Autor: |
Marc Levy |
Verlag: | Blanvalet |
ISBN-10: | 3442376580 |
Taschenbuch | 480 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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ausgelesen am: | 22.08.2010 |
Der Ursprung von allem
Zum Inhalt:
Adrian ist Astrophysiker und sucht nach dem ersten Stern. Um seine weiteren Forschungen zu finanzieren, bewirbt er sich bei einer Stiftung um einen Geldpreis. Dort trifft er eine alte Jugendliebe wieder, die ihm den Preis vor der Nase wegschnappt. Keira ist Archäologin und auf der Suche nach dem ersten Menschen. Ein kleiner Junge an ihrer Ausgrabungsstätte in Afrika schenkte ihr einen rätselhaften Stein, der alsbald zum Angelpunkt einer abenteuerlichen Jagd wird. Eine geheime Organisation will verhindern, dass Adrian und Keira mehr über den Ursprung des Steins herausfinden, denn das könnte alles in Frage stellen, was wir über die Entstehung der Menschheit zu wissen glauben.
Meine Meinung:
In seinem neuen Roman gelingt es Marc Levy den Leser auf eine abenteuerliche Jagd rund um den Globus mitzunehmen, die ihn kaum zu Atem kommen lässt. Gefühlvoll beschreibt er die langsam wieder aufkeimende Liebe zwischen den Protagonisten. Ein wenig naiv erscheint ihre Handlungsweise an einigen Stellen. So hochdekorierten Wissenschaftlern wäre etwas mehr Intellekt zuzutrauen gewesen.
Größtes Manko des Buches ist allerdings, dass es sich nur um die 1. Hälfte einer Geschichte handelt, die mit dem für November 2010 angekündigten „Die erste Nacht“ fortgesetzt wird. Daher auch ein Punkt Abzug für die allgemeine Verlagspolitik. Ich habe absolut nichts gegen Fortsetzungen, aber die Teile sollten doch abgeschlossen sein. Letzten Endes ist man nach Zuklappen des Buches genauso schlau wie vorher, da das wirkliche Geheimnis der Steinfragmente nicht aufgeklärt wird. Vieles bleibt rätselhaft und ungeklärt.
Es wird daher schwerfallen, nun die Geduld aufzubringen und auf die Fortsetzung zu warten. Abschließend kann ich allen, die Abenteuerromane im Stil von Indiana Jones lieben, das Buch empfehlen, würde aber mit dem Lesen warten, bis beide Teile erhältlich sind.
Autor: |
Colleen Gleason |
Verlag: | Blanvalet |
ISBN-10: | 3442372704 |
Taschenbuch | 416 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Reihenzuge-hörigkeit: | Buch der Vampire – Band 1 |
ausgelesen am: | 27.06.2010 |
Wunderbare Vampir-Serie in historischem Gewand
Zum Inhalt:
Victoria Gardella kann nach einer Trauerzeit endlich ihr Debüt in London geben und die anwesenden Junggesellen sind durchaus nicht abgeneigt. Zur gleichen Zeit erfährt Victoria allerdings auch von ihrem Familienerbe, denn sie ist ein Venator und damit prädestiniert für die Jagd auf Vampire.
Zwischen Ballsälen und der nächtlichen Jagd in Londons Straßen hin- und hergerissen, ist sie schon bald völlig überfordert, vor allem da sich der begehrteste Junggeselle der Saison, der Marquis von Rockley, auf Brautschau begibt und sie ihn ihm ausgerechnet einen Freund aus Jugendtagen wiedererkennt, der sein Herz schon bald an sie verliert. Wie lange kann sie ihr Geheimnis vor ihm verbergen und ist sie Lilith, der Königin der Vampire, wirklich schon gewachsen?
Meine Meinung:
Mit „Bleicher Morgen“ startet eine außergewöhnlich gute Vampirserie, die, anders als die meisten, in der Vergangenheit spielt. Victoria, die sich dazu entscheidet, ihr Erbe anzunehmen und bestmöglich den Kampf gegen Lilith und ihre Jünger aufzunehmen, ist eine sympathische Heldin, mit der man richtig mitfühlen kann. Das Setting wird durch Kleidung und Ereignisse detailgetreu beschrieben, aber nie ausufernd, sodass ein stetiger Lesefluss nicht unterbrochen wird.
