Archives: August 2025
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Autor: |
Zoran Drvenkar |
| Verlag: | Suhrkamp |
| ISBN-13: | 978-3518475119 |
| Gebundene Ausgabe | 695 seiten |
| Persönliche Wertung: |
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Bist du Jäger oder Beute?
Inhalt:
Asa ist in eine Familie hineingeboren, in der Traditionen über alles gehen. Dazu gehört eine Prüfung, die man als Jugendlicher absolvieren muss, wobei jedoch nur die Stärksten überleben und Unschuldige zum Opfer werden. Asa will mit dieser Tradition brechen und zieht ihren Vater auf ihre Seite, was dieser mit seinem Leben bezahlt. Asa wird von der eigenen Familie weggesperrt und auf schlimmste Weise gedrillt. Als sie sich endlich ein eigenes Leben in Norwegen aufgebaut hat und mit ihrem Mann und ihrer Tochter glücklich ist, wird ihr das Liebste genommen, eine Folge der immer noch stattfindenden Prüfung. Asa schwört Rache an allen Verantwortlichen und wenn es ihr Leben kosten sollte.
Meine Meinung:
Bereits durch seine Romane "Sorry" und "Du" kenne ich den außergewöhnlichen Schreibstil von Zoran Drvenkar, sodass dieser keine Überraschung für mich darstellte. Im Gegenteil – als Leser so direkt am Geschehen Anteil zu nehmen, hatte mich bereits bei diesen fasziniert und ließ mich neugierig nach seinem neuen Werk greifen.
Die hier vorliegende Story entwickelt nach und nach einen unglaublichen Sog. Zwar ist es recht anspruchsvoll zu lesen aufgrund der vielen Zeitsprünge und verschiedenen Protagonisten, aber es wird nie langweilig. Einerseits folgen wir Asa auf ihrem Rachefeldzug in der Gegenwart, andererseits wird die mehr als hundertjährige Familiengeschichte aufgerollt.
Die Grundidee und Motivation zur Entstehung der Tradition der Prüfung ist durch die Ereignisse in den beiden Weltkriegen durchaus nachzuvollziehen. Den Heranwachsenden eine gewisse Härte anzutrainieren, sie im Umgang mit natürlichen Ressourcen zu schulen und für die Widrigkeiten des kommenden Lebens stark zu machen, findet durchaus meine Zustimmung. Natürlich läuft all dies aus dem Ruder und die Akzeptanz der ausgeübten Gewalt sowie das Einbeziehen von völlig Unschuldigen bedarf keiner Diskussion. Demzufolge ist Asas Rache auch gerechtfertigt.
Eine etwas weniger ausschweifende Erzählung der Geschichte vor allem im Mittelteil wäre nicht das Schlechteste gewesen, aber das ist nur ein geringer Kritikpunkt. Überwiegend ist dieser Racheroman wirklich durchgehend spannend, teilweise mysteriös und atmosphärisch dicht erzählt, sodass man oft alles um sich herum vergisst. Wer mal wieder richtig in einer außergewöhnlichen Story versinken will, dem sollten die fast 700 Seiten nichts ausmachen.
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Autor: |
Sebastian Fitzek |
| Verlag: | Droemer |
| ISBN-13: | 978-3426527955 |
| Klappen- broschur: |
270 Seiten |
| Persönliche Wertung: |
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Ein Roadtrip der besonderen Art
Zum Inhalt:
Der Flug von München nach Berlin entfällt aufgrund der winterlichen Verhältnisse und Livius Reimer muss sich den letzten verbleibenden Mietwagen mit einer Person teilen, der er sonst eher aus dem Weg gegangen wäre. Die unkonventionelle Lea von Armin stellt ihn vor große Herausforderungen und ihr Vorschlag, diesen Tag wie ihren letzten zu leben, hält einige außergewöhnliche Erlebnisse für ihn bereit.
Meine Meinung:
Nachdem ich neulich den letzten "Kein Thriller" meines Lieblingsautors Sebastian Fitzek gelesen hatte, musste nun auch endlich sein erstes Werk aus dieser Rubrik daran glauben. Und wieder hat er mich nicht enttäuscht.
