Category: Thriller/Krimi
Am 27. Februar diesen Jahres sollte in Berlin im Lesesalon der Autorin Kerstin Hohlfeld eine Lesung mit
stattfinden, der seinen neuesten Thriller “Engelsgleich” vorstellen wollte. Da ich dieses Wochenende geplant hatte, in Berlin zu verbringen, war die Freude riesengroß, endlich mal an einer dieser besonderen Lesungen teilnehmen zu können. Mit ca. 300 km Fahrstrecke ist das nun mal nicht so oft möglich. Leider hatte es das Schicksal anders vorgesehen, der Autor wurde schlimm krank und die Lesung musste somit verschoben werden. Am Nachholtermin, dem 21. März, war es mir leider nicht möglich, erneut nach Berlin zu fahren.
Da ich Kerstin Hohlfeld jedoch persönlich und schon etwas länger kenne, konnte ich mit ihr einen Deal vereinbaren, nämlich, dass ich meine Bücher von Martin Krist vorab zu ihr schicken durfte, um sie signieren zu lassen. Gerne nahm ich dieses Angebot an, wobei ich auch gleich noch zwei Bücher von Kerstin mit reinpackte, und heute bekam ich nun das Paket zurück.
Ich liebe ja signierte Exemplare und bin daher sehr glücklich, dass die Aktion so prima geklappt hat. Als besonderen Bonus bekam ich auch noch ein Foto, auf dem Martin gerade beim Signieren war. Ganz lieben Dank an Kerstin Hohlfeld und Martin Krist für dieses tolle Entgegenkommen. Und vielleicht klappt es ja doch noch mal irgendwann mit einer Lesung.
Autor: |
Andrea Bugla |
Verlag: | Lyx.digital |
ASIN: | B00JFX3NJI |
E-Book: | 132 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Wenn Rache dein Leben bestimmt …
Inhalt:
Ein reicher Geschäftsmann beauftragt den Privatermittler Jackson seine Tochter aufzuspüren, was ihm nach einigen Rückschlägen auch gelingt. Doch er ist nicht der Einzige, der hinter ihr her ist. Plötzlich wendet sich das Blatt und sie müssen vor den Kugeln bezahlter Killer fliehen. Dabei kommen sie sich näher, und Jackson erfährt die wahre Geschichte von Isabel. Ab sofort zählt nur noch ihre Sicherheit für ihn, denn er ist ihr bereits gnadenlos verfallen. Wird er ihr auch dabei helfen, sich an ihrem Stiefvater zu rächen?
Meine Meinung:
Die Autorin Andrea Bugla debütiert mit ihrer prickelnden Kurzgeschichte „In Sehnsucht vereint“ in der Reihe Lust de LYX. Die Mischung zwischen Thrill und hocherotischem Aufeinandertreffen der Protagonisten geht auf. Der Leser wird umgehend ins Geschehen geworfen, was aufgrund der Kürze (ca. 130 Seiten) auch nötig ist und ich keinesfalls als störend empfunden habe. Zwar ist der Thrill-Plot jetzt nicht wirklich neu, aber doch temporeich und spannend erzählt.
Für die erotischen Szenen findet die Autorin die richtigen Worte, und da abwechselnd aus Isabels und Jacks Sicht erzählt wird, kann man die Empfindungen der beiden auch gut nachvollziehen. Es geht heiß zur Sache, bleibt aber immer ästhetisch und niveauvoll. Auch ein kleines Aufblitzen von Humor ist ab und an zu erkennen.
Für ein Erstlingswerk ist es Andrea Bugla daher ausgesprochen gut gelungen, eine aufregende und gleichzeitig actionreiche Kurzstory zu Papier zu bringen. Ich bin gespannt auf Weiteres aus ihrer Feder.