An interessanten männlichen Charakteren mangelt es auch nicht, was viel Spannung auch im romantischen Sinn für die nächsten Bände verspricht, zumal Sebastian und Maximilian sowieso das größte Potenzial haben, wie ich finde. Das Buch ist eine perfekte Mischung aus historischem Liebesroman und spannender Fantasy. Ich bin auf die Fortsetzungen auf jeden Fall gespannt.
Autor: |
Alyson Noël |
Verlag: |
Page & Turner |
ISBN-10: | 3442203619 |
Broschiert | 384 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge- |
2. Teil der Evermore-Reihe |
ausgelesen: | 24.06.2010 |
Etwas lahme Fortsetzung von „Die Unsterblichen“
Zum Inhalt:
Seit Jahrhunderten mussten Ever und Damen um ihre Liebe kämpfen. Immer wieder starb sie eines unnatürlichen Todes, bevor es zu einer Vereinigung kam. Endlich scheint alles gut zu sein und der große Tag steht bevor. Doch plötzlich erscheint mit Roman ein neuer Schüler an ihrer Schule und Damens Gefühle für Ever scheinen sich urplötzlich gewandelt zu haben. Auch verliert er seine unsterblichen Kräfte. Welche geheimnisvolle Krankheit hat ihn befallen? Wem kann Ever trauen und wird es ihr gelingen, das Böse zu bekämpfen?
Meine Meinung:
Mit gewohnt flüssigem Schreibstil setzt Alyson Noel ihre Trilogie um Ever und Damen und ihre unsterbliche Liebe fort. Dennoch hat mich dieser zweite Teil weniger begeistert als der erste. Da sich Damen ja fast unmittelbar von Ever abwendet, fehlt natürlich der Romantikfaktor. Interessant ist hingegen, mehr von Damens Vergangenheit und wie er überhaupt unsterblich geworden ist, zu erfahren. Die Besuche im Sommerland ziehen sich doch etwas und erst zum Ende hin nimmt der Roman mit überraschenden Wendungen wieder Fahrt auf.
Mit ihrer falschen Entscheidung sorgt Ever zum Ende für einen schönen Cliffhanger, der trotz allem mit Spannung auf den Abschlussband und die dort präsentierte Lösung des entstandenen Problems warten lässt.
Autor: |
Sebastian Fitzek |
Verlag: | Knaur |
ISBN-10: | 3426503743 |
Taschenbuch | 320 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Grenzenloses Verwirrspiel zwischen Traum und Wirklichkeit
Inhalt:
Leon Nader glaubt sein in der Kindheit diagnostiziertes Schlafwandeln als geheilt. Eines Morgens jedoch verlässt ihn seine Frau Natalie, schwer gezeichnet von Misshandlungen, und die Beweise verdichten sich, dass er damit zu tun haben könnte. Offensichtlich sind seine Schlafstörungen zurückgekehrt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, stattet er sich mit einer bewegungsaktiven Kamera aus, um seine Taten als Nachtwandler nachvollziehen zu können. Er findet eine geheime Tür in seinem Schlafzimmer und der Abstieg in einen Geheimgang ist für ihn ein Schritt in die eigene Psyche, wo die Grenzen zwischen Wahn und Realität verschwimmen.
Meine Meinung:
Als bekennender Fitzek-Fan habe ich mich sehr gefreut, dass so schnell nach „Abgeschnitten“ ein neuer Roman des Autors erhältlich war. Noch schöner, ich konnte das Buch auf der Leipziger Buchmesse erwerben und persönlich signieren lassen.
