Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

 

Autor:

Anne Freytag
Verlag: Heyne fliegt
ISBN-10: 3453270126
Gebundene Ausgabe 368 Seiten
Persönliche
Wertung:
  (besonders wertvoll)

 

 

Eine Geschichte, die im tiefsten Inneren berührt …

Inhalt:

Die 17-jährige Tessa ist unheilbar krank und wartet seit Wochen nur noch aufs Sterben. Ihre Umwelt stößt sie von sich – bis ihr durch Zufall der eine Junge wiederbegegnet, den sie vor einiger Zeit in der U-Bahn traf und der ihr Herz erschüttert hat. Mit viel Einfühlungsvermögen kommt Oskar hinter ihr Geheimnis und wendet sich dennoch nicht von ihr ab. Im Gegenteil, er lädt sie ein auf einen Roadtrip durch Italien, der zum besten letzten Sommer wird, den sie sich hätte erträumen können.

Meine Meinung:

Vor zwei Tagen habe ich das Buch ausgelesen, und noch immer bin ich dabei, den Stoff zu verarbeiten. Nichts anderes kann momentan mein Leserherz berühren. Aber mal von Anfang an. Ich hatte das Vergnügen, Anne Freytag schon einige Male zu treffen und verfolge ihr Werk seitdem. Daher war es keine Frage, dieses Buch bei Ankündigung sofort vorzubestellen, ohne mich groß mit dem Inhalt zu befassen, denn ich weiß, dass mir gefällt, was Anne schreibt. Als es dann bei mir ankam und ich mir den Klappentext durchlas, vor allem den inneren, kamen mir schon fast die Tränen und ich war nicht sicher, ob ich mich auf diese Gefühlsachterbahn begeben möchte. Ich habe es dann auch ganz ehrlich ein Weilchen vor mir hergeschoben, mir das Buch sogar von Anne in Leipzig signieren lassen, bevor ich anfing zu lesen. Was soll ich sagen? Ich bin so froh, dass ich mich endlich doch darauf eingelassen habe. Was wäre mir für eine seltene Perle entgangen.

Leider fehlt mir das Talent der Autorin, meine Gefühle in derart großartiger Form in Worte zu fassen, wie sie es tut. Ich kann aber mit Fug und Recht behaupten, dass ich bisher höchstens ein- bis zweimal im Leben derart von einem Buch mitgerissen wurde. Es kommt öfter mal vor, dass ich ein besonders schönes Zitat rausschreiben möchte. Das wäre hier nicht möglich gewesen, denn dabei wäre wohl ein kleines Notizbuch voll geworden. Was gibt es da für unfassbar schöne Sätze! Da kann man kaum etwas hervorheben, aber dieser gefiel mir besonders:

„Wenn dich dieser eine Mensch berührt, der dich berührt, bleibt die Welt stehen.“ (Seite 74)

Meinen ersten Taschentucheinsatz hatte ich dann auf Seite 87.

„Ich weiß vielleicht nicht, wie es ist zu sterben, Tessa, aber ich weiß, wie es ist, dem eigenen Kind dabei zuzusehen.“

Diesem sollten noch viele folgen, bei den Briefen an bzw. von Tessa war die Tränenflut dann nicht mehr einzudämmen. Wer nun denkt, hier ein tieftrauriges, deprimierendes Buch vor sich zu haben, der liegt völlig falsch. Es gibt auch unzählige komisch-sarkastische Momente („Früher habe ich mein Leben totorganisiert. Jetzt organisiere ich eben meinen Tod.“), aber vor allem romantische, gefühlvolle, die das Herz erwärmen.

Natürlich kommt Tessa anfangs ziemlich negativ rüber, aber hallo, wer will es ihr verübeln? Sie ist siebzehn, hat nichts erlebt und immer nur nach dem perfekten Augenblick gesucht. Mit Oskar tritt eine Wende in ihr kurzes Leben, ihn lässt sie an sich ran, er sieht mehr in ihr als die äußere, hübsche Schale, er sieht in sie. Sie wird mehr und mehr von der Denkerin zur Genießerin. Sie lebt die wenigen Tage, die ihr bleiben, voller Intensität, saugt jedes Erlebnis förmlich in sich auf.

