Archives: Februar 2022
Autor: |
Mark Benecke |
Verlag: | Benevento |
ISBN-13: | 978-3710901409 |
Gebundene Ausgabe | 239 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Wahrheit oder Verschwörungsglaube?
Inhalt:
Ein rätselhaftes Verbrechen hält Bevölkerung wie Polizei in Atem. Zwei junge Frauen werden völlig blutentleert und zur Schau gestellt aufgefunden. Aus den Schneewittchen-Morden werden Vampir-Morde und ein Täter aus der dunklen Szene ist schnell gefunden. Doch hat er überhaupt das nötige Know-how? Der hinzugezogene Ermittler Bastian Becker ist sich da nicht so sicher, stößt aber bei den ermittelnden Beamten, die froh sind, etwas vorweisen zu können, auf Granit. Derweil entwickeln Verschwörungstheorien im Netz ihre ganz eigene Dynamik.
Meine Meinung:
Ich bin tatsächlich ein Fan von Mark Benecke, dessen großes Wissen ich bewundere, und war daher auf seinen ersten Krimi sehr gespannt.
Leider bietet er nicht wirklich viel Neues. Etwas ungewöhnliche Morde, auf die allerdings kaum detailliert eingegangen wird, den allseits bekannten Ermittler, genial, aber mit psychischem Knacks. Wirklich neu ist, dass der Autor die Querdenker-Szene – vermutlich aus aktuellem Anlass und/oder persönlichen Erfahrungen – ins Geschehen mit einflicht. Letzten Endes liefert diese auch den entscheidenden Hinweis.
Um einen wirklich interessanten Fall aufzubauen, der sich auch mit der Intention des Täters näher beschäftigt, ist das Buch schlicht zu dünn. Es liest sich recht gut weg, keine Frage, aber die Handlung plätschert ziemlich blutarm vor sich hin und erst ganz zum Ende kommt ein wenig Spannung auf. Überraschende Wendungen sucht man leider vergeblich und die Lust am Miträtseln wird auch kaum befriedigt.
Alles in allem keine schlechte Krimikost, aber hier ist definitiv noch Luft nach oben. Ich bin da aber hoffnungsfroh, denn sowohl Autor als auch Figuren haben entsprechendes Potential.
Autor: |
Hillary Rodham Clinton Louise Penny |
Verlag: | HarperCollins |
ISBN-13: | 978-3749903184 |
Gebundene Ausgabe | 560 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Politthriller mit gehöriger Spannung, aber leicht unrealistisch
Zum Inhalt:
In Europas Großstädten ereignen sich drei Terroranschläge auf Busse. Das nächste Ziel scheint in Amerika zu liegen, von Atombomben ist die Rede. Die gerade erst im Amt vereidigte Außenministerin Ellen Adams versucht alles in ihrer Macht Stehende, dies zu verhindern, wobei nicht hilfreich ist, dass der aktuelle Präsident ihr eher feindlich gesinnt ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der Ellen rund um den Globus führt und in so manche gefährliche Situation bringt.
Meine Meinung:
Natürlich war es auch der Name Clinton, der mich verleitet hat, dieses Buch zur Hand zu nehmen, sollte man doch meinen, durch ihre Person einiges an Insiderwissen der amerikanischen Politik mitzunehmen. Das ist in wenigen Teilen auch gelungen, aber im Großen möchte man doch lieber hoffen, dass hier die Fiktion die größere Rolle spielt und es nicht wirklich so abläuft.
Was man dem Buch zugutehalten muss, es ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Kein langes Palavern, unermüdlicher Einsatz der taffen Außenministerin, die eine Art Superwoman gibt, während der amtierende Präsident nur in seinem Oval Office zu sitzen scheint, um auf ihre Antworten zu warten. Es gibt überraschende Wendungen und einen wirklich atemberaubenden Showdown bis zur letzten Sekunde.
Die Charaktere aller bleiben abseits ihrer beruflichen Leistungen recht blass. Die Seitenhiebe auf den ehemaligen Präsidenten Trump, aber auch auf aktuelle Machthaber sind unmöglich zu überlesen, recht plakativ und bilden wohl eine kleine Abrechnung der gescheiterten Politikerin. Nichtsdestotrotz haben sie mich das eine oder andere Mal schmunzeln lassen.
Wie die Außenministerin mit den verschiedensten Machthabern umspringt, schließlich haben alle sofort für sie Zeit zu haben, wenn sie irgendwo landet, den russischen Präsidenten sogar ziemlich plump erpresst, kann ich mir in der Realität nicht wirklich vorstellen. Aber gut, es ist eine fiktive Geschichte und einige reale Bezüge sind wohl leider dennoch vorhanden.
Mich hat das Buch, reißerisch oder nicht, auf jeden Fall ziemlich gut unterhalten und ich finde die beiden Autorinnen ergänzen sich perfekt, sodass ich eine Fortsetzung zu lesen durchaus in Erwägung ziehen würde.