Keine Frage, das Buch reißt mit, hat kaum Längen und auch die Auflösung ist annähernd überraschend, was dem Buch drei Sterne rettet. Dennoch, was mir sonst besonders gut gefällt, nämlich wenn ich ein Buch des Autors mit Fragezeichen in den Augen zuklappe und erst nach und nach von der genialen Idee überrollt werde, war mir dieses Mal zu viel des Guten. Schon gegen Mitte des Buches weiß man als Leser schlicht nicht mehr, was ist nun Wahrheit, was Traum. Das ist sicher so gewollt, aber das Unverständnis hat bei mir ein zunehmend unangenehmes Gefühl hinterlassen und mir den Spaß am Lesen verdorben.
Fast hilflos eilt man gemeinsam mit Leon durch die Gänge, stolpert von einer grotesken Situation in die nächste und bleibt doch der Hauptfigur seltsam fern. Sicher eine interessante Idee, allein das Konstrukt verlangt zu viel vom Leser. Der Epilog hat mich dann schlussendlich komplett verwirrt, aber vielleicht war ich auch einfach der Irrungen und Wirrungen überdrüssig. Ich hoffe, Fitzek findet demnächst wieder zu alter Form zurück. Ein bisschen weniger Kraft in Merchandising und Sonderprojekte zu investieren, könnte hilfreich sein.
Autor: |
Kerstin Gier |
Verlag: | Bastei Lübbe |
ISBN-10: | 3404154622 |
Taschenbuch | 320 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Reihenzuge-hörigkeit: | 2. Teil der Mütter-Mafia-Reihe |
ausgelesen: | 05.06.2010 |
Gelungene Fortsetzung der „Mütter-Mafia“
Inhalt:
Constanze hat sich inzwischen recht gut mit ihren Kindern in der Insektensiedlung eingelebt und ist das Oberhaupt der streng geheimen „Mütter-Mafia“, die immer dann auf den Plan tritt, wenn Frau oder wie hier auch schon mal Mann und Kind in die Bredouille geraten. Mit ihrem angebeteten Anwalt Anton ist sie allerdings noch keinen Schritt weitergekommen, wie auch, wenn ihr Haus ständig von verzweifelten Freundinnen und ihren Kindern belagert ist.
Meine Meinung:
„Die Patin“ setzt nahtlos am Vorgänger an, kann aber auch getrennt gelesen werden. Wieder gibt es jede Menge Probleme zu lösen, was Conny bravourös meistert. Neben dem gewohnten Humor gibt es aber auch traurige Momente, wie eben wenn Mimi ihr Kind verliert und das sich daraus ergebende Leid. Die Übermütter bleiben diesmal ein wenig außen vor, geraten aber durch die Internetbeiträge in ihrem Forum nicht in Vergessenheit und sind schräg drauf wie eh und je.
Klar gibt es auch in diesem Buch wieder klischeehafte Charaktere wie Bernhard und Bianca, die Typen der Russenmafia und so weiter, aber die sind so herrlich überzogen dargestellt, dass sie schon wieder richtig erfrischend wirken. Auch wenn der Roman für alle ein gutes Ende bereithält, bin ich gespannt, was sich Kerstin Gier im dritten Teil ihrer Reihe hat einfallen lassen.
Es ist schon ein paar Tage her, dass ich mir den Film im Kino angesehen habe und ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt etwas dazu schreiben soll, mich nun aber doch dafür entschieden.
Das Buch von Natascha Kampusch habe ich bereits im Januar 2011 gelesen und auch rezensiert. Wie ich gerade feststellen musste, habe ich diese Rezension aber noch gar nicht hochgeladen, was ich gleich noch nachholen werde.
Zum Inhalt brauche ich nichts mehr sagen, wem dieser spektakuläre Entführungsfall entgangen ist, lebt wahrscheinlich in einer Blase mit keinerlei Medienkontakt.
Um es kurz zu sagen, der Film hat mich nicht so erreicht wie das Buch, wobei ich dieses Gefühl gar nicht so genau definieren kann. Die Leistung aller drei Darsteller ist außergewöhnlich und ich beneide keinen von ihnen um seine Rolle. Besonders die kleine Natascha, dargestellt von Amelia Pidgeon, weiß vor allem auch durch ihre physische Ähnlichkeit mit der realen Natascha zu überzeugen. Ich kann nur hoffen, dass ihr intensives Einfühlen in die Rolle keine negativen Auswirkungen auf das Kind hat.