Ich bin auch wirklich nicht der Fan von Roadtrips, aber auf diese Reise der beiden hätte ich sie gern als das kleine Häschen begleitet. Da wird neben der ganzen Dramatik auch das Fernweh geweckt und die Lust auf einen Italien-Trip angeheizt.

„Mein bester letzter Sommer“ beschreibt eine unglaublich bittersüße Liebesgeschichte, ist aber gleichzeitig eine Ode an das Leben und die Liebe. Denn manchmal ist Liebe genug. Lieber eine Liebe im Zeitraffermodus erleben, wie es Tessa und Oskar leider müssen, als sein Leben lang unglücklich sein. Klar wünscht man sich für die beiden ein Happy-End, aber das wäre in diesem Fall absolut unrealistisch gewesen. Der Leser ist so nah bei den Protagonisten, fühlt ihren Schmerz, aber auch die Glücksmomente in ganzer Tiefe. Dadurch, dass später im Buch die Perspektive auch zu Oskar wechselt, kann man auch sein Gefühlsleben perfekt nachempfinden.

Wie gesagt, ich kann nicht beschreiben, wie tief mich dieses Buch ergriffen hat. So viele Sätze habe ich mehrmals gelesen, mir richtig auf der Zunge zergehen lassen. Ich bin niemand, der Bücher mehrmals liest, aber ich glaube, bei diesem werde ich nach ein wenig Abstand eine Ausnahme machen. Wer ein Herz hat, kann meinem Empfinden nach von diesem Buch nicht unberührt bleiben.

Ich glaube, das war dann jetzt auch meine längste Rezension ever. Zum Schluss noch die schöne Ausstattung des Buches mit Landkartenskizze der Reise sowie der Playlist zu erwähnen, ist fast ein wenig banal.

Wer keine Angst vor großen Emotionen hat, wer #Teskar auf ihrer kurzen, aber wunderbaren Liebesgeschichte begleiten möchte, der sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen. Es rangiert bei mir auf jeden Fall auf der Liste meiner ewigen Lieblingsbücher ganz weit oben und ich fürchte, in diesem Jahr wird da auch nichts anderes mehr rankommen. Danke, Anne Freytag, für dieses Geschenk.

Kerstin hat am Sonntag, Mai 29th, 2016 | Geschrieben unter: All Age/Jugend,Freytag, Anne,Liebesroman,Sonntag, Anne,Taylor, Ally | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

 

Autor:

Gregg Hurwitz
Verlag: Harper Collins
ISBN-10: 3959670249
Gebundene Ausgabe 432 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Lasse niemals einen Unschuldigen sterben

Inhalt:

Der Waisenjunge Evan Smoak wurde im Rahmen des sogenannten Orphan-Programms zum erbarmungslosen Killer ausgebildet, der im Regierungsauftrag Ziele ausschaltet. Sein Ausbilder und Vaterersatz Jack lehrt ihn jedoch auch Mensch zu bleiben und sich an zehn Gebote zu halten. Das zehnte und wichtigste lautet: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben. Als Jack getötet wird, geht Evan in den Untergrund und hilft fortan an nur noch absolut verzweifelten Menschen, die von niemandem sonst Unterstützung erfahren. Doch sein neuer Auftrag bringt all seine Gebote ins Wanken bis hin zum zehnten.

Meine Meinung:

Dies war mein erster Roman von Gregg Hurwitz und dass er auch Drehbücher für die großen Hollywood-Studios schreibt, merkt man seinem Schreibstil an. Das ganze Buch erinnert an einen rasanten Actionstreifen, den ich mir auch sehr gut im Kino vorstellen kann. Dass die Filmrechte dazu bereits verkauft sind, macht Hoffnung, dass dieser Wunsch Wirklichkeit werden könnte. Es handelt sich bei „Orphan X“ um den Auftakt einer Trilogie und das spektakuläre und überraschende Ende verspricht noch einiges an Stoff für die Fortsetzungen.

