Category: Hohlfeld, Kerstin
Autor: |
Kerstin Hohlfeld |
Verlag: | Ullstein Verlag |
ISBN: | 978-3-548-29174-1 |
Taschenbuch: | 247 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Was wirklich zählt …
Inhalt:
Sophia hat alles, was man sich wünschen kann. Sie leitet eine große Werbekampagne, achtet auf Aussehen und vor allem Figur und bewohnt mit ihrem Freund Lukas eine tolle Wohnung. Nur ihre Familie passt so gar nicht in ihr aktuelles Weltbild. Die sind ihr mit ihren traditionellen Werten und altmodischen Ansichten eher peinlich, was sie sie bei dem unvermeidlichen Adventsessen auch deutlich spüren lässt. Doch dann begeht sie einen folgenschweren Fehler und steht plötzlich kurz vor dem Weihnachtsfest ganz allein da. Ist es zu spät aufzuwachen und ihren Mitmenschen zu zeigen, was wirklich in ihr steckt?
Meine Meinung:
Ich war aus persönlichen Gründen ein wenig zu spät dran für diesen zweiten (nach „Bevor die Stadt erwacht“) Weihnachtsroman von Kerstin Hohlfeld, aber das tat meiner Begeisterung keinen Abbruch. Natürlich passt die warmherzige Geschichte am besten in die schönste Zeit des Jahres, aber weiß ganz sicher auch zu jeder anderen Zeit, die Herzen zu berühren.
Die Autorin hat hier wunderbare Charaktere erschaffen. Sophia selbst macht es dem Leser anfangs schwer, sie zu mögen, ist sie doch so in ihrer karrierebetonten Welt gefangen, dass sie all ihre Mitmenschen, besonders die Familie, dir ihr stets herzlich entgegenkommt, vor den Kopf stößt. Aber es ist nie zu spät und die Wandlung, die die Hauptfigur durchmacht, ist sehr gut nachzuvollziehen. Die Liebesgeschichte zwischen Sophia und Lukas spielt eher eine Nebenrolle, vielmehr liegt der Fokus auf dem Zusammenhalt der Familie, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und den wirklich wichtigen Werten in der heutigen schnellen Zeit. Dass erneut soziale Brennpunktthemen angesprochen werden, fand ich richtig gut.
Kerstin Hohlfeld hat einen unglaublich fesselnden Schreibstil, sodass die Seiten nur so dahingeflogen sind. Es ist ihr gelungen, mich emotional tief zu berühren, was nicht ohne ein paar Tränen am Ende abging, und ein paar eigene Gedanken wieder ins rechte Licht zu rücken.
Ich kann den Roman Weihnachtsliebhabern und allen, die es werden wollen, nur wärmstens empfehlen. Er bringt die eigentliche Bedeutung des Fests der Liebe gekonnt zum Ausdruck und sorgt in der kalten Jahreszeit für ein anheimelnd wohliges Gefühl.