Autor: |
Martin Krist |
Verlag: | Ullstein |
ISBN-10: |
3548286399 |
Taschenbuch: | 576 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Aufwühlender Thrillermix mit realitätsnahem Ende
Inhalt:
In der Nähe des Schauplatzes eines neuen Mordfalls machen Hauptkommissar Paul Kalkbrenner und seine Kollegen eine furchtbare Entdeckung. Elf grausam zugerichtete Kinderleichen, die offenbar niemand vermisst. Juliane Kluge sucht verzweifelt nach ihrer Pflegetochter Merle und geht dabei so weit, ihre Beziehung zu ihrer Lebenspartnerin aufs Spiel zu setzen. Haben beide Fälle miteinander zu tun?
Drogenkurier Markus versucht mit allen Mitteln in der Hierarchie der Russenmafia aufzusteigen. In deren Händen ist Anezka, die mehrere verzweifelte Fluchtversuche unternimmt. Gibt es für beide ein Happy End?
Meine Meinung:
Auf den neuen Thriller von Martin Krist habe ich mich wieder sehr gefreut. Leider kenne ich die bisherigen Kalkbrenner-Thriller (Wut, Gier und Trieb) noch nicht, aber das ist kein Grund, sich dem aktuellen Werk nicht zu widmen. Was das Tempo und die Vielzahl der Protagonisten angeht, bleibt der Autor seinem Stil aus „Drecksspiel“ treu. So sind es anfangs direkt vier Perspektiven, auf die sich der Leser einstellen muss. Dies verlangt eine enorme Aufmerksamkeit, was mir dieses Mal jedoch besser gelungen ist als beim letzten Mal. Da jeder der Handlungsstränge gleich spannend und interessant ist, beschleunigt sich somit das Lesetempo enorm. Auf den letzten ca. fünfzig Seiten nimmt die Dramatik derart zu, dass man das Buch unmöglich aus der Hand legen mag.
Die im Gegensatz zu den anderen in der ersten Person verfasste Handlungsebene von Juliane wartet in der Mitte mit einer Überraschung auf, die sich aber wunderbar ins Ganze einfügt. Überhaupt gelingt es dem Autor, die angesprochenen Themenkomplexe wie Kindesmissbrauch und -folter, Drogenhandel, Zwangsprostitution und allerlei weitere miese Geschäfte zu einem komplexen Konglomerat zu verbinden. Wer generell ein Problem damit hat, über Kindesmissbrauch zu lesen, dem sei das Buch vielleicht nicht empfohlen, denn gerade die Beschreibung des Gerichtsmediziners bezüglich der Kinderleichen ist wahrlich nichts für schwache Nerven.
Neben dem kriminellen Aspekt geht der Autor jedoch auch jeweils auf das familiäre Umfeld der Protagonisten ein, macht sie dadurch noch menschlicher, in einem Fall das Ende aber auch besonders schmerzhaft. Von einem wirklichen Happy End kann man eigentlich nicht sprechen, aber es erscheint mir so auch sehr realitätsnah und daher passend. Ein paar angeschnittene Handlungsstränge bleiben unbeendet (Anezka, Ilanka), was mir nicht so gefallen hat. Aber wer weiß, vielleicht liest man ja eines Tages noch von ihnen.
„Engelsgleich“ von Martin Krist bietet spannende Thrillerkost, die auf mehreren Ebenen zu überzeugen weiß. Treffsicher, kompromisslos, hart. Der Autor schreckt auch vor schmerzlichen Entscheidungen nicht zurück, und als Leser muss man damit erst mal klarkommen. Von mir eine Empfehlung und 4,5 Sterne.
Autor: |
Arno Strobel |
Verlag: | Fischer |
ISBN-10: |
3596198348 |
Taschenbuch | 368 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Hochgradiges Verwirrspiel, das zu fesseln versteht
Inhalt:
Bastian Thanner erhält einen Anruf von seiner Exfreundin Anna, die ihn zwei Monate zuvor von jetzt auf gleich verlassen hat. Todesangst schwingt in ihrer Stimme, und Bastian begibt sich mit seinem besten Kumpel Safi umgehend auf die Suche nach ihr. Diese führt ihn in ein mysteriöses Dorf an der Müritz. Obwohl er jede Menge deutliche Spuren von Anna findet, will ihm keiner der Bewohner weiterhelfen. Ein unerklärliches Ereignis jagt das nächste, bis Bastian an seinem Verstand zu zweifeln beginnt. Sein Freund Safi verschwindet und als sich der Verdacht erhärtet, es mit einer abartigen Sekte zu tun zu haben, ist Bastian längst viel zu tief verstrickt, um unbeschadet davonzukommen.
