Category: Schomann, Susanne
Autor: |
Susanne Rubin |
Verlag: | Heyne |
ISBN-13: | 978-3-453-42692-4 |
Taschenbuch: | 398 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Neuanfang in der Hansestadt
Zum Inhalt:
Die junge Lotte hat das Glück, als Schneiderin eine Stelle im berühmten Warenhaus Hermann Tietz anzutreten, kaum dass sie, die eigentlich aus Lübeck stammt, 1929 in Hamburg angekommen ist. Dort begegnet ihr auch der Kaufmann Jannes, in den sie sich umgehend verliebt. Doch eine gemeinsame Zukunft kann es für sie nicht geben, denn Lotte verbirgt ein schmerzliches Geheimnis und jede Nähe zu anderen Menschen würde diese in Gefahr bringen. Doch so leicht lässt sich Jannes, der in Lotte seine Traumfrau sieht, nicht davon abbringen, ihr Herz dennoch zu erobern. Bis die Vergangenheit beide einholt …
Meine Meinung:
Eine ganze Weile musste ich diesmal auf den neuen Roman einer meiner Lieblingsautorinnen Susanne Rubin warten. Das Schöne jedoch ist, Band 2 der Alsterhaus-Dilogie folgt bereits im Februar 2024 und erzählt die Geschichte der Tochter von Lotte und Jannes. Aber erst mal zu diesem Buch.
Einmal mehr hat es die Autorin geschafft, mich mit ihrem schönen Schreibstil alles um mich herum vergessen und ganz in die Geschichte versinken zu lassen. Da kam keine Minute Langeweile auf und ich habe dem Happy End förmlich entgegengefiebert. Wie sehr habe ich mit Lotte mitgelitten, mich geängstigt, aber auch ihr Glück genossen. Und Jannes ist natürlich ein Held, wie man sich ihn besser nicht erträumen kann.
Aber auch die sympathischen Nebencharaktere wie Kerstin und Hagen, die Familie von Jannes genauso wie Olga habe ich direkt ins Herz geschlossen. Der abgrundtief böse Antagonist der Geschichte wusste einem wirklich das Fürchten zu lehren.
Verknüpft ist die zauberhafte Liebesgeschichte dann noch mit der des Warenhauses Hermann Tietz, welches neben dem in Berlin eines der imposantesten Häuser der Familie war. Die Folgen der Wirtschaftskrise werden ebenso thematisiert wie der von den Nationalsozialisten geschürte Judenhass, der letzten Endes auch dazu führt, dass Familie Tietz aus ihrer eigenen Firma gedrängt wird.
Rundum zufrieden konnte ich am Ende das Buch zuklappen, auch wenn ein wenig Abschiedsschmerz vorhanden war. Tröstlich ist daher, dass mir alle Figuren schon sehr bald wieder über den Weg laufen werden.
Lesern und Leserinnen, die eine schöne Lovestory zu schätzen wissen, die noch dazu einen historischen Hintergrund bietet, sei daher "Alsterglanz" wärmstens empfohlen.
Autor: |
Susanne Rubin |
Verlag: | Heyne |
ISBN-13: | 978-3-453-42546-0 |
Taschenbuch: | 427 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Unverhofftes Erbe
Zum Inhalt:
Der Inhaber des traditionsreichen Hotel Jacoby in Hamburg verstirbt und vererbt den Besitz an einen völlig Fremden, den Schriftsteller Ryan Maclane aus Schottland. Emily Magnussen führt übergangsweise die Geschäfte und fühlt sich direkt zu dem interessanten Mann hingezogen. Gemeinsam gehen sie dem Geheimnis des Erbes auf den Grund.
Sechzig Jahre zuvor führt Lina-Marie Jacoby das Hotel, hat es erfolgreich durch die Kriegsjahre gebracht. Stets an ihrer Seite ihr Chefkoch Martin. Eine Liebe, die lange unerfüllt bleiben muss. Was sie viele Jahre später von einer Hebamme erfährt, stellt ihre Familiengeschichte auf den Kopf und hat bis in die Gegenwart reichende Konsequenzen.
Meine Meinung:
Auch mit ihrem neuen Roman hat mich Susanne Rubin wieder völlig mitgerissen. Wer geheimnisvolle Familiengeschichten liebt, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, kommt an der Autorin einfach nicht vorbei.
Dieses Mal gibt es mit Emily Magnussen ein Wiedersehen mit einer Nebenfigur aus „Die Frau des Kaffeehändlers“, wo sie die Schwester der Hauptfigur spielte. Nun darf auch sie ihr Glück finden, worüber ich mich sehr gefreut habe. Auch ihr „Love Interest“ Ryan war mir sehr sympathisch, aber ich habe ohnehin ein Herz für Schotten. Natürlich schaffen es auch Lina-Marie und ihre große Liebe Martin, den Leser zu berühren.
Die in der Vergangenheit spielenden Szenen (1899, 1918/19 und spätere und vor allem 1958) üben eine besondere Faszination aus. Das große Familiengeheimnis kommt erst auf den letzten 100 Seiten zur Sprache, aber das macht gar nichts, denn die Geschichte des Hotel Jacoby ist zu jeder Zeit eine beeindruckende. Man taucht mit der ersten Seite ein, liebt und leidet mit den Protagonisten, und wundert sich am Ende, dass die Lektüre wie im Rausch vergangen ist.
Für mich hatte dieser Roman wieder alles, was Unterhaltung in Bestform bedeutet. Herzzerreißende Liebesgeschichten, Familiendrama, große Emotionen, historische Einblicke und mit Hamburg ein bezauberndes Setting. Weiterempfehlung zu hundert Prozent.
Autor: |
Susanne Rubin |
Verlag: | Heyne |
ISBN-13: | 978-3453423862 |
Taschenbuch: | 431 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Drei Generationen Glück und Leid
Zum Inhalt:
Im Norden Deutschlands, vor den Toren von Hamburg, lebt gegen Ende des 19. Jahrhunderts die adlige Familie von Grootenlohe in harmonischer Nachbarschaft mit den Brodersens. Per Zufall stolpert Heinrich von Grootenlohe über ein gut gehütetes Geheimnis von Wilhelm Brodersen und erpresst ihn daraufhin mit seinem Wissen. Ein folgenschwerer Fehler, der die Familien über Generationen belasten wird. Denn auch im Jahr 1952, als zarte Liebesbande sich zwischen den Enkelkindern der Gutsherren entwickeln, scheint es jemanden zu geben, der eine Verbindung beider Familien unbedingt verhindern will.
