Category: Langer, Siegfried
Autor: |
Siegfried Langer |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B01DABBTCS |
E-Book: | 277 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Ein Ripper in Berlin?
Inhalt:
Ein Serienmörder hat es in Berlin auf hübsche blonde Frauen abgesehen, die alle ihre große Liebe oder aber auch das schnelle Abenteuer auf Online-Dating-Portalen suchen. Kriminalhauptkommissar Niklas Steg ermittelt, aber der Mörder weiß seine Spuren zu verwischen. Erst eine Nachricht von Privatdetektivin Sabrina Lampe, die im Allgäu Urlaub macht und dort auf eine Familientragödie stößt, bringt den entscheidenden Hinweis. Kommt der Mörder wirklich aus höchsten Regierungskreisen und wie geht Niklas mit seinen widersprüchlichen Gefühlen für Sabrina um?
Meine Meinung:
Ich habe bisher nur die bei Ullstein erschienenen Romane von Siegfried Langer gelesen und wollte nun auch gern mal einen selbstverlegten Titel ausprobieren. Bei „Berlin Ripper“ handelt es sich um den dritten Band der Reihe um Sabrina Lampe und Niklas Steg. Es ist nicht nötig, die Reihenfolge einzuhalten, aber natürlich hat mich dieser Roman sehr neugierig auf „Leide!“ und „Vergelte!“ gemacht, die inzwischen auch auf meinem Kindle gelandet sind.
„Berlin Ripper“ hat mich von Beginn an in seinen Bann gezogen und durch die passend gesetzten Rückblenden in die Vergangenheit konnte man die Entwicklung bis zur Identifizierung des Mörders gut nachvollziehen. Die Spannung reißt zu keinem Zeitpunkt ab, obwohl bei der Auflösung hier Kollege „Zufall“ schon eine sehr große Rolle spielt.
Da ich die Protagonisten noch nicht kannte, konnte ich mich herzlich über Frau Schimmelpfeng amüsieren. Selbst als Korrektor arbeitend, haben mich besonders die grammatikalischen Fallstricke, die bei Sabrina für Augenrollen sorgten, begeistert. Sabrina wie Niklas sind sympathische Charaktere, von denen ich gern mehr lesen möchte.
Interessiert hätte mich noch, ob meine Vermutungen zu Dennis‘ Herkunft den Tatsachen entsprechen. Eine wahnsinnig große Überraschung stellte das Ende nicht dar, aber der Weg dorthin ließ sich durchgängig flüssig und spannend lesen. Daher vergebe ich sehr gute 4 Sterne und hoffe auf eine Zukunft für Sabrina und Niklas.
Autor: |
Siegfried Langer |
Verlag: | List |
ISBN-10: |
3548610919 |
Taschenbuch | 329 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Kein Sterbenswort wird über meine Lippen kommen
Inhalt:
Mit ihrer vierjährigen Tochter Mia lebt die Ärztin Kathrin Voss ein zufriedenes Leben. Vergessen ist der schreckliche Vorfall während ihrer Studienzeit in ihrer WG, über den sie und ihre Mitbewohner nie ein Sterbenswort verloren haben. Doch nun scheint die Vergangenheit sie einzuholen. Winzige Veränderungen in ihrer Wohnung, für die sie erst ihre Tochter verantwortlich macht, bringen die sonst so nervenstarke Kathrin an den Rand der Verzweiflung. Auch ihre ehemaligen Mitbewohner bleiben von ungewöhnlichen Erlebnissen nicht verschont. Dann jedoch wird Mia aus dem Garten der Großeltern entführt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Meine Meinung:
Nach „Vater, Mutter, Tod“, dem hochgelobten Debütroman von Siegfried Langer, erscheint nunmehr im Juli 2012 sein neuer Roman, dem ich schon länger entgegengefiebert habe. Und meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Wieder gelingt dem Autor ein Psychogramm des Schreckens, welches erstaunlicherweise fast ganz ohne Blut auskommt, und dennoch spannend wie selten ein Buch für mich war.
Die flüssige Schreibweise und die kurzen Kapitel, die nicht selten mit einem Cliffhanger enden, verleiten geradezu, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Ganz habe ich das nicht geschafft, aber zwei Tage sind auch schon fast rekordverdächtig für mich. Anders als in den meisten Thrillern, und das waren in letzter Zeit nicht wenige, kommt hier nicht ein traumatisierter Serienkiller zum Zuge, sondern die eigene Vergangenheit streckt ihre Klauen nach den Protagonisten aus. Ein perfekt inszeniertes Schuld und Sühne-Szenario nimmt seinen Lauf.
Der Leser wird abwechselnd mit der wenig rühmlichen Vergangenheit und den aktuellen Erlebnissen der Figuren konfrontiert. Etwas später gibt es auch noch eine mit „Neulich“ betitelte Zeitebene, die die jüngere Vergangenheit beleuchtet. So fällt nach und nach ein Puzzleteil nach dem nächsten an die richtige Stelle. Dabei gelingt es Siegfried Langer ausgezeichnet eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Die Angst sitzt permanent im Nacken und der Drang weiterlesen zu müssen, steigert sich von Seite zu Seite. Erst wenn man das packende Finale dann hinter sich gebracht hat, ist man in der Lage, wieder normal durchzuatmen und sich bereits auf eine neue Veröffentlichung des Berliner Autors zu freuen.