Meine Meinung:
Rein optisch reiht sich „Das Dorf“, der neueste Psychothriller von Arno Strobel wunderbar in die Reihe seiner erfolgreichen Vorgänger ein. Doch was den Inhalt angeht, hat sich der Autor mal wieder komplett neu erfunden. Fast ein bisschen ans Horrorgenre kratzt er hier, so gruselig, beklemmend und unheimlich ist die Atmosphäre während des Lesens teilweise.
Nach einem eher gemächlichen Beginn steigert sich die Spannung im Laufe des Romans kontinuierlich, bis man gegen Ende wirklich unmöglich abbrechen kann. Ich zumindest habe mir schlussendlich eine halbe Nacht um Ohren geschlagen. Dabei nimmt die Verwirrtheit beim Protagonisten im gleichen Maße zu wie beim Leser. Völlig unerwartete Wendungen, die mitunter sehr aufmerksames Lesen erfordern, führen schließlich zu einer Auflösung, mit der so wohl kaum einer gerechnet hat. Hier gelingt es Arno Strobel einmal mehr meisterhaft, falsche Spuren zu legen, den Leser zu verwirren und zu überraschen. Aber das müsst ihr selbst lesen.
So ist es denn auch kein Wunder, dass ich wiederholt nur Positives über Arnos schriftstellerisches Handwerk zu berichten weiß, und da der Thriller diesmal schon vor Jahresfrist erschienen ist, eignet er sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk für jeden Fan der Spannungsliteratur.
Als mich Autor Martin Krist kürzlich fragte, ob ich auch sein neuestes Werk gern rezensieren möchte, und das obwohl mich das vorhergehende nicht zu 100 % überzeugt hatte, habe ich mich außerordentlich gefreut. Vieles deutet darauf hin, dass es eher in Richtung “Die Mädchenwiese” geht, was ich ja supertoll fand. Das Buch erscheint eigentlich erst am 5. Dezember, aber bereits heute konnte ich mein Exemplar vom Verlag entgegennehmen.
Ich hatte mich für das Buch ohnehin schon bei vorablesen.de beworben, wo ich dieses Mal leider kein Glück hatte, und kannte daher schon die ersten ca. 30 Seiten. So las ich, parallel zu meinem aktuellen E-Book, auch direkt weiter und bin gespannt, was sich Martin Krist wieder Tolles für seinen Thriller hat einfallen lassen.
Vielleicht will der eine oder andere wissen, worum es geht, daher hier der Klappentext:
In Berlin wird Hauptkommissar Paul Kalkbrenner zu einem Tatort gerufen. Auf einem Fabrikgelände wurde der verstümmelte Leichnam einer jungen Frau entdeckt. Unweit davon befinden sich stinkende Kloakebecken. Fassungslos müssen Kalkbrenner und seine Kollegin Sera Muth zusehen, wie eine Leiche nach der anderen aus den Gruben geholt wird. Ist unter ihnen auch die verschwundene Merle, die von ihrer Pflegemutter Juliane Kluge verzweifelt gesucht wird?
Vielen lieben Dank an Ullstein und Martin Krist!
Autor: |
Anna Carey |
Verlag: | cbt |
ISBN-10: | 357016327X |
Gebundene Ausgabe | 352 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Gnadenlose Jagd durch Los Angeles
Zum Inhalt:
Ein junges Mädchen erwacht auf den Gleisen einer U-Bahn-Station und ist kurz davor, überrollt zu werden. Sie flieht vom Schauplatz, denn obwohl sie sich an rein gar nichts erinnern kann, ist ihr eines schmerzlich bewusst: Sie wird verfolgt. In den nächsten Tagen verfestigt sich der Gedanke und wird zur Tatsache. Jemand will sie töten. Doch warum? In Ben findet sie Unterstützung, und ein klein wenig verliebt sie sich sogar in ihn. Was jedoch tun, wenn dein einziger Rettungsanker sich ebenfalls als Enttäuschung entpuppt?
