromanen habe ich vom Genre erst mal eine Weile Abstand gebraucht. Inzwischen kam aber die Lust, es wieder mal mit einem Vampirroman zu versuchen. Dabei bin ich auf die „Vampire Guides“-Reihe von Kay Noa gestoßen und habe natürlich mit dem ersten Band begonnen, der bereits im Sommer 2014 erschienen ist.
Mit Twilight hat das Buch ganz klar nichts zu tun. Es ist weder eine Teenie-Lovestory noch gibt es weichgespülte Vampire, die glitzern. Überhaupt spielt die Liebe, zumindest in diesem Band, eher eine Nebenrolle. Es überwiegen hier ganz klar der Humor und die Spannung, was ich sehr wohltuend fand. Das ganze paranormale Genre wird sogar ein wenig auf die Schippe genommen, was für wirklich lustige Momente sorgt.
Neu-Vampir Lexa findet sich für mein Dafürhalten ein bisschen schnell und problemlos mit ihrem neuen Zustand ab, aber das mag ihrem taffen Charakter zuzuschreiben zu sein. So richtig ins Herz geschlossen habe ich sie bisher noch nicht, aber das kann ja noch kommen. Sehr sympathisch dagegen waren mir ihre Freundin sowie die Werwölfe. Toll fand ich die berufliche Integrierung der verschiedenen Schattenwesen, insbesondere der Zombies. Da könnte man heutzutage, mehr noch als vor zwei Jahren bei Erscheinen des Buches, wirklich denken, schon einigen von ihnen begegnet zu sein.
Durch sehr individuelle Ortsbeschreibungen wird einiges an Lokalkolorit vermittelt und die Jagd nach Baghira gestaltet sich äußerst spannend. Der insgesamt sehr flüssige und wirklich amüsant zu lesende Schreibstil erhält leider einen kleinen Dämpfer durch die extrem hohe Fehlerquote. Ob es die Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede ist, die ständig wechselnde Form der Höflichkeitsrede oder auch krude Wortschöpfungen und einfache Vertippser. Die Anzahl ist einfach zu hoch für ein korrigiertes Buch.
Das schmälert natürlich insgesamt das Lesevergnügen nur wenig und so bietet „Vom falschen Mann gebissen“ einen erfrischend anderen Blickwinkel in die Welt der Vampire und weiß sich gewiss mit den Folgebänden noch zu steigern.
Ich danke der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Autor: |
Rose Snow |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B01H4P2W72 |
E-Book: | 245 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Wer ist wirklich für dich da …
Inhalt:
Tom ist verzweifelt. Hin- und hergerissen zwischen seiner Bar und dem an Alzheimer erkrankten Großvater Florian, dem er die bestmögliche Pflege angedeihen lassen möchte, reibt er sich völlig auf. Seine Eltern sind keine Hilfe, und so sucht er verzweifelt nach einer geeigneten Pflegekraft. Doch Florian arbeitet gegen ihn und vertreibt mit teilweise fiesen Tricks jede helfende Hand. Bis Ani in das Leben der beiden tritt. Sie hat selbst ihr Päckchen zu tragen, aber lässt sich so leicht nicht unterkriegen. Ist sie die Rettung für die beiden?
Meine Meinung:
Das Autorenduo Rose Snow, bisher bekannt für spritzige Chick-Lit- und Fantasy-Literatur, legt hier mal ein ganz anderes Buch vor – ein Herzensprojekt sozusagen. Denn sie schlagen ernstere Töne an, nehmen den Leser mit auf eine Reise, die jeder von uns selbst eines Tages erleben könnte. Zentraler Schwerpunkt liegt dabei auf der furchtbaren Krankheit Alzheimer. Es gelingt ihnen dabei jedoch stets, eine gewisse Leichtigkeit beizubehalten, statt Niedergeschlagenheit und Traurigkeit im Gegenteil Hoffnung zu verbreiten. Hoffnung und den Glauben an die eigene Stärke.
Die drei Hauptfiguren erscheinen erst mal komplett problembeladen. Tom, der den Balanceakt zwischen Existenzsicherung und Pflege des kranken Großvaters hinbekommen möchte, Ani, die von der großen Liebe aufs Tiefste enttäuscht wurde, vor dem Nichts steht und auch familiär keinen Rückhalt hat. Und dann ist da natürlich noch Florian, der extrem störrische, aber dennoch liebenswerte Alzheimerkranke. Die Krankheit ist noch im Anfangsstadium, die guten Tage überwiegen, sodass eine traurige Stimmung gar nicht erst aufkommt. Im Gegenteil, mit viel Fantasie widersetzt sich Florian dem Lauf des Schicksals und vergrault jede Pflegerin sehr kreativ. Dabei geht er echt an Grenzen und auch wenn es lustig ist, hat mir Ani einige Male richtig leidgetan.
Die Figuren sind so realitätsnah beschrieben, ihre Schicksale gehen ans Herz, man kann einfach nicht anders, als mit ihnen mitzufiebern, ihnen ein glückliches Ende zu wünschen. Durch die wechselnde Perspektive zwischen Tom und Ani ist der Leser auch hautnah dabei, wird von den Gefühlen und Gedanken der Protagonisten mitgerissen. Es gibt humorvolle Szenen und zutiefst ans Herz gehende. Das Ende ist hinreißend romantisch und ließ zumindest mich einen ganz tiefen Seufzer ausstoßen.
Ich kann Rose Snow nur zu diesem Buch beglückwünschen, das die verschiedensten Saiten meines Leserherzes anklingen ließ und mich bestimmt auch noch lange Zeit verfolgen wird. Wer eine berührende, aus dem Leben gegriffene Lektüre sucht, die Hoffnung macht, ist mit diesem Buch bestens bedient.
