Category: Liebesroman
Autor: |
Charlotte Roth |
Verlag: | Droemer |
ISBN-13: | 978-3-426-28421-6 |
Klappen- broschur: |
413 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Die private Seite des Widerstandskämpfers Stauffenberg
Zum Inhalt:
Als Claus Schenk Graf von Stauffenberg seiner Nina auf einem Frühlingsball das erste Mal begegnet, ist er sicher – sie muss die Mutter seiner Kinder werden. Eine große Liebe nimmt ihren Anfang, die von gegenseitigem Respekt, Vertrauen und großem Familiensinn geprägt ist. Doch sie gehen unruhigen Zeiten entgegen. Ist Claus bei der Machtergreifung Hitlers noch nicht abgeneigt von seinen Ideen, so wandelt sich seine Einstellung spätestens mit Anbruch des Zweiten Weltkriegs und den immer häufiger vorkommenden Gräueln, die er teilweise mit zu verantworten hat. Der von ihm geschworene Eid lässt sich mit seinem Gewissen nicht länger vereinbaren und somit schließt er sich einer Gruppe von Verschwörern an und plant das Unfassbare.
Meine Meinung:
Mit dem biografischen Roman über die Liebe der Stauffenbergs hat mich Charlotte Roth emotional tief berührt. Auf jeder Seite, in jeder Begegnung der beiden, tritt sie übergroß zu Tage. Da Claus durch seine Militärlaufbahn ständig unterwegs ist, bleibt den Liebenden nur wenig Zeit füreinander, aber diese nutzen sie bis zur letzten Sekunde für sich und ihre gemeinsamen Kinder.
Die geschichtlichen Hintergründe sind sorgfältig recherchiert, man kann die zunehmende Bedrohung gut nachempfinden. Sehr schön fand ich auch den Gewissenskonflikt von Claus dargestellt, der gleichzeitig immer versucht hat, seine Familie zu schützen. Der Ausgang seiner letztendlich gründlich durchdachten Entscheidung ist jedem bekannt, dennoch nimmt einen das Ende mit. Gerne hätte ich noch ein wenig über das Danach gelesen, bin aber froh, dass Nina es geschafft hat, mit ihren Kindern zu überleben.
Durch die verschiedenen Perspektiven, aus denen erzählt wird – es kommen vorrangig Claus, Nina und seine Mutter zu Wort –, kann man sich gut in die jeweilige Gefühlswelt hineinversetzen, die Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte hautnah miterleben. Mag vieles aus dem privaten Umfeld der Familie auch fiktiv sein, die Darstellung ist unabhängig davon sehr realitätsnah. Ich halte nach dieser Lektüre Nina auf jeden Fall für eine unglaublich starke Frau, die ihrem Mann alle Freiheiten gelassen hat, nach seinem moralischen Kompass Entscheidungen zu treffen. Und Claus selbst wird durch sein heldenhaftes Verhalten sicher nie in Vergessenheit geraten.
"Die Stauffenbergs" sind eine mitreißende Lovestory vor einem dramatischen geschichtlichen Hintergrund, die Genre-Liebhaber sicher überzeugen wird.
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Autor: |
Tessa Bickers |
Verlag: | Knaur |
ISBN-13: | 978-3426448250 |
Taschen- buch: |
335 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Die Liebe zu Büchern als Verbindung
Inhalt:
Genervt kündigt Erin ganz spontan ihren Job und beginnt damit, auch in ihrem Leben auszumisten. Dummerweise entsorgt sie dabei eines ihrer Lieblingsbücher in einem öffentlichen Bücherschrank, was eine Botschaft ihrer verstorbenen besten Freundin Bonnie enthält. Zum Glück taucht es dort wieder auf, allerdings mit Randbemerkungen eines Unbekannten, der sie auffordert, sich in einem nächsten Buch zu treffen. Ein intensiver Austausch zwischen ihr und "Mystery Man" entsteht und beide hinterfragen ihren Lebensweg. Der Wunsch auf ein persönliches Treffen wird immer stärker, aber sind sich die beiden bereits näher, als sie ahnen?
