Archives: Mai 2017
Autor: |
Kristina Günak |
Verlag: | Lyx |
ASIN: | B01N904MUF |
E-Book: | 288 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Bestseller schreiben, ist nicht alles
Zum Inhalt:
Der kleine Verlag, in dem Bea Weidemann arbeitet, steckt in der Krise. Einzige Chance, ihn zu retten, ist der Gewinn eines renommierten Literaturpreises durch Tim Bergmann, dem mit seinem Roman ein Volltreffer gelungen ist. Dumm nur, dass der einzige Bestsellerautor des Verlags so gar nicht medienkompatibel ist. Er trägt sein Herz auf der Zunge und scheut auch vor Skandalen im Fernsehen nicht zurück, was ihn bei den Lesern zum begehrten Rebellen macht. Bea wird verdonnert, ihn auf einer Lesereise zu begleiten, um weitere Werbung für sein Buch zu machen.
Die fleißige Arbeitsbiene Bea und der chaotische Tim scheinen so gar nichts gemeinsam zu haben und so sind heftige Auseinandersetzungen vorprogrammiert. Je länger sie jedoch aufeinander angewiesen sind, umso deutlicher wird, dass sie so verschieden gar nicht sind. Und dass Tim ein äußerst attraktiver Mann ist, kann Bea schlussendlich auch nicht länger ignorieren …
Meine Meinung:
Schon sehr lange habe ich mich auf den neuen Roman von Kristina Günak gefreut, zumal er im Verlagsmilieu spielt und damit mein Lieblingsthema behandelt. Wie erwartet war es wieder ein Fest, der humorig-spritzigen Schreibweise der Autorin zu folgen.
Ich-Erzählerin Bea ist hochgradig organisiert, aufopfernd bis zur Selbstaufgabe, warmherzig und lässt sich dennoch nicht die Butter vom Brot nehmen. Wie eine Löwin kämpft sie für ihre Familie und ihren Verlag, auch wenn das heißt, sich mit einem Hornochsen wie Tim Bergmann abzugeben. Dieser bleibt anfangs etwas blass, da man aus seiner Perspektive leider nichts lesen kann, aber im Laufe der Lesereise taut er immer mehr auf und zeigt die guten Seiten seines Charakters.
Neben allem Humor spricht die Autorin mit der Vergangenheit der Protagonisten aber auch ein ernstes Thema an, ohne es überzudramatisieren. Es passt einfach sehr gut und macht die gegenseitige Anziehung der beiden glaubhaft. So begleitet der Leser das Paar dann auch gern zu ihrem großen Ziel, kann sehr oft ein Schmunzeln nicht unterdrücken und schwelgt am Ende in Glücksgefühlen. Zumindest ging es mir so und ich kann jedem nur empfehlen, mal etwas von Kristina Günak bzw. Kristina Steffan zu lesen, weil ihre Bücher es immer wieder schaffen, meinen Tag ein klein wenig sonniger werden zu lassen.
Autor: |
Janet Clark |
Verlag: | cbj |
ISBN-10: | 3570173666 |
Gebundene Ausgabe | 391 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Indianerlegenden und erste Liebe – Auftakt gelungen
Zum Inhalt:
Die großen Ferien stehen vor der Tür, worauf sich die 16-jährige Josie aber nicht wirklich freuen kann, denn das bedeutet für sie nur wieder viel Arbeit auf der familieneigenen Pferde-Ranch. Doch dann begegnet sie Ray, dessen grüne Augen ihr fortan nicht mehr aus dem Kopf gehen. Als er auch noch als Hilfsarbeiter auf der Ranch anheuert, spielen ihre Gefühle völlig verrückt. Doch bald schon geschehen auf der Ranch und auch in Angels Keep, wo ihre Freunde leben, mysteriöse Ereignisse, wofür es scheinbar keine Erklärung gibt. Nie hätte Josie geahnt, was für ein aufregender Sommer vor ihr liegt …
Meine Meinung:
„Ewig dein“ ist mein erstes Jugendbuch von Janet Clark und der Auftakt einer spannenden Dilogie mit Mystery-Elementen. Dass es mit der Geschichte weitergeht, empfinde ich auch als unbedingt notwendig, denn zu viele Fragen bleiben am Ende offen.