Meine Meinung:
Oh Mann, was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Schon lange hat mich kein Buch mehr so emotional abgeholt wie der neue Roman von Susanne Rubin. In drei Abschnitten (spielend 1898, 1921 und 1952) widmet sich die Autorin den Schicksalen der zwei Familien von Grootenlohe und Brodersen. Absolut fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite lotet sie die Geheimnisse, Missverständnisse und großen Gefühle – Hass genauso wie unendliche Liebe – mit ihrem hochemotionalen Schreibstil aus.
Das Setting, sowohl die idyllischen Gutshöfe als auch Hamburg, ist bildhaft beschrieben und es gibt auch Einblicke in die Pferdezucht. Aber die Hauptrolle spielen ganz klar die Figuren, deren Unterschiedlichkeit großartig herausgearbeitet wurde. Besonders das tragische Schicksal von Jonas, Heinrichs Sohn und Elise, Wilhelms Tochter ging mir sehr zu Herzen. Das Buch bietet viele romantische Momente, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten, aber auch jede Menge Dramatik, Schockmomente und Schmerz, die mich erschüttert zurück und auch die eine oder andere Träne fließen ließen.
Auf den letzten hundert Seiten entwickelte sich bei mir eine derartige Sogwirkung, dass ich das Buch in einem Rutsch beenden musste. An Schlaf war nicht zu denken, bevor alles aufgeklärt und das teilweise lang verdiente Happy End schwarz auf weiß zu lesen war.
Wer einer bewegenden Familiensaga voller Dramatik und Liebe nicht widerstehen kann, sollte auf keinen Fall an diesem Buch vorbeigehen. Wärmste Leseempfehlung!
Autor: |
Susanne Rubin |
Verlag: | Heyne |
ISBN-13: | 978-3453423138 |
Taschenbuch: | 458 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Ergreifendes Familienschicksal einer Kaffeehändlerdynastie
Zum Inhalt:
Im Jahr 1896 lässt sich der Hamburger Kaufmann Paul Magnussen auf einen Deal mit dem Bankier Ferdinand Claasen ein, um sein Unternehmen voranzubringen. Für einen großzügigen Kredit soll er dessen älteste Tochter Amalia heiraten. Doch eigentlich ist es ihre schöne Schwester Helene, für die vom ersten Augenblick an sein Herz höherschlägt.
2018 findet Melina Peters im Nachlass ihrer Großmutter einen Ordner voll mit Informationen über die Familie Magnussen. Sie nimmt es als Zeichen, sich bei dem traditionsreichen Familienunternehmen zu bewerben und wird die persönliche Assistentin des Juniorchefs Leonard Magnussen, für den sie bald mehr empfindet, als gut für sie ist. Wie tief sie jedoch selbst in die Familiengeschichte verstrickt ist, hätte sie sich nie träumen lassen.
Meine Meinung:
Schon lange habe ich mich auf den Roman von Susanne Rubin gefreut, die ich bereits unter ihrem Pseudonym Susanne Schomann sehr zu schätzen gelernt habe. „Die Frau des Kaffeehändlers“ hat einfach alles, was man von einer packenden Familiensaga erwarten darf. Nicht eine Minute habe ich mich bei diesem Buch gelangweilt und sowohl die Ausflüge in die Vergangenheit (1896 und 1945) als auch den Handlungsstrang, der in der Jetztzeit spielt, sehr genossen.
Susanne Rubin hat einen wunderbaren Schreibstil, sehr bildhaft, detailreich, aber auch romantisch. Sie spielt gekonnt mit den Gefühlen der Leser. Ich war einige Male den Tränen nah, die Schicksale der Protagonisten lassen einfach niemanden kalt. Die durchaus verzwickten Familiengeheimnisse werden häppchenweise aufgelöst, sodass die Spannung bis fast zur letzten Seite auf hohem Niveau bleibt. Man will einfach immer weiterlesen und ist regelrecht traurig, dass es dann doch schon vorbei ist.
Man merkt der Autorin ihre Liebe zu ihrer Heimatstadt Hamburg an, aber auch, dass sie zu einer guten Tasse Kaffee nicht Nein sagen würde. Ihre Recherchen zum Kaffeehandel der damaligen Zeit sind unverkennbar.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, besonders Amalia glänzt als starke und energiegeladene Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist und auch unbequeme Wege nicht scheut.
Der Roman hat mich rundum bestens unterhalten und kann Liebhabern von dramatischen Liebesgeschichten mit einer Prise Historie nur empfohlen werden.
Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Roman der Autorin, der im September 2020 wieder bei Heyne erscheinen wird.
Autor: |
Susanne Schomann |
Verlag: | Mira TB Verlag |
ISBN-10: | 395649251X |
Taschenbuch: | 304 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Endlich wieder Lunau
Inhalt:
Einen schrecklichen Verlust muss Sina Rosenborn verarbeiten, an dem schon ihre Ehe zerbrochen ist. Nun entspricht auch noch der neue Job so gar nicht ihren Vorstellungen. Da scheint es wie ein Wink des Schicksals, dass ihre ehemalige Kollegin Ruth sie bittet, in das kleine Heidedörfchen Lunau zu kommen, um einen alten adligen Herrn zu pflegen sowie in der Arztpraxis von Dr. Kjell Loewenthal auszuhelfen.
Als sie jedoch ihrem neuen Arbeitgeber, dem Gutsbesitzer Philip von Hoven gegenübersteht, möchte sie vor Scham am liebsten im Boden versinken, denn beide teilen ein pikantes Geheimnis. Dennoch lebt sich Sina schnell ein in Lunau, findet in Isabell und Luisa gute Freundinnen und auch ihre Gefühle für Philip gehen schon bald über Freundschaft hinaus. Sich häufende Brandanschläge auf das Eigentum der von Hovens werfen einen Schatten über das junge Glück. Hat etwa Sinas Exmann, der immer wieder ihre Nähe sucht, seine Finger im Spiel?