Meine Meinung:
Ich mag ja Bücher, in denen es um die Liebe zu Büchern geht, ganz besonders. Da kam mir der Debütroman von Tessa Bickers gerade recht. Das Buch ist so viel mehr also nur ein Plädoyer fürs Lesen und auch nicht einfach nur eine romantische Komödie, da es neben einigen ganz witzigen Situationen auch sehr viele ernste Themen behandelt. So geht es u. a. um Mobbing, psychische Erkrankungen sowie Trauer und Verlust.
Die Idee mit den Nachrichten in Büchern in einem Bücherschrank finde ich ganz zauberhaft, wobei ich mir schwer vorstellen kann, dass die entsprechenden Bücher nicht zwischendurch auch mal von anderen entnommen werden hätten können. Man müsste den Ort schon sehr häufig frequentieren und den Bestand im Auge behalten. In unserem Bücherschrank herrscht zumindest eine große Fluktuation, die mir dies fast unmöglich erscheinen lässt. Aber sei es drum, es macht die Geschichte aus.
Die Hauptfiguren Erin und James waren mir sehr sympathisch, er noch einen Tick mehr, da sie schon ziemlich nachtragend erschien und die wahren Hintergründe vermutlich gar nicht wissen wollte. Wie sie sich mit jedem Buchtausch immer mehr ineinander verlieben, ist wirklich ganz wundervoll beschrieben. Überhaupt hat die Autorin einen sehr angenehmen Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Aber auch einige der Nebencharaktere wie Geschwister oder Eltern der beiden sind mir ans Herz gewachsen.
Neben der schönen Liebesgeschichte regt das Buch auch zum Nachdenken über die eigene Lebenssituation an und ob man wirklich glücklich ist, mit dem was man hat und macht. Vielleicht lohnt es manchmal doch, Risiken einzugehen. Wer romantische Bücher über Bücher mag, kann hier nicht viel falsch machen.
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Autor: |
Kirsty Greenwood |
Verlag: | Knaur |
ISBN-13: | 978-3426448878 |
Klappen- broschur: |
351 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Zweite Chance für die Liebe
Inhalt:
Nachdem Delphi an einem Mikrowellen-Burger erstickt, landet sie unversehens in einer Zwischenstation zum Jenseits. Ihre dortige Betreuerin ist hoffnungslos romantisch und gewährt ihr einen Deal. Sie muss innerhalb von 10 Tagen ihren Seelenverwandten Jonah, dem sie dort kurz begegnet, wiederfinden und freiwillig von ihm geküsst werden. Dumm nur, dass sie nicht mal seinen Nachnamen kennt und London wahrlich keine kleine Stadt ist. Erstmals muss sie sich auf die Hilfe anderer einlassen, was der extrem zurückgezogen lebenden Delphi nicht leichtfällt. Doch sie ist wild entschlossen, ins Leben zurückzukehren und setzt alles daran, Jonah ausfindig zu machen.
Meine Meinung:
Ein echtes Lesehighlight hat die mir bisher unbekannte Autorin Kirsty Greenwood hier geschaffen. Eine extrem witzige romantische Komödie mit dem gewissen magischen Touch.
Ich konnte mich mit der Hauptfigur Delphi direkt identifizieren, da ich selbst ein eher introvertierter Mensch bin. Ihren Wandel, das Loslassen von alten Verhaltensmustern habe ich sehr gern begleitet. Dabei wird auch das ein oder andere Klischee bedient, aber das hat absolut nichts Negatives. Neben Delphi, die absolut großherzig und liebenswert ist, wie ihre Sorge um ihren Nachbarn beweist, sind mir auch alle anderen Protagonisten, so unterschiedlich sie auch sind, sehr schnell ans Herz gewachsen und ich war enttäuscht, als ich diese lustige Truppe gehen lassen musste.
Die Autorin hat einen extrem witzigen, teils zum Sarkasmus neigenden Schreibstil, der mich immer wieder zum Schmunzeln brachte. Ernste Themen wie Mobbing oder die Vereinsamung der Gesellschaft flicht sie geschickt in die Handlung des Romans ein, sodass es auch nachdenkliche Momente gibt. Ganz groß geschrieben wird jedoch die Romantik und ich habe zum Ende wirklich extrem mitgefiebert und das Happy End in vollen Zügen genossen.
