Archives: Juli 2012
Nachdem die DVD zur Verfilmung des gleichnamigen Romans “Die Frau des Zeitreisenden” von Audrey Niffenegger nun ca. ein Jahr in meiner DVD-Sammlung enthalten war, war es diese Woche soweit, dass der Film im Free-TV lief. Mal wieder! Natürlich habe nun endlich die Chance genutzt, ihn mir anzusehen.
Dazu muss ich sagen, dass ich grundsätzlich immer erst das Buch lese und dann erst eine Verfilmung anschaue, weswegen hier auch noch viele Filme vor sich hindümpeln, deren Bücher zwar im Regal stehen, aber es noch nicht in meine Lesezeit geschafft haben. Weswegen ich außerdem schleunigst “Das Kind” von Sebastian Fitzek und den letzten Teil der Biss-Saga lesen muss, aber das nur nebenbei gesagt!
Für gewöhnlich ist es so, dass mir die Romanvorlage immer besser gefällt als die Verfilmung, weil man ja nie den ganzen Inhalt, die ganzen netten Details und Besonderheiten eines Buches, in einem Film unterbringen kann. Dies ist einer der wenigen Fälle, wo dem nicht so ist. Ich habe, als ich das Buch von Niffenegger las, noch keine Rezensionen geschrieben, aber sie wäre wohl nicht sehr positiv ausgefallen. Trotzdem es ein großer Bestseller war, habe ich mich mit dem Buch unheimlich schwer getan, einfach weil ich zu kopflastig gedacht habe. Ständig habe ich nachgerechnet und überlegt, wer, wann und wieso und ob das überhaupt möglich ist. Keine Frage hatte das Buch auch schöne, berührende Momente, aber der negative Eindruck eines völligen Durcheinanders blieb am meisten in Erinnerung.
Beim Film jetzt habe ich mich bewusst mehr aufs Visuelle konzentriert und das fiel bei so attraktiven Schauspielern wie Rachel McAdams und vor allem Eric Bana auch nicht sonderlich schwer. Die Zeitsprünge waren hier natürlich auch auf das Wesentliche reduziert und so besser nachvollziehbar. Die kleine Claire fand ich so wunderhübsch, die hätte ich vom Fleck weg adoptiert. Den größten Eindruck hinterlassen natürlich die Hauptdarsteller, besonders Eric Bana, der den zerrissenen, sich in keiner Zeit so richtig zu Hause fühlenden Henry perfekt in Szene setzt. Die Chemie zwischen den Liebenden stimmt einfach und man nimmt ihnen die Liebe über alle Hindernisse hinweg gerne ab.
Ein Film, wenn auch mit einer tragischen Komponente, der jedes liebende Herz berühren sollte, und den ich gern weiterempfehle.
Quasi unbemerkt ist ein Jahr ins Land gegangen, seitdem ich mit meinem Buchblog online zu finden bin. Es gab zwar ein paar Rezi-Posts bereits im Juni 2011, aber die hatte ich zurückdatiert. So richtig los ging es erst im Juli und demnach darf ich nun meinen 1. Bloggeburtstag feiern.
Natürlich möchte ich euch, meine treuen Leser, daran teilhaben lassen, indem ich ein tolles Buch verlose. Ich hatte kürzlich das Vergnügen für zeilenreich.de den Roman “Todesfrist” von Andreas Gruber vorab als Manuskript zu lesen. Offensichtlich hat meine Rezension Gefallen gefunden und so bekam ich das Buch nachgeschickt.
Obwohl mir dieser Thriller ausnehmend gut gefallen hat, möchte ich mich, nicht zuletzt aus Platzgründen, davon trennen und jemanden von euch beschenken. Das Buch ist natürlich noch original eingeschweißt und in absolutem Top-Zustand. Es ist bisher nur im Club erschienen und wird als TB-Ausgabe erst im März 2013 beim Goldmann-Verlag auf den Markt kommen.
Hier noch ein paar weitere Infos zum Buch sowie Rezis auf der Clubseite:
Da ich gleichzeitig meine inzwischen vorhandene Facebook-Seite
http://www.facebook.com/KerstinsBuecherreich
ein bisschen bekannter machen möchte, lege ich den Zeitpunkt der Verlosung auf den Moment (Tag) fest, an dem ich 80 “Gefällt mir” erreicht habe. Es wäre also nett, wenn ihr die Info zum Gewinnspiel weitergebt, um so schneller wird verlost.
