Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Rezensionen

 

Autor:

Sandra Henke
Verlag: dotbooks
ASIN:

B00KRFY1QC

E-Book: ca. 100 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Herzschmerz in Adelskreisen

Inhalt:

Laras beste Freundin Franka ist eine verarmte Gräfin, immer auf der Suche nach dem Traumprinz. Mit dem charmanten Fürsten Filippo di Promona scheint dieser nun gefunden, auch wenn Lara bei ihrer eher flatterhaften Freundin nicht so recht daran glauben möchte. Sie selbst kann mit Prunk und Protz so gar nicht umgehen, hält lieber an der inzwischen gar nicht mehr so aufregenden Beziehung zur ihrem Freund Timo fest. Doch als sie Filippo zum ersten Mal begegnet, ist alles anders. Die Gefühle spielen verrückt, aber da ist auch das Versprechen, dass nie ein Mann zwischen die Freundinnen kommen darf.

Meine Meinung:

Die im Bereich der erotischen Liebesromane, und inzwischen unter dem Pseudonym Laura Wulff auch bei Krimis, sehr erfolgreiche Autorin Sandra Henke hat sich entschlossen, die „Fürstenromane“ aus ihrer Anfangszeit bei dotbooks im E-Book-Format neu auflegen zu lassen.

Dass der Roman schon einige Jahre auf dem Buckel hat, merkt man ihm schon an, oder es ist der besondere Aufbau eines Heftromans, mit dem ich wenig Erfahrung habe, und auch nicht weiß, ob es heute noch so gehandhabt wird. Da ich es inzwischen einige Jahre gewohnt bin, mit klaren Perspektiven zu lesen, hat mich das wilde Hin- und Herspringen in den Köpfen der Protagonisten ein wenig irritiert, aber man stellt sich schnell darauf ein.

Natürlich ist auch klar, dass im Rahmen eines Heftromans eine tiefere Charakterdarstellung und Vielschichtigkeit auf der Strecke bleiben. Die Geschichte wirkt auch arg konstruiert und bietet so kaum Überraschungen.

Nichtsdestotrotz liest sie sich flüssig, tritt die Liebe ihren Siegeszug an. Die gute Portion Kitsch, die hier geboten wird, ist für den einen oder anderen vielleicht genau die richtige Dosis, um dem tristen Alltag zu entfliehen und sich in die Welt der Reichen und Schönen zu träumen.

Kerstin at Sonntag, Juli 13th, 2014 | Filed under: Henke, Sandra,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Michael Suhr
Verlag: bookshouse Verlag
ASIN: B00ECD68WU
E-Book: ca. 38 TB-Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

In der Kürze liegt die Würze

Inhalt:

Ein Kommissar, dessen Name nichts zur Sache tut, ermittelt in einer bestialischen Mordserie. Alle Spuren führen ins Nichts. Am Rande der völligen Erschöpfung wird er in den Urlaub geschickt, zum Vesuv, der ihn magisch anzieht. Dort verliebt er sich. Leider wird auch seine Auserwählte zum Opfer. Ist der Killer ihm gefolgt?

Meine Meinung:

Michael Suhr hat mit „Blutspur am Vesuv“ eine raffinierte Kurzgeschichte geschrieben. Aus der Sicht des Kommissars erzählt, ahnt der erfahrene Krimileser natürlich sehr schnell, worauf es hinausläuft. Dennoch fliegen die wenigen Seiten nur so dahin, sind teilweise sogar erotisch anregend, überraschen und faszinieren gleichermaßen. Ein echtes Schmankerl für Liebhaber makabrer Literatur.