Auch die Aufmachung des Buches mit dem dunklen Farbschnitt lässt keine Wünsche offen. Wer romantische Komödien liebt, wird mit diesem Roman definitiv aufs Beste unterhalten.
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Autor: |
Lilly Lucas |
Verlag: | Knaur |
ISBN-13: | 978-3426528624 |
Klappen- broschur: |
350 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Herzklopfen auf Cherry Hill
Zum Inhalt:
Lilac McCarthy ist zufrieden mit ihrem Leben. Sie führt den Farmladen der Familie, ist eine leidenschaftliche Bäckerin und besonders das jährliche Peach Festival der kleinen Stadt Palisade liegt ihr am Herzen, weshalb sie auch das Veranstaltungskomitee leitet. Doch in diesem Jahr kehrt Bo Radisson, Erbe einer der größten Obstfarmen, nach seinem Studium zurück in die Stadt und stellt alles auf den Kopf mit seinen neuen Ideen. Dass er ihr in der Vergangenheit bereits einmal das Herz gebrochen hat, macht es nicht leichter, sich ihm entgegenzustellen.
Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht, warum ich mit diesem zweiten Teil der Cherry-Hill-Reihe so lange gezögert habe, nachdem mich Band 1 so sehr begeisterte. Vermutlich wollte ich erst warten, bis alle Bände draußen sind, um dann möglichst zeitnah alle Romane zu verschlingen. Die Rückkehr nach Cherry Hill war auf jeden Fall wie ein Nachhausekommen. Sofort hat mich der Charme der kleinen Obstfarm und auch der Kleinstadt Palisade mit seinen bezaubernden Einwohnern wieder gefangen genommen.
Lilac ist so ein liebenswerter Charakter. Fleißig, bodenständig, mit wenig zufrieden, in sich ruhend. Das ändert sich erst mit dem Auftauchen von Bo, der ihr Herz gefährlich in Wallung bringt. Er kommt anfangs etwas schnöselig rüber, aber man kann sehr schnell auch mit ihm mitfühlen, wenn man nach und nach seine wahren Beweggründe erfährt. Der Kleinkrieg zwischen den beiden ist amüsant zu lesen, das Feuer, das zwischen ihnen lodert, auf jeder Seite spürbar. Herrlich romantisch wie sie schlussendlich zueinanderfinden.
Ich kann nur sagen, dass es Lilly Lucas wieder einmal geschafft hat, mich mit ihrem wundervollen Setting und den reizenden Charakteren in eine andere Welt zu versetzen, die mich zeitweise alles um mich herum vergessen ließ. Wie kaum eine andere schafft es die Autorin, ihre Bücher für mich zu Wohlfühlromanen zu machen und ich freue mich auf die Fortsetzung und ihre anderen Reihen.
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Autor: |
Antonia Wesseling |
Verlag: | Knaur |
ISBN-13: | 978-3426217559 |
Klappen- broschur: |
428 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Ein Leben für den Schein
Inhalt:
Valerie Sophie ist eine der erfolgreichsten Influencerinnen, inzwischen eine eigene Marke, bildschön und reich. Sie hat sich aus schwierigsten Verhältnissen hochgekämpft und ihr Status bedeutet ihr alles. Deshalb soll ihre Vergangenheit auch ihr Geheimnis bleiben. Als ein Stalker ihr damit droht, genau dieses an die Öffentlichkeit zu bringen und sie zudem enorm bedrängt, gerät sie in Panik. Hilfe verspricht Paul, ein alter Schulfreund ihres Bruders, der inzwischen Polizist ist.
Meine Meinung:
"Insight" war mein erster Roman von Antonia Wesseling und ich mag die Kombi aus Thrill und Romance eigentlich sehr gern. Dahingehend hat mich das Buch auch nicht enttäuscht. Die Spannung ist durchweg vorhanden, wenn auch im Mittelteil ein paar kleine Längen auftreten. Dennoch liest sich die Handlung flüssig weg und man fiebert als Leser/in gerne mit.