Meine Meinung:
Endlich ist er da, der dritte Band der Lunau-Reihe, in der Musketier Nummer drei – Philip von Hoven – seine große Liebe findet. Da nun alle glücklich und zufrieden sind, fürchte ich fast, dass mit der Beendigung der Trilogie kein Grund besteht, nochmals nach Lunau zurückzukehren. Ich persönlich würde das sehr bedauern, aber das geht den Lesern ja bei so liebgewonnenen Figuren oft so. Denn die Rückkehr nach Lunau war tatsächlich wie ein Heimkommen. Durch den Jahresabstand der Veröffentlichung fühlte es sich so an, als würde ich nun zum dritten Mal in der schönen Heide Urlaub machen.
Diesmal im Winter angesiedelt, versteht es die Autorin dennoch, den besonderen Reiz der Landschaft herauszukitzeln. Alle drei Bücher zusammengenommen könnten tatsächlich als Werbebotschaft für die Lüneburger Heide dienen. Die regionalen Buchhändler sollten da unbedingt ihr Augenmerk drauflegen.
Auch wenn es in diesem Roman vorrangig um die Liebesgeschichte von Sina und Philipp geht, kommen auch die Protagonisten der vorherigen Bände nicht zu kurz. Ihre Geschichte wird weitergeschrieben, mit Höhen und Tiefen, und sie stehen dem Hauptpaar zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Das finde ich so besonders schön an dieser kleinen Dorfgemeinschaft. Es kann sich einfach jeder auf den anderen verlassen. Wo findet man so etwas heutzutage schon noch? Neu hinzugekommen als besonders sympathische Nebenfigur ist der alte Baron von Hoven, der es glaub ich faustdick hinter den Ohren hat.
Der Auftakt der Romanze von Sina und Philip ist überraschend, aber passt perfekt zu den Figuren. Natürlich haben beide einen langen Weg vor sich, der durch Missverständnisse, Eifersucht und Unsicherheit geprägt ist. Ihre erotischen Momente sind, so hatte ich das Gefühl, dieses Mal noch einen Tick heißer als in den Vorgängerbänden, ohne jedoch jemals ins Niveaulose abzugleiten. Nach wie vor steht die Romantik an erster Stelle.
Einmal mehr gibt Susanne Schomann der Geschichte durch einen kleinen Krimi-Nebenplot die richtige Würze und Extra-Portion Spannung. Zwar braucht die Lösung keinen ausgeprägten kriminalistischen Spürsinn, aber dennoch erhöht dieser Zusatz das Lesevergnügen. Netter Bonus auch wieder die Rezeptvorschläge am Ende, diesmal mit Heidelbeeren. Den Glühwein muss ich in den nächsten Tagen unbedingt mal ausprobieren!
Wie unschwer zu erkennen, ist es Susanne Schomann erneut gelungen, mich restlos zu begeistern und mir die Weihnachtsfeiertage mit ihrer Story so richtig heimelig zu gestalten. Ich bin sehr gespannt, was es als Nächstes von ihr zu lesen geben wird und würde jedem Liebhaber romantischer Geschichten empfehlen, mal in Lunau vorbeizuschauen. Am besten natürlich in der richtigen Reihenfolge, also beginnend mit „Wilder Wacholder“, dann rein in „Der Holundergarten“ und schlussendlich dieses Buch. Viel Spaß!
Autor: |
Susanne Schomann |
Verlag: | Mira TB |
ISBN-10: | 3862783030 |
Taschenbuch: | 300 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Ein Sommer voller Leidenschaft auf Sameland
Inhalt:
Der Industrielle Edgar Lengrien bekommt seit einiger Zeit Drohbriefe. Er sorgt sich jedoch hauptsächlich um seine Tochter Kira, die erst kürzlich aus Amerika zurückgekehrt ist. Froh sie überreden zu können, den Sommer in ihrem kleinen Häuschen auf Sameland, einer winzigen Ostseeinsel, zu verbringen, setzt er außerdem seinen besten Sicherheitsmitarbeiter, den Ex-Polizisten Finn Andersen, auf sie an.
Schon beim ersten Aufeinandertreffen sprühen zwischen beiden die Funken und Finn muss sich, von Gefühlen überwältigt, schon bald der Anziehungskraft zwischen ihnen ergeben. Als Kira jedoch erfährt, warum Finn wirklich auf der Insel ist, verlässt sie diese umgehend und kommt damit der realen Gefahr, in der sie schwebt, unaufhaltsam näher.
Meine Meinung:
Da ich mittlerweile alle weiteren Romane, die von Susanne Schomann erschienen sind, gelesen und in vollen Zügen genossen habe, war es an der Zeit, mich auch endlich ihrem Debütroman zu widmen. Auch wenn mich Kiras und Finns Geschichte emotional nicht ganz so sehr abgeholt hat, wie es beispielsweise in „Sophies Melodie“ der Fall war, so verbirgt sich hinter „Bernsteinsommer“ dennoch eine wunderschöne Liebesgeschichte mit individuellen Haupt- und Nebencharakteren.
Allein schon das Setting lässt mein Herz höher schlagen. In einer Talkrunde hatte ich erfahren, dass die Autorin lange nach einer passenden Insel gesucht hat, die die gewünschten Voraussetzungen bietet. Als dieses sich als gar nicht so einfach herausstellte, hat sie Sameland kurzerhand erfunden. Schade eigentlich, dass es die Insel nicht wirklich gibt, denn sie wäre mit Sicherheit ein Traumurlaubsziel für mich, wenn nicht gar ein Ort, an dem ich gern leben würde.
Wie immer bei Susanne Schomann ist ein kleiner Krimi-Plot enthalten. Die Bedrohung wird anfangs zum Thema, danach steht lange Zeit die von großen Gefühlsschwankungen geprägte Beziehung von Kira und Finn im Mittelpunkt. Hier wird auch auf eindeutige Sexszenen nicht verzichtet, wobei diese niemals ins Niveaulose abgleiten. Mit dem dramatischen Ende kehrt die Autorin dann wieder zur großen Gefahr für Kiras Leben zurück und hält den Leser dabei extrem in Atem.