Autor: |
Kerstin Hohlfeld |
Verlag: | Ullstein |
ISBN-10: | 3548288537 |
TB: | 250 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Weihnachtsfeeling pur – einfach nur wunderschön
Zum Inhalt:
Der Komponist Ephraim Sasse lebt zurückgezogen in seiner Villa und ist seit Neuestem dem Weihnachtsterror ausgesetzt, da ein Weihnachtsmarkt direkt vor seiner Tür einen neuen Standort gefunden hat. Dabei soll er doch wie jedes Jahr die Weihnachtsphantasie komponieren, die im Berliner Dom aufgeführt wird. Alles scheint sich gegen ihn verschworen zu haben, als sich auch noch seine Haushälterin verletzt und er mit der lebensfrohen Agnes als Ersatz auskommen muss. Diese erdreistet sich, ihm Suppe vorzusetzen und spielt auch sonst eher nach eigenen Regeln. Durch einen Zufall erreicht ihn ein Brief an den Weihnachtsmann vom kleinen Elias. Dessen Mutter Amelie arbeitet auch nachts, um sich und den Jungen durchzubringen und ist daher oft müde. Genau dies abzustellen, ist Elias’ größter Wunsch. Sasse beginnt, vor allem durch Agnes’ Einfluss, seine Umwelt mit anderen Augen zu sehen und öffnet Stück für Stück sein Herz …
Meine Meinung:
Ich habe lange keinen Weihnachtsroman mehr gelesen. Diesmal hat es genau gepasst und das Buch von Kerstin Hohlfeld war eine wunderbare Möglichkeit, in Weihnachtsstimmung zu kommen. Beim Lesen fiel aller Stress dieser hektischen Zeit von mir ab und ich konnte mich voll in die Geschichte fallen lassen. Die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der ich das Buch im Gegensatz zu anderen in der letzten Zeit weggelesen habe, ist für mich auch ein Zeichen, dass es mich absolut gefesselt hat. Es ging fast ein bisschen zu schnell, denn eigentlich hätte ich gern noch viel länger in dieser Parallelwelt verweilt.
Der Roman hat einfach alles, was man sich von einer Weihnachtsgeschichte nur wünschen kann. Liebenswerte Figuren mit einem Herz aus Gold, die wieder an das Gute im Menschen glauben lassen. Den anfangs hartherzigen, aber dennoch sehr wandlungsfähigen Komponisten, der sich vom Weihnachtshasser in das Gegenteil verwandelt und dabei sogar noch ein neues Glück erfährt. Die Figuren sind authentisch und werfen einen Blick auf die vielen dienbaren Geister, die bereits fleißig sind, bevor die Stadt erwacht und die meisten von uns noch im Bettchen liegen. Es geht um die einfachen Menschen, mit all ihren Sorgen und Problemen. Auch die Flüchtlingsthematik findet ihren Platz, ohne allzu plakativ zu wirken. Nicht zu vergessen Berlin selbst, das ebenfalls einen hohen Anteil am Zauber dieser Geschichte hat.
Wer dem Geist der Weihnacht nicht abgeneigt ist und nicht verlernt hat, an Wunder zu glauben, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen. Die stimmungsvolle Geschichte passt perfekt in die schönste Zeit des Jahres und sollte auf dem Wunschzettel nicht fehlen.
Ich danke dem Ullstein Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Kerstin Hohlfeld |
Verlag: | Ullstein TB |
ISBN-10: | 3548286569 |
Taschenbuch | 368 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Es ist nie zu spät, den richtigen Weg zu gehen
Inhalt:
Außer einem alten Foto und einem Kinderlied, das der knapp 30-jährigen Tanja Wellenstein immer mal wieder im Kopf herumspukt, hat sie keine Erinnerungen an ihre Mutter, die bei einem Reise-Unfall ums Leben gekommen ist. So jedenfalls haben es ihr ihre Großeltern, bei denen sie aufgewachsen ist, erzählt. Die junge Frau selbst ist zutiefst verunsichert, kann sie es doch nie jemandem recht machen. Als sie per Zufall ein Gespräch der Großeltern belauscht, das andeutet, ihre Mutter könnte noch am Leben sein, steigt sie umgehend in den Flieger nach Langkawi, einer Insel vor der Nordwestküste von Malaysia. Ihre Mutter lebt tatsächlich, doch liegt nach einem schweren Unfall im Koma. Soll es für beide wirklich keine Chance auf ein Wiedersehen geben?
Meine Meinung:
Mit ihrem neuen Roman legt Kerstin Hohlfeld ein dramatisches Familiendrama vor, das von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Wunderbar flüssig geschrieben, verfolgt der Leser atemlos die Lebensgeschichten von Tanja, ihrer Mutter und der Schönheitschirurgin Helena, die eine nicht unwichtige Rolle beim Wiedersehen der Wellensteins spielen wird, aber ebenso am Scheideweg ihres Lebens steht.