Getragen wird das Buch natürlich von der Hauptfigur Evan. Und obwohl er ein perfekt ausgebildeter Killer ist, schafft es der Autor, dass man sich mit ihm identifizieren, ja ihn schon bald sogar mögen muss. Für seine Entwicklung kann er nichts und seine hohen Moralvorstellungen und das aktuelle Aufgabengebiet zeigen, dass in ihm ein guter Mensch steckt. Wer immer seine Hilfe braucht, dem lässt er sie zuteilwerden, auch wenn er dabei Unmenschliches leisten muss. Jedoch auch die Nebenfiguren sind detailreich und sehr individuell geraten. Besonders ans Herz geht der kleine Peter, dessen kindlicher Begeisterung sich auch Evan nicht entziehen kann.

Neben modernster Technik, die gerade mit dem richtigen Maß an Erklärung beschrieben wird, gibt es auch knallharte und brutale Action-Szenen, die einem beim Lesen das Blut in den Adern gefrieren lassen. Das Spannungslevel wird von Beginn an konstant hoch gehalten, sodass man nur in den kurzen Rückblenden in Evans Vergangenheit ein wenig zur Ruhe kommt. Diese wiederum sind jedoch wichtig, um Evans Handlungsweisen nachzuvollziehen.

Lange bleibt für den Leser genauso wie für Evan im Dunkeln, wer nun falsch spielt und warum auf ihn persönlich, wie er schon bald feststellen muss, Jagd gemacht wird. Immer wieder überraschende Wendungen und originelle Ideen bannen den Leser an den Roman.

Für mich war „Orphan X“ ein überraschend guter Action-Thriller in Buchform, den ich allen Fans von Jason Bourne und ähnlichen Agenten-Figuren sehr gern ans Herz lege. Definitiv möchte ich wissen, wie es mit Evan weitergeht, und werde die Augen nach der Fortsetzung aufhalten.

Das Buch wurde mir von Harper Collins als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich herzlich bedanke.

Kerstin hat am Mittwoch, Mai 11th, 2016 | Geschrieben unter: Hurwitz, Gregg,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

 

Autor:

Kristina Günak
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B01F0UDZF6
E-Book: ca. 160 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Neuanfang an der Nordseeküste

Inhalt:

Paris – die Stadt der Liebe – hat Bernadette kein Glück gebracht. Im Gegenteil, Schmerz und Verlust sind ihre täglichen Begleiter. Eine Anzeige für einen Job in einer kleinen Pension an der deutschen Nordseeküste erscheint ihr da wie ein Wink des Schicksals. Mutig, aber doch voller Zweifel wagt sie den Neuanfang und fühlt sich schon bald darauf in der Zeit zurückversetzt.

Nur Herr Schröder, seines Zeichens ein Hund, schließt sie direkt in sein Herz. Nach und nach findet sie ihren Platz und ein gewisser Krabbenfischer will ihr bald gar nicht mehr aus dem Kopf gehen. Leider ist da aber auch ihre Vergangenheit, die sie immer wieder droht einzuholen …

Meine Meinung:

„Moin Moin“ heißt „Ich liebe dich!“ bildet den Auftakt einer vierteiligen Serie rund um die Brüder Johanson, geschrieben von Kristina Günak und Stefanie Ross, die hier erstmals ein Gemeinschaftsprojekt verwirklichen, wobei Kristina Günak in diesem ersten Teil federführend war. Der zweite Teil – „Liebe heißt: Gemeinsam gegen den Wind!“ – erscheint im August, geschrieben von Stefanie Ross.

Wer Kristinas Hexen-Serie um Eli oder auch ihre romantischen Komödien kennt, weiß um ihren unverwechselbaren Humor. Dieser fehlt zwar nicht gänzlich in ihrem neuen Roman, dennoch ist dieser tiefgründiger, emotionaler. Sie schlägt hier eher die ruhigen Töne an. Ihre Protagonistin Bernadette hat Schreckliches durchgemacht, was sich dem Leser erst Stück für Stück offenbart. Jedoch kommt auch Piet, der unwiderstehliche Krabbenfischer, nicht ganz ohne Narben auf der Seele aus. Und so ist es wunderschön zu lesen, wie diese zwei Getriebenen sich vorsichtig annähern.

Natürlich wird es ihnen nicht einfach gemacht, und mit den Brüdern von Piet lernt man bereits die Hauptfiguren der nächsten Bände kennen, was sehr neugierig auf ihre Geschichten macht. Die anfangs sehr verschlossenen norddeutschen Bewohner des kleinen Küstenortes entpuppen sich als herzliche Nachbarn, und Herr Schröder ist sowieso eine Marke für sich.