Die Welt der Influencer wurde gut dargestellt, was aber gleichzeitig eine Krux ist, da sie mir die Hauptfigur ziemlich unsympathisch machte. Die wirkliche Valerie lernt man trotz Ich-Perspektive eigentlich kaum kennen, denn für sie zählt nur ihr Erfolg, die oberflächliche Scheinwelt, die sie um sich herum geschaffen hat und für deren Erhalt sie wortwörtlich über Leichen geht. Ihre Reaktionen fand ich oftmals extrem übertrieben, ihre Gefahrenlage weitaus weniger stark, als von ihr dargestellt. Das Ende hat mich dann tatsächlich etwas überraschen können, zeigt aber einmal mehr ihren schlechten Charakter.
Was den Romance-Teil angeht, konnte dieser mich auch nicht wirklich abholen. Zwischen Valerie und Paul wird es sehr schnell körperlich, eine andere Anziehung ist nicht festzustellen. Sie pfeift, er springt. Irgendwie konnten sie mich als Paar bis zum Schluss nicht abholen. Ich traue ihr bei all ihren Reaktionen keine ernsten Gefühle zu und sobald die Storyline für die Marke Valerie nicht mehr funktioniert, ist Paul genauso schnell Geschichte. Aber das steht ja auf einem anderen Blatt.
Die Aufmachung des Buches, vor allem in der Erstausgabe mit dem Farbschnitt, ist natürlich toll und ein Eyecatcher. Wer den Mix aus Romance und Thrill mag und auch noch eine Affinität zu Social Media hat, wird sicher von dem Buch nicht enttäuscht sein. Für mich gibt es aus den genannten Gründen leider einen Punkt Abzug.
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Autor: |
Mona Kasten |
Verlag: | Lyx |
ISBN-13: | 978-3736305564 |
Taschenbuch: | 409 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Ist sie die Eine, die dich rettet?
Inhalt:
Ruby Bell fliegt gern unter dem Radar. Ihr einziges Ziel, was sie durch ein Stipendium am renommierten Maxton Hall College zu erreichen hofft, ist ein Studium in Oxford. Doch eines Tages sieht sie per Zufall etwas, was sie nie hätte sehen dürfen und gerät damit in den Fokus von James Beaufort, einem verwöhnten Bengel aus reichem Haus, für den Party und Frauen der Lebensinhalt zu sein scheinen. Sie stellt bald fest, dass mehr hinter seiner Fassade steckt und warum nur schlägt ihr Herz in seiner Gegenwart immer häufiger schneller, als gut für sie ist?
Meine Meinung:
In Vorbereitung auf die Serie, die ab Mai in Prime läuft, habe ich mich nun endlich mal dazu aufgerafft, zu "Save Me" zu greifen, welches bereits seit seinem Erscheinen in meinem Regal schlummert. Da sind auch weitere Bücher von Mona Kasten, denn ich habe bisher fast nur Positives über die Autorin gehört, aber irgendwo muss man ja anfangen. Vorab, das Buch hat mich gut unterhalten und ließ sich flüssig lesen. Die Story ist jetzt nicht wirklich neu, aber diese Good Girl-Bad Boy-Geschichte hat doch irgendwie was Besonderes.
Ruby ist nicht unbedingt der aufregendste Charakter, aber ihre Disziplin, Zielstrebigkeit und Herzenswärme gegenüber Freunden und Familie haben mich schon für sie eingenommen. So auch ihre besonderen Ticks, die mir nicht ganz fremd sind. James ist natürlich der geborene Bad Boy. Gutaussehend, arrogant, vom Leben verwöhnt. Aber im Laufe des Buches, wo das eine oder andere Kapitel aus seiner Sicht erzählt wird, lernt man auch andere Seiten von ihm kennen und den Grund, warum er ist, wie er ist.
Die Annäherung der beiden erfolgt in einem angenehmen Tempo. Es gibt nur eine Sexszene und auch die erst ziemlich am Ende. Das dramatische Finale und der dazugehörige Cliffhanger haben es schon in sich, wobei ich persönlich an dieser Stelle vermutlich schon genug vom unberechenbaren James gehabt hätte. Aber da es noch zwei weitere Bände gibt, wird wohl auch das Hin und Her zwischen den beiden noch eine Weile weitergehen.
Auch wenn mich das Ganze jetzt emotional noch nicht so getoucht hat wie vielleicht manch andere Lovestory, so bin ich doch interessiert, die beiden weiter zu begleiten, was ich auch zeitnah tun werde.