Kerstin at Samstag, Juli 12th, 2014 | Filed under: Suhr, Michael,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Kristina Steffan
Verlag: Diana Verlag
ISBN-10:

3453357787

Taschenbuch 335 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Manchmal ist Veränderung genau das, was man gebraucht hat

Inhalt:

Charlotta (Lotta) Ellenbergs Leben ist straff durchorganisiert, Veränderungen verabscheut sie. Doch genau diesen kann sie nicht entgehen, als plötzlich ihre geliebte Oma stirbt und ihr, gemeinsam mit Schwester Lea, das Häuschen auf dem Land vermacht. Allerdings unter der Voraussetzung, dort mindestens ein Jahr mit Lea zu leben, mit der sie so gar nicht gut auskommt. Diese ist jedoch gar nicht abgeneigt, und so wird als Erstes das Projekt Komplettrenovierung in Angriff genommen, was Lotta, die aus dem To-Do-Listen-Schreiben gar nicht mehr herauskommt, fast in den Wahnsinn treibt. Zu guter Letzt muss sie sich auch noch mit den Gefühlen auseinandersetzen, die der geheimnisvolle Nachbar Erik in ihr auslöst.

Meine Meinung:

Mit ihrem neuen im Diana-Verlag erschienenen Roman „Land in Sicht“ hat mich Kristina Steffan erneut restlos begeistert. Ich liebe einfach ihren Wortwitz, die locker-flockige Art, die mich geradezu durch das Buch fliegen lassen hat, wobei ich mir ein stetes Zucken der Mundwinkel nicht verkneifen konnte.

Der Protagonistin Lotta fühlte ich mich sehr nah, nicht nur, weil unser beruflicher Alltag ähnlich aussieht und ich wünschte, meine innere Chefin wäre öfter genauso streng wie Lottas, sondern auch, weil ich ihre Angst vor Veränderungen so gut nachvollziehen kann. Doch das Buch des Lebens schreibt seine eigene Geschichte und manchmal muss man einfach loslassen und sich mitreißen lassen.

Neben den äußerst witzigen Momenten, siehe Baumarktbesuche und Umgang mit Handwerkern sowie schrulligen Dorfbewohnern, wie sie nur das wahre Leben schreiben kann, gibt es auch einige nachdenkliche, emotionale, ja sogar traurige. Gerade diese Mischung ist es, die das Buch so wertvoll macht. Das alltägliche Leben ist nicht nur ein rosaroter Luftballon, sondern hält auch schmerzvolle Erfahrungen und Rückschläge parat, bevor sich wieder ein Licht am Horizont zeigt. Dies ausgewogen zu vermitteln, gelingt Kristina Steffan vorzüglich.

Sie hat neben Lotta einige weitere sehr individuelle Charaktere erschaffen, die man einfach liebgewinnen muss. Auch das Ende fand ich äußerst gelungen, ein erster Schritt zur Vereinigung der Schwestern ist gemacht, für die Liebe stehen die Zeichen gut. Was die Zukunft bringt, kann sich jeder selbst ausmalen, denn nichts ist so konstant wie die Veränderung.

Wer eine spritzige, humorvolle Geschichte über verquere Familienverhältnisse, die Herausforderung eines Hausumbaus und eine nicht ganz alltägliche Liebe sucht, die die Höhen und Tiefen des Lebens auslotet, ist mit „Land in Sicht“ bestens bedient.

Kerstin at Samstag, Juli 12th, 2014 | Filed under: Frauen,Liebesroman,Steffan, Kristina | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Lina Barold
Verlag: Feelings
ASIN: B00JFPHEX2
E-Book: 411 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Geheimnisvolle Affäre an der Uni

Zum Inhalt:

Die herausragende Germanistik-Studentin Sira möchte unbedingt ein Seminar beim Goethe-Experten Richard Schreiber besuchen, doch dieser wird kurzfristig durch Silvan Heinrich von Lengenfeld ersetzt, den zu erobern sich sofort ihre leicht flatterhafte Freundin Vicka in den Kopf setzt. Sie beißt sich die Zähne an ihm aus, denn Silvan zeigt zwar versteckt, aber doch deutlich sein nicht nur intellektuelles Interesse an Sira. Diese beginnt eine heiße Affäre mit ihm, die ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen droht.

Meine Meinung:

Den Auftakt der „Uni-Sex“-Reihe habe ich mit sehr widersprüchlichen Gefühlen beendet. Einerseits ist der Roman sehr flüssig geschrieben und weiß durch seine Anspielungen und eingefügten Zitate von Goethe und anderen großen Literaten sicher auch den anspruchsvolleren Leser zu begeistern. Auch der Uni-Alltag scheint mir sehr authentisch dargestellt, wobei ich dies aus eigener Erfahrung nicht beurteilen kann.