Flüssig geschrieben, voller Romantik und großer Gefühle, aber auch Spannung ist bereits das Debüt von Susanne Schomann ein Muss, das kein Liebesromanleser verpassen sollte.
Herzlich willkommen zu Tag 6 der Blogtour zum neuen Roman von Susanne Schomann – „Der Holundergarten“. Ihr habt diese Woche schon über die erste große Liebe, die Lüneburger Heide, den Floristenberuf sowie Holunder als Pflanze lesen dürfen. Silke schließlich hat auf erfrischende Art ein Protagonisteninterview geführt.
Ich möchte euch heute die Autorin hinter den Büchern etwas näher vorstellen. Susanne war so nett, mir dazu auch ein sehr interessantes Interview zu geben. Lasst euch überraschen.
Susanne Schomann wurde 1958 in Hamburg geboren und ist dort auch zur Schule gegangen. Sie wuchs als einziges Kind ihrer Eltern, aber dennoch in einer großen Familie mit vielen Cousins und Cousinen auf. Kaum in der Schule, entdeckte sie auch schon ihre Leidenschaft für Bücher und ihr Vater bezeichnete sie oft liebevoll als seine „Leseratte“.
Nach ihrer Ausbildung war sie über mehrere Jahre als Sekretärin und als Sachbearbeiterin im kaufmännischen Bereich tätig.
Nach der Geburt ihres ersten Sohnes gab sie ihren Beruf auf, um ganz für ihn, und bald darauf auch für seinen kleinen Bruder da sein zu können. Als ihre Söhne schließlich beide zur Schule gingen, nutzte sie die gewonnene freie Zeit, um ihrer großen Leidenschaft, dem kreativen Schreiben, intensiver nachzugehen.
Die Autorin ist seit 1981 glücklich verheiratet und lebt zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden erwachsenen Söhnen in ihrer Heimatstadt. Susanne Schomann ist Mitglied der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautoren DeLiA.
Wie lernte ich Susanne kennen:
Von 2009 bis 2013 war ich im Rezensenten-Team des Magazins LoveLetter. Dort erhielt ich 2012 die Möglichkeit, Susannes zweiten Roman „Sophies Melodie“ zu lesen. Zuvor hatte ich noch nie von ihr gehört. Das Buch hat mich von Beginn an restlos begeistert und ist auch heute noch mein absoluter Liebling von ihr. Susanne hatte sich sehr über meine Rezension gefreut und es entstand ein netter Austausch über Facebook.
Als angekündigt wurde, dass Susanne zur LoveLetter Convention 2013 kommen würde, war ich sehr gespannt, sie persönlich kennenzulernen und besorgte mir direkt noch ihren Debütroman. Was dann geschah, hat mich allerdings doch sehr verblüfft. Ganz schüchtern, wie ich nun mal bin, trat ich während einer Panel-Pause auf sie zu und bat sie darum, die Bücher zu signieren. Und Susanne? Die fiel mir direkt um den Hals und drückte mich. Selten habe ich solch eine Wärme und Herzlichkeit auf den ersten Blick verspürt. Wann immer wir uns während dieses Wochenendes noch über den Weg liefen, immer war da dieses zauberhafte Lächeln.
Nach diesem sympathischen Zusammentreffen wunderte ich mich keineswegs mehr, warum mich die Autorin mit ihren Büchern immer so sehr in ihren Bann zieht, mich aufs Äußerste mitfühlen und -leiden lässt. Natürlich habe ich auch die nächsten beiden Bücher von ihr für den LoveLetter rezensiert. Die Rezensionen dazu sind leider nur im Heft nachzulesen, aber meine Meinung zu ihren bisherigen Lunau-Romanen könnt ihr hier und hier nachlesen.
Ich freue mich sehr, Susanne persönlich zu kennen und hoffe auf eine lang andauernde Freundschaft.
Autoreninterview:
Liebe Susanne,
ich freue mich sehr, dich im Rahmen der Blogtour in Form eines kleinen Interviews etwas aushorchen zu dürfen.
Und ich freue mich erst, liebe Kerstin! Dann schieß mal los, ich bin schon sehr gespannt auf deine Fragen.
Mit „Der Holundergarten“ ist nun bereits dein sechstes Buch beim Mira-Taschenbuch-Verlag (MIRA) erschienen. Meist sind es zwei pro Jahr gewesen. Das schafft man doch nur als Vollzeitautorin. Oder gehst du nebenbei noch einem Beruf nach?
Ich bin, und das im wahrsten Sinne des Wortes, Vollzeitautorin. Für eine andere Tätigkeit hätte ich bei meiner Arbeitsweise überhaupt keine Zeit mehr übrig. Zwar kann ich ausgesprochen schnell plotten und das Schreiben an sich fällt mir leicht, aber ich bin ein richtiger Kontroll- und Überarbeitungsfreak. Am liebsten würde ich meine Romane immer und immer wieder überarbeiten, aber es gibt ja so etwas wie Abgabetermine und man muss sich irgendwann trennen. Das ist jedes Mal ein schwerer Abschied.
Der Weg zum großen Publikumsverlag ist ein steiniger. Wie bist du zu MIRA gekommen, gab es Rückschläge? Wie lange dauerte es von der ersten Idee, Nägel mit Köpfen zu machen, bis zur Veröffentlichung?
