Rezension: “Martensen und das wehrlose Wasser”
Autor: |
Ernest Nybørg |
Verlag: | Verlag Edition AV |
ISBN-13: | 978-3868413168 |
Taschenbuch: | 274 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Kostbares Trinkwasser – Kampf um ein Luxusgut
Inhalt:
Es sollte wie ein Unfall aussehen, aber bald wird klar, dass der tote Politiker Niels Bjerg einem Mord zum Opfer fiel. Während sein Vorgesetzter von einer Beziehungstat ausgeht und den Fall schnell zu den Akten legen will, vermutet Kommissar Erik Martensen aus Odense etwas komplexere Hintergründe, die mit einer geplanten Trinkwasser-Pipeline von Dänemark nach Berlin zu tun haben. Ein weiterer Mord geschieht, der offenbar in Zusammenhang mit dem ersten steht. Martensen stößt auf eine Mauer des Schweigens, doch mit Hilfe seiner scharfsinnigen Kollegen kommt er den wahren Tätern immer näher.
Meine Meinung:
Nach den von mir sehr geschätzten Lena Halberg-Romanen setzt sich der Wiener Autor Ernest Nybørg nun wieder mit einem sehr aktuellen und auf wahren Fakten beruhendem Thema in Form eines Kriminalromans auseinander. Die zunehmende Wasserknappheit auf der Erde ruft natürlich auch windige Geschäftemacher auf den Plan, die vor nichts zurückschrecken für den eigenen Profit.
Mir hat der Roman um Kommissar Martensen, der konsequent seine einmal aufgenommene Spur verfolgt, sehr gut gefallen. Eric hat seine Eigenheiten, die ihn sehr sympathisch und authentisch machen. Besonders aber auch seine Kollegen, der schrullige Kantinenchef nebst Papagei sowie die ehemalige Hammerwerferin Hilda, sind immer für eine amüsante Abwechslung, jedoch auch den entscheidenden Hinweis zum Weiterkommen gut.
Der Täter ist dem Leser recht schnell bekannt, aber die Aufdeckung des Komplotts dahinter dauert über den Roman an und lässt so den Spannungsbogen kaum je abflachen. Das Buch kommt ohne große Action oder schwindelerregende Wendungen aus, was ich persönlich eigentlich bevorzuge, bietet aber dem geneigten Krimileser solide Ermittlerarbeit mit erschreckenden Hintergründen zu politischen Machtspielchen. Dazu lernt man einige sehr schöne Regionen Dänemarks ebenso kennen, wie man den Kommissar nach Rostock sowie ins schöne Frankreich begleitet.
Wer einen ruhigen, gut recherchierten Kriminalroman sucht, der aufgrund seiner Aktualität so manches Nachdenken verursacht, ist mit Ernest Nybørgs neuem Roman gut beraten.
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