Natürlich gab es Szenen, die einfach herzzerreißend waren, aber so ganz kam das erlebte Grauen bei mir nicht an. Dafür gab es zu viele relativ “normale” Situationen. Dem im Buch bewusst ausgesparten Thema Sex wurde für meinen Geschmack zu viel Beachtung geschenkt. Natürlich wäre noch näher auf die erlittenen Qualen einzugehen, auch filmisch schwer machbar gewesen. Der Film hinterlässt auch so schon eine ausreichend bedrückende Stimmung, weswegen ich mich frage, ob er überhaupt ins Kino zu Popcorn und Cola passt.
Was die Hasstiraden und Beleidigungen betrifft, denen sich Natascha nach dieser erneuten Öffentlichmachung ihres Traumas gegenübersieht, so kann ich dies nicht nachvollziehen. Keiner ist doch gezwungen, sich mit dem Thema näher zu befassen. Ich bewundere nach wie vor ihren Mut und es ist ganz allein ihre Sache, wie sie damit umgeht.
In der Vorosterwoche gab es nur eine Buchsendung an mich, allerdings hatte die es in sich. Vom bookshouse-Verlag erhielt ich die komplett neu überarbeiteten Belegexemplare aller Bücher, die ich für das Erscheinen im ersten Quartal dieses Jahres das Vergnügen hatte, Korrektur zu lesen. Das waren ganze 9 Stück und ich suche immer noch einen schönen Platz für die tolle Sammlung. Hier mal die schönen Cover mit Verlinkung zum E-Book.
Natürlich sind die Bücher auch als Printbook erschienen, wie ich ja jetzt feststellen durfte, und ich finde sie haben ein sehr schönes Format und Design. Ein paar der Bücher habe ich bereits rezensiert, der Rest folgt in den nächsten Wochen bzw. Monaten auf jeden Fall auch noch. Worum gehts:
“Jenseits des Windes” von Nadine Kühnemann
– ein abgeschlossener Fantasy-Abenteuer-Roman mit einem sehr unterschiedlichen Protagonisten-Trio
“Glasseelen” von Tanja Meurer
– erster Band der Schattengrenzen-Reihe; sehr außergewöhnlicher Mystery-Thriller mit Steampunk-Elementen und einem faszinierenden Blick in Berlins Unterwelten
“Gefährlich begabt” von Simone Olmesdahl
– Auftakt der Talent-Reihe, paranormale Fantasy für junge Leser mit viel Magie, Liebe und Spannung
“Die Gräfin der Wölfe” von Isabella Falk
– historischer Roman, angelehnt an das wahre Leben der Fürstin Eleonore Elisabeth Amalia Magdalena von Schwarzenberg, zu einer Zeit, da Aberglaube noch Menschenleben zerstören konnte
“Verbotene Begierde” von Leah Boysen
– hocherotischer Liebesroman mit paranormalen Elementen (Gestaltwandler, Vampire)
“Sturmwind – Die Tochter der Magierin” von Andrea Klier
– Fantastisches Abenteuer für junge Leser mit Hexen und Zauberern
“Liebe, Sex und andere Katastrophen” von Anna Loyelle
– 3 aufregende und spannende Geschichten rund um die erste Liebe, auch für ältere Semester zu empfehlen
“Die Angst im Spiegel” von Simone Ehrhardt
– mysteriöse Geschichte um das Thema Panikattacken und Angstzustände
“Fünf” von Doris Rothweiler
– erster Schwarzwald-Thriller, packend, unter die Haut gehend, atemlos machend
Ich kann auf jeden Fall empfehlen, einen näheren Blick auf diese Bücher und natürlich auch die anderen vom bookshouse-Verlag zu werfen. Mein Geheimtipp für Liebesromanleser im April ist: “Rückkehr nach St. Elwine” von Britta Orlowski
Autor: |
Michael Tsokos |
Verlag: | Droemer |
ISBN-10: |
3426199262 |
Gebundene Ausgabe | 330 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Dem Verbrechen auf der Spur
Zum Inhalt:
Der Rechtsmediziners Prof. Dr. med. Michael Tsokos leitet das Institut für Rechtsmedizin der Berliner Charité und ist im In- wie Ausland als Experte tätig. In seinem neuesten Sachbuch geht es um rechtsmedizinische Aufklärung auf verschiedenster Ebene, denn wann immer es bei Todesfällen „nicht natürlich“ oder „ungewiss“ zugeht, ist die Rechtsmedizin gefragt. Informativ und sachlich berichtet der Autor von rätselhaften Fällen aus seiner eigenen Berufspraxis, an deren Aufklärung er maßgeblich beteiligt war.