Ich-Erzählerin Josie berichtet rückblickend über die Ereignisse des Sommers und spricht dabei den Leser öfter mal direkt an. Das ist anfangs etwas eigenartig, aber man gewöhnt sich schnell daran. Josie ist ein nettes Mädchen, das sich viel für die Familie und ihre Freunde einsetzt. Sie war mir direkt sympathisch. Der geheimnisvolle Ray hat natürlich ebenfalls seine Stärken. Auch wenn seine Gefühlslage nicht ganz so präsent ist, taugt er dennoch als Liebesromanheld. Die Nebenfiguren wie Freunde, Bruder sowie Vater von Josie sind gut charakterisiert und entwickeln sich während der Geschichte weiter.
Als altes Pferdemädchen hat mich natürlich auch das Setting – der Roman spielt die meiste Zeit auf der Pferderanch – begeistert. Wer jetzt aber eine seichte Liebesgeschichte mit Pferden erwartet, liegt falsch. Durch die Einbeziehung der im angrenzenden Reservat lebenden Yowama (ein Indianerstamm, auch Greenies genannt) bringt die Autorin jede Menge Geheimnisvolles, sprich Mythen und Legenden ins Spiel, was dem Roman eine große Spannung und Sogwirkung verleiht. Dazu trägt auch der flüssige und sehr angenehm zu lesende Schreibstil bei.
Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, ist der Beginn der Liebesgeschichte. Gerade zu Anfang haben Josie und Ray nicht wirklich viel miteinander zu tun und bumm sind die großen, unsterblichen Gefühle da. Woher diese kommen, bleibt im Dunkeln. Da es eines der Hauptthemen ist, gibt es hierfür leider einen Punkt Abzug.
Auf Josies Dilemma näher einzugehen, würde zu viel verraten, nur so viel, sie hat wirklich keine leichte Entscheidung zu treffen. Was den Thrill-Teil anbelangt, so legt die Autorin verschiedene Spuren und bietet auch überraschende Wendungen. Dennoch bleibt, wie schon gesagt, so einiges offen und ich bin wirklich sehr gespannt, worauf das Ganze noch hinauslaufen und wie die Zukunft von Josie und Ray aussehen wird. Daher hoffe ich auch, dass Band 2 nicht zu lange auf sich warten lässt.
Ich danke dem cbj-Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplares.
Autor: |
Sandra Henke |
Verlag: | Selfpublishing |
ISBN: | 154549519X |
Taschenbuch: | 216 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Herzchenkonfetti trifft es perfekt
Inhalt:
Trotz eines schlimmen Schicksalsschlages hat Lilly den Mut und die Freude am Leben nicht ganz verloren. Geholfen haben ihr dabei die Romane ihrer Lieblingsschriftstellerin. Als ihre Schwester sich zufällig verplappert und ihr verrät, dass hinter dem Pseudonym der Autorin ein Mann steckt, der auch noch ganz in der Nähe wohnt, hat Lilly nur noch ein Ziel. Sie muss Benjamin Moon finden. Denn wenn jemand ihr Herz so sehr berühren kann, muss er auch ein großartiger Mensch sein. Doch statt des Autors trifft sie nur auf den mürrischen Gärtner Jack, der kein gutes Haar an Benjamin lässt. Dennoch fühlt sie sich von ihm angezogen und geht einen Deal mit ihm ein. Verliert sie dabei ihr Herz und kann sie darüber den Schriftsteller vergessen?
Meine Meinung:
Welcher leidenschaftliche Leser hat noch nicht davon geträumt, einmal dem Autor der Zeilen zu begegnen, die ihn immer aufs Neue berühren und in andere Welten entführen? Mir zumindest geht es so und daher kann ich mich in Lilly auch unheimlich gut hineinversetzen. Nicht unbedingt durch ihr knallbuntes Wesen, was sie besonders macht. Aber ihre Herzenswärme, ihr Mut und der positive Blick in die Zukunft haben mich stark berührt.
Mit „Herzchenkonfetti“ startet die seit Jahren erfolgreich etablierte Autorin Sandra Henke im Selfpublishing eine Reihe von Wohlfühlgeschichten, die den Leser seinen Alltag vergessen lassen sollen. Dabei gibt es weder eine „Rote Ohren-Garantie“ noch atemlose Thriller-Spannung. Vielmehr geht es um die ganz großen Gefühle, wundervoll romantische Plätze und ein zum Seufzen schönes Happy End. Gewürzt ist das Ganze aber dennoch mit jeder Menge Drama, Missverständnissen und Zweifeln, bei denen das Lesen zu einer Achterbahnfahrt wird.
Meist aus der Sicht von Lilly erzählt, erhält man aber auch Einblick in das gar nicht so berauschende Leben von Benjamin Moon. Jack wirkt anfangs unnahbar, schleicht sich aber mit jeder Seite mehr ins Herz von Lilly und natürlich auch den Lesern. Die beiden sind so bezaubernde Protagonisten, dass man sie eigentlich gern noch viel länger hätte begleiten wollen.