Meine Meinung:
Beworben wird „Blackbird“ als atemberaubender Jugend-Thriller um ein schockierendes Reality-Spiel. Gut, dies vorab zu wissen, denn sonst hätte der Leser für reichlich die Hälfte des Buches komplett im Dunkeln getappt. Das Thema ist, wenn auch nicht neu, so doch für mich interessant genug gewesen, um das Buch lesen zu wollen.
Für den Roman wurde die nicht oft verwendete Perspektive der 2. Person benutzt. Ich muss gestehen, dass ich es nicht sehr mag, ständig mit „du musst, du tust, du wirst“ angesprochen zu werden. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, irgendwann nervt es einfach. Wahrscheinlich soll die hier anvisierte jugendliche Leserschaft damit noch mehr ins Geschehen gezogen, ein größeres Identifikationspotential mit der Protagonistin erreicht werden. Der Stil ist also Geschmackssache.
Die Story lässt sich gut lesen, keine Frage, hat kaum Längen und sogar einige gute Spannungsmomente. Letztlich wirkt aber vieles wie eine Wiederholung und erst zum Endes des Buches wird ein wenig Licht ins Dunkel gebracht, worum es überhaupt geht. Natürlich bleibt sehr viel offen, aber es soll ja auch, wie ich inzwischen erfahren habe, eine Dilogie werden.
Allerdings hat man den Eindruck, dass hier arg gestreckt wurde. Dicke Seiten, großer Zeilenabstand, oftmals leere Seiten nach Kapiteln. Ich denke, man hätte die beiden Bücher gut und gern zu einem zusammenfassen können. So wäre es auch nicht zu dem Gefühl gekommen, die Geschichte nur angekratzt zu haben. Dem Verlag kann man keinen Vorwurf machen. Auch der erste Band im Original ist sehr dünn. Entweder traut man jugendlichen Lesern nicht mehr zu, richtig dicke Bücher zu lesen (bei Harry Potter hat das doch auch prima funktioniert) oder es ist halt wirklich lukrativer, zweimal abzukassieren.
Denn natürlich möchte man an genau dieser Stelle keinen Haken dranmachen, sondern wissen, wie es weitergeht mit „Blackbird“ und den anderen Zielen bzw. Jägern. Von daher – anfüttern gelungen, ich werde sicher auch Band 2 lesen, gefallen muss mir die Praxis dennoch nicht.
Autor: |
Sebastian Fitzek |
Verlag: | Droemer |
ISBN-10: | 342619919X |
Gebundene Ausgabe | 425 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Fitzeks neuer Geniestreich – mit mehr als einem doppelten Boden
Inhalt:
Mit dem Leben abgeschlossen hat Polizeipsychologe Martin Schwartz, weshalb er sich auf immer riskantere Aktionen als verdeckter Ermittler einlässt. Grund dafür ist der erweiterte Suizid von Frau und Sohn auf einem Kreuzfahrtschiff vor fünf Jahren. Er hatte nicht vor, ein ebensolches jemals wieder zu betreten, doch der Anruf einer älteren Dame, die angeblich Näheres über das Verschwinden der beiden wissen will, lässt ihn sofort zur „Sultan of the Seas“ aufbrechen. Dort lernt er die schwer traumatisierte Anouk kennen, ein elfjähriges Mädchen, das über Wochen verschwunden war und plötzlich wieder aufgetaucht ist – mit dem Teddy seines Sohnes im Arm …
Meine Meinung:
Auf dem Schirm hatte ich den neuen Roman von Sebastian Fitzek schon länger, aber nachdem ich seine Online-Lesung gesehen hatte, war die Neugier so groß, dass ich das Buch unbedingt sofort bei Erscheinen haben musste. Für manche sicher langsam, für mich eine echte Leistung war es nach knapp drei Tagen förmlich inhaliert. Es gab eigentlich keine Stelle im Buch, an der ich es hätte unterbrechen wollen, aber natürlich läuft das Leben weiter …
„Noah“ war schon etwas ganz Besonderes, was nicht so einfach in die Reihe der Veröffentlichungen des Autors passt, aber auch wenn ich noch nicht alle Romane von Sebastian Fitzek gelesen habe, so halte ich doch „Passagier 23“ für eines seiner besten Werke.