Wie schon in früheren Romanen bringt die Autorin ihre Protagonistinnen in Situationen, die eine grundlegende Veränderung ihres bisherigen Lebens bedeuten. Dabei sind mir die hübsche, aber mit ihrer Figur kämpfende und daher wenig selbstbewusste Tanja ebenso wie ihre mutige und doch so stark leidende Mutter Valentina besonders ans Herz gewachsen. Ihr Schicksal, das im Fall von Valentina durch Rückblenden detailliert aufgearbeitet wird, berührt einfach im tiefsten Herzen. Aber auch Helena ist keine uninteressante Frau und ich konnte ihre Lebenssituation sehr gut nachvollziehen.
Es gelingt Kerstin Hohlfeld einmal mehr wunderbar, große Gefühle und tiefgreifende Emotionen hervorzurufen, sodass ich am Ende sogar ein paar Tränen wegblinzeln musste. So ganz nebenher wird aber auch noch das Fernweh geweckt, denn die Autorin beschreibt die Insel Langkawi und seine Bewohner, welche sie natürlich selbst schon besucht hat, in den schillerndsten Farben. Man meint förmlich das Meer rauschen zu hören, die feinen Sandstrände unter den Füßen zu spüren oder auch die reichhaltige Tierwelt selbst zu entdecken. Keine Frage, die Insel landet auf der Liste mit Wunsch-Urlaubszielen.
Wer gern dramatische Familiengeschichten liest, sich in exotische Gefilde entführen lassen möchte und emotional so richtig berührt werden mag, dem kann ich den Kauf dieses Buches zu hundert Prozent empfehlen. Ich freue mich schon jetzt auf Neues aus der Feder von Kerstin Hohlfeld.
Autor: |
Kerstin Hohlfeld |
Verlag: | Ullstein |
ISBN-10: |
3548286070 |
Taschenbuch | 332 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Von der Macht der Freundschaft, die Leben verändern kann
Inhalt:
Nur äußerst unwillig begibt sich Milena Mielke nach einem Bandscheibenvorfall in die empfohlene Rückenschule. Wider Erwarten trifft sie auf Frauen in ihrem Alter, die ebenfalls nicht nur „Rücken“ haben, sondern auch von den normalen Sorgen des Alltags betroffen sind. Milena, die neben Gewichtsproblemen auch in der Liebe endlich aufs Ganze gehen will, die schüchterne Bibliothekarin Ann-Kathrin, die aufopferungsvolle Caroline sowie die stets gestresste Vivien werden Freundinnen. Gemeinsam finden sie endlich einen Weg, ihr Leben in neue Bahnen zu lenken, auch wenn das für die eine oder andere einen Umweg bedeutet.
Meine Meinung:
Was ich an dem Roman am meisten bedaure? Dass ich das inzwischen so liebgewonnene Frauen-Quartett jetzt verlassen musste. Kerstin Hohlfeld hat mit diesem Gegenwartsroman ein Plädoyer an die Freundschaft geschaffen. Aber das Buch ist noch so viel mehr. Die Liebe kommt keineswegs zu kurz, wenn sie auch bei jeder der Frauen ein anderes Gesicht trägt. Dazu fehlt es nicht an Humor, großen Gefühlen, schmerzlichen Rückschlägen und Mut machender Inspiration.
So unterschiedlich die vier Frauen auch sind, so konnte ich doch in jeder (okay, in Vivien vielleicht eher nicht) einen Teil von mir entdecken. Und so wird es sicher jeder Frau ergehen, die das Buch liest. Die Protagonistinnen sind so lebensecht beschrieben, dass sie einem tagtäglich über den Weg laufen könnten. Und ich wünschte, das würden sie. An Rückenproblemen fehlt es mir nicht, vielleicht sollte ich auch mal einen Kurs wagen.