Bei mir hat die Autorin auf jeden Fall ihr Ziel erreicht. Ich wurde regelrecht in das Buch gezogen, konnte alles um mich herum vergessen und am Ende recht schwer wieder loslassen. Genau so muss eine Liebesgeschichte sein. Absolute Empfehlung für alle Leseratten und Romantiker, die den Glauben an die große Liebe noch nicht verloren haben.
Autor: |
Alex Winter |
Verlag: | bookshouse |
ASIN: | B06XDBYG1H |
E-Book: | 436 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Serienzuge-hörigkeit: | 7. Fall für Detective Daryl Simmons |
Daryl Simmons – back im Outback
Inhalt:
Farmertochter Sally Storer ist kopflos vor den Problemen auf ihrer Heimatfarm geflohen – sie wird für das spurlose Verschwinden ihres Ehemannes Jesse verantwortlich gemacht – und hat sogar Suizidgedanken. Am Ufer des Warburton River findet sie einen schwer verletzten Mann, der ohne ihre sofortige Hilfe wohl kaum überlebt hätte. Es stellt sich heraus, dass der Mann unter einer totalen Amnesie leidet, was seine Herkunft und Vergangenheit betrifft. John Rivers, wie Sally ihn nennt, überredet sie, auf die Farm zurückzukehren und sich den Problemen zu stellen. Inzwischen ist auch noch ihr Vater verschwunden, dessen Leiche bald darauf gefunden wird. In John erwacht das Ermittlergen, doch schnell wird er selbst verdächtigt und gerät zwischen die Fronten von Sallys und Jesses Familie sowie den dort ansässigen Paakantyi-Aborigines, die ihre eigenen Gründe für Geheimnisse haben.
Meine Meinung:
Welch wunderbare Neuigkeit – war mein erster Gedanke, als ich las, dass es einen 7. Band der Daryl Simmons-Reihe geben wird, war das doch am Ende von Band 6 nicht unbedingt zu erwarten. Zwar könnte man das Buch auch unabhängig der Vorgänger-Bände lesen, aber zumindest Teil 6 zu kennen, wäre schon sinnvoll. Denn Daryl Simmons erlangt im Verlaufe dieses Bandes sein Gedächtnis nicht zurück und Neuleser erfahren daher nur das, woran sich John Rivers erinnert. Generell ist jedoch die ganze Serie so lesenswert, dass man ruhig von vorn beginnen sollte.
Der Detective ist diesmal aufgrund seiner Amnesie natürlich nicht gezielt zur Lösung eines kniffligen Falles ausgesandt, landet aber genau in einem solchen, indem er Sally zu ihrer Farm begleitet. Hier tun sich mal wieder eine Reihe von Verdächtigen auf, die es gilt, genau unter die Lupe zu nehmen. Das tut John (Daryl) in gewohnter Klasse und kommt schon bald dem tatsächlichen Täter sowie seinen Beweggründen auf die Spur. Der angenehme Erzählstil des Autors fesselt wie immer und durch geschickte Wendungen bleibt es auch durchgehend spannend.
Einmal mehr lässt es sich Alex Winter nicht nehmen, seine durch zahlreiche Australien-Aufenthalte erlangten Kenntnisse über Flora und Fauna dem Leser näherzubringen. So gern ich das mag, in diesem Buch ist es mir streckenweise ein bisschen zu detailverliebt gewesen, dass wirklich jede Pflanze den passenden australischen Kontext bekommt und nicht auch einfach mal ein Baum ein Baum sein konnte. Auch die unzähligen Wasserlöcher und wichtigen Stationen auf den Farmen waren in ihrer Vielfältigkeit teilweise etwas verwirrend. Sehr schön integriert dagegen war mit den Paakantyi ein weiterer Aborigine-Stamm, der mit interessanten Nebenfiguren aufwartet und die Besonderheiten der Eingeborenen einmal mehr aufs Tapet bringt.
So fühlte ich mich auch mit Daryl Simmons‘ 7. Fall sehr gut unterhalten und freute mich, dass sogar ein klein wenig Romantik aufkam. Da Daryl bereits vor seinem Gedächtnisverlust sein Herz ein klein wenig verschenkt hatte, bin ich gespannt, wie der Autor dies im Folgeband lösen wird, denn zumindest einen mit dem Schauplatz Tasmanien wird es noch geben.
Ich danke dem Autor bzw. dem bookshouse Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.