Andererseits bin ich mit den Haupt-Charakteren nicht wirklich warm geworden. Ist Silvan anfangs noch ganz interessant und geheimnisvoll, so wirkte seine Verhaltensweise auf mich zunehmend abstoßend. Auch Sira, die zwar ein nettes Mädchen ist, ist mir in ihren Handlungen überwiegend unverständlich geblieben. Jemand so Intelligentes kann einfach nicht derart naiv, ja fast hörig handeln. Auch ihr anfängliches Desinteresse am Professor ist mir zu schnell in, ja was eigentlich – Liebe? – umgeschwenkt. Dafür punkten Vicka und Ama als ehrliche und zuverlässige Freundinnen.

Die Auflösung des Geheimnisses wird sehr lange hinausgezögert, wobei einige Andeutungen vorab schon die Richtung kennzeichnen. Das führt zu unangenehmen Längen, vor allem im Mittelteil. Erst im letzten Viertel mag man das Buch dann kaum noch aus der Hand legen. Die erotischen Szenen sind äußerst gelungen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, allerdings auch recht kurz gehalten, sollte der Roman ins erotische Genre einzuordnen sein.

Das eindeutig auf eine Fortsetzung ausgelegte offene Ende konnte mich auch nicht wirklich überzeugen, zeigt es doch die Sprunghaftigkeit der Protagonistin. Ich bin tatsächlich noch unschlüssig, ob ich wissen möchte, wie es mit Sira und Silvan weitergeht.

„Uni-Sex: Studium emotionale“ bietet intelligente Unterhaltung um eine mysteriöse Uni-Affäre, die mich jedoch insgesamt wenig berührt hat und außerdem leicht zähflüssig daherkommt.

Kerstin at Donnerstag, Juli 10th, 2014 | Filed under: Barold, Lina,Erotik,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

Im Frühjahr hatte ich das Vergnügen, den Roman “Ein Weg zurück” von Kerstin Hohlfeld zu lektorieren. Der Roman hat mich von der ersten Seite an voll angesprochen, da er einen großen Teil meiner eigenen Vergangenheit widerspiegelt. So war es für mich auch sofort klar, dass ich mein Belegexemplar bei Erscheinen mit einer Signatur der Autorin adeln musste. Im Juni war es nun endlich so weit, ich erhielt das Buch und plante, es Kerstin Hohlfeld zu schicken.

Wie es der Zufall wollte, war genau zu diesem Zeitpunkt eine Lesung im Lesesalon von Kerstin Hohlfeld mit der wunderbaren Britta Orlowski geplant. Sie stellte ihre erfolgreiche, ebenfalls bei bookshouse erschienene St. Elwine-Reihe und zudem eine Vielzahl ihrer wunderschönen handgearbeiteten Quilts interessierten Leserinnen vor. So gern wäre ich dabei gewesen. Leider kam aber eine erneute Reise nach Berlin zu dem Zeitpunkt nicht infrage.

             

Da ich jedoch bereits stolzer Besitzer der ersten beiden Teile der Reihe war, entschloss ich mich kurzerhand ein Päckchen zu packen, den dritten Band direkt noch bei Britta zu bestellen und beide Autorinnen um die Signatur zu bitten. Das Ganze hat ganz wunderbar geklappt und so erhielt ich gestern das Päckchen voller Bücher mit wirklich zauberhaften Signaturen. Die Romane werden jetzt einen ganz besonderen Platz in meinem Regal einnehmen und ich freue mich drauf, die St. Elwine-Reihe, die ich bisher nur bruchstückhaft kenne, noch mal in vollen Zügen zu genießen.

Kerstin Hohlfeld war sogar so lieb, mir noch den ersten Band ihrer Rosa Redlich-Reihe beizulegen, auf den ich mich ebenfalls schon sehr freue.

Ganz, ganz lieben Dank an euch beide, ihr habt mir echt den Tag versüßt!