Vor allem wird klar, dass gerade der Rücken äußerst sensibel auf die Psyche des Menschen reagiert, wie ich selbst schon schmerzlich erfahren durfte. Daher ist es auch so schön, dass die Frauen in der Rückenschule nicht nur lernen, bewusster mit ihrem Körper umzugehen, sondern vor allem durch die Macht der Freundschaft die Kraft finden, neue Wege zu beschreiten auf ihrem Weg zum Glück. Wie dieses auszusehen hat, muss jeder für sich entscheiden und auch, ob er den Mut findet, sich auf Neues einzulassen.
Kerstin Hohlfeld hat mich einmal mehr mit ihrer gefühlvollen Schreibweise mitgenommen. Keine Sekunde kommt Langeweile auf, während jede der Frauen ihr ganz persönliches Drama erlebt. Weil ich mich so unheimlich wohlgefühlt habe mit den Damen, würde ich mir wirklich sehr wünschen, es käme zu einer Fortsetzung.
Wer keinen seichten Chick-lit oder eine wiederholte Erotikstory mit dominantem Helden sucht, sondern tiefgründige und warmherzige Frauenunterhaltung, der ist mit „Wenn das Glück anklopft“ bestens bedient.
Direkt zum Erscheinungstermin erhielt ich heute ein weiteres Rezensionsexemplar vom Ullstein Verlag. Dies erfolgte auf freundliche Empfehlung der Autorin Kerstin Hohlfeld. Ich mag den Schreibstil von Kerstin total gern und freue mich schon sehr auf das Buch, welches ich mir in der Weihnachtszeit zu Gemüte führen möchte. Wer sich etwas näher damit befassen möchte, hier der Klappentext von
“Wenn das Glück anklopft”
EIN HEXENSCHUSS KOMMT SELTEN ALLEIN
Am Eingang der Rückenschule würde Milena »Bandscheibenvorfall« Mielke, 38, am liebsten wieder umkehren. Aber dann wird es im Stuhlkreis doch interessant, was vor allem an der sympathischen Caroline liegt, die so schrecklich müde aussieht. Auch die schüchterne Bibliothekarin Ann-Kathrin wirkt nett, im Gegensatz zur durchgestylten Redakteurin Vivien. Bald entdecken die vier: Sie haben nicht nur »Rücken«, sondern viele Sorgen, Ängste und Heimlichkeiten, die sie durch den Alltag schleppen. Und gemeinsam plötzlich auch Ideen, wie man das ändern könnte …
Ich habe ja auch “Rücken”, von daher bin ich äußerst gespannt auf einen bestimmt wieder recht tiefgründigen Roman, denn dafür steht die Autorin.
Vielen lieben Dank an Ullstein und Kerstin Hohlfeld!
Autoren: |
Kerstin Hohlfeld Leif Lasse Andersson |
Verlag: | Knaur |
ISBN-10: | 3426516349 |
Taschenbuch | 345 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Realitätsnahe Lovestory mit bittersüßem Ende
Inhalt:
Den privilegierten Chefredakteur des Monday, Björn Bengt Becker, hat es so richtig erwischt. Luisa Stein, die neue Redaktionsassistentin, hat mehr zu bieten als die Frauen, die üblicherweise in sein Beuteschema gehören. Für sie will er sich komplett ändern. Auch Luisa hat schon bald nur noch Augen für Björn, und obwohl kaum einer ihrer Liebe eine Chance gibt, wagen sie schlussendlich sogar den Gang zum Traualtar. Doch hat ihre Liebe wirklich das Potenzial, gegen alle Widerstände zu bestehen?
Meine Meinung:
„Ich heirate einen Arsch“ – allein schon der Titel ist, sagen wir, ungewöhnlich. Dieser und auch der Klappentext deuten auf einen lustigen Chick-lit-Roman hin, in dem natürlich ein Happy-End nicht fehlen darf. Aber genau das alles trifft nicht wirklich zu. Gerade das Ende polarisiert und ich habe auch sehr lange darüber nachdenken müssen, wie ich es nun eigentlich finde. Allein schon diese Tatsache macht für mich ein gutes Buch zu einem sehr guten.
