Category: Etzold, Veit
Autor: |
Veit Etzold |
Verlag: | Knaur |
ISBN-13: | 978-3-426-52768-9 |
Taschenbuch: | 110 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Für mich leider ein Fehlgriff
Zum Inhalt:
Als ein befreundeter Buchhändler in Oxford Charles Ward ein besonderes Buch anbietet, greift er sofort zu. Es handelt sich um einen Reiseführer einer schottischen Region, wo große Kämpfe stattfanden und noch immer die Geister der Gefallenen umgehen sollen. Das Buch enthält auch handschriftliche Notizen dreier verschiedener Personen und soll Charles zu einer Professur verhelfen. Doch je mehr er sich in die Geschichte des „schwarzen Prinzen“ vertieft, umso einschneidender verändert sich sein eigenes Leben.
Meine Meinung:
Dies ist ein weiterer Kurzthriller aus der Reihe „Eiskalte Thriller“ von Knaur, die jeweils im Umfang von ca. 100 Seiten herausgegeben wurden. Ich kenne Veit Etzold durch seine Clara Vidalis-Thriller und bin dementsprechend von etwas anderem ausgegangen. Hier wagt sich der Autor ins Horror-Genre a la H. P. Lovecraft bzw. begibt sich, wie er im Nachwort erklärt, zurück zu den Wurzeln und seinen ersten schriftstellerischen Gehversuchen.
Genau das traf dann so gar nicht meinen Geschmack. Zwar interessiert mich die schottische Geschichte, aber hier tauchten zu viele unaussprechliche Namen auf, schwarzmagische Rituale und Erläuterungen, einfach zu viel Geschichte für die wenigen Seiten, sodass wirkliche Spannung nur sehr langsam aufkommt. Letzten Endes bevorzuge ich es auch, wenn ein Fluch gebrochen wird und nicht jedes Versuchen ohnehin zum Scheitern verurteilt ist. Daher konnte mich auch das Ende nicht überzeugen.
Wer Horror dieser Art mag, ist sicher gut bedient, wer aber einen knackigen Thriller mit Psychopathen erwartet, wie man es vom Autor gewohnt ist, wird sicher enttäuscht sein.
Autor: |
Veit Etzold |
Verlag: | Bastei Lübbe |
ISBN-10: |
3404166876 |
Taschenbuch | 447 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Berlin-Thriller mit hohem Ekelfaktor
Inhalt:
Hauptkommissarin Clara Vidalis freut sich auf ihren verdienten Urlaub, als ein an sie persönlich adressiertes Snuff-Video sie erreicht. Ein äußerst perfider Killer, der seine Opfer virtuell über Monate weiterleben lässt, hat sie sich als Spielpartnerin bei der Erfüllung seiner Mission auserkoren, denn er weiß von ihrem Trauma in der Vergangenheit. Mit Hilfe des Fallanalytikers Prof. Dr. Martin Friedrich, auch kurz MacDeath aufgrund seiner Vorliebe für Schottland genannt, folgt sie den absichtlich falsch gelegten Spuren. Welche schreckliche Gemeinsamkeit sie mit dem Killer verbindet, kann sie anfangs noch nicht ahnen.
Meine Meinung:
Der Klappentext des Romans „Final Cut“ vom promovierten Bremer Autor Veit Etzold, der inzwischen in Berlin lebt, hatte mich so neugierig gemacht, dass ich das Buch umgehend haben musste und mir deshalb die Ebook-Fassung gekauft habe. Leider erwartete mich hier schon die erste Enttäuschung, denn es wird ein Bezug zu Facebook vorgegaukelt, der so einfach nicht stattfindet. Ich hatte mir hier etwas mehr Cyberthriller erhofft. Zwar nutzt der Killer die neuen Medien ausgiebig, aber Facebook spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Woher er sein Wissen hat, ist auch fraglich, bleibt seine Vergangenheit doch eher vage.
Auch wenn die Story selbst nicht viel Neues bietet (traumatisierte Kommissarin, traumatisierter Killer), so ist sie doch recht flüssig geschrieben und bietet durchaus spannende Momente. Etwas schade ist es, dass dem Leser der Täter relativ früh bekannt ist, so kommt es zu wenig Überraschungseffekten. Ich bin nun wahrlich nicht zimperlich, was harte Thrillerkost angeht, aber in diesem Roman wirken die Perversitäten zu plakativ. Man bekommt den Eindruck, es muss immer noch eins drauf gesetzt werden. Die ominöse Miss Shebay-Show zeigt einmal mehr sehr schön die Abgründe der heutigen Medienlandschaft auf.
Etwas störend mögen dem geübten Thrillerleser auch einige sehr oft wiederholte Erklärungen zu Täterprofil und Ermittlungsarbeit anmuten. Jeder halbwegs bekannte Serienkiller wird hier als Beispiel herangezogen. Das wirkt auf den Leser oft sehr belehrend und ist wohl der akademischen Laufbahn des Autors geschuldet. Die gröbsten Fehler, wie etwa allein in den Keller eines verdächtigen Hauses zu gehen, begehen die Ermittelnden trotzdem.
Da ich wahrscheinlich von falschen Erwartungen ausgegangen bin, klingt diese Rezension mehr negativ als positiv. Insgesamt war das Buch für mich eher mittelmäßig, wer eine hohe Toleranzgrenze bei Ekelszenen hat und gern mit ausreichend zusätzlichen Informationen gefüttert wird, könnte an „Final Cut“ dennoch Gefallen finden.