Für diese Antwort muss ich ein bisschen ausholen. Es hat einige Jahre gedauert, ehe ich überhaupt den Mut aufbrachte, mich mit meinen Geschichten in die Öffentlichkeit zu trauen. Als ich es dann tatsächlich versuchte, gab es natürlich jede Menge Rückschläge. Ich bin ausgesprochen autodidaktisch veranlagt, also suchte ich mir alle möglichen Informationen zusammen, wie und in welcher Form man sich an einen Verlag wenden sollte. Ich sammelte und lernte, brachte mir z. B. auch selbst bei, wie man ein Exposé schreibt usw. Erst dann legte ich los und schrieb nach und nach einige Verlage an. Das ewige Warten auf eine Antwort, wenn sie denn überhaupt mal kam, zermürbte mich allerdings auf die Dauer und ich war kurz davor, die Sache wieder aufzugeben, um weiterhin nur für mich und vielleicht ein paar Freundinnen zu schreiben. Ganz aufzuhören, wäre aber nicht infrage gekommen, denn das Schreiben macht mich einfach glücklich und füllt mich aus. Dann „traf“ ich im Netz eher zufällig auf die amerikanische Liebesromanautorin Connie Mason und wir freundeten uns virtuell ein bisschen an. Von ihr kam der dringende Rat, mir eine Agentur zu suchen. Eher durch Zufall stieß ich schon kurz darauf auf den Namen meiner jetzigen Agentur Interpill Media, die auch noch hier in meiner Heimatstadt Hamburg ansässig ist. Ich schrieb einen Brief, schickte ein Exposé und eine Leseprobe meines Romans „Bernsteinsommer“ mit. Schon wenige Tage später wurde ich angerufen. Ingo Stein, der Inhaber von Interpill Media, war sofort überzeugt von meiner Arbeit und außerdem der festen Meinung, dass ich bei MIRA genau richtig untergebracht wäre. Kurz darauf unterschrieb ich tatsächlich den Vertrag und konnte mein Glück kaum fassen. (Und dies war jetzt die Kurzversion! Bis auf das glückliche Ende, hat sich die gesamte Entwicklung nämlich über viele Jahre hingezogen.)
Ich denke, du fühlst dich jetzt bei MIRA sehr wohl. Hast du je mit dem Gedanken gespielt, dich in die Riege der Selfpublisher einzureihen? Eventuell ja mit einem abweichenden Genre?
Nein, bisher noch nicht. Ehrlich gesagt, wüsste ich auch gar nicht, wie ich das zeitlich hinbekommen sollte. Und ja, ich fühle mich bei MIRA tatsächlich sehr wohl! Allein, wenn ich sehe, wie viel Mühe sich der Verlag mit der Gestaltung meiner Cover gibt, bin ich schon glücklich. Dieses spezielle Design haben sie extra für mich entwickelt. Ich liebe alle meine Cover! Ich finde, sie haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert, aber das nur nebenbei.
Ein abweichendes Genre ist aber trotzdem immer ein Thema. Im Augenblick rennen mir die Ideen sozusagen nach. Auf der einen Seite ist das ganz wunderbar, auf der anderen Seite kostet das jede Menge Nerven. 😉
Deine Romane enthalten immer einen kleinen Krimi- oder zumindest sehr dramatischen Teil, was mir persönlich sehr gut gefällt. Ich finde, das hebt dich von anderen Autoren des Genres ab. Ist dir genau das ein Bedürfnis und wirst du deiner Linie in der Hinsicht treu bleiben?
Nicht nur als Autorin, sondern auch als Leserin, finde ich die „normalen“ Liebesromane oft sogar ein wenig eintönig. Es lief (fast) immer nach einem bestimmten Muster ab: Mann und Frau treffen aufeinander, sie verlieben sich, Oh Gott, Intrige! – kurze Trennung, und schwupps dann kommt das Happy End. Ich mag es hingegen sehr viel mehr, wenn Spannungselemente die Handlung auflockern, vielleicht sogar Nebenstränge zur Liebesgeschichte ablaufen, die dann aber wieder auf eine gewisse Art und Weise mit ihr in Verbindung stehen und sich am Ende der Kreis schließen kann. Ich würde also stets für diese Elemente in meinen Romanen kämpfen und habe es auch schon getan, denn ich glaube, dass sie meinen persönlichen Stil ausmachen. Manchmal kann es sehr anstrengend sein, die Genre-Schubladen in Deutschland nicht zu sprengen, falls du weißt, was ich meine. Die Briten, aber besonders die Amerikaner gehen grundsätzlich viel lockerer damit um.
Darf man eventuell sogar mal mit einem Krimi von dir rechnen? Wenn ich dein privates Umfeld bedenke, dürfte es an Inspiration da ebenfalls nicht fehlen. Und MIRA verlegt ja auch erfolgreich Krimis, wenn man sich zum Beispiel die Zucker-Reihe von Laura Wulff ansieht.
Meine liebe Kerstin, du weißt natürlich ganz genau, dass Autoren selten bis nie über ihre geheimsten Pläne reden. Nur so viel: Bereits seit meinem ersten Buch werde ich immer wieder gefragt, ob ich nicht endlich mal einen Krimi, evtl. auch speziell für Frauen, schreiben möchte. Durch meinen Mann, den Kriminalisten, habe ich tatsächlich jede Menge Recherche-Möglichkeiten, die ich natürlich auch schon ausgenutzt habe. Also – wer weiß schon, was die Zukunft bringt.
Dein erstes Buch habe ich leider noch nicht ganz geschafft zu lesen, aber von den anderen ist bisher „Sophies Melodie“ mein absoluter Liebling. Ich weiß, es ist wie die Frage nach dem Lieblingskind, die ein Autor fast unmöglich beantworten kann. Aber hast du vielleicht auch einen Favoriten unter deinen Büchern?
Eigentlich ist immer mein aktuelles Buch mein Favorit. Das liegt, denke ich, in der Natur der Sache. Man geht ja gerade sehr in der Geschichte auf, lebt, leidet und liebt mit seinen Charakteren.
Wenn ich aber sagen müsste, ob ich zu einem meiner Bücher eine ganz spezielle Beziehung habe, dann müsste ich wohl „Eine Spur von Lavendel“ nennen und zwar aus vielerlei Gründen. Das Manuskript war eines meiner ersten. Ich habe insgesamt volle zehn Jahre immer wieder daran geschrieben, bis ich einigermaßen zufrieden war und habe es dann trotzdem noch einmal vollkommen überarbeitet, bevor es endlich erschien. Man könnte sagen, der Roman ist ganz klar ein echtes Herzensprojekt. Es gibt auch persönliche Gründe, warum das so ist, aber die behalte ich natürlich für mich.
Bleiben wir gleich beim Thema. Wer ist dein liebster Held in deinen Büchern? Und welche weibliche Figur hat dein Herz am meisten bezaubert?
