Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Rezensionen

 

Autor:

Colleen Gleason
Verlag: Blanvalet
ISBN-10: 3442372704
Taschenbuch 416 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
Reihenzuge-hörigkeit: Buch der Vampire – Band 1
ausgelesen am: 27.06.2010

 

Wunderbare Vampir-Serie in historischem Gewand

Zum Inhalt:

Victoria Gardella kann nach einer Trauerzeit endlich ihr Debüt in London geben und die anwesenden Junggesellen sind durchaus nicht abgeneigt. Zur gleichen Zeit erfährt Victoria allerdings auch von ihrem Familienerbe, denn sie ist ein Venator und damit prädestiniert für die Jagd auf Vampire.

Zwischen Ballsälen und der nächtlichen Jagd in Londons Straßen hin- und hergerissen, ist sie schon bald völlig überfordert, vor allem da sich der begehrteste Junggeselle der Saison, der Marquis von Rockley, auf Brautschau begibt und sie ihn ihm ausgerechnet einen Freund aus Jugendtagen wiedererkennt, der sein Herz schon bald an sie verliert. Wie lange kann sie ihr Geheimnis vor ihm verbergen und ist sie Lilith, der Königin der Vampire, wirklich schon gewachsen?

Meine Meinung:

Mit „Bleicher Morgen“ startet eine außergewöhnlich gute Vampirserie, die, anders als die meisten, in der Vergangenheit spielt. Victoria, die sich dazu entscheidet, ihr Erbe anzunehmen und bestmöglich den Kampf gegen Lilith und ihre Jünger aufzunehmen, ist eine sympathische Heldin, mit der man richtig mitfühlen kann. Das Setting wird durch Kleidung und Ereignisse detailgetreu beschrieben, aber nie ausufernd, sodass ein stetiger Lesefluss nicht unterbrochen wird.

An interessanten männlichen Charakteren mangelt es auch nicht, was viel Spannung auch im romantischen Sinn für die nächsten Bände verspricht, zumal Sebastian und Maximilian sowieso das größte Potenzial haben, wie ich finde. Das Buch ist eine perfekte Mischung aus historischem Liebesroman und spannender Fantasy. Ich bin auf die Fortsetzungen auf jeden Fall gespannt.

Kerstin at Dienstag, April 16th, 2013 | Filed under: Fantasy/Paranormal,Gleason, Colleen,Historisch | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Alyson Noël
Verlag:

Page & Turner

ISBN-10: 3442203619
Broschiert 384 Seiten
Persönliche
Wertung:

Serienzuge-
hörigkeit:

2. Teil der Evermore-Reihe
ausgelesen: 24.06.2010

 

Etwas lahme Fortsetzung von „Die Unsterblichen“

Zum Inhalt:

Seit Jahrhunderten mussten Ever und Damen um ihre Liebe kämpfen. Immer wieder starb sie eines unnatürlichen Todes, bevor es zu einer Vereinigung kam. Endlich scheint alles gut zu sein und der große Tag steht bevor. Doch plötzlich erscheint mit Roman ein neuer Schüler an ihrer Schule und Damens Gefühle für Ever scheinen sich urplötzlich gewandelt zu haben. Auch verliert er seine unsterblichen Kräfte. Welche geheimnisvolle Krankheit hat ihn befallen? Wem kann Ever trauen und wird es ihr gelingen, das Böse zu bekämpfen?

Meine Meinung:

Mit gewohnt flüssigem Schreibstil setzt Alyson Noel ihre Trilogie um Ever und Damen und ihre unsterbliche Liebe fort. Dennoch hat mich dieser zweite Teil weniger begeistert als der erste. Da sich Damen ja fast unmittelbar von Ever abwendet, fehlt natürlich der Romantikfaktor. Interessant ist hingegen, mehr von Damens Vergangenheit und wie er überhaupt unsterblich geworden ist, zu erfahren. Die Besuche im Sommerland ziehen sich doch etwas und erst zum Ende hin nimmt der Roman mit überraschenden Wendungen wieder Fahrt auf.

Mit ihrer falschen Entscheidung sorgt Ever zum Ende für einen schönen Cliffhanger, der trotz allem mit Spannung auf den Abschlussband und die dort präsentierte Lösung des entstandenen Problems warten lässt.