Autor: |
Aniela Ley |
Verlag: | dtv |
ISBN-13: | 978-3423763691 |
Gebundene Ausgabe | 326 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Witzige Zeitreisestory für junge Erwachsene
Inhalt:
Zoe glaubt sich am Ziel ihrer Träume – ein Austauschjahr in London. Was kann es Besseres geben? Nun ja, vielleicht eine Zeitreise ins Jahr 1816, mitten in die Zeit, die von ihrer Lieblingsautorin Jane Austen so wunderbar beschrieben wurde. Denn genau dort findet sich Zoe mittels der Mondscheinmagie eines Spiegels ganz plötzlich wieder, und zwar als Zofe der überaus schüchternen Miss Lucie.
Sie geht auf in dieser Rolle und mit dem jungen Lord Falcon-Smith findet sie sogar einen Gleichgesinnten, denn er ist ebenfalls ein Zeitreisender. Nur zusammen können sie einen Weg zurück finden, denn für immer offline zu sein, kommt für Zoe nun auch nicht infrage.
Meine Meinung:
Für Zeitreisen bin ich ja immer zu haben und so habe ich mich gern um dieses Jugendbuch bemüht. Bevor man noch die Hauptfigur etwas näher kennenlernen kann, findet sie sich schon im viktorianischen London wieder. Hier kommt sie aufgrund ihrer literarischen Vorlieben ganz gut zurecht und ist der ihr anvertrauten Lady eine große Hilfe.
Der Schreibstil von Aniela Ley ist sehr humorvoll, besonders die Szenen mit Lucies kleinem Hund, dessen Sprache Zoe verstehen kann, sind hier hervorzuheben. Generell musste ich sehr oft schmunzeln. Die sich anbahnende Liebesgeschichte mit dem jungen Lord bleibt noch sehr an der Oberfläche, weshalb das Buch auch für recht junge Leserinnen geeignet ist. Die von Zoe verfassten Whisper-Whisper-Briefe könnten sogar die eine oder andere Anregung für den anvisierten Personenkreis beinhalten.
Recht enttäuscht war ich allerdings vom Ende. Ich schätze mal, es soll wenigstens eine Trilogie herauskommen, aber selbst dafür passiert mir im 1. Band viel zu wenig. Es wird fast nichts aufgeklärt, viel zu viel liegt im Dunkeln. Bis zum ersehnten Ziel, der Rückreise in ihre eigene Zeit, scheint noch einiges passieren zu müssen. Das Interesse dafür wird aber auf jeden Fall entfacht. Dennoch, hätte ich gewusst, mit wie vielen offenen Fragen man zurückbleibt, hätte ich wohl auf das Erscheinen aller Bände gewartet, zumal man nicht weiß, wann das sein wird.
Nichtsdestotrotz liest sich das Buch sehr unterhaltsam, man taucht gut ein in das historische Setting und begleitet Zoe gern dabei, wie sie ihrer Herrin hilft, aus ihrer Komfortzone zu entkommen. Für die Zielgruppe der jungen Leser(innen) ganz sicher ein Genuss.
Autor: |
Frank Kodiak |
Verlag: | Droemer |
ASIN: | B086SL7M5K |
E-Book: | 400 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Vermisste Teenager in Gefahr
Zum Inhalt:
Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius arbeiten unter anderem für die Hilfsorganisation „Amissa“, die es sich zum Ziel gemacht hat, weltweit nach vermissten Personen zu suchen. Durch Zufall werden sie Zeugen, wie ein junges Mädchen auf die Autobahn läuft und tödlich verletzt wird. Ein Zettel und ein letztes geflüstertes Wort an Jan geben Rätsel auf. Sie beginnen zu ermitteln und stoßen auf die Spur mehrerer vermisster Teenager, die kurz nach einem Umzug spurlos verschwanden. Abgründige Machenschaften tun sich auf und bei Amissa scheint mehr im Argen zu liegen als gedacht.
Meine Meinung:
Dieser Roman von Andreas Winkelmann ist mein erster unter seinem Pseudonym Frank Kodiak. Ich fand es eine nette Abwechslung, dass hier mehr oder weniger eigenständig agierende Ermittler die Hauptfiguren darstellen und nicht irgendwelche Polizisten mit einem seelischen Knacks. Was nicht heißt, dass nicht auch Jan und Rica ihr Päckchen zu tragen haben.
Jan war früher selbst Polizist, nimmt aber zwischenzeitlich das Gesetz lieber in die eigenen Hände und geht dabei nicht eben zimperlich vor. Sein Ruhepol ist die Frau an seiner Seite, die so gar nicht zu ihm zu passen scheint, aber einen beruhigenden Einfluss auf ihn hat. Sie arbeitet für Amissa, ist geniale Hackerin und hat die Erfahrung der Zwangsprostitution am eigenen Leib erfahren müssen.
Das Schicksal der Mädchen ist nicht eben neu, die Drahtzieher sind es ebenso wenig. Dass es verschiedene Opfer und Täter sind und die Geschehnisse zeitversetzt erzählt werden, erfordert erhöhte Aufmerksamkeit vom Leser. Die Schilderungen sind teilweise recht brutal, was auch nicht jedermanns Sache sein dürfte. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und die Spannung wird quasi ununterbrochen aufrechterhalten.
Der Roman hat mich definitiv gut unterhalten und neugierig, nicht zuletzt aufgrund des Cliffhangers, auf die Fortsetzung gemacht, die ich bald anschließen werde.