Kerstin Hohlfeld hat hier gemeinsam mit Leif Lasse Andersson einen sehr realistischen Liebesroman geschrieben. Immer abwechselnd lassen sie jeweils ihren weiblichen bzw. männlichen Part zu Wort kommen. Dabei bringt der Autor durch seine jahrelange Tätigkeit als Redakteur nicht nur große Authentizität in die Geschichte, sondern versteht es auch ausgezeichnet, die männliche Gedankenwelt in Worte zu fassen. Genau so muss es wohl klingen, wenn Männer unter sich reden. Aber auch Kerstin Hohlfeld überzeugt mit großem Talent, Gefühle erlebbar zu machen.
Natürlich gibt es auch einige humorvolle Szenen, die das Ganze immer wieder auflockern, aber schlussendlich erfährt der Leser hier den Verlauf einer Beziehung, wie sie wirklich jedem passieren könnte. Sind die Sympathien anfangs noch klar verteilt, ändert sich das im Verlaufe des Romans. Der arrogante, selbstherrliche Aufreißer Björn wird zu Wachs in Luisas Händen. Sie dagegen – jung, klug, ehrgeizig – weist mit der Zeit immer mehr Charaktereigenschaften auf, die sie Sympathiepunkte kosten.
Der Schluss, nun ja, für viele wird er vielleicht enttäuschend sein. Aber ich frage mich wirklich, ob ein anderer nicht letzten Endes auch zu einer Enttäuschung geführt hätte. Schon klar, beim Happy-End wird abgeblend … Jedoch kristallisieren sich im Laufe des Romans so viele Unterschiede, Zweifel und Unsicherheiten bei beiden heraus, dass genau dieses Ende das einzig Richtige zu sein scheint. Ich bin mir sicher, ein Leben lang Kompromisse einzugehen, tötet selbst die größte Liebe. Luisas Mutter ist da das beste Beispiel. Von daher bin ich rundum zufrieden mit diesem erfrischend anderen Schluss, der sich wohltuend von anderen Werken des Genres abhebt.
Heute hat mich ein weiteres Rezensionsexemplar erreicht. Ich war sehr begeistert von Kerstin Hohlfelds Schreibstil bei “Ein Weg zurück”, welches ich auch lektorieren durfte. So ließ ich mich natürlich nicht lange bitte, als die Anfrage kam, ihr neues Buch, das sie mit Leif Lasse Andersson zusammen schrieb, zu lesen und zu rezensieren. Wen es interessiert, hier mal der Klappentext:
Luisa ist jung und ehrgeizig, und sie hat einen hinreißenden Arsch, denkt Björn. Björn ist Chefredakteur, Luisas Boss, und ein echter Arsch, denkt Luisa. Zwei wie sie können gar nicht zusammenkommen – tun sie aber doch, und damit ist das Chaos vorprogrammiert, denn Luisa ist nicht das willige Weibchen, das sonst Björns Beuteschema ist. Und Björn, der geübte Womanizer, merkt auf einmal, dass er von Luisa mehr will als nur ihren …
Ich werde direkt starten und bin sehr gespannt.
Im Frühjahr hatte ich das Vergnügen, den Roman “Ein Weg zurück” von Kerstin Hohlfeld zu lektorieren. Der Roman hat mich von der ersten Seite an voll angesprochen, da er einen großen Teil meiner eigenen Vergangenheit widerspiegelt. So war es für mich auch sofort klar, dass ich mein Belegexemplar bei Erscheinen mit einer Signatur der Autorin adeln musste. Im Juni war es nun endlich so weit, ich erhielt das Buch und plante, es Kerstin Hohlfeld zu schicken.
Wie es der Zufall wollte, war genau zu diesem Zeitpunkt eine Lesung im Lesesalon von Kerstin Hohlfeld mit der wunderbaren Britta Orlowski geplant. Sie stellte ihre erfolgreiche, ebenfalls bei bookshouse erschienene St. Elwine-Reihe und zudem eine Vielzahl ihrer wunderschönen handgearbeiteten Quilts interessierten Leserinnen vor. So gern wäre ich dabei gewesen. Leider kam aber eine erneute Reise nach Berlin zu dem Zeitpunkt nicht infrage.