Kerstin at Samstag, April 13th, 2013 | Filed under: All Age/Jugend,Fantasy/Paranormal,Noël, Alyson | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sebastian Fitzek
Verlag: Knaur
ISBN-10: 3426503743
Taschenbuch 320 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

 

Grenzenloses Verwirrspiel zwischen Traum und Wirklichkeit

Inhalt:

Leon Nader glaubt sein in der Kindheit diagnostiziertes Schlafwandeln als geheilt. Eines Morgens jedoch verlässt ihn seine Frau Natalie, schwer gezeichnet von Misshandlungen, und die Beweise verdichten sich, dass er damit zu tun haben könnte. Offensichtlich sind seine Schlafstörungen zurückgekehrt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, stattet er sich mit einer bewegungsaktiven Kamera aus, um seine Taten als Nachtwandler nachvollziehen zu können. Er findet eine geheime Tür in seinem Schlafzimmer und der Abstieg in einen Geheimgang ist für ihn ein Schritt in die eigene Psyche, wo die Grenzen zwischen Wahn und Realität verschwimmen.

Meine Meinung:

Als bekennender Fitzek-Fan habe ich mich sehr gefreut, dass so schnell nach „Abgeschnitten“ ein neuer Roman des Autors erhältlich war. Noch schöner, ich konnte das Buch auf der Leipziger Buchmesse erwerben und persönlich signieren lassen.

Keine Frage, das Buch reißt mit, hat kaum Längen und auch die Auflösung ist annähernd überraschend, was dem Buch drei Sterne rettet. Dennoch, was mir sonst besonders gut gefällt, nämlich wenn ich ein Buch des Autors mit Fragezeichen in den Augen zuklappe und erst nach und nach von der genialen Idee überrollt werde, war mir dieses Mal zu viel des Guten. Schon gegen Mitte des Buches weiß man als Leser schlicht nicht mehr, was ist nun Wahrheit, was Traum. Das ist sicher so gewollt, aber das Unverständnis hat bei mir ein zunehmend unangenehmes Gefühl hinterlassen und mir den Spaß am Lesen verdorben.

Fast hilflos eilt man gemeinsam mit Leon durch die Gänge, stolpert von einer grotesken Situation in die nächste und bleibt doch der Hauptfigur seltsam fern. Sicher eine interessante Idee, allein das Konstrukt verlangt zu viel vom Leser. Der Epilog hat mich dann schlussendlich komplett verwirrt, aber vielleicht war ich auch einfach der Irrungen und Wirrungen überdrüssig. Ich hoffe, Fitzek findet demnächst wieder zu alter Form zurück. Ein bisschen weniger Kraft in Merchandising und Sonderprojekte zu investieren, könnte hilfreich sein.

Kerstin at Donnerstag, April 11th, 2013 | Filed under: Fitzek, Sebastian,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Kerstin Gier
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10: 3404154622
Taschenbuch 320 Seiten
Persönliche
Wertung:
Reihenzuge-hörigkeit: 2. Teil der Mütter-Mafia-Reihe
ausgelesen: 05.06.2010

 

Gelungene Fortsetzung der „Mütter-Mafia“

Inhalt:

Constanze hat sich inzwischen recht gut mit ihren Kindern in der Insektensiedlung eingelebt und ist das Oberhaupt der streng geheimen „Mütter-Mafia“, die immer dann auf den Plan tritt, wenn Frau oder wie hier auch schon mal Mann und Kind in die Bredouille geraten. Mit ihrem angebeteten Anwalt Anton ist sie allerdings noch keinen Schritt weitergekommen, wie auch, wenn ihr Haus ständig von verzweifelten Freundinnen und ihren Kindern belagert ist.

Meine Meinung:

„Die Patin“ setzt nahtlos am Vorgänger an, kann aber auch getrennt gelesen werden. Wieder gibt es jede Menge Probleme zu lösen, was Conny bravourös meistert. Neben dem gewohnten Humor gibt es aber auch traurige Momente, wie eben wenn Mimi ihr Kind verliert und das sich daraus ergebende Leid. Die Übermütter bleiben diesmal ein wenig außen vor, geraten aber durch die Internetbeiträge in ihrem Forum nicht in Vergessenheit und sind schräg drauf wie eh und je.