Selbstverständlich hat mich als großer Fan des Meeres natürlich auch das Setting extrem begeistert. Dieses wird auch lebendig geschildert, sodass man meint, sich selbst den nordischen Stürmen entgegenstellen zu müssen.

Die Romanreihe steht unter dem Label Love & Thrill. Während in diesem ersten Teil ganz klar die Liebe im Vordergrund steht, dürfen die Leser in der Fortsetzung, zumindest wenn man von den bisherigen Veröffentlichungen von Stefanie Ross ausgeht, ganz sicher eine gehörige Portion Thrill erwarten. Ich freue mich auf jeden Fall drauf und ich bin sicher, vielen von euch wird es genauso ergehen.

Kerstin hat am Sonntag, Mai 8th, 2016 | Geschrieben unter: Günak, Kristina,Liebesroman,Ross, Stefanie | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

 

Autor:

Friedrich Kalpenstein
Verlag: Amazon Publishing
ISBN-10: 1503936449
Taschenbuch 260 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Die Fallstricke des Single-Lebens oder wie schreibe ich einen neuen Bestseller

Inhalt:

Alexander lebt in München und ist glücklich geschiedener Bestseller-Autor. Stets an seiner Seite „Scheidungskind“ Leo, ein Rauhaardackel. Dummerweise leidet Alex an einer Schreibblockade, was ihn im Hinblick auf einen weiteren Bestseller vor einige Probleme stellt. Sein Agent vermittelt ihm zwar ständig Groschenromane, die zwar seinen Unterhalt sichern, bei deren Niederschrift sich ihm aber oftmals die Fußnägel aufrollen vor Widerwillen.

Zwar ist sein bevorzugtes Genre der Krimi, aber als er durch Zufall die Erfahrung macht, mit einem Baby im Arm bei einem ganzen Rudel von Frauen der Hahn im Korb zu sein, steht seine neue Romanidee fest: Single auf der Suche nach der großen Liebe. Umgehend stürzt er sich ins Single-Leben – natürlich nur zu Recherche-Zwecken. Mit Rat und Tat zur Seite steht ihm dabei Michaela, eine langjährige Freundin und diplomierte Psychologin. Überwindet Alex seine Blockade, und begegnet ihm bei seiner Suche vielleicht sogar die Richtige?

Meine Meinung:

Der in Freising geborene Autor Friedrich Kalpenstein ist eine absolute Neuentdeckung für mich. Ich hatte das Vergnügen, ihn kürzlich auf einer Convention persönlich kennenzulernen, wo er es verstand, mich neugierig auf seine Werke zu machen. Daher zögerte ich auch keine Sekunde, als es darum ging, an einer Leserunde auf Lovelybooks zu seinem neuen Roman „Das Leben ist kein Zweizeiler“ teilzunehmen.

Das Buch ist inzwischen beendet und ich muss zugeben, ich bin absolut begeistert. Lange hat mich kein Roman mehr dermaßen gut unterhalten und zum Lachen gebracht. Friedrich versteht es ausgezeichnet, Sachen auf den Punkt zu bringen und den ganz normalen Wahnsinn des Alltags in seine Geschichte zu packen.

Besonders hervorzuheben in diesem Roman ist die innige Beziehung von Alex zu seinem Dackel Leo. Wahrscheinlich kann nur, wer selbst ein Tier besitzt und sein Herz an es verloren hat, diese nachvollziehen. Die Zwiegespräche zwischen beiden – anatomisch bedingt natürlich relativ einseitig, aber natürlich versteht Leo jedes Wort – sind einfach köstlich.

Was Alex dann auf seiner Recherche-Tour zum Thema „Single sucht Liebe“ alles erlebt, ist teilweise schon echt haarsträubend, aber dabei so komisch, dass man sich vor Lachen auf dem Sofa kugeln möchte. Vom Speeddating über einen Salsa-Kurs inkl. mehr als eindeutigem Angebot bis hin zu Nachbars leckeren Kirschen und den Absurditäten des Online-Datings ist alles dabei. Was Alex alles erwartet, müsst ihr schon selbst lesen.