Kerstin at Freitag, Juni 27th, 2014 | Filed under: Hohlfeld, Kerstin,Neu eingetroffen | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Britta Sabbag
Verlag: Bastei Lübbe (Boje)
ISBN-10: 3414823810
Gebundene Ausgabe 208 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Mut, zu sich und seinem Leben zu stehen

Inhalt:

Ein Traum wird für die unscheinbare, an einem Herzfehler leidende Sanny wahr, als die beliebte Schulband „Crystal“ die Fünfzehnjährige einlädt, sie auf ihrer Tour in den Sommerferien zu begleiten. Sie tischt ihrer Mutter eine faustdicke Lüge auf und ist gewillt, einmal alle Vorsicht außer Acht zu lassen und ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Dabei geht sie ein großes Risiko ein, denn nicht nur ihre Gesundheit macht ihr zu schaffen, ihr Herz gerät auch ins Stolpern, weil es für Greg, den gut aussehenden Bassisten der Band schlägt.

Meine Meinung:

Mit „Stolperherz“ hat Britta Sabbag ein wahres Herzensbuch geschrieben, das sie vorübergehend zurück in ihre Jugend katapultiert haben muss, denn auch die Autorin ist einen Sommer lang mit einer Rockband durch die Lande gereist. So konnte sie sich sicherlich auch bestens in ihre Protagonistin Sanny einfühlen. Der Roman ist vorrangig für junge Mädchen zwischen 12 und 15 geeignet, aber auch erwachsene Leser könnten an dem Sommerabenteuer der jungen Leute ihren Spaß haben.

Sanny ist ein außergewöhnliches Mädchen, stets überbehütet aufgrund ihrer Krankheit erkennt sie die Chance ihres Lebens, als sie sich ihr bietet, und lebt für eine kurze Zeit ihren Traum. Das Buch ist nicht nur eine locker-flockige Sommerlektüre, sondern bietet noch so viel mehr, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu winken. Weder überschattet Sannys Krankheit die Seiten noch nimmt die Lovestory, die allerdings zuckersüß ist und gerade noch an einer Dreiecksgeschichte vorbeischrammt, einen zu großen Umfang ein.

Vielmehr ist es vor allem ein Plädoyer für Mut, dafür, sich seinen Ängsten zu stellen. Es thematisiert den Wert der Freundschaft, zeigt auf, wie wenig Äußerlichkeiten mit dem wahren Charakter zu tun haben und dass man auch mal über seinen Schatten springen muss, wenn man etwas erreichen will.

Ein wunderschönes Feel-Good-Buch, das nachdenklich macht, einen zum Schmunzeln bringt und am Ende mit einem Lächeln entlässt. Ich kann diesen romantischen Roadtrip jedem Leser empfehlen, der für eine kurze Zeit abtauchen und einfach mal wieder träumen möchte.

Kerstin at Sonntag, Juni 22nd, 2014 | Filed under: Abenteuer,All Age/Jugend,Sabbag, Britta | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Alex Winter
Verlag: bookshouse Verlag
ISBN-10:

9963724736

Taschenbuch 312 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: 2. Fall für Detective Daryl Simmons

 

Daryl Simmons verschlägt es an die australische Küste

Inhalt:

Detective Daryl Simmons wird inzwischen von seinem Chief vorzugsweise für besonders komplizierte Fälle herangezogen, die in verschiedensten Gegenden des australischen Kontinents von den vor Ort ermittelnden Behörden nicht zu lösen sind. Dieses Mal verschlägt es ihn in den verschlafenen Küstenort Moonlight Bay, wo Vater und Sohn der Familie Grammar im Abstand von fünf Jahren zu Tode kamen, zwei Mädchen spurlos verschwanden und inzwischen immer öfter eine geisterhafte Gestalt gesichtet wird. Daryl stößt auf eine Mauer des Schweigens und deckt mit der ihm eigenen Geduld ein unfassbares Geheimnis auf.