Klar gibt es auch in diesem Buch wieder klischeehafte Charaktere wie Bernhard und Bianca, die Typen der Russenmafia und so weiter, aber die sind so herrlich überzogen dargestellt, dass sie schon wieder richtig erfrischend wirken. Auch wenn der Roman für alle ein gutes Ende bereithält, bin ich gespannt, was sich Kerstin Gier im dritten Teil ihrer Reihe hat einfallen lassen.

Kerstin at Freitag, April 5th, 2013 | Filed under: Frauen,Gier, Kerstin | RSS 2.0 | TB | No Comments

Es ist schon ein paar Tage her, dass ich mir den Film im Kino angesehen habe und ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt etwas dazu schreiben soll, mich nun aber doch dafür entschieden.

Das Buch von Natascha Kampusch habe ich bereits im Januar 2011 gelesen und auch rezensiert. Wie ich gerade feststellen musste, habe ich diese Rezension aber noch gar nicht hochgeladen, was ich gleich noch nachholen werde.

Zum Inhalt brauche ich nichts mehr sagen, wem dieser spektakuläre Entführungsfall entgangen ist, lebt wahrscheinlich in einer Blase mit keinerlei Medienkontakt.

Um es kurz zu sagen, der Film hat mich nicht so erreicht wie das Buch, wobei ich dieses Gefühl gar nicht so genau definieren kann. Die Leistung aller drei Darsteller ist außergewöhnlich und ich beneide keinen von ihnen um seine Rolle. Besonders die kleine Natascha, dargestellt von Amelia Pidgeon, weiß vor allem auch durch ihre physische Ähnlichkeit mit der realen Natascha zu überzeugen. Ich kann nur hoffen, dass ihr intensives Einfühlen in die Rolle keine negativen Auswirkungen auf das Kind hat.

Natürlich gab es Szenen, die einfach herzzerreißend waren, aber so ganz kam das erlebte Grauen bei mir nicht an. Dafür gab es zu viele relativ “normale” Situationen. Dem im Buch bewusst ausgesparten Thema Sex wurde für meinen Geschmack zu viel Beachtung geschenkt. Natürlich wäre noch näher auf die erlittenen Qualen einzugehen, auch filmisch schwer machbar gewesen. Der Film hinterlässt auch so schon eine ausreichend bedrückende Stimmung, weswegen ich mich frage, ob er überhaupt ins Kino zu Popcorn und Cola passt.

Was die Hasstiraden und Beleidigungen betrifft, denen sich Natascha nach dieser erneuten Öffentlichmachung ihres Traumas gegenübersieht, so kann ich dies nicht nachvollziehen. Keiner ist doch gezwungen, sich mit dem Thema näher zu befassen. Ich bewundere nach wie vor ihren Mut und es ist ganz allein ihre Sache, wie sie damit umgeht.

Kerstin at Mittwoch, April 3rd, 2013 | Filed under: Kampusch, Natascha,Romanverfilmungen | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Michael Tsokos
Verlag: Droemer
ISBN-10:

3426199262

Gebundene Ausgabe 330 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

Dem Verbrechen auf der Spur

Zum Inhalt:

Der Rechtsmediziners Prof. Dr. med. Michael Tsokos leitet das Institut für Rechtsmedizin der Berliner Charité und ist im In- wie Ausland als Experte tätig. In seinem neuesten Sachbuch geht es um rechtsmedizinische Aufklärung auf verschiedenster Ebene, denn wann immer es bei Todesfällen „nicht natürlich“ oder „ungewiss“ zugeht, ist die Rechtsmedizin gefragt. Informativ und sachlich berichtet der Autor von rätselhaften Fällen aus seiner eigenen Berufspraxis, an deren Aufklärung er maßgeblich beteiligt war.

Meine Meinung:

Einer breiteren Masse wurde Michael Tsokos durch seine Zusammenarbeit am Thriller „Abgeschnitten“ mit Sebastian Fitzek bekannt. Ich hatte das Vergnügen ihn auf der Leipziger Buchmesse persönlich zu treffen, um mir sein neuestes Werk signieren zu lassen.