Es war mein erstes Buch überhaupt, welches auf einem Kreuzfahrtschiff spielt. Allein schon das originelle Setting verdient Anerkennung. Dazu hat der Autor um die traurige Tatsache, dass Jahr für Jahr Dutzende Passagiere spurlos auf diesen Ozeanriesen verschwinden, eine ebenso geniale wie zutiefst aufwühlende Geschichte gesponnen. Er macht dabei weder vor Tabuthemen halt noch scheut er sich, die Fantasie des Lesers über die eigene Vorstellungskraft hinaus zu beflügeln.
Jede Handlungsebene ist gleich spannend und die Kapitelwechsel sind dergestalt mit Cliffhangern versehen, dass man wirklich nur sehr schwer eine Pause finden kann. Gekonnt sind immer wieder neue Wendungen eingefügt, kaum dass man meinte, den Dreh rauszuhaben. Selbst über das Dankeswort hinaus weiß der Autor zu überraschen.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, in den nächsten Jahren auch mal einen Kreuzfahrt-Urlaub ins Auge zu fassen (ich bin ebenfalls ein Nur-ins-Wasser-gucken-Woller), werde diese Entscheidung aber wohl noch ein wenig aufschieben. Bis dahin kann ich den neuen Fitzek einmal mehr nur wieder jedem Thriller-Liebhaber wärmstens empfehlen. Besten Dank für die gute Unterhaltung!
Autor: |
Michelle Raven |
Verlag: | Egmont Lyx Verlag |
ISBN-10: |
3802592352 |
Taschenbuch | 473 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Atemberaubender Thriller mit einem Schuss Romantik
Inhalt:
Der Ex-Marine Warren Harper möchte Versäumtes nachholen und endlich seiner siebenjährigen Tochter Emma wieder nähergekommen, weshalb er sie, sehr zum Missfallen seiner Ex-Frau, zu einem Campingausflug in den Olympic National Park mitnimmt. Sein größter Albtraum nimmt Gestalt an, als sie plötzlich nachts aus ihrem Zelt verschwindet. Was er nicht weiß, die Polizei vor Ort sowie das FBI sind genau im selben Gebiet auf der Jagd nach zwei entflohenen Sträflingen, weshalb sie ihm auch keine Unterstützung bei der Suche nach seiner Tochter geben können.
Rettung in der Not bietet die Hundeführerin Angel Burns, die sich umgehend mit ihm und ihrem Suchhund Moonlight auf Emmas Spur begibt. Bei der entbehrungsreichen Hatz durch den Regenwald kommen sich beide näher, als sie sich hätten vorstellen können, doch Hauptziel bleibt Emmas Befreiung, die sich, wie sich bald herausstellt, längst in den Händen der Verbrecher befindet …
Meine Meinung:
Ich kenne ja Michelle Raven vorrangig als Romantic Suspense-Autorin und mit diesem Thriller hat sie mich einmal mehr vollends überzeugt. In Anbetracht der Umstände ist der Romantik-Faktor hier ein wenig kleiner, was mir als Thriller-Fan jedoch sehr entgegenkommt. Nicht, dass das Prickeln zwischen Warren und Angel nicht auch toll wäre …
Die Perspektiven wechseln ständig zwischen den entflohenen Gefangenen, den Beamten vom FBI sowie dem Suchteam um Warren, Angel und Moonlight. Daraus ergibt sich eine Spannung, die dem Leser kaum Atempausen lässt und vor allem von der ersten bis zur letzten Seite konstant bleibt. Dabei fliegen die fast 500 Seiten nur so dahin.
