Rezension: “Heidewinter”
Autor: |
Susanne Schomann |
Verlag: | Mira TB Verlag |
ISBN-10: | 395649251X |
Taschenbuch: | 304 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Endlich wieder Lunau
Inhalt:
Einen schrecklichen Verlust muss Sina Rosenborn verarbeiten, an dem schon ihre Ehe zerbrochen ist. Nun entspricht auch noch der neue Job so gar nicht ihren Vorstellungen. Da scheint es wie ein Wink des Schicksals, dass ihre ehemalige Kollegin Ruth sie bittet, in das kleine Heidedörfchen Lunau zu kommen, um einen alten adligen Herrn zu pflegen sowie in der Arztpraxis von Dr. Kjell Loewenthal auszuhelfen.
Als sie jedoch ihrem neuen Arbeitgeber, dem Gutsbesitzer Philip von Hoven gegenübersteht, möchte sie vor Scham am liebsten im Boden versinken, denn beide teilen ein pikantes Geheimnis. Dennoch lebt sich Sina schnell ein in Lunau, findet in Isabell und Luisa gute Freundinnen und auch ihre Gefühle für Philip gehen schon bald über Freundschaft hinaus. Sich häufende Brandanschläge auf das Eigentum der von Hovens werfen einen Schatten über das junge Glück. Hat etwa Sinas Exmann, der immer wieder ihre Nähe sucht, seine Finger im Spiel?
Meine Meinung:
Endlich ist er da, der dritte Band der Lunau-Reihe, in der Musketier Nummer drei – Philip von Hoven – seine große Liebe findet. Da nun alle glücklich und zufrieden sind, fürchte ich fast, dass mit der Beendigung der Trilogie kein Grund besteht, nochmals nach Lunau zurückzukehren. Ich persönlich würde das sehr bedauern, aber das geht den Lesern ja bei so liebgewonnenen Figuren oft so. Denn die Rückkehr nach Lunau war tatsächlich wie ein Heimkommen. Durch den Jahresabstand der Veröffentlichung fühlte es sich so an, als würde ich nun zum dritten Mal in der schönen Heide Urlaub machen.
Diesmal im Winter angesiedelt, versteht es die Autorin dennoch, den besonderen Reiz der Landschaft herauszukitzeln. Alle drei Bücher zusammengenommen könnten tatsächlich als Werbebotschaft für die Lüneburger Heide dienen. Die regionalen Buchhändler sollten da unbedingt ihr Augenmerk drauflegen.
Auch wenn es in diesem Roman vorrangig um die Liebesgeschichte von Sina und Philipp geht, kommen auch die Protagonisten der vorherigen Bände nicht zu kurz. Ihre Geschichte wird weitergeschrieben, mit Höhen und Tiefen, und sie stehen dem Hauptpaar zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Das finde ich so besonders schön an dieser kleinen Dorfgemeinschaft. Es kann sich einfach jeder auf den anderen verlassen. Wo findet man so etwas heutzutage schon noch? Neu hinzugekommen als besonders sympathische Nebenfigur ist der alte Baron von Hoven, der es glaub ich faustdick hinter den Ohren hat.
Der Auftakt der Romanze von Sina und Philip ist überraschend, aber passt perfekt zu den Figuren. Natürlich haben beide einen langen Weg vor sich, der durch Missverständnisse, Eifersucht und Unsicherheit geprägt ist. Ihre erotischen Momente sind, so hatte ich das Gefühl, dieses Mal noch einen Tick heißer als in den Vorgängerbänden, ohne jedoch jemals ins Niveaulose abzugleiten. Nach wie vor steht die Romantik an erster Stelle.
Einmal mehr gibt Susanne Schomann der Geschichte durch einen kleinen Krimi-Nebenplot die richtige Würze und Extra-Portion Spannung. Zwar braucht die Lösung keinen ausgeprägten kriminalistischen Spürsinn, aber dennoch erhöht dieser Zusatz das Lesevergnügen. Netter Bonus auch wieder die Rezeptvorschläge am Ende, diesmal mit Heidelbeeren. Den Glühwein muss ich in den nächsten Tagen unbedingt mal ausprobieren!
Wie unschwer zu erkennen, ist es Susanne Schomann erneut gelungen, mich restlos zu begeistern und mir die Weihnachtsfeiertage mit ihrer Story so richtig heimelig zu gestalten. Ich bin sehr gespannt, was es als Nächstes von ihr zu lesen geben wird und würde jedem Liebhaber romantischer Geschichten empfehlen, mal in Lunau vorbeizuschauen. Am besten natürlich in der richtigen Reihenfolge, also beginnend mit „Wilder Wacholder“, dann rein in „Der Holundergarten“ und schlussendlich dieses Buch. Viel Spaß!