Außergewöhnliche Verbrechen, die genau so stattgefunden haben, beleuchtet der Autor in „Die Klaviatur des Todes“. Das Buch ist kein Thriller, kein Krimi, aber dennoch folgt man gebannt der Handlung, immer im Hinterkopf, dass die Fälle hier nicht dem Hirn eines fantasievollen Autors entstammen, sondern tatsächlich der Realität. Um so erschreckender erscheinen teilweise die Reaktionen der Täter und Opfer.

Es geht um eine zerstückelte Leiche, bei der erst der gefundene Kopf Rückschlüsse auf die Todesart zulässt. Falschaussagen und bewusst manipulierte Fährten sind ebenso Thema wie lebensgefährliche Mutterliebe. Der lautlose Tod mithilfe von Kohlenmonoxid-Vergiftung wurde für meinen Geschmack ein wenig zu ausführlich beleuchtet und führt hoffentlich nicht zu Nachahmern. Auch sexuell motivierte Tötungsdelikte werden nicht ausgespart.

Schlussendlich fließen auch die Möglichkeiten der modernen Technik und Ausblicke auf die Zukunft der Rechtsmedizin mit ein. Wer Serien wie CSI, Bones und Ähnliches mag, die oftmals zu Übertreibungen neigen, kann hier die reelle Entsprechung finden. Denn wie Tsokos selbst sagt: „Es gibt tatsächlich nichts, was es nicht gibt.“ Von mir eine klare Empfehlung und 4,5 Sternchen.

Kerstin at Montag, März 25th, 2013 | Filed under: Sachbuch,Tsokos, Michael | RSS 2.0 | TB | No Comments

Wie ich gerade festgestellt habe, ist es schon etwas mehr als drei Jahre her, dass ich den ersten Teil der “Edelstein-Trilogie” von Kerstin Gier gelesen habe. Auf jeden Fall habe ich mich sehr gefreut, dass die Autorin damit auch international so viel Erfolg hat und es letztendlich zu einer Verfilmung kommen sollte.

Im Gegensatz zu drei anderen Filmen, die ich gern gesehen hätte, die aber in unserem Kino im hintersten Zipfel Ostsachsens entweder gar nicht oder extrem verspätet anliefen, startete “Rubinrot” pünktlich zum Deutschlandstart und es gab sogar eine Preview-Vorstellung. Ich fand mich dann letzten Endes am letzten Donnerstag komplett allein mit meiner Begleitung zum Film ein.

Wie bereits erwähnt, ist das Buch nicht mehr gar so sehr präsent, weswegen ich auch relativ unbeeinflusst an die Verfilmung herangehen konnte. Natürlich sind auch mir ein paar Änderungen und Auslassungen aufgefallen, und die “Sturz-in-den-Schnee”-Geschichte passte nicht wirklich, aber im Großen und Ganzen fand ich die Geschichte schon schlüssig erzählt.

Der Inhalt ist ja sicher bekannt, daher nur ganz kurz noch mal eine Zusammenfassung. Die 16-jährige Gwendolyn Shepherd ist ein relativ normaler Teenager bis sich herausstellt, dass sie das in ihrer Familie vererbte Zeitreisegen in sich trägt und nicht ihre Cousine Charlotte, die jahrelang darauf vorbereitet wurde. Plötzlich findet sie sich unter dem Dogma einer geheimen Bruderschaft wieder, die sie mit dem arroganten Gideon de Villiers auf gefährliche Zeitreisen schickt, um Blutproben zu sammeln und damit eine unbestimmte Aufgabe zu erfüllen. Doch Gwen hat ihren eigenen Kopf, hinterfragt ihre Mission und bekommt schnell Zweifel hinsichtlich ihrer Bestimmung. Ihr Mut beeindruckt Gideon, seine Gefühle ihr gegenüber wandeln sich und bald will er genauso hinter die Wahrheit kommen wie Gwen.