Ein besonderes Highlight ist auch, dass Alex all seine Erlebnisse umgehend versucht, in seinem kommenden Werk zu verarbeiten. Das bringt zum Teil haarsträubende Ergebnisse, aber auch einiges durchaus Lesenswertes zutage. Ich würde ja sagen, Herr Kalpenstein sollte es unbedingt mal mit einem Thriller versuchen.

Sicher bietet der Schluss für den Leser jetzt keine gewaltige Überraschung, aber das Happy End ist hinreißend romantisch und der Weg dahin mit urwüchsigem Humor und augenzwinkernder Selbstironie gepflastert.

Wenn das Buch dann Mitte Mai im Handel erhältlich sein wird, kann ich euch nur raten, unbedingt zuzuschlagen. Für mich war es definitiv nicht das letzte Buch des Autors, Herbert 1 ist gerade auf meinem Kindle gelandet.

Ich danke Friedrich ganz herzlich, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte und natürlich auch für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Kerstin hat am Sonntag, Mai 8th, 2016 | Geschrieben unter: Humor,Kalpenstein, Friedrich,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

 

Autor:

M.L. Busch
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B01F0A6ZH6
E-Book: 248 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Zurück auf der Bestmore Academy

Inhalt:

Julian vermisst seine Foxy ganz arg. Diese ist unterwegs, um den Weltmeistertitel im Fechten zu erringen. Ohne sie nervt den jungen Eliteschüler der Bestmore Academy der ganze Schulalltag einfach nur, und nicht mal seine Freunde können ihn aufheitern. Endlich wieder vereint, muss er feststellen, dass Foxys Trainer ein Auge auf sie geworfen hat. Julian kommt aber kaum dazu, das näher zu erforschen, denn die High Skills – eine Gruppe junger Computerfreaks – bekommen ihren ersten offiziellen Auftrag von der Polizei. Dass dieser nicht ganz ungefährlich ist, merken sie spätestens, als eine Leiche gefunden wird, die ihnen wohlbekannt ist.

Meine Meinung:

Endlich geht es weiter mit Julian, Foxy und ihren Freunden von den High Skills. Es handelt sich hier um den zweiten Teil einer auf einem Elite-Internat spielenden Reihe um intelligente junge Menschen, gefährliche Abenteuer und das Kribbeln der ersten Liebe. Er kann auch einzeln gelesen werden, aber um die Entwicklung der Charaktere besser nachzuvollziehen, würde ich schon raten, mit Teil 1 zu beginnen.

Ich muss sagen, dass sich M.L. Busch mit diesem zweiten Teil noch mal gesteigert hat. Die Beziehung zwischen Julian und Foxy intensiviert sich, ohne bis zum Letzten zu gehen, sodass hier noch Raum nach oben ist. Trotzdem sind die beiden als Paar einfach zuckersüß.

Neben einigen äußerst humorvollen Szenen – zu einer Internatsstory gehören einfach auch bitterböse Streiche – geht es diesmal auch spannungsmäßig ordentlich zur Sache. Die Jungs der High Skills geraten gefährlichen Verbrechern ins Visier und das Verbot der Polizei, sich rauszuhalten, wird selbstverständlich umgangen. So wird es regelrecht brenzlig zum Ende hin, was den Puls gehörig in die Höhe treibt.

Mit der neuen Mitschülerin Cassandra kommt eine sehr interessante Figur dazu, die das Gefühlsleben einiger durcheinanderbringt und deren geheime Vergangenheit noch viele Fragen offen lässt. So ist es kein Wunder, dass ich mich schon jetzt auf weitere Abenteuer von der Bestmore Academy freue, die hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lassen.

Der Young-Adult-Roman wird sicher vor allem Teenager begeistern, sollte aber auch von älteren Semestern nicht verpasst werden, denn die perfekte Mischung aus Spannung, Liebe und Humor bietet für jedes Alter einen guten Grund zum Abtauchen.

Kerstin hat am Sonntag, Mai 1st, 2016 | Geschrieben unter: Abenteuer,All Age/Jugend,Busch, M. L. | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

 

Autor:

Siegfried Langer
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B01DABBTCS
E-Book: 277 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ein Ripper in Berlin?

