Rezension: “Uni-Sex: Studium emotionale”
Autor: |
Lina Barold |
Verlag: | Feelings |
ASIN: | B00JFPHEX2 |
E-Book: | 411 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Geheimnisvolle Affäre an der Uni
Zum Inhalt:
Die herausragende Germanistik-Studentin Sira möchte unbedingt ein Seminar beim Goethe-Experten Richard Schreiber besuchen, doch dieser wird kurzfristig durch Silvan Heinrich von Lengenfeld ersetzt, den zu erobern sich sofort ihre leicht flatterhafte Freundin Vicka in den Kopf setzt. Sie beißt sich die Zähne an ihm aus, denn Silvan zeigt zwar versteckt, aber doch deutlich sein nicht nur intellektuelles Interesse an Sira. Diese beginnt eine heiße Affäre mit ihm, die ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen droht.
Meine Meinung:
Den Auftakt der „Uni-Sex“-Reihe habe ich mit sehr widersprüchlichen Gefühlen beendet. Einerseits ist der Roman sehr flüssig geschrieben und weiß durch seine Anspielungen und eingefügten Zitate von Goethe und anderen großen Literaten sicher auch den anspruchsvolleren Leser zu begeistern. Auch der Uni-Alltag scheint mir sehr authentisch dargestellt, wobei ich dies aus eigener Erfahrung nicht beurteilen kann.
Andererseits bin ich mit den Haupt-Charakteren nicht wirklich warm geworden. Ist Silvan anfangs noch ganz interessant und geheimnisvoll, so wirkte seine Verhaltensweise auf mich zunehmend abstoßend. Auch Sira, die zwar ein nettes Mädchen ist, ist mir in ihren Handlungen überwiegend unverständlich geblieben. Jemand so Intelligentes kann einfach nicht derart naiv, ja fast hörig handeln. Auch ihr anfängliches Desinteresse am Professor ist mir zu schnell in, ja was eigentlich – Liebe? – umgeschwenkt. Dafür punkten Vicka und Ama als ehrliche und zuverlässige Freundinnen.
Die Auflösung des Geheimnisses wird sehr lange hinausgezögert, wobei einige Andeutungen vorab schon die Richtung kennzeichnen. Das führt zu unangenehmen Längen, vor allem im Mittelteil. Erst im letzten Viertel mag man das Buch dann kaum noch aus der Hand legen. Die erotischen Szenen sind äußerst gelungen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, allerdings auch recht kurz gehalten, sollte der Roman ins erotische Genre einzuordnen sein.
Das eindeutig auf eine Fortsetzung ausgelegte offene Ende konnte mich auch nicht wirklich überzeugen, zeigt es doch die Sprunghaftigkeit der Protagonistin. Ich bin tatsächlich noch unschlüssig, ob ich wissen möchte, wie es mit Sira und Silvan weitergeht.
„Uni-Sex: Studium emotionale“ bietet intelligente Unterhaltung um eine mysteriöse Uni-Affäre, die mich jedoch insgesamt wenig berührt hat und außerdem leicht zähflüssig daherkommt.
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