Das Buch ließ sich erneut weglesen wie nichts und obwohl ich eher kein Fan von Roadtrips bin, konnte ich die abenteuerliche Fahrt von Livius und Lea genießen. Natürlich strotzt diese vor skurrilen Situationen, für die es schon eine gehörige Portion Fantasie benötigt. Aber trotz allem Humor werden auch sozialkritische Themen wie Alterseinsamkeit, Obdachlosigkeit und Tierschutz gekonnt eingeflochten sowie sich auch mit Beziehungsproblemen und der eigenen Sterblichkeit befasst wird.
Der Humor – sagen wir so – auch hier war mir wieder einiges einfach zu viel, zu gewollt und übertrieben, vor allem auch in seiner Häufigkeit, sodass die Äuglein schon mal ins Rollen kamen. Andere Vergleiche ließen mich dann wieder lauthals lachen, sodass ich Sebastian dieses Zuviel gern verzeihe.
Die Protagonisten waren mir beide sympathisch und ich fand es schön, wie sie sich in ihren Sichtweisen gegenseitig ergänzt haben. Natürlich schafft es der Autor auch diesmal wieder, eine knallige Wendung zum Ende hin einzubauen, die mich staunend zurückließ und ohne die ein Fitzek einfach keiner wäre. Das Ende war stimmig und passte perfekt. Ich muss gestehen, dass mir sowohl die Thriller als auch die humorigen Werke jedes Mal wieder Freude bereiten und ich nicht anders kann, als diese weiterzuempfehlen.
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Autor: |
Mira Valentin |
| Verlag: | Selfpublisher |
| ASIN: | B09F3QPF1F |
| E-Book: | 462 Seiten |
| Persönliche Wertung: |
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Konnte mich nicht wirklich fesseln
Inhalt:
Melek trifft beim Basketball plötzlich jeden Korb und ein Talentscout wird auf sie aufmerksam. Doch es steckt mehr dahinter. Sie soll Teil einer Armee werden, die gegen die sogenannten Dschinn kämpft, Gestaltwandler, die ihren menschlichen Opfern die Gefühle aussaugen und leere, kaltherzige Hüllen zurücklassen. Melek stürzt sich in die neue Aufgabe, ihr bester Freund Erik immer an ihrer Seite. Er will mehr von ihr, doch ihr Herz schlägt für ihren neuen Anführer Jakob. Und da ist auch noch ein Dschinn, der ihr gefährlich nahe kommt und gar nicht so böse zu sein scheint, wie alle behaupten.
Meine Meinung:
Ich muss gestehen, ich habe unendlich lange für dieses Buch gebraucht und war mehrmals in Versuchung es abzubrechen. Die Grundidee ist ja nicht schlecht und der Weltenaufbau durchdacht. Es braucht natürlich auch seine Zeit, bis man in so eine Geschichte reinfindet und sich mit den nicht wenigen Charakteren identifiziert. Aber genau das ist mir recht schwergefallen. Besonders Melek konnte ich irgendwie nie näher an mich heranlassen. Sie blieb mir bis zum Schluss unsympathisch und die Faszination gleich mehrerer toller Jungs für sie konnte ich nicht nachvollziehen.
Erik ist mir wirklich ans Herz gewachsen und wie sie ihn teilweise behandelt, hat er nicht verdient. Die abweisende Art von Jakob findet später ihre Begründung und der Dschinn – nun ja, ich will nicht zu viel verraten. Schlussendlich passiert mir auf den nicht wenigen Seiten aber zu wenig. Es zieht sich halt ewig, bis es mal zu einem wirklichen Kampf kommt. Die Begegnungen mit dem Dschinn waren noch am interessantesten.
Zwar liest sich das Ganze recht flüssig, aber mit Meleks Art kam ich einfach nicht klar. Sie nimmt es einfach so hin, dass ihr beschauliches Leben von heute auf morgen radikal auf den Kopf gestellt wird und sie plötzlich ständig in Lebensgefahr ist.
Ich habe die Geschichte zufriedenstellend für mich abgeschlossen und brauche nicht wirklich eine Fortsetzung. Für Fantasy-Fans kann das Buch aber durchaus eine Bereicherung darstellen.
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