Ein Lieblingsheld? Halleluja! Das ist für mich wohl die Frage, die am schwierigsten zu beantworten ist. Wer meine Romane kennt, weiß, dass ich mit meinen Kerlen immer ganz speziell umgehe. Im Grunde liebe ich sie alle auf ihre Weise. Sie sind so unterschiedlich und das ist mir auch äußerst wichtig. Jeder von ihnen hat seine besonderen Ecken und Kanten. Auch das gehört für mich unbedingt dazu, denn so wirken sie menschlicher, normaler und man kann sich viel besser in sie hineinfühlen. Ein attraktiver Mann ist einfach nur ein attraktiver Mann, doch ein Mann mit einer Vergangenheit und den entsprechenden Erfahrungen, die ihn geprägt und beeinflusst haben, zeigt Charakter – und ja, auch die Charakterschwächen gehören für mich dazu. Ich muss etwas zugeben: Über meine Helden könnte ich stundenlang referieren, über jeden einzelnen!
Aber wenn du schon Constantin Afra aus „Sophies Melodie“ ansprichst, liebe Kerstin, dieser Mann hat mich einige schlaflose Nächte und jede Menge Nerven gekostet! Er war unglaublich anstrengend, der Gute. 😉
Habe ich eine Lieblingsheldin?
Diese Frage müsste ich eigentlich ähnlich beantworten wie die Frage nach einem Lieblingshelden. Mir war immer wichtig, dass sie eine erkennbar eigene und ernstzunehmende Persönlichkeit hat. Es muss vor allem von Anfang an klar sein, dass allein sie die Frau für diesen einen Mann ist. Die Bezeichnung „Heldin“ nehme ich in meinen Romanen meist wörtlich, denn im Grunde sind es die Heldinnen, die ihren Mann retten, glücklich machen, sein Leben wieder ins Reine bringen. Klar, auf den ersten Blick sieht das oft genau andersherum aus. Der Held rettet die Heldin vielleicht aus Gefahren, klärt Dinge auf, löst Rätsel, oder was auch immer, doch meine Heldin rettet ihn in jeder erdenklichen Weise. Ich mag starke Frauen, denen man vielleicht nicht immer sofort ansieht, wie stark sie tatsächlich sind. Ja, ich liebe auch alle meine Heldinnen, aber Luisa Milchert aus „Der Holundergarten“ hat mich völlig verzaubert, das muss ich zugeben. Sicher, sie ist reizend, süß, lustig, herrlich romantisch veranlagt und sehr emotional, dennoch ist sie wohl auch die stärkste Heldin, die ich bisher erschaffen habe. Unerschütterlich hält sie an ihrer Liebe, an diesem außerordentlichen Mann fest. Sie macht diese Liebe nicht ein einziges Mal davon abhängig, ob sie erwidert wird. Luisa hat mich in jeder Weise beeindruckt, gerührt und zutiefst berührt. Als ich das Manuskript abgeben musste, habe ich stundenlang geheult.
Im ersten Buch der Lunau-Reihe hast du dem Arzt Kjell Loewenthal den süßen Hund Sigmund Freud, genannt Siggi, an die Seite gestellt. Ich habe eine große Tierliebe aus deinen Zeilen herausgelesen. Hast du selbst auch einen vierbeinigen Mitbewohner?
Ich liebe Tiere sehr. Mein Sohn Lennart besitzt zwei entzückende und wunderschöne Huskys. Ihnen und dem vor Jahren verstorbenen, und ebenfalls sehr geliebten, Schäferhund meiner besten Freundin ist „Wilder Wacholder“ gewidmet. Das kann man vorne im Buch lesen. Ich selbst habe schon lange keinen eigenen Vierbeiner mehr. Mein Mann und ich besitzen ein großes Aquarium, das muss jetzt reichen. Vor vielen Jahren besaß ich einen riesigen Karthäuser-Kater, den ich über alles geliebt habe. Nachdem er wegen einer Krankheit eingeschläfert werden musste, brach bei mir eine schwere Katzenhaar-Allergie aus. Damit war das Thema Lieblingstier leider vom Tisch.
Da es ja drei Musketiere in Lunau gab, steht als Held für den dritten Band wohl schon Philip fest. Wann dürfen denn die Leser mit seiner Geschichte rechnen? Darf man hoffen, dass es noch weitere Lunau-Romane geben wird, oder kehrst du der Lüneburger Heide danach erst mal den Rücken? Wahrscheinlich ein Geheimnis, das du noch nicht ausplaudern darfst ?
Ja, Philip Freiherr von Hoven (ein toller Name, oder?) wird der Held im dritten Lunau-Roman sein. An seiner Geschichte schreibe ich gerade. Im Mai werde ich das Manuskript abgeben. Der Roman wird dann Mitte November, offizieller Termin ist der 1. Dezember, erscheinen.
Diese drei Kerle sind so unterschiedlich, wie man es sich nur vorstellen kann, aber praktisch schon ihr ganzes Leben lang die besten Freunde. Es ist eine wahre Freude, sie im dritten Buch wieder zusammenzubringen. Philip und seine Heldin (mehr verrate ich noch nicht) machen mir jede Menge Spaß und ich genieße auch die Szenen, in denen die anderen beiden Paare vorkommen. Auch ich fühle mich in Lunau sehr, sehr wohl. Ob es allerdings noch mehr Geschichten geben wird, die dort spielen, hängt vor allem davon ab, ob die Leser dies wollen (und fordern! 😉 ).
Auf den Büchern steht in deiner Vita immer, dass dich Autorinnen wie Nora Roberts oder auch Julia Quinn zum Schreiben inspiriert haben. Gibt es auch Namen, die es erst später auf den Markt geschafft haben, die du in deinem Bücherregal nicht mehr missen möchtest?
Ich liebe die Vampir-Reihe von Lara Adrian und die außerordentlich kreativen Romane von Gena Showalter, obwohl paranormale Romane eigentlich so gar nicht meins sind und ich auch nicht den Wunsch verspüre, selber welche zu schreiben.