Inhalt:

Ein Serienmörder hat es in Berlin auf hübsche blonde Frauen abgesehen, die alle ihre große Liebe oder aber auch das schnelle Abenteuer auf Online-Dating-Portalen suchen. Kriminalhauptkommissar Niklas Steg ermittelt, aber der Mörder weiß seine Spuren zu verwischen. Erst eine Nachricht von Privatdetektivin Sabrina Lampe, die im Allgäu Urlaub macht und dort auf eine Familientragödie stößt, bringt den entscheidenden Hinweis. Kommt der Mörder wirklich aus höchsten Regierungskreisen und wie geht Niklas mit seinen widersprüchlichen Gefühlen für Sabrina um?

Meine Meinung:

Ich habe bisher nur die bei Ullstein erschienenen Romane von Siegfried Langer gelesen und wollte nun auch gern mal einen selbstverlegten Titel ausprobieren. Bei „Berlin Ripper“ handelt es sich um den dritten Band der Reihe um Sabrina Lampe und Niklas Steg. Es ist nicht nötig, die Reihenfolge einzuhalten, aber natürlich hat mich dieser Roman sehr neugierig auf „Leide!“ und „Vergelte!“ gemacht, die inzwischen auch auf meinem Kindle gelandet sind.

„Berlin Ripper“ hat mich von Beginn an in seinen Bann gezogen und durch die passend gesetzten Rückblenden in die Vergangenheit konnte man die Entwicklung bis zur Identifizierung des Mörders gut nachvollziehen. Die Spannung reißt zu keinem Zeitpunkt ab, obwohl bei der Auflösung hier Kollege „Zufall“ schon eine sehr große Rolle spielt.

Da ich die Protagonisten noch nicht kannte, konnte ich mich herzlich über Frau Schimmelpfeng amüsieren. Selbst als Korrektor arbeitend, haben mich besonders die grammatikalischen Fallstricke, die bei Sabrina für Augenrollen sorgten, begeistert. Sabrina wie Niklas sind sympathische Charaktere, von denen ich gern mehr lesen möchte.

Interessiert hätte mich noch, ob meine Vermutungen zu Dennis‘ Herkunft den Tatsachen entsprechen. Eine wahnsinnig große Überraschung stellte das Ende nicht dar, aber der Weg dorthin ließ sich durchgängig flüssig und spannend lesen. Daher vergebe ich sehr gute 4 Sterne und hoffe auf eine Zukunft für Sabrina und Niklas.

Kerstin hat am Dienstag, April 26th, 2016 | Geschrieben unter: Langer, Siegfried,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

 

Autor:

Petra Bethe
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B01DP6HZF8
E-Book: 104 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Liebe abseits vom Schönheitsideal

Inhalt:

Die etwas füllige Maja Friedlich hat der Liebe abgeschworen. Viel zu oft schon ist sie nur ausgenutzt worden und war als gleichberechtigte Partnerin nicht gut genug. In einem erneuten Versuch, etwas Gewicht zu verlieren, sucht sie ein Fitnesscenter auf und trifft dort auf Thaisen Becker. Der ist sofort hingerissen von Maja, entspricht sie doch voll seinem Frauentyp. Maja hingegen kann sein Interesse an ihr nicht so wirklich ernst nehmen und lässt sich nur zögernd auf ihn ein. Hat die Liebe dieser so gegensätzlichen Menschen eine Chance?

Meine Meinung:

In ihrem Kurzroman „(Ge)wichtige Liebe“ greift die Autorin Petra Bethe ein Thema auf, wie es uns tagtäglich im Alltag begegnen könnte. Die sympathische Protagonistin Maja hat nicht nur Ecken und Kanten, sondern auch Kurven an den genau richtigen Stellen. Findet zumindest der männliche Hauptcharakter. Maja hingegen muss erst einen steinigen Weg gehen und beginnen, sich selbst zu akzeptieren, bevor ihre Liebe eine Chance hat. Eine Hauptfigur, mit der sich frau so richtig identifizieren kann. Natürlich würde sich auch jeder einen Partner wie Thaisen wünschen, gut aussehend, sportgestählt und dazu noch absolut liebenswert.