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Autor: |
Susanne Rubin |
Verlag: | Heyne |
ISBN-13: | 978-3-453-42693-1 |
Taschenbuch: | 364 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Rückkehr in die Hansestadt
Zum Inhalt:
Luise Vossen, die in London aufwuchs, wohin ihre Familie noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges ausgewandert ist, zieht es seit jeher zurück in ihre Geburtsstadt Hamburg und auch in das berühmte "Alsterhaus", wo sich ihre Eltern kennenlernten. 1951, sie ist inzwischen 19 Jahre alt, ist es endlich so weit. Sie kommt bei Kerstin und Hagen unter, den besten Freunden ihrer Eltern und begegnet dort auch deren Sohn Jens Thomsen wieder, an den sie keine guten Erinnerungen hat. Dass er politisch auf der falschen Seite zu stehen scheint, macht ihr näheres Kennenlernen nicht einfacher, aber da sind auch Gefühle, die ihre Welt völlig auf den Kopf stellen.
Meine Meinung:
Relativ kurz nach Band 1 liegt nun der zweite Teil der Alsterhaus-Dilogie von Susanne Rubin vor, auf den ich mich schon sehr gefreut hatte. Die Tochter der Hauptfiguren dort kehrt in das nach dem Krieg noch immer stark zerstörte Hamburg zurück und fühlt sich dennoch direkt zu Hause. Überall im Land ist der Aufschwung deutlich spürbar und mit ihrer Anstellung im Alsterhaus ist Luise rundum glücklich – fast. Denn in ihr erwachen Gefühle, die sie eigentlich nicht haben will.
Die Autorin beschreibt die Stadt und ihre Wunden wieder sehr lebensnah, sodass ich diese direkt vor meinen Augen sehen konnte. Ich gebe zu, die Meinungswechsel Luises von ich begehre ihn zwar, kann ihn aber eigentlich gar nicht leiden zu er ist die Liebe meines Lebens ging mir ein wenig zu schnell, quasi über Nacht, aber gut, viel gemeinsame Zeit hatten die beiden ja nicht miteinander. Zwar gibt es auch eine skrupellose Antagonistin und dank ihr einen Spannungshöhepunkt, jedoch war dieser im Gegensatz zu Band 1 zu kurz, um über das gesamte Buch anzuhalten.
Das heißt jedoch nicht, dass der Roman an irgendeiner Stelle langweilig gewesen wäre. Es war auch total schön, von den Kolleginnen von Luise, dem Alsterhaus, den großartigen Berufschancen und auch der innigen Liebesbeziehung zwischen Hagen und Kerstin zu lesen. Letzteres hat mir besonders gefallen, die Autorin weiß, warum. Auch die liebenswerte Olga wiederzutreffen, hat mich sehr gefreut.
Dieser zweite Teil rundet die Geschichte um das Alsterhaus in Hamburg und die fiktiven, sich dort kennen und lieben lernenden Figuren vortrefflich ab. Ich habe mich gern in ihre Zeit zurückversetzen lassen und freue mich schon jetzt auf jedes neue Werk dieser sehr warmherzig, authentisch und gefühlvoll schreibenden Autorin.
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Autor: |
Anna Lindqvist |
Verlag: | Heyne |
ISBN-13: | 978-3-453-42675-7 |
Taschen-buch: | 413 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Der Zauber des Nordlichts
Zum Inhalt:
Die junge Journalistin Lilje Sommer hatte sich sehr auf ihren nächsten Einsatz auf Barbados gefreut, doch plötzlich soll sie für das Online-Portal des Touristikunternehmens Traumziele über den berühmten Wintermarkt in Jokkmokk berichten, ein kleiner Ort in der historischen Provinz Lappland am nördlichen Polarkreis. Zu allem Überfluss ist auch noch ihr Hotel überbucht und sie muss sich ein Zimmer mit dem attraktiven Juha, Sohn eines Rentierzüchters, teilen. Schnell erliegt sie dem Zauber der wunderschönen Landschaft und auch Juha bringt unverhofft etwas in ihr zum Klingen. Doch er ist nicht ganz ehrlich zu ihr. Hat so ihre sich anbahnende Liebe eine Chance?