Die Besetzung der beiden Hauptdarsteller mit Maria Ehrich und Jannis Niewöhner finde ich außergewöhnlich gelungen. Beides sind junge, unverbrauchte Gesichter, die ihre Rollen überzeugend spielen. Besonders Maria nimmt man die Aufmüpfigkeit ebenso ab wie das leicht Unbeholfene. Die Chemie zwischen beiden stimmt einfach. In den Nebenrollen begegnen uns einige große Namen, die auch überwiegend einen guten Job machen. Ob es nun unbedingt die Ferres in der Rolle von Gwens Mutter hätte sein müssen, sei dahingestellt. Ich habe nun mal leider ein etwas gespaltenes Verhältnis zu ihr. Besonders erwähnenswert, weil einfach großartig in ihrer Rolle als crazy Tante Maddie, ist Katharina Thalbach, die ich noch gut als “Frau Merkel” in “Der Minister” vor Augen hatte. Die Szene mit ihrer Vision war echt gruselig.

Besonders beeindruckt hat mich das ganze Set und die Kulissen. Man hatte eigentlich bei dem Film nie den Eindruck eine deutsche Produktion zu sehen. Oftmals fühlte ich mich ob der authentischen Gemäuer und Spezialeffekte an Harry Potter erinnert. Auch die Musik war sehr passend gewählt. Die Liebesgeschichte zwischen Gwen und Gideon entwickelt sich zaghaft und ist zum Glück nicht so schrecklich kitschig wie z. B. in “Twilight”.

Buch und Film kann man ohnehin fast nie wirklich vergleichen, aber insgesamt habe ich mich durchweg gut unterhalten gefühlt und das ist schließlich die Hauptsache. Ich freue mich bereits auf die hoffentlich folgende Fortsetzung mit “Saphirblau” und vielleicht gibt es ja auch wieder einen kleinen Cameo-Auftritt von Kerstin Gier wie hier im Hyde-Park.

Kerstin at Freitag, März 22nd, 2013 | Filed under: Gier, Kerstin,Romanverfilmungen | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Laura Lay
Verlag: Eigenpublikation
ASIN: B00BISD3YI
E-Book ca. 43 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Sinnliche Annäherung

Inhalt:

Die „Pyromantische Affäre“ beinhaltet eigentlich zwei Geschichten. Da sind Lila und Joe, die sich voll auf ein erotisches Rollenspiel einlassen und so bei ihren Mitmenschen für Aufsehen sorgen. Und es gibt die junge Asiatin Yui, die in einem Künstlercamp auf die völlig gegensätzliche Berit trifft. Dort sprühen schon bald Funken, die nichts mit der Leidenschaft von Yui für Pyromantik zu tun haben.

In der Bonusgeschichte „Mr. Wonderful“ weiß sich ein wenig attraktiver Mann nicht vor den Annäherungsversuchen der holden Weiblichkeit zu schützen und sucht Hilfe bei einer Therapeutin.

Meine Meinung:

Recht schnell wird klar, dass sich Lila und Joe mitten in einem Rollenspiel befinden. Sehr schön steigert die Autorin hier die Erwartung des Lesers und verursacht, je mehr das Geschehen in erotische Handlungen übergeht, ein wohliges Kribbeln. Dabei gleitet sie jedoch nie ab und überlässt viel der eigenen Fantasie.

Yui und Berit könnten unterschiedlicher nicht sein, was ihre langsame Annäherung besonders aufregend macht. Trotz der enormen Kürze der Geschichte verleiht Laura Lay ihren Figuren Format und Individualität. Zum Ende hin werden beide Storys verknüpft, was ich jedoch nicht hundertprozentig nachvollziehen konnte. Was bleibt ist ein sehr schöner Schreibstil, der viel Gefühl und Emotionen zwischen den Zeilen transportiert.

Die Bonusstory ist so ungewöhnlich wie witzig, und dennoch nicht ohne das gewisse Etwas und mit einem wahrlichen Schlusshöhepunkt.

Ich folge immer gern wieder den ausgefeilten Texten von Laura Lay, wünschte mir nur, sie wären ein bisschen länger, um sich so richtig in eine Geschichte fallenzulassen.