Ich möchte euch nicht mit diversen weiteren Aufgaben nerven. Jeder hat die gleichen Chancen und muss nix weiter dafür tun. Alle Liker kommen automatisch in den Lostopf. Natürlich möchte ich niemanden ausschließen, der nicht bei Facebook angemeldet ist. Diese Betreffenden dürfen mir gern eine Email an kerstin@kerstins-reich.de senden mit dem Betreff: “Gewinnspiel Todesfrist”.
Nun bleibt mir nur viel Glück zu wünschen! Herzlichst, eure Kerstin!
Autor: |
John Maylynn |
Verlag: | Bookshouse |
ASIN: | B008KEBF2K |
Kindle-Ebook | ca. 386 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Ein satanisch-spannender Lesegenuss
Inhalt:
Im Jahr 2008 vegetiert die 23-jährige Elisa bereits seit 10 Jahren in einem privaten Schweizer Sanatorium dahin. Erst ein geheimnisvoller Brief befreit sie aus ihrer Lethargie. Nach und nach blitzen Erinnerungen auf. Die forensische Traumatologin Dr. Sibylle Bachmann setzt alles daran, Elisas Vergangenheit zu entschlüsseln und stößt dabei auf ein schreckliches Geheimnis.
Vergangenheit: 1974 freut sich der 27-jährige Benni von Felthen, der in Australien lebt, auf die Weihnachtsferien bei seiner Familie. Auf dem Flug lernt er den charismatischen Ahriman kennen und kann kaum glauben, als dieser auf seine Avancen eingeht. Nicht ahnend welche verhängnisvollen Ereignisse er damit im Leben seiner Familie auslöst, lässt er sich auf eine Affäre ein und wird Teil eines Plans, der bereits seit Jahrhunderten auf seine Ausführung wartet.
Meine Meinung:
Da ist sie nun, die erste Veröffentlichung des neu gegründeten Bookshouse-Verlages aus der Feder von John Maylynn, den man schon fast als Globetrotter bezeichnen kann, ist er doch in England, der Schweiz und Deutschland gleichermaßen zu Hause. Als Genre wird ein Mix aus Psychothriller und Drama mit einem Hauch Mystery und History angegeben, und das ist wirklich nicht zu viel versprochen, denn der Roman „Satans Erbe“ beinhaltet all diese Elemente und vereint sie zu einem spannenden Leseabenteuer.
Den Schwerpunkt des Buches bilden u. a. auch ein Kelch und ein geheimnisvolles Pergament, welche über die Jahrhunderte zu einem bestimmten Zweck weitergegeben werden. Diesen Weg zu verfolgen, erfordert vom Leser aufgrund der vielfältigen Örtlichkeiten und agierenden Personen erhöhte Aufmerksamkeit. Ebenso gibt es weitere Handlungsstränge auf verschiedenen Zeitebenen, die immer abwechselnd verfolgt werden und sich schließlich aufeinander zubewegen.
Der Leser wird unweigerlich zum Miträtseln verführt und kommt schließlich an einen Punkt, wo er nicht mehr aufhören kann, ohne die ganze Wahrheit zu erfahren. Die handelnden Figuren sind hervorragend herausgearbeitet und man schwankt zwischen grenzenlosem Mitgefühl und Abscheu. Da Satan seine Finger mit im Spiel hat, kommt es natürlich auch zu entsprechenden Ritualen, und hier sollte der Leser nicht zu empfindlich sein. Dass die fiktiven Ereignisse des Romans teilweise in der Realität ihre Entsprechung finden, ist eine erschütternde Erkenntnis.
Auf einen Nenner gebracht ist „Satans Erbe“ eine perfekt recherchierte Lektüre, die Dramatik, aber auch Hoffnung bietet, einen um den Schlaf bringen kann und noch lange nachwirkt.
Achtung:
Noch bis einschließlich 18.7.2012 um 23:17:12 läuft eine Sonderaktion (genau 666.666 Sekunden), in der das E-Book (.pdf, .mobi oder .epub) statt zum regulären Preis von 8,90 Euro für 3,90 Euro erworben werden kann. Diese Gelegenheit solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!
Klickt dazu hier, um in den E-Book-Shop von Bookshouse zu gelangen. Und wer sich vorher noch ein wenig auf das Buch einstimmen lassen möchte, kann sich nachfolgend noch den tollen Trailer dazu anschauen.