Meine Meinung:
Die mir bekannte Autorin, die hier unter Pseudonym schreibt, hat sich für ihren neuen Liebesroman ein ganz besonderes Setting ausgesucht. Gemeinsam mit ihrer Hauptfigur Lilje geht der Lesende auf eine wunderschöne Reise in den hohen Norden Schwedens, der mir bisher völlig unbekannt war. Die atemberaubende Landschaft Lapplands sowie die Kultur der Sami sind ebenso Thema wie Klimaschutz und die Unterdrückung der indigenen Völker. Genau das macht für mich einen Liebesroman so wertvoll, dass es eben nicht nur um eine Lovestory geht, sondern man dabei auch Neues kennenlernt und seinen Horizont in vielerlei Hinsicht erweitert. Auf diese Weise hat mir die Autorin bereits Island sehr nahe gebracht.
Nichtsdestotrotz ist die Liebesgeschichte von Lilje und Juha, die sich in einem angenehmen Tempo über den ganzen Roman hinweg entwickelt, sehr warmherzig beschrieben. Obwohl mir persönlich bei den vorherrschenden Temperaturen ja gedanklich so alles eingefroren ist, konnte ich dennoch die romantischen Momente der beiden in vollen Zügen genießen. I-Tüpfelchen waren natürlich die Nordlichter, die schon sehr lange ganz oben auf meiner Bucket List stehen. Dadurch dass im Wechsel aus Sicht der Protagonisten geschrieben wurde, konnte man sich in beide sehr gut hineinversetzen und meine Sympathie hatten sie von der ersten Seite an. Aber auch einige Nebencharaktere konnten durch ihr ursprüngliches Wesen punkten.
"Lichterzauber in Schweden" ist ein richtiger Wohlfühlroman, vor allem in der Winterzeit, der mit einer einfühlsamen Liebesgeschichte, aber auch mit jeder Menge gut recherchiertem Wissen über die Region und Kultur der indigenen Bevölkerung zu punkten weiß. Diesen kann ich nur wärmsten Herzens weiterempfehlen.
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Autor: |
Kai Meyer |
Verlag: | Knaur |
ISBN-13: | 978-3426228081 |
Gebundene Ausgabe | 556 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Großartiger Erzähler verführt wieder in die Welt der Bücher
Zum Inhalt:
In den Wirren der Revolution flieht der junge Bibliothekar Artur 1917 aus Sankt Petersburg. Er will in Leipzig seine große Liebe Mara wiederfinden. Als junges Mädchen spielt Liette auf dem Dachboden eines Hotels an der Côte d’Azur im Jahr 1928 und findet dort ein geheimnisvolles Buch. Später, als Erwachsene, setzt sie alles daran, die Besitzerin des Buches, niemand anders als Mara, aufzustöbern, denn das ist der letzte Wunsch ihres todkranken Freundes Artur.
Meine Meinung:
Nach "Die Bücher, der Junge und die Nacht", was ich absolut faszinierend fand, kehrt Kai Meyer erneut in die Bücherstadt Leipzig und das Graphische Viertel zurück, obwohl es in diesem Buch eher nur eine kleine Stippvisite dahin ist.
Auch diesmal hat es der Autor wieder geschafft, mich mit den drei verschiedenen Handlungssträngen in seinen Bann zu ziehen. Er hat einfach ein unglaubliches Erzähltalent und versteht es perfekt, alles ineinandergreifen zu lassen. Auch wenn ich mich sehr gefreut habe, ein wenig der Vorgeschichte von Grigori zu erfahren, reicht dieses Buch für mich nicht ganz an den Vorgänger heran.
Ich weiß nicht, ob es an den kleinen Längen durch allzu ausschweifende Beschreibungen lag oder weil mir die Zeiten, in denen das andere Buch spielte, historisch einfach interessanter erschienen, aber das Pünktchen auf dem i fehlte irgendwie. Der Handlungsstrang mit dem mitgebrachten Manuskript von Artur hat sich mir gar nicht erschlossen, fand ich schlicht überflüssig, aber vielleicht habe ich da auch etwas überlesen.