Kerstin at Mittwoch, März 20th, 2013 | Filed under: Erotik,Lay, Laura | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Katie Kacvinsky
Verlag: Bastei Lübbe (Boje)
ISBN-10: 3414823381
Gebundene Ausgabe 384 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
Serienzuge-hörigkeit: 2. Teil der Maddie-Trilogie

 

Gelungene Fortsetzung eines erschreckend realen Zukunftsszenarios

Zum Inhalt:

Madeline Freeman lebt inzwischen bei ihrem Bruder in Los Angeles. Die Idee ihrer Freunde, einen Club aufzusuchen, nimmt sie freudig auf. Als sich jedoch herausstellt, das auch dort alles nur digital abläuft, kommt die kleine Rebellin in Maddie zum Vorschein und sie boykottiert die Veranstaltung. Überraschungsgast ist ihre große Liebe Justin, den die Sehnsucht zu ihr veranlasst, sich auf eine ernsthafte Beziehung mit Maddie einzulassen.

Das Glück dauert nur kurz an, denn Maddies Bruder lässt sie in ein Umerziehungscenter einweisen, was er für den besten Weg hält. Dort sind Hirnwäsche und Einzelhaft Standard und der Willen der Insassen wird in kürzester Zeit gebrochen. Maddie steht eine unglaublich harte Zeit bevor und nur durch die Hilfe des Pflegers Gabe, der den Kontakt zu ihren Freunden herstellt, findet sie die nötige Kraft. Wird es ihr gelingen von innen heraus dem System einen entscheidenden Schlag zu versetzen und kann sie etwa doch auf die Unterstützung ihres Vaters, dem Erfinder der Digital School, zählen?

Meine Meinung:

Mit dem ersten Band der Trilogie über die vernetzte Welt im Jahr 2060, in der alle Kinder zur Digital School „gehen“ und überhaupt kaum jemals außerhalb der eigenen vier Wände agieren, hat mich Katie Kacvinsky noch nicht so ganz überzeugen können. Das ist ihr mit diesem zweiten Band wesentlich besser gelungen. Es empfiehlt sich, den Vorgänger unbedingt gelesen zu haben, denn die Autorin setzt ohne nähere Erklärungen dessen Geschehen fort. Wenn die Lektüre schon etwas länger her ist, fällt die Personenzuordnung nicht ganz leicht, vor allem in Maddies und Justins Freundeskreis, aber die Hauptfiguren sind sehr schnell wieder präsent.

Durch die erneute Ich-Perspektive liegt natürlich auch hier der Fokus fast ausschließlich auf Maddie und da diese schon kurz nach Beginn zwangseingewiesen wird, spielt deshalb ein Großteil des Buches im Umerziehungscenter. Die dort angewandten Methoden werden so plastisch beschrieben, dass sie gehörig unter die Haut gehen. Man leidet extrem mit dem jungen Mädchen, welches sich jedoch zu einem immer stärkeren und selbstbewussteren jungen Menschen entwickelt, der für seine Überzeugung mit allen Mitteln kämpft.

Die junge Liebe zu Justin blüht trotz aller Widerstände auf und es gibt einige sehr süße und romantische Szenen mit den beiden. Der abenteuerliche Ausbruch aus dem Center und die damit verbundene Gefahr lässt den Puls ordentlich in die Höhe schnellen. Besonders hervorheben möchte ich die Nebenfigur des Gabe, der einfach unglaublich sympathisch rüberkommt und mit seiner Abneigung gegen Technik so richtig erfrischend ist.

„Maddie – Der Widerstand geht weiter“ ist eine rundum gelungene Dystopie, in der der spannende Kampf gegen ein überholtes System fortgesetzt wird, aber auch eine romantische Liebesgeschichte für Höhepunkte sorgt. Es gibt nur ein paar klitzekleine Abstriche zu machen, weswegen ich 4,5 von 5 Sternen vergebe.