Meine Meinung:
Einer breiteren Masse wurde Michael Tsokos durch seine Zusammenarbeit am Thriller „Abgeschnitten“ mit Sebastian Fitzek bekannt. Ich hatte das Vergnügen ihn auf der Leipziger Buchmesse persönlich zu treffen, um mir sein neuestes Werk signieren zu lassen.
Außergewöhnliche Verbrechen, die genau so stattgefunden haben, beleuchtet der Autor in „Die Klaviatur des Todes“. Das Buch ist kein Thriller, kein Krimi, aber dennoch folgt man gebannt der Handlung, immer im Hinterkopf, dass die Fälle hier nicht dem Hirn eines fantasievollen Autors entstammen, sondern tatsächlich der Realität. Um so erschreckender erscheinen teilweise die Reaktionen der Täter und Opfer.
Es geht um eine zerstückelte Leiche, bei der erst der gefundene Kopf Rückschlüsse auf die Todesart zulässt. Falschaussagen und bewusst manipulierte Fährten sind ebenso Thema wie lebensgefährliche Mutterliebe. Der lautlose Tod mithilfe von Kohlenmonoxid-Vergiftung wurde für meinen Geschmack ein wenig zu ausführlich beleuchtet und führt hoffentlich nicht zu Nachahmern. Auch sexuell motivierte Tötungsdelikte werden nicht ausgespart.
Schlussendlich fließen auch die Möglichkeiten der modernen Technik und Ausblicke auf die Zukunft der Rechtsmedizin mit ein. Wer Serien wie CSI, Bones und Ähnliches mag, die oftmals zu Übertreibungen neigen, kann hier die reelle Entsprechung finden. Denn wie Tsokos selbst sagt: „Es gibt tatsächlich nichts, was es nicht gibt.“ Von mir eine klare Empfehlung und 4,5 Sternchen.
Wieder ist eine Woche vergangen und ich will euch meine neuen Errungenschaften nicht vorenthalten.
Eines meiner Lieblingsbücher zum Ende des letzten Jahres war ja “Versehentlich verliebt” von Adriana Popescu. Ich hatte mir das E-Book gekauft, aber das Buch ist so toll, dass ich es auch gern mal meinen Lieben vorstellen möchte bzw. ein signiertes Exemplar davon im Regal wollte. Also habe ich es kurzerhand bei der Autorin bestellt und bin nun stolzer Eigentümer.
Ab und an habe ich ja an Leserunden bei der Lesejury teilgenommen und dabei, wie ich erst später feststellte, Bonuspunkte gesammelt. Dafür durfte ich mir jetzt, bei Erreichen von 1.000 Stück, ein Buch
aussuchen. Ich habe mich für “Sacramentum” von Simon Toyne entschieden. Ich hatte bereits den ersten Thriller des Autors – “Sanctus” – gelesen und bin gespannt, wie es mit Liv Adamsen weitergeht.
Zur guter Letzt habe ich mir noch die neue CD von Silly gegönnt und damit diese gratis verschickt wird, musste natürlich noch ein Buch dazu. Hier wählte ich “Escape” von Jennifer Rush, welches schon länger auf meiner Wunschliste steht, nachdem ich eine Leseprobe dazu gelesen habe.