Artur ist eine sehr sympathische Figur, die immer das Richtige tun will, aber durch seine Liebe zu Mara auch ziemlich verblendet ist. Und Mara, nun ja, eine sehr vielschichtige Figur. Gern hätte ich noch mehr über ihr Treiben gelesen. Weiterhin mochte ich Ofeliya sehr und natürlich den bereits erwähnten Grigori. Die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Liette und Thomas passte nicht so ganz ins Bild.
Auf jeden Fall handelt es sich wieder um ein gekonnt inszeniertes Zusammenspiel mehrerer Handlungsebenen, die gleichzeitig Familiendrama, Kriminalroman, Historical und Liebesgeschichte abdecken. Ich empfehle auch dieses Buch gern weiter, auch wenn es meiner Meinung nach ein klein wenig abfällt zum oben genannten ersten Roman, der jedoch völlig unabhängig davon gelesen werden kann.
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Autor: |
Kati Stephan |
Verlag: | HarperCollins |
ISBN-13: | 978-3365004692 |
Taschen- buch: |
319 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Eine deutsch-deutsche Liebe, die Mauern überwindet
Zum Inhalt:
Marlies und Georg Behrendt leben 1975 mit ihren Töchtern Anni und Paula in Ostberlin. Wöchentlich kommt Tante Gundula aus dem Westen zu Besuch. Als Anni die Tante wieder einmal zurück zum Grenzübergang Friedrichstraße begleitet, verliert sie bei einem Zusammenstoß ihr geliebtes Notizbuch. Emil, ein Westdeutscher, der es aufgehoben hat, will es ihr nur zurückgeben, wenn sie sich mit ihm verabredet. Unwillig lässt sie sich darauf ein, aber schon bald beginnt ihr Herz, in seiner Gegenwart höherzuschlagen und sie träumt von einem Leben an seiner Seite. Doch zwischen ihnen steht die Mauer. Ist sie wirklich bereit, für ihr Glück alles aufzugeben? Auch ihre kleine Schwester Paula gerät in Gewissensnot, soll sie doch für einen Platz an der EOS ihren von ihr bewunderten Lehrer ans Messer liefern.
Meine Meinung:
Deutsch-deutsche Geschichte gehört zu meinem Leben, bin ich doch bis zum 17. Lebensjahr in der DDR aufgewachsen. So hat mich auch das Buch "Mauerträume" auf direktem Weg in meine Vergangenheit katapultiert. Sehr einfühlsam und authentisch wird aus dem Leben dieser kleinen Familie erzählt und ich konnte die Gedanken und Gefühlswelten besonders der Töchter sehr gut nachvollziehen.
Was mir etwas negativ aufgestoßen ist, ist die fast durchgängige Abwertung von allem, was die DDR betraf. Ob es die Wohnungsbauweise, die absolut identische Einrichtung, leere Konsumregale, ständige Überwachung und noch vieles mehr betrifft, es wird einfach alles total schlecht dargestellt. Von Positivem ist hier wenig zu lesen. Ich kann dies so nicht unterschreiben. Vielleicht liegt es daran, dass es in Berlin etwas anders zuging oder meine Teenagerjahre etwa zehn Jahre später stattgefunden haben, aber ich habe mich nie dermaßen beobachtet gefühlt, Völkerball hieß auch bei uns Völkerball und dass ich es nicht auf die EOS geschafft habe, lag einzig an dem nicht ausreichenden Notendurchschnitt. Auch kann ich mir kaum vorstellen, dass bereits Kinder von der Stasi zu Spitzeldiensten erpresst wurden. Natürlich beruht vieles auch auf Tatsachen und es wurden sicher Fehler gemacht, aber die Überfluss- und Wegwerfgesellschaft im Westen hatte genauso ihre Schattenseiten.
Unabhängig davon wird hier eine feinsinnige Geschichte einer Liebe erzählt, die allen Widerständen zum Trotz ihre Erfüllung findet. Vor allem der Zusammenhalt in der Familie, wo jeder für den anderen einsteht, bildet einen großen Schwerpunkt und vermittelt beim Lesen ein warmherziges Gefühl. Gerade nach der Wende Geborene können hier einen Eindruck bekommen, was das Leben in der DDR ausgemacht hat, aber bitte nicht alles zu hundert Prozent für bare Münze nehmen.
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