Sehr anschaulich beschreibt die Autorin das Setting, sodass man meint, den Tücken der Natur selbst ausgesetzt zu sein. Besonders gelungen ist aber die Charakterzeichnung der Figuren. Angel hat einen faszinierenden Job und ihre Liebe zu ihrem Tier ist rührend. Aber auch Warren verliert trotz der Anziehung, die er gegenüber Angel empfindet, sein wahres Ziel, die Rettung seiner Tochter, nie aus den Augen und überwindet dabei jede noch so große Hürde.
Bei einigen Nebenfiguren wird gerade so viel angedeutet, dass der Leser neugierig auf die Fortsetzung der Reihe wird. Besonders prädestiniert für einen zweiten Teil wären die junge Agentin Valerie Hayes und der unschuldig verurteilte Damon Thomas. Ich bin gespannt, ob sich meine Hoffnung dahingehend erfüllt. Natürlich freue ich mich aber auch bereits auf Agent Lynchs Geschichte.
„Crossroads – Ohne Gnade“ ist ein Pageturner, der nichts zu wünschen übrig lässt. Beste Unterhaltung mit jeder Menge Spannung, der richtigen Portion Emotionen und einem abenteuerlichen Schauplatz. Für meinen Geschmack kann es nicht schnell genug weitergehen.
Autor: |
Rainer Löffler |
Verlag: | Rowohlt TB |
ISBN-10: |
349926692X |
Taschenbuch | 416 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Fallanalytiker Abel erneut auf Mörderjagd
Inhalt:
Durch Zufall macht ein Pärchen beim Tauchen in einem See eine verstörende Entdeckung. Die Leichen von fünf fest in Folie eingewickelten, verstümmelten Bräuten lassen auf einen extrem psychopathischen Mörder schließen. Ein Fall für den Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel und seine Partnerin Hannah Christ, die umgehend den Kölner Kollegen unterstützend zur Seite eilen. Die Ermittlungen ergeben Erschütterndes und schon wieder wurde ein junges Mädchen entführt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt für Abel und seine Kollegen, die sich nebenbei auch noch privat vor nicht geringen Problemen sehen.
Meine Meinung:
Schon gleich nach Beendigung von „Blutsommer“, dem ersten Teil der Abel-Reihe, war ich sehr gespannt auf eine Fortsetzung, die nun endlich erhältlich ist. Und Rainer Löffler hat es ein weiteres Mal geschafft, mich absolut zu begeistern.
Noch interessanter und vielschichtiger wird seine Hauptfigur, die sowohl durch Rückblenden in seine Vergangenheit als auch die aktuellen Probleme mit Ex-Frau, der Entfremdung seiner Kinder und neuer Liebe ein Format gewinnt, das in Ermittler-Krimis seinesgleichen sucht. Hannah kommt ein wenig kurz, jedoch erhält der Leser diesmal auch Einblick in das problembehaftete Leben von Hauptkommissar Greiner. Die ganzen persönlichen Verwicklungen nehmen aber nicht überhand, sondern ergänzen die Story perfekt.
Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem wirklich kniffligen Fall. Erneut erhält der Leser durch Rückblenden in die Vergangenheit des Täters einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern. Dieser ist dergestalt, dass zwar nicht viele Alternativen für die Lösung des Falles bleiben, es der Autor aber dennoch schafft, eine überraschende Wendung einzubauen. Gerade die Passagen aus Tätersicht verursachen Gänsehaut, während man zwischen Mitleid, Unverständnis und Abscheu schwankt.
Neben der Aufdeckung des Täters geht es aber auch um die Rettung des letzten Opfers und diese jagt den Puls bis zur letzten Seite enorm in die Höhe. Überhaupt weist das Buch absolut keine Längen auf und bietet durchgehend Spannung auf sehr hohem Niveau.
Davon abgesehen, dass es in Deutschland im Sommer kaum möglich sein wird, im TV das Dschungelcamp zu sehen, enthält das Buch auch überdurchschnittlich viele Fehler, die dem Korrektorat entgangen sind. Das kann man jedoch natürlich dem Autor nicht anlasten.
Ich kann daher allen Thriller-Liebhabern guten Gewissens eine klare Empfehlung für diese packende neue Herausforderung für den Fallanalytiker Martin Abel aussprechen.