Da ich jedoch bereits stolzer Besitzer der ersten beiden Teile der Reihe war, entschloss ich mich kurzerhand ein Päckchen zu packen, den dritten Band direkt noch bei Britta zu bestellen und beide Autorinnen um die Signatur zu bitten. Das Ganze hat ganz wunderbar geklappt und so erhielt ich gestern das Päckchen voller Bücher mit wirklich zauberhaften Signaturen. Die Romane werden jetzt einen ganz besonderen Platz in meinem Regal einnehmen und ich freue mich drauf, die St. Elwine-Reihe, die ich bisher nur bruchstückhaft kenne, noch mal in vollen Zügen zu genießen.
Kerstin Hohlfeld war sogar so lieb, mir noch den ersten Band ihrer Rosa Redlich-Reihe beizulegen, auf den ich mich ebenfalls schon sehr freue.
Ganz, ganz lieben Dank an euch beide, ihr habt mir echt den Tag versüßt!
Autor: |
Kerstin Hohlfeld |
Verlag: | bookshouse Verlag |
ISBN-10: |
9963523072 |
Taschenbuch | 277 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Zwei Hälften eines Lebens, die nur zusammen ein Ganzes ergeben
Inhalt:
Erfolgsverwöhnt, beliebt und begehrt ist die Berliner Radiomoderatorin Irina von Lehnberg. Sie hat es aus eigener Kraft geschafft und würde ihre Vergangenheit am liebsten für immer begraben. Doch ein Brief ihrer ehemaligen Freundin Viola katapultiert sie unwiderruflich dahin zurück – und nach Biebersleben, einen kleinen Ort in der DDR, den sie verabscheut. Alte Wunden reißen auf und Irina muss feststellen, dass erst ihre Kindheit und Jugend als Kathrin Neumann sie zu dem Menschen gemacht haben, der sie heute ist.
Meine Meinung:
Mit „Ein Weg zurück“ hat Kerstin Hohlfeld ein sehr persönliches Buch geschrieben und dabei ihre eigenen Erfahrungen, wie es war, in der DDR aufzuwachsen, einbringen können. Das verleiht dem Roman große Authentizität. Für mich selbst war es ebenso wie für die Protagonistin eine Zeitreise in die Vergangenheit, die manches Schmunzeln, aber auch wehmütige Momente beinhaltete. Leser aus der ehemaligen DDR werden sich sehr gut erinnern können, aber auch, wer bisher wenig bis nichts von den damaligen Gegebenheiten erfahren hat, wird sich durch die lebendige Schreibweise sehr gut in das Geschehen hineindenken können.
Auch wenn es ein paar sehr romantische Momente gibt, ist das Buch kein reiner Liebesroman, sondern eher die Selbstfindung einer sehr mutigen Frau. Manch einem wird Kathrin vielleicht teilweise egoistisch und kalt erscheinen, wenn sich aber nach und nach die Geschichte des kleinen Mädchens entfaltet, das aufgrund ihrer ärmlichen Lebensverhältnisse stets eine Außenseiterstellung innehatte, dann fliegen ihr die Sympathien zu. Sie ist nicht ohne Fehler, aber hat das Herz auf dem rechten Fleck und findet schließlich ihren Frieden mit sich selbst.
Auch alle Nebencharaktere, allen voran die „Gräfin“ sind sehr interessant, vielschichtig und tragen dazu bei, ein rundum gelungenes Lesevergnügen zu bescheren. Der Roman wird getragen von großen Gefühlen, bemisst den Wert wahrer Freundschaft, das alles aber in leisen Tönen, die zum Nachdenken anregen. Eine Geschichte, die ich daher jedem Leser etwas ernsterer Literatur unbedingt ans Herz legen möchte.