Für mich hätte die Geschichte der beiden noch viel länger gehen können. Sie enthält alles, was gute Unterhaltung ausmacht. Romantik, Drama, ansprechenden Sex, eine Prise Humor und ganz viel Gefühl. Allen voran aber die Botschaft, dass nicht jeder Mann auf Hungerhaken a la Heidi Klum abfährt und die große Liebe vielleicht nur einen Schritt entfernt lauert, auch wenn man nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Bitte mehr davon, Petra Bethe!

Kerstin hat am Mittwoch, April 13th, 2016 | Geschrieben unter: Bethe, Petra,Frauen,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

rosesnow-GewinnHallo, ihr Lieben!

Es ist so weit, das wunderbare Aprilscherz-Gewinnspiel mit Rose Snow ist zu Ende. Ich danke allen, die mitgemacht haben, für ihre amüsanten Beiträge. Da konnte man teilweise wirklich herzhaft lachen.

Ich selbst hatte auch das Glück, bisher nie auf einen richtig bösen Aprilscherz hereinzufallen und mir liegt es auch nicht so wirklich, andere zu ärgern, sodass ich höchstens mal was Kleines, Harmloses angebracht habe. random_roseDas ist aber auch schon einige Jährchen her.

Soeben habe ich mit Random.org den Gewinner ausgelost. Wir hatten 27 Teilnehmer und die Nr. 6 ist es geworden. Nach Reihenfolge der Kommentarabgabe fällt der Gewinn daher auf

Natascha Krenzer

Herzlichen Glückwunsch!!!

Ich werde deine E-Mail-Adresse umgehend an Rose Snow weiterleiten, die dann den Versand des Gewinnes übernehmen.

In 14 Tagen werde ich in Berlin auf der LoveLetter Convention sein. Sicher gibt es da das eine oder andere, was sich für eine neue Verlosung eignet. Bleibt neugierig!

Kerstin hat am Montag, April 11th, 2016 | Geschrieben unter: Gewinnspiel,Snow, Rose | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

 

Autor:

Kate Morton
Verlag: Diana Verlag
ISBN-10: 3453291379
Gebundene Ausgabe 304 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Das geheimnisvolle Haus am See

Inhalt:

In der Mittsommernacht des Jahres 1933 verschwindet ein kleiner Junge spurlos vom Landsitz der Edevanes in Cornwall. Auch eine monatelange, intensive Suche bringt keine neuen Erkenntnisse. Die Familie zerbricht fast daran und kehrt dem Seehaus den Rücken.

Etwas siebzig Jahre später stößt die junge Polizistin Sadie während eines erzwungenen Urlaubs bei ihrem Großvater in Cornwall auf das verwunschene Haus. Alles wirkt, als wäre es Hals über Kopf verlassen worden. Schnell kommt sie auch hinter die Geschichte des Hauses und das ungelöste Verbrechen lässt ihr schon bald keine Ruhe mehr.

Meine Meinung:

Da ich Familiendramen, die auch noch auf verschiedenen Zeitebenen spielen, gern mag, war ich sehr gespannt auf „Das Seehaus“, meinen ersten Roman von Kate Morton. Das Cover deutet auf eine etwas schwülstige Liebesgeschichte, jedoch handelt es sich eher um einen äußert verzwickten Krimi. Alle Fans von Detektivromanen sollten hier ebenfalls auf ihre Kosten kommen.

Die Autorin versteht es ganz ausgezeichnet im Wechsel der Perspektiven zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer nur winzige Teile eines großen Puzzles offenzulegen, sodass der Leser zum ständigen Mitraten animiert wird. Auch führt sie ihn auf immer neue Spuren, die das bisher Geglaubte wieder abwegig erscheinen lassen. So wird eine enorme Spannung aufgebaut, die bis zum Schluss des immerhin über 600 Seiten starken Wälzers nicht nachlässt.

Die Figuren sind alle sehr interessant und vielschichtig und es wird sich auch eine Menge Zeit genommen, diese zu charakterisieren. Das gilt auch für diverse Beschreibungen der Umgebung und Natur. Zwar hat man durch den bildhaften und blumigen Schreibstil alles sehr deutlich vor Augen, es führt allerdings auch zu einigen Längen. Auf den Erzählstrang zu Eleanores Mutter zum Beispiel hätte ich komplett verzichten können. So kam dann auch der Lesefluss immer wieder etwas ins Stocken und ich habe verhältnismäßig lange für das Buch gebraucht.