Meine Meinung:

Mit dem zweiten Band um den „besonderen“ Detective Daryl Simmons, der in einer überarbeiteten Neuauflage im April 2013 im bookshouse Verlag erschien, konnte mich Alex Winter erneut begeistern. Auch wenn die Aborigines in diesem Fall eigentlich keine Rolle spielen, so kann doch Daryl wieder auf ihre Lehren zurückgreifen, wenn er in besonders komplizierte Situationen gelangt, was nicht nur einmal vorkommt. Durch meisterhafte Beschreibungen der Fauna und Flora wird ein weiteres Mal die faszinierende Natur Australiens äußerst lebendig.

Der Fall hat einen äußerst verstörenden Hintergrund und mit viel Geduld gelingt es Daryl, Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei gibt es erneut viele Verdächtige, die der Detective jedoch für sich behält, was dem Leser nicht die Freude am Mitraten nimmt. Überraschende Wendungen würzen die Geschichte ebenso wie die durchgängig hochgehaltene Spannung. Am Ende werden durch ausführliche Berichterstattung von Seiten Daryls alle Fragen geklärt und der Leser bleibt zufrieden, leicht geschockt und mit großer Neugier auf weitere Fälle dieser Krimi-Reihe zurück.

Kerstin at Samstag, Juni 21st, 2014 | Filed under: Thriller/Krimi,Winter, Alex | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Kerstin Hohlfeld
Verlag: bookshouse Verlag
ISBN-10:

9963523072

Taschenbuch 277 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Zwei Hälften eines Lebens, die nur zusammen ein Ganzes ergeben

Inhalt:

Erfolgsverwöhnt, beliebt und begehrt ist die Berliner Radiomoderatorin Irina von Lehnberg. Sie hat es aus eigener Kraft geschafft und würde ihre Vergangenheit am liebsten für immer begraben. Doch ein Brief ihrer ehemaligen Freundin Viola katapultiert sie unwiderruflich dahin zurück – und nach Biebersleben, einen kleinen Ort in der DDR, den sie verabscheut. Alte Wunden reißen auf und Irina muss feststellen, dass erst ihre Kindheit und Jugend als Kathrin Neumann sie zu dem Menschen gemacht haben, der sie heute ist.

Meine Meinung:

Mit „Ein Weg zurück“ hat Kerstin Hohlfeld ein sehr persönliches Buch geschrieben und dabei ihre eigenen Erfahrungen, wie es war, in der DDR aufzuwachsen, einbringen können. Das verleiht dem Roman große Authentizität. Für mich selbst war es ebenso wie für die Protagonistin eine Zeitreise in die Vergangenheit, die manches Schmunzeln, aber auch wehmütige Momente beinhaltete. Leser aus der ehemaligen DDR werden sich sehr gut erinnern können, aber auch, wer bisher wenig bis nichts von den damaligen Gegebenheiten erfahren hat, wird sich durch die lebendige Schreibweise sehr gut in das Geschehen hineindenken können.

Auch wenn es ein paar sehr romantische Momente gibt, ist das Buch kein reiner Liebesroman, sondern eher die Selbstfindung einer sehr mutigen Frau. Manch einem wird Kathrin vielleicht teilweise egoistisch und kalt erscheinen, wenn sich aber nach und nach die Geschichte des kleinen Mädchens entfaltet, das aufgrund ihrer ärmlichen Lebensverhältnisse stets eine Außenseiterstellung innehatte, dann fliegen ihr die Sympathien zu. Sie ist nicht ohne Fehler, aber hat das Herz auf dem rechten Fleck und findet schließlich ihren Frieden mit sich selbst.

Auch alle Nebencharaktere, allen voran die „Gräfin“ sind sehr interessant, vielschichtig und tragen dazu bei, ein rundum gelungenes Lesevergnügen zu bescheren. Der Roman wird getragen von großen Gefühlen, bemisst den Wert wahrer Freundschaft, das alles aber in leisen Tönen, die zum Nachdenken anregen. Eine Geschichte, die ich daher jedem Leser etwas ernsterer Literatur unbedingt ans Herz legen möchte.