Autor: |
Siegfried Langer |
Verlag: | List |
ISBN-10: |
3548610919 |
Taschenbuch | 329 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Kein Sterbenswort wird über meine Lippen kommen
Inhalt:
Mit ihrer vierjährigen Tochter Mia lebt die Ärztin Kathrin Voss ein zufriedenes Leben. Vergessen ist der schreckliche Vorfall während ihrer Studienzeit in ihrer WG, über den sie und ihre Mitbewohner nie ein Sterbenswort verloren haben. Doch nun scheint die Vergangenheit sie einzuholen. Winzige Veränderungen in ihrer Wohnung, für die sie erst ihre Tochter verantwortlich macht, bringen die sonst so nervenstarke Kathrin an den Rand der Verzweiflung. Auch ihre ehemaligen Mitbewohner bleiben von ungewöhnlichen Erlebnissen nicht verschont. Dann jedoch wird Mia aus dem Garten der Großeltern entführt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Meine Meinung:
Nach „Vater, Mutter, Tod“, dem hochgelobten Debütroman von Siegfried Langer, erscheint nunmehr im Juli 2012 sein neuer Roman, dem ich schon länger entgegengefiebert habe. Und meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Wieder gelingt dem Autor ein Psychogramm des Schreckens, welches erstaunlicherweise fast ganz ohne Blut auskommt, und dennoch spannend wie selten ein Buch für mich war.
Die flüssige Schreibweise und die kurzen Kapitel, die nicht selten mit einem Cliffhanger enden, verleiten geradezu, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Ganz habe ich das nicht geschafft, aber zwei Tage sind auch schon fast rekordverdächtig für mich. Anders als in den meisten Thrillern, und das waren in letzter Zeit nicht wenige, kommt hier nicht ein traumatisierter Serienkiller zum Zuge, sondern die eigene Vergangenheit streckt ihre Klauen nach den Protagonisten aus. Ein perfekt inszeniertes Schuld und Sühne-Szenario nimmt seinen Lauf.
Der Leser wird abwechselnd mit der wenig rühmlichen Vergangenheit und den aktuellen Erlebnissen der Figuren konfrontiert. Etwas später gibt es auch noch eine mit „Neulich“ betitelte Zeitebene, die die jüngere Vergangenheit beleuchtet. So fällt nach und nach ein Puzzleteil nach dem nächsten an die richtige Stelle. Dabei gelingt es Siegfried Langer ausgezeichnet eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Die Angst sitzt permanent im Nacken und der Drang weiterlesen zu müssen, steigert sich von Seite zu Seite. Erst wenn man das packende Finale dann hinter sich gebracht hat, ist man in der Lage, wieder normal durchzuatmen und sich bereits auf eine neue Veröffentlichung des Berliner Autors zu freuen.
Autor: |
Veit Etzold |
Verlag: | Bastei Lübbe |
ISBN-10: |
3404166876 |
Taschenbuch | 447 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Berlin-Thriller mit hohem Ekelfaktor
Inhalt:
Hauptkommissarin Clara Vidalis freut sich auf ihren verdienten Urlaub, als ein an sie persönlich adressiertes Snuff-Video sie erreicht. Ein äußerst perfider Killer, der seine Opfer virtuell über Monate weiterleben lässt, hat sie sich als Spielpartnerin bei der Erfüllung seiner Mission auserkoren, denn er weiß von ihrem Trauma in der Vergangenheit. Mit Hilfe des Fallanalytikers Prof. Dr. Martin Friedrich, auch kurz MacDeath aufgrund seiner Vorliebe für Schottland genannt, folgt sie den absichtlich falsch gelegten Spuren. Welche schreckliche Gemeinsamkeit sie mit dem Killer verbindet, kann sie anfangs noch nicht ahnen.
Meine Meinung:
Der Klappentext des Romans „Final Cut“ vom promovierten Bremer Autor Veit Etzold, der inzwischen in Berlin lebt, hatte mich so neugierig gemacht, dass ich das Buch umgehend haben musste und mir deshalb die Ebook-Fassung gekauft habe. Leider erwartete mich hier schon die erste Enttäuschung, denn es wird ein Bezug zu Facebook vorgegaukelt, der so einfach nicht stattfindet. Ich hatte mir hier etwas mehr Cyberthriller erhofft. Zwar nutzt der Killer die neuen Medien ausgiebig, aber Facebook spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Woher er sein Wissen hat, ist auch fraglich, bleibt seine Vergangenheit doch eher vage.
Auch wenn die Story selbst nicht viel Neues bietet (traumatisierte Kommissarin, traumatisierter Killer), so ist sie doch recht flüssig geschrieben und bietet durchaus spannende Momente. Etwas schade ist es, dass dem Leser der Täter relativ früh bekannt ist, so kommt es zu wenig Überraschungseffekten. Ich bin nun wahrlich nicht zimperlich, was harte Thrillerkost angeht, aber in diesem Roman wirken die Perversitäten zu plakativ. Man bekommt den Eindruck, es muss immer noch eins drauf gesetzt werden. Die ominöse Miss Shebay-Show zeigt einmal mehr sehr schön die Abgründe der heutigen Medienlandschaft auf.