Besonders gelungen fand ich, dass den Geschehnissen in der Vergangenheit ähnliche Ereignisse in der Gegenwart gegenübergestellt waren. Das Happy End mag einigen zu happy und arg konstruiert vorkommen, da hier schon der Kollege „Zufall“ eine enorme Rolle spielt, oder sollte man es Schicksal nennen? Ich mag es ab und zu, wenn zum Schluss alle Puzzleteile an die richtige Stelle fallen und keine Fragen offen bleiben, weswegen ich das Ende nicht sehr negativ sehe.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, es war ein spannendes Rätsel, was es gemeinsam mit allen Beteiligten zu lösen galt und Liebhaber geheimnisumwitterter Familienromane werden sicher ihre Freude an dem Buch haben. Diesen möchte ich es vor allem ans Herz legen und vergebe gute 4 von 5 Sternen.

Kerstin hat am Samstag, April 9th, 2016 | Geschrieben unter: Frauen,Historisch,Morton, Kate,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare

 

Autor:

Ernest Nybørg
Verlag: Verlag Edition AV
ISBN-10: 3868411283
Taschenbuch: 304 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Warlords ohne Skrupel – wenn nur der Profit zählt

Inhalt:

Im Zuge ihrer letzten großen Enthüllung entdeckte die Journalistin Lena Halberg Hinweise auf die Zahlung von Geldern an die Attentäter des 11. September in New York. Keine Frage, dass sie der Spur nachgeht. Schon bald wird klar, dass auch in diesem Fall der Industrielle Arthur Bronsteen mit seinem Rüstungskonzern seine Finger mit im Spiel hatte. Lena deckt auf, dass er außerdem dabei ist, ein illegales Waffengeschäft abzuziehen, während er sich in der Öffentlichkeit als großer Wohltäter feiern lässt. Schnell tritt sie den falschen Leuten auf die Füße und nicht nur sie muss fortan um ihr Leben bangen.

Meine Meinung:

Mit „New York ‘01“ ist nunmehr der zweite Teil einer Trilogie erschienen, in der die Journalistin Lena Halberg den Verflechtungen von Politik, Geheimdiensten und Rüstungsindustrie auf die Spur kommt.

Wieder versteht es der Autor ausgezeichnet, den Leser mit auf eine spannende Jagd nach Informationen und der Suche nach der Wahrheit zu nehmen. Dabei lässt er zwar einige Verschwörungstheorien, die sich noch immer um die Attentate vom 11. September ranken, mit einfließen, es wird jedoch betont, dass es sich hier im Buch um reine Fiktion handelt. Aber allein der Gedanke, dass einigen Dingen vielleicht ein Körnchen Wahrheit zugrunde liegt, ist so ungeheuerlich, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.

Als moralisch denkender Mensch mag man sich gar nicht vorstellen, in wie vielen Bereichen Korruption, Machtmissbrauch und absolute Skrupellosigkeit an der Tagesordnung zu sein scheinen. Und dennoch, wenn man das aktuelle Weltgeschehen betrachtet, ist es wohl leider wirklich so oder so ähnlich.

Die Figur der Lena ist noch immer äußerst mutig, manchmal sogar ein wenig naiv im Hinblick auf ihre Gegner. Eigentlich sollte sie inzwischen besser wissen, dass diese auch nicht vor Mord zurückschrecken. Leider muss sie in der Hinsicht sehr persönliche Erfahrungen machen, wo ich mir etwas mehr Emotion von ihr gewünscht hätte. Die etwas nähere Vorstellung der Nebenfigur Hawk hat mir sehr gut gefallen.

Wie bereits der erste Teil der Trilogie hält der Roman, was er verspricht. Spannungsgeladene Unterhaltung mit großem Realitätsbezug vor den Hintergründen unfassbarer Verbrechen an der Menschheit. Da fällt das Warten auf den abschließenden Band der Trilogie, der im März 2017 erscheinen wird und das Attentat von London 2005 zum Mittelpunkt hat, nicht leicht.

Ich danke dem Verlag Edition AV für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Kerstin hat am Samstag, April 2nd, 2016 | Geschrieben unter: Nybørg, Ernest,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | Keine Kommentare
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