Ich mag auch die typisch amerikanischen Thriller von Sandra Brown sehr. Ehrlich gesagt, seit ich selbst veröffentliche, lese ich kaum noch die Bücher von Nora Roberts. Die letzten beiden habe ich sogar abgebrochen. Keine Ahnung, warum sie mich nicht mehr fesseln konnten. Vor einigen Jahren, habe ich ihre Romane regelrecht verschlungen. Ich denke, alles hat seine Zeit. Julia Quinn hingegen bringt mich noch immer zum Lachen. Sie hat wirklich einen wunderbaren Humor.
Sind deine Figuren völlig frei erfunden oder bedienst du dich auch schon mal an Eigenschaften von Freunden oder Bekannten?
Die Charaktere und ihre persönlichen Hintergründe, Vergangenheiten etc. sind allesamt frei erfunden.
Dennoch, habe ich mal gesagt, dass jeder meiner Helden auf die eine oder andere Weise mit meinem wunderbaren Mann zu tun hat. Das wird wohl auch immer so bleiben. Manchmal ist es nur eine wirklich klitzekleine Kleinigkeit, ein spezieller Blick, ein besonderes Lächeln, oder die Art mit Menschen, seinem Beruf und natürlich mit mir umzugehen. Manchmal ist es etwas ausgeprägter. Eine Charaktereigenschaft, eine Verwundung, eine Schwäche, eine besondere Stärke usw. Was es bei dem jeweiligen Helden genau ist, bleibt natürlich mein Geheimnis.
Bei der LoveLetter Convention in Berlin bist du mittlerweile eine feste Größe und auch dieses Jahr im Mai bei der 4. Ausgabe wieder dabei. Worauf freust du dich besonders?
Einfach auf alles! Vor allem auf den direkten Austausch mit den Lesern, aber auch auf die Gespräche mit den anderen Autoren. Mit den Jahren haben sich durch die LLC sogar einige Freundschaften ergeben. Das ist eine Veranstaltung, die einfach großartig für alle Beteiligten ist. Die neue Location ist fantastisch. Wir können nur hoffen, dass das Wetter wieder so toll mitspielt wie im vergangenen Jahr. Ich freue mich so sehr darauf! Und übrigens, wer die Lunau-Romane mag, sollte in diesem Jahr unbedingt meinen Beitrag im Veranstaltungskatalog lesen! 😉
Du bist auch Mitglied der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautoren (DeLiA). Was für Vorteile bringt dir persönlich diese Mitgliedschaft, hat es dir beim Schreiben geholfen? Würdest du angehenden Autoren (es muss wohl zumindest ein Buch bei einem Verlag veröffentlicht worden sein) zu einem Beitritt raten?
Die Vorteile liegen vor allem im persönlichen Austausch mit Kollegen und Kolleginnen. Es gibt DeLiAs und DeLiAner, die spezielle Schwerpunkte haben, das kann schon mal bei Recherchefragen helfen. Auch in anderen Bereichen wird sich gerne gegenseitig geholfen. Man darf nicht vergessen, wir sind ja auch selbstständig. Da kommen manchmal auch Fragen auf, die nicht unbedingt etwas mit dem Schreiben an sich zu tun haben. Überdies bin ich wirklich sehr stolz darauf, eine DeLiA zu sein. Das mag komisch klingen, aber so empfinde ich das. Die Frage, ob ich zu einem Beitritt raten würde, kann ich eigentlich nicht beantworten, denn das muss jeder Autor, jede Autorin für sich entscheiden. Ich kenne auch Autoren, die bewusst keiner Vereinigung beitreten wollen.
Eine Frage, die ich immer wieder gern stelle: Was liegt momentan (in Buchform) auf deinem Nachttisch? Oder liest du gar nicht ?fremd?, wenn du mitten in einem intensiven Schreibprozess steckst?
Solange ich so intensiv schreibe wie jetzt, lese ich tatsächlich so gut wie gar nicht.
Auf meinem Nachttisch liegt ohnehin niemals ein Buch. Im Bett habe ich nämlich noch nie gelesen. Das ist mir schlicht zu unbequem. Wenn ich aber lese, dann stundenlang und ziemlich exzessiv. Das heißt, ich setze mich in meinen Lieblingssessel und stehe da nur nochmal kurz auf, um z. B. neuen Kaffee zu holen. Das nächste Buch, das ich lesen möchte, ist „Hinter den Spiegeln“ von Ulrike Schweikert, einfach weil ich Wien sehr mag und der Roman dort spielt. Natürlich steht auch der dritte Zucker-Krimi von Laura Wulff bereits auf meiner Wunschliste. Doch erst einmal wird mein dritter Lunau-Roman fertig geschrieben. Dann gönne ich mir eine kleine Pause.
Liebe Susanne, ganz herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen, deine Zeit und Geduld. Damit hast du meinen Lesern und mir eine große Freude bereitet.
Liebe Kerstin, für dich immer wieder gerne! Ich bedanke mich von Herzen für dein Interesse an meiner Arbeit!
Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen. Schreibt mir doch als Kommentar, wie euch das Interview mit Susanne gefallen hat und ob ihr Neues über sie darin erfahren habt, und schon landet ihr im Lostopf.
Je mehr Blogs ihr während der Tour besucht und kommentiert, desto mehr Lose könnt ihr sammeln. Also ran an die Tasten. Teilnehmen könnt ihr bis zum 08. März 2015 um Mitternacht und am 09. März wird dann ausgelost. Viel Glück dabei!
Gewinnspielbedingungen:
Teilnahme ab 18 Jahren. Keine Barauszahlung des Gewinns. Kein Ersatz beim Verlust auf dem Postweg. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Persönliche Daten werden nur für das Gewinnspiel verwendet und anschließend wieder gelöscht.
Morgen könnt ihr übrigens bei Claudia leckere Rezepte mit Holunder entdecken und zum Schluss gibt es bei Britt ein Interview mit dem Mira Verlag. Also schaut gern vorbei! Eure Kerstin!