Wie ich gerade festgestellt habe, ist es schon etwas mehr als drei Jahre her, dass ich den ersten Teil der “Edelstein-Trilogie” von Kerstin Gier gelesen habe. Auf jeden Fall habe ich mich sehr gefreut, dass die Autorin damit auch international so viel Erfolg hat und es letztendlich zu einer Verfilmung kommen sollte.
Im Gegensatz zu drei anderen Filmen, die ich gern gesehen hätte, die aber in unserem Kino im hintersten Zipfel Ostsachsens entweder gar nicht oder extrem verspätet anliefen, startete “Rubinrot” pünktlich zum Deutschlandstart und es gab sogar eine Preview-Vorstellung. Ich fand mich dann letzten Endes am letzten Donnerstag komplett allein mit meiner Begleitung zum Film ein.
Wie bereits erwähnt, ist das Buch nicht mehr gar so sehr präsent, weswegen ich auch relativ unbeeinflusst an die Verfilmung herangehen konnte. Natürlich sind auch mir ein paar Änderungen und Auslassungen aufgefallen, und die “Sturz-in-den-Schnee”-Geschichte passte nicht wirklich, aber im Großen und Ganzen fand ich die Geschichte schon schlüssig erzählt.
Der Inhalt ist ja sicher bekannt, daher nur ganz kurz noch mal eine Zusammenfassung. Die 16-jährige Gwendolyn Shepherd ist ein relativ normaler Teenager bis sich herausstellt, dass sie das in ihrer Familie vererbte Zeitreisegen in sich trägt und nicht ihre Cousine Charlotte, die jahrelang darauf vorbereitet wurde. Plötzlich findet sie sich unter dem Dogma einer geheimen Bruderschaft wieder, die sie mit dem arroganten Gideon de Villiers auf gefährliche Zeitreisen schickt, um Blutproben zu sammeln und damit eine unbestimmte Aufgabe zu erfüllen. Doch Gwen hat ihren eigenen Kopf, hinterfragt ihre Mission und bekommt schnell Zweifel hinsichtlich ihrer Bestimmung. Ihr Mut beeindruckt Gideon, seine Gefühle ihr gegenüber wandeln sich und bald will er genauso hinter die Wahrheit kommen wie Gwen.
Die Besetzung der beiden Hauptdarsteller mit Maria Ehrich und Jannis Niewöhner finde ich außergewöhnlich gelungen. Beides sind junge, unverbrauchte Gesichter, die ihre Rollen überzeugend spielen. Besonders Maria nimmt man die Aufmüpfigkeit ebenso ab wie das leicht Unbeholfene. Die Chemie zwischen beiden stimmt einfach. In den Nebenrollen begegnen uns einige große Namen, die auch überwiegend einen guten Job machen. Ob es nun unbedingt die Ferres in der Rolle von Gwens Mutter hätte sein müssen, sei dahingestellt. Ich habe nun mal leider ein etwas gespaltenes Verhältnis zu ihr. Besonders erwähnenswert, weil einfach großartig in ihrer Rolle als crazy Tante Maddie, ist Katharina Thalbach, die ich noch gut als “Frau Merkel” in “Der Minister” vor Augen hatte. Die Szene mit ihrer Vision war echt gruselig.
Besonders beeindruckt hat mich das ganze Set und die Kulissen. Man hatte eigentlich bei dem Film nie den Eindruck eine deutsche Produktion zu sehen. Oftmals fühlte ich mich ob der authentischen Gemäuer und Spezialeffekte an Harry Potter erinnert. Auch die Musik war sehr passend gewählt. Die Liebesgeschichte zwischen Gwen und Gideon entwickelt sich zaghaft und ist zum Glück nicht so schrecklich kitschig wie z. B. in “Twilight”.
Buch und Film kann man ohnehin fast nie wirklich vergleichen, aber insgesamt habe ich mich durchweg gut unterhalten gefühlt und das ist schließlich die Hauptsache. Ich freue mich bereits auf die hoffentlich folgende Fortsetzung mit “Saphirblau” und vielleicht gibt es ja auch wieder einen kleinen Cameo-Auftritt von Kerstin Gier wie hier im Hyde-Park.