Autor: |
Alex Winter |
Verlag: | bookshouse |
ASIN: |
B00LT4OB60 |
E-Book: | ca. 397 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Serienzuge-hörigkeit: | 5. Fall für Detective Daryl Simmons |
Daryl Simmons‘ Tanz auf dem Drahtseil
Inhalt:
Robb Tomkins, ein gehandicapter Aborigine-Junge, angelt verbotenerweise von einem Wrack. Doch an den Haken geht ihm kein riesiger Fisch, sondern die entstellte Leiche eines Einwohners des kleinen westaustralischen Küstenortes Shelly Beach. Genau dort nimmt Daryl Simmons seine Ermittlungen in dem komplizierten Fall auf, getarnt als Freizeitangler. Er muss sich das Vertrauen der Einheimischen hart erkämpfen, zumal seine Sympathie für die australischen Ureinwohner nicht unbemerkt bleibt. Es gilt einige Geheimnisse aufzudecken, denn auch Koolkuna, Stammesführer eines Aborigine Clans in der Nähe, der mit aller Macht Shelly Beach als Stammesland zurückgewinnen möchte, gibt ihm Rätsel auf. Erstmals lenken Daryls durcheinandergeratene Gefühle ihn von seiner Arbeit ab, wodurch er in tödliche Gefahr gerät.
Meine Meinung:
Im 5. Band der Daryl Simmons-Reihe verschlägt es Alex Winters außergewöhnlichen Detective erneut an die Küste und er kann, anfangs noch entspannt, dem inzwischen lieb gewonnenen Hobby Angeln nachgehen. Der Leser bekommt durch den regen Austausch zwischen Robb und Daryl die wunderbare australische Unterwasser- sowie auch die Pflanzenwelt äußerst bildhaft nahegebracht. Auch der direkte Kontakt zu Koolkunas Clan gibt interessante Aufschlüsse über die Lebensgewohnheiten der Aborigines.
Shelly Beach hat nicht viele Einwohner zu bieten, aber es steht so gut wie fest, dass einer von ihnen der Mörder sein muss. Dem Autor gelingt es meisterhaft, an jedem genau so viel Zweifel zu wecken, dass er durchaus als Schuldiger taugen würde. Es bleibt nicht bei einem Mord, und auch Daryl entgeht knapp nicht nur einem Anschlag. Dies ist so spannend beschrieben, dass der Puls bei diesen Szenen ordentlich in die Höhe schnellt. Ein weiteres Mal sind es die einschneidenden Lehren von Ungjeeburra, die Daryl in seiner Jugend geprägt haben, die ihm helfen, lebensgefährliche Situationen zu überstehen.
„Die Leiche im Wrack“ bietet auch historisch im Hinblick auf berühmte Schiffswracks der Niederländischen Ostindien-Kompanie und Unterwasserarchäologie ganz allgemein faszinierende Einblicke.
Besonders toll fand ich, dass Daryl erstmals nach dem schmerzhaften Verlust seiner Verlobten wieder Gefühle für eine Frau zulässt, die ihn allerdings fast zu sehr von seiner Arbeit ablenken. Mehr als je zuvor wird deutlich, dass in seiner Brust zwei Herzen schlagen. Früher oder später wird sich der weiße Aborigine für eine Seite entscheiden müssen.
Doch bis es so weit ist, gibt es hoffentlich noch viele spannende Abenteuer zu erleben und knifflige Fälle zu lösen. Alex Winter bleibt sich auch im 5. Teil der Reihe treu und schafft eine perfekte Symbiose von australientypischer Lebensart und komplexem Kriminalfall. (KT)
Wer die Reihe noch nicht kennt und erst mal reinschnuppern und Daryl Simmons kennenlernen möchte, dem empfehle ich hiermit gern den 1. Teil
Ein Gespür für Mord – Detective Daryl Simmons 1. Fall
der momentan zum super günstigen Schnäppchenpreis von 99 Cent als E-Book erhältlich ist. Wie lange das so sein wird, ist mir nicht bekannt, also schlagt lieber schnell zu!