Kerstin at Dienstag, Juni 17th, 2014 | Filed under: Frauen,Hohlfeld, Kerstin,Literatur allg. | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Jennifer B. Wind
Verlag: dotbooks
ASIN:

B00HS0SLS8

E-Book: 355 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Und alle haben weggesehen …

Inhalt:

In Wien und unmittelbar darauf auch in München werden katholische Geistliche brutal ermordet. Die Taten gleichen sich so sehr, dass ein Zufall ausgeschlossen ist. Ein Serienmörder ist am Werk, und offenbar will er Rache nehmen. Die Kriminalbeamtin Jutta Stern und ihr Partner Dr. Thomas Neumann tappen lange im Dunkeln, bis sich eine Spur aufzeigt, die weit in die Vergangenheit führt.

Meine Meinung:

Die äußerst vielseitige Jennifer B. Wind (ihre Vita reicht für drei Leben) nimmt sich eines brisanten Themas an, über das nur zu gern der Deckmantel des Schweigens gelegt wird. In Thrillerform verarbeitet sie die leider so gar nicht fiktiven Fälle von Kindesmissbrauch in Einrichtungen der katholischen Kirche.

Mit einer Geschichte, die niemanden unberührt lassen kann, fesselt sie den Leser von der ersten Seite an. Ist man anfangs schockiert über die Brutalität der Morde, so erfährt das Mitleid mit den Opfern, die, wie sich herausstellt durch die Bank auch Täter sind, einen erheblichen Dämpfer. Vielmehr fließt es den tatsächlichen Opfern zu, die in ihrer Hilflosigkeit und aufgrund der mangelnden Unterstützung durch ihre Umwelt keinen anderen Ausweg sehen als den der Lynchjustiz.

Besonders die Passagen aus Rebeccas Sicht verlangen dem Leser so einiges ab und schrammen die Grenze des Erträglichen. Die hier angewandte Ich-Form macht alles noch eindringlicher und die Autorin versteht es perfekt, sich in die kleinen, geschundenen Menschen hineinzuversetzen. Aber auch mit den ermittelnden Beamten hat sie interessante Charaktere mit Ecken und Kanten erschaffen, die Potenzial für weitere spannende Geschichten bieten.

Dass gerade hinter den Mauern einer ach so scheinheiligen Institution dergestalte Grausamkeiten stattfanden, und es wahrscheinlich sogar noch immer tun, ist immer wieder aufs Neue erschütternd. Ich bewundere den Mut von Jennifer B. Wind, sich einer Wahrheit anzunehmen, die sicher nicht jedem schmeckt. Sie gibt damit jenen eine Stimme, die viel zu oft aus Angst oder Unvermögen schweigen.

Wer sich vom brisanten Thema und der teilweise diffizilen Beschreibung von Grausamkeiten an Kindern nicht abschrecken lässt, wird mit einem spannenden Thriller belohnt, dessen Ende zwar einigermaßen vorhersehbar, jedoch nichtsdestotrotz äußerst passend gewählt ist.

Kerstin at Montag, Juni 9th, 2014 | Filed under: Thriller/Krimi,Wind, Jennifer B. | RSS 2.0 | TB | No Comments

Welche schöne Post erreichte mich heute. Von der bezaubernden Kristina Steffan (in meiner Familie liebevoll auch “Hexe” genannt) bekam ich ein wieder total süß signiertes Exemplar ihres aktuellen Romans. Ich hatte ja neulich schon die Kurzgeschichte “Meer in Sicht” gelesen, wo auch eine Leseprobe zum Roman enthalten war, sodass ich nun schon sehr gespannt bin, wie es weitergeht mit Lotta, Lea und dem geheimnisvollen Grafen.

Dann hatte ich ja das Vergnügen, in Berlin Carrie Price und Ally Taylor hautnah zu erleben. Daraus resultierend musste ich ihre “Make it count”-Bücher unbedingt haben. Auch diese sind heute wohlbehalten bei mir angekommen und richtige Handschmeichler. Ich bin schon unheimlich gespannt auf “Gefühlsbeben” und “Gefühlsgewitter” und hoffe, das es bald Neues aus Oceanside gibt.

Kerstin at Dienstag, Juni 3rd, 2014 | Filed under: Neu eingetroffen,Steffan, Kristina | RSS 2.0 | TB | No Comments
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