Autor: |
Susanne Schomann |
Verlag: | Mira TB Verlag |
ISBN-10: | 3956491114 |
TB | 300 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Schwer erkämpftes Liebesglück in Lunau
Inhalt:
Für die junge Luisa Milchert ist der unverschämt gut aussehende Rafael Brix seit ihrer Teenagerzeit der Mann ihrer Träume. Sie hätte nicht gedacht, ihn je wiederzusehen, denn geächtet vom ganzen Dorf hat er diesem schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt. Als er nun wegen einer familiären Tragödie zurückkehrt, kann Luisa ihr Glück kaum fassen. Sofort sind die Gefühle wieder da, doch Luisa findet sich schnell in einem Albtraum wieder. Denn Rafael ist nur gekommen, um ihr sowohl Job als auch Zuhause zu nehmen.
Meine Meinung:
Mit „Der Holundergarten“ kehrt Susanne Schomann zurück in das fiktive, beschauliche Dorf Lunau in der Lüneberger Heide. Eine wunderschöne Liebesgeschichte entspinnt sich hier zwischen dem ewigen Rebell Rafael, einem Bad-Boy erster Güte, dem die Autorin ein bewegendes Schicksal auf den Leib geschrieben hat, und der stets fröhlichen und dabei herzensguten Luisa, der man alles Glück dieser Welt gönnen möchte. Absolut mitreißend geschrieben, entwickelt die Story einen Sog, dass man am liebsten den Roman in einem Stück durchlesen möchte, weil man so dermaßen mit den Figuren mitfiebert und -leidet.
Susanne Schomann lässt in ihren Romanen immer mal gern Protagonisten aus früheren Büchern auftauchen. Bei ihren Lunau-Geschichten handelt es sich jedoch zumindest um eine Trilogie, wenn es nach mir geht, dürfte gern mehr daraus werden. Denn bereits im ersten Band „Wilder Wacholder“ wurden einige sympathische Figuren eingeführt, die weiterhin eine große Rolle spielen. So ist es zwar nicht unbedingt nötig, den ersten Band gelesen zu haben, doch es steigert das Lesevergnügen enorm, wenn man die liebgewonnenen Figuren wiedertreffen darf. Und natürlich feuert es nun auch die Neugier an, was sich die Autorin wohl für den dritten „Musketier“ aus Lunau ausgedacht hat.
Leidenschaftliche Liebesszenen, große Gefühle fernab vom Kitsch, wunderschöne landschaftliche Momentaufnahmen sowie dramatische Spannung, wie man es nicht anders von der Autorin gewohnt ist, machen das Buch erneut zu einem Lieblingsstück für mich. Dabei sollen auch das wieder sehr stimmige Cover und die Holunder-Rezepte im Anhang nicht unerwähnt bleiben.
Susanne Schomann schreibt Romane zum Wohlfühlen mit dem Potenzial, ein glückliches Lächeln auf das Gesicht des Lesers zu zaubern. Uneingeschränkte Empfehlung von mir für jeden Liebesromanfan.
Autor: |
Susanne Schomann |
Verlag: | Mira TB Verlag |
ISBN-10: | 3956490428 |
Taschenbuch: | 312 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Romantik und Spannung in der Lüneburger Heide
Inhalt:
Nach einer aufreibenden Zeit als Elitesoldat kehrt Dr. Kjell Loewenthal in seinen Heimatort Lunau zurück, um dort eine Landarztpraxis zu eröffnen. In direkter Nachbarschaft führt seine Mutter Christa ein Buchladen-Café und bekommt dort seit Neuestem Unterstützung von Isabell Valentine. Die junge Engländerin erstrebt nach dem tragischen Unfalltod ihres Mannes einen Neuanfang in dem bezaubernden Ort inmitten der Lüneburger Heide. Schon bald knistert es gewaltig zwischen beiden, aber an einer neuen Beziehung oder überhaupt etwas Längerfristigem haben beide kein Interesse. Als Isabells Vergangenheit sie einholt und sie dabei in tödliche Gefahr gerät, ist Kjell an ihrer Seite und muss dabei feststellen, dass sein Herz im Begriff ist, seinen eigenen Weg zu gehen.
Meine Meinung:
Mit „Wilder Wacholder“ hat es Susanne Schomann ein weiteres Mal geschafft, mich restlos zu begeistern. Sie bietet in ihren Romanen stets ein übergroßes Maß an Romantik, wobei ihre Hauptfiguren emotional alle Höhen und Tiefen durchleben. Dazu spricht sie mit einem intelligent konstruierten Krimiteil auch noch den Spannungsliebhaber in mir an. Einfach die perfekte Mischung für gelungene Unterhaltung.
Mit dem fiktiven Lunau kreiert sie eine bezaubernde Örtlichkeit in der Lüneburger Heide, in die der Leser immer gern zurückkehren möchte. Zum Glück werden wenigstens zwei weitere Romane hier spielen, die ich bereits jetzt kaum erwarten kann. Neben originell und liebenswert beschriebenen Nebenfiguren, auch tierischer Art, auf deren Wiedertreffen ich mich schon freue, sind es in diesem Buch natürlich Kjell und Isabell, aus deren Sichtweise abwechselnd erzählt wird, die das Herz des Lesers berühren. Wie aus anfänglicher, fast animalischer Anziehung eine tiefe Liebe erwächst, wird von der Autorin wunderschön beschrieben. Manchmal möchte man beide schütteln, ihre Gedanken doch mal nach außen zu tragen, aber was wäre eine schöne Liebesgeschichte ohne Missverständnisse und Zweifel.
Die Liebesszenen werden geschmackvoll präsentiert, gehen nicht zu sehr ins Detail und lassen vielmehr das Kopfkino auf Hochtouren laufen. Die detailreich beschriebenen Landschaften in Deutschland und Cornwall erwecken den Wunsch, sie selbst kennenzulernen, und die Spannung auf den letzten Seiten würde einem Thriller alle Ehre machen.
Als besonderen Bonus enthält das Buch eine Reihe von Tortenrezepten, die es lohnt, nachzubacken. Mit dem außerdem sehr gelungenen Cover ist „Wilder Wacholder“ somit ein besonderer Schatz für das Bücherregal jedes Liebesromanlesers. Nach dieser Lektüre wirst du „Der Holundergarten“, das bereits am 10. Februar 2015 erscheint und in dem ein weiterer „Musketier“ von Lunau sein Glück findet, bestimmt nicht verpassen wollen.