Autor: |
Sandra Henke |
Verlag: | Heyne Verlag |
ISBN-10: | 3453545761 |
Taschenbuch: | 285 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Zwei Schwestern am Ziel ihrer erotischen Träume?
Zum Inhalt:
Die Schwestern Muriel und Alica leben zurückgezogen in einer verfallenen Holzhütte im Wald. Der Immobilienmakler Tatum versucht mit allen Mitteln, das Grundstück in die Finger zu bekommen, um sich endlich von seinem despotischen Vater loszusagen und sein eigenes Unternehmen zum Erfolg zu führen. Doch Muriel und Alice hüten ein tragisches Geheimnis, was einen Verkauf unmöglich macht.
Tatum spielt in die Hände, als er die geheime Leidenschaft von Alica entdeckt, sich sexuell zu unterwerfen. Ihm als Dominus fällt es nicht schwer zu erreichen, dass sie ihm komplett verfällt. Womit er nicht gerechnet hat, ist, dass er bald schon selbst nicht mehr von ihr lassen kann. Auch im Leben der spröden Muriel gibt es plötzlich einen Mann, der sie nach allen Regeln der Kunst verführt. Doch sind seine Absichten wirklich ehrlich …
Meine Meinung:
„Mit starker Hand“ ist einmal mehr ein Highlight von Sandra Henke im Genre Erotik-Roman. Was mir sehr gefällt, ist, dass sie es immer schafft, ihre wirklich heißen Love-Storys mit einem packenden Plot zu ummanteln. So geht es neben dem Sex auch um Familiendramen, Machtansprüche, Geldgier und Gefühle.
Zwar kann man als Leser sehr schnell ahnen, was es mit Lesters Aktionen auf sich hat und auch worin das Geheimnis der Schwestern besteht, das schmälert aber nicht die Spannung und das Vergnügen, die Entwicklung zu verfolgen.
Ein bisschen negativ stößt es mich schon auf, dass wohl momentan noch immer kaum ein Erotikroman ohne BDSM auskommt, weshalb ich dem Genre auch bereits etwas untreu geworden bin, jedoch war es in diesem Fall für mich okay, da es nicht gar zu sehr ins Extreme geht und als Gegenpart ja immer noch Muriel da ist, die es zarter mag. Die Erotik ist dann auch wie von der Autorin gewohnt außerordentlich heiß und fantasievoll, jedoch immer noch niveauvoll und niemals vulgär.
Sehr schön beschrieben, wie Tate sein eigentliches Ziel aus den Augen verliert und trotz seiner Härte immer mehr zu Wachs in den Händen von Alica wird. Gegen die wahre Liebe ist eben keiner gefeit.
Mich hat der Roman mal wieder in eine andere, sinnliche Welt entführt und für aufregende Lesestunden gesorgt. Fans des Genres gebe ich daher eine uneingeschränkte Empfehlung.
Ich danke dem Heyne Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Allison Maruska |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B01EH7M072 |
E-Book: | 266 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Rätselhaftes Erbe
Inhalt:
Vier völlig unterschiedliche Menschen erhalten den Anruf eines Historikers. In ihrem bzw. dem Besitz eines Mitglieds ihrer Familie soll sich der Schlüssel zu einem geheimnisvollen Safe befinden, der kürzlich entdeckt wurde. Dieser wurde ihnen von einem Vorfahren überlassen, der seinerzeit spurlos verschwand. Die Öffnung des Safes soll dokumentiert werden und dazu fliegen die vier nach Virginia. Was sich in dem Safe befindet, ist so ungeheuerlich, dass ihr Leben fortan eine dramatische Wendung nimmt, und es muss davor geschützt werden, in falsche Hände zu geraten.
Meine Meinung:
Da ich früher sehr gern Romane von Dan Brown gelesen habe, war ich gerne bereit, mich mal wieder auf ein Abenteuer mit einem ähnlichen Plot einzulassen. Die Hauptfiguren sind extrem unterschiedlich, was sehr gut dargestellt wurde, finden aber dann irgendwie doch mehr Gemeinsamkeiten, als anfangs zu vermuten war. Durch den Wechsel zwischen den Perspektivpersonen, der im Übrigen klar abgegrenzt wurde, was auch nicht immer selbstverständlich ist, konnte man sich gut in die jeweilige Figur hineinversetzen.
Ohne zu viel verraten zu wollen, fand ich die Idee mit der Nebenwirkung der bewussten Fundsache sehr genial, da sie ja quasi ein gewisses Gleichgewicht wiederherstellt.
Leider konnte ich die Handlungsweise von Sharon in den meisten Teilen nur ansatzweise nachvollziehen. Auch das Ende, das die Beziehung zwischen Michelle und Damien nimmt, kann einen Leser nicht wirklich befriedigen und hat mich ein bisschen traurig gestimmt.
Allerdings bietet das Ende auch großes Potenzial für eine Fortsetzung, da die brisante Entdeckung in den falschen Händen tatsächlich in einer Katastrophe enden könnte. Daher sei es den Vor- wie Nachfahren gewünscht, hier Einfluss nehmen zu können, und ich wäre schon interessiert zu lesen, wie es weitergeht. Von Original her kann ich den Schreibstil nicht beurteilen, aber der Übersetzer – Kay-Viktor Stegemann – hat hier definitiv sehr gute Arbeit geleistet, denn das Buch lässt sich flüssig lesen und nimmt einen schon gefangen.
Fans von Mystery-Thrillern würde ich „Die vierte Nachfahrin“ unbesehen empfehlen, aber auch anderen könnte der Ausflug in ein neues Genre Spaß machen.
Ich danke der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.