Etwas störend mögen dem geübten Thrillerleser auch einige sehr oft wiederholte Erklärungen zu Täterprofil und Ermittlungsarbeit anmuten. Jeder halbwegs bekannte Serienkiller wird hier als Beispiel herangezogen. Das wirkt auf den Leser oft sehr belehrend und ist wohl der akademischen Laufbahn des Autors geschuldet. Die gröbsten Fehler, wie etwa allein in den Keller eines verdächtigen Hauses zu gehen, begehen die Ermittelnden trotzdem.
Da ich wahrscheinlich von falschen Erwartungen ausgegangen bin, klingt diese Rezension mehr negativ als positiv. Insgesamt war das Buch für mich eher mittelmäßig, wer eine hohe Toleranzgrenze bei Ekelszenen hat und gern mit ausreichend zusätzlichen Informationen gefüttert wird, könnte an „Final Cut“ dennoch Gefallen finden.
Autor: |
Sandra Henke |
Verlag: | Heyne |
ISBN-10: |
3453545419 |
Taschenbuch | 239 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Schule der sanften Unterwerfung
Inhalt:
In jeder Hinsicht unbefriedigt fühlt sich Naomi mit ihrem Lebensgefährten Cheng, der ausschließlich am Erfolg seiner Firma interessiert zu sein scheint. Um über ihre Beziehung nachzudenken, nimmt sie sich eine Auszeit und besucht das Weingut ihres Onkels William Brookstone im Napa Valley. Das Gästehaus, welches sie sonst immer bewohnt, ist allerdings belegt durch den charismatischen Autor Sam. Naomi entdeckt, dass dieser offensichtlich vorhat, ein Enthüllungsbuch über die Sexeskapaden ihrer traditionsreichen Winzerfamilie zu schreiben. Um dies zu verhindern, lässt sie sich auf einen Deal mit ihm ein. Für jedes zu löschende Kapitel muss Naomi sich in einer Session komplett unterwerfen und Sam als ihren Gebieter anerkennen. Sie bricht zu ungeahnten Ufern der Lust auf, aber ihre Familie verbirgt noch ein weiteres Geheimnis vor ihr, mit dem sie nicht gerechnet hat.
Meine Meinung:
Als großer Fan der Alpha-Reihe der Autorin Sandra Henke konnte es nicht ausbleiben, dass ich mir auch ihre anderen Bücher früher oder später ansehen werde. „Der Gebieter“ war nun der erste ihrer bei Heyne veröffentlichten Romane für mich.
Einmal mehr ist es ihr vorzüglich gelungen, das Setting nahezu greifbar zu machen. Man fühlt sich als Leser mitten in die Weinberge vom Napa Valley hineinversetzt, spürt das Kitzeln der Sonnenstrahlen auf der Haut und würde selbst gern als Beobachter durch die dortige Natur streifen. Naomi blüht förmlich auf, als sie endlich ihre geheimen Sehnsüchte ausleben kann und Sam ist ein anbetungswürdiger Dominus, der sich seiner Verantwortung voll bewusst ist und nie zu weit geht.
Geschuldet der geringen Seitenzahl nehmen allerdings die erotischen Szenen ein wenig Überhand und es entsteht der Eindruck, dass in der Familie tatsächlich jeder irgendwie seiner Lust völlig ungehemmt nachgeht. Wenn sich Naomi nicht gerade selbst in einer Session befindet, begegnet sie auf jedem ihrer Streifzüge einem Paar oder sogar Trio, dass gerade bei der Sache ist. Dennoch hat die Autorin um die Sexszenen eine glaubhafte Geschichte gewoben und sorgt durch das Aufdecken eines Familiengeheimnisses zum Ende sogar für Überraschung.
Die erotischen Treffen selbst sind detailreich beschrieben, ohne jedoch je vulgär zu werden. Da Naomi in Sachen SM noch völliger Neuling ist, wird sie sanft in die Spielart eingeführt, weswegen das Buch auch für Leser gut geeignet ist, die damit noch keine Erfahrung haben. Wer in dieser Materie schon etwas tiefer drinsteckt, wird vielleicht nicht die gewünschte Befriedigung erfahren. Auch spielt durch die beginnende Liebe der beiden Protagonisten die Romantik eine immer größere Rolle, weswegen sich das Buch eher für Frauen mit einem gefühlvollen Herz eignet.
„Der Gebieter“ ist eine äußerst anregende Einführung in die Welt der sanften Unterwerfung und Dominanz, die ich gern weiterempfehle.