Kerstin at Sonntag, März 17th, 2013 | Filed under: All Age/Jugend,Kacvinsky, Katie,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Anna Loyelle
Verlag: Bookshouse
ASIN: B00BQM6JA6
E-Book: 224 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Nichts ist turbulenter als die erste Liebe …

Liebe aus Versehen“

Inhalt:

Obwohl sie sich nicht ganz sicher ist, gibt die 16-jährige Lauren dem Drängen ihres Freundes Ben nach, endlich mit ihm zu schlafen. Auf einer Party soll das unvergessliche Erlebnis stattfinden. Ihre Sorgen erweisen sich jedoch als unbegründet, zärtlich und einfühlsam wie nie geht ihr Partner auf sie ein. Aus Scham war es ihr jedoch lieber, das Licht auszulassen. Mit dem Zurückkehren in selbiges beginnt für Lauren eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes.

Meine Meinung:

Die Grundstory ist natürlich nicht neu, aber Anna Loyelle schafft es wunderbar, die Gefühle ihrer jugendlichen Protagonisten rüberzubringen. Besonders die Beschreibung des ersten Mals ist sehr romantisch und intensiv zugleich. Ben entpuppt sich im Nachhinein als der Typ, für den Lauren sowieso viel zu gut gewesen wäre. Bezaubernd auch die Beschreibung des Reitstalls. Jedem jungen Mädchen, das zum ersten Mal verliebt ist und zudem vielleicht noch Pferde mag, trifft diese Geschichte mitten ins Herz.

Ein Kick zu viel“

Inhalt:

Olives Eltern halten ihre Tochter für wohl behütet und unschuldig. Doch diese hatte bereits vor einem Jahr an ihrem sechzehnten Geburtstag ihr erstes Mal. Seitdem trifft sie sich mit ihrem Freund Anthony heimlich an den aufregendsten Orten, wo sie dann ihre Leidenschaft füreinander ausleben. Als Anthony sie allerdings auf ein verfallenes Fabrikgelände führt, werden sie Zeuge eines Doppelmordes und geraten bald selbst ins Visier der Verbrecher.

Meine Meinung:

„Ein Kick zu viel“ ist eine wirklich spannende Geschichte, die den Puls zum Finale gehörig in die Höhe treibt, bevor alles ein gutes Ende findet. Die Protagonisten sind hier schon ein wenig weiter und leben ihre Sexualität voll aus. Wunderschön dargestellt ist ihre unbändige Sehnsucht nacheinander, als sie sich für längere Zeit nicht sehen können, die beweist, dass man auch in so jungen Jahren schon zu tiefer Liebe fähig ist.

Halfpipe der Gefühle“

Inhalt:

Mit ihrem Vater zieht die 15-jährige Erin in das verschlafene Örtchen Cojote Place, wo niemandem etwas verborgen bleibt. Sie verbringt mit ihren neuen Freundinnen viel Zeit im Skatepark und begegnet dort auch Liam, der regelmäßig für Contests trainiert. Sie schlägt alle Warnungen in den Wind und kommt ihm schnell näher. Dennoch führt ein böses Gerücht zum Bruch in ihrer jungen Beziehung. Als es fast zu spät ist, bleibt ihr nur, ihm die ganze Wahrheit über sich zu offenbaren, und somit sein Vertrauen zu gewinnen.

Meine Meinung:

Besonders Freunde des Skatersports werden an dieser Geschichte große Freude haben. Ein dunkles Geheimnis schwebt während der ganzen Zeit über Erin und kann doch nicht genau definiert werden. So entsteht eine permanente Grundspannung, die die Handlung vorantreibt. Moral der Geschichte ist hier wieder einmal, dass man weniger auf Gerüchte als auf sein Herz hören sollte. Alternativ würde neben Vertrauen auch das oft unterschätzte Miteinanderreden viel Leid verhindern.

Fazit:

In allen drei Liebesgeschichten kann der Autorin ein hohes Einfühlungsvermögen in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer jugendlichen Protagonisten bescheinigt werden. Sprachlich trifft sie den richtigen Ton und lässt auch aktuelle Ereignisse einfließen. Für Teenager, die am Beginn ihrer sexuellen Erweckung stehen, oder aber auch jung gebliebene Leser/-innen, die sich gern an diese Zeit zurückerinnern, sehr zu empfehlen.

Kerstin at Montag, März 11th, 2013 | Filed under: All Age/Jugend,Liebesroman,Loyelle, Anna | RSS 2.0 | TB | No Comments
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