Category: Carey, Anna
Autor: |
Anna Carey |
Verlag: | cbt |
ISBN-10: | 357016327X |
Gebundene Ausgabe | 352 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Gnadenlose Jagd durch Los Angeles
Zum Inhalt:
Ein junges Mädchen erwacht auf den Gleisen einer U-Bahn-Station und ist kurz davor, überrollt zu werden. Sie flieht vom Schauplatz, denn obwohl sie sich an rein gar nichts erinnern kann, ist ihr eines schmerzlich bewusst: Sie wird verfolgt. In den nächsten Tagen verfestigt sich der Gedanke und wird zur Tatsache. Jemand will sie töten. Doch warum? In Ben findet sie Unterstützung, und ein klein wenig verliebt sie sich sogar in ihn. Was jedoch tun, wenn dein einziger Rettungsanker sich ebenfalls als Enttäuschung entpuppt?
Meine Meinung:
Beworben wird „Blackbird“ als atemberaubender Jugend-Thriller um ein schockierendes Reality-Spiel. Gut, dies vorab zu wissen, denn sonst hätte der Leser für reichlich die Hälfte des Buches komplett im Dunkeln getappt. Das Thema ist, wenn auch nicht neu, so doch für mich interessant genug gewesen, um das Buch lesen zu wollen.
Für den Roman wurde die nicht oft verwendete Perspektive der 2. Person benutzt. Ich muss gestehen, dass ich es nicht sehr mag, ständig mit „du musst, du tust, du wirst“ angesprochen zu werden. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, irgendwann nervt es einfach. Wahrscheinlich soll die hier anvisierte jugendliche Leserschaft damit noch mehr ins Geschehen gezogen, ein größeres Identifikationspotential mit der Protagonistin erreicht werden. Der Stil ist also Geschmackssache.
Die Story lässt sich gut lesen, keine Frage, hat kaum Längen und sogar einige gute Spannungsmomente. Letztlich wirkt aber vieles wie eine Wiederholung und erst zum Endes des Buches wird ein wenig Licht ins Dunkel gebracht, worum es überhaupt geht. Natürlich bleibt sehr viel offen, aber es soll ja auch, wie ich inzwischen erfahren habe, eine Dilogie werden.
Allerdings hat man den Eindruck, dass hier arg gestreckt wurde. Dicke Seiten, großer Zeilenabstand, oftmals leere Seiten nach Kapiteln. Ich denke, man hätte die beiden Bücher gut und gern zu einem zusammenfassen können. So wäre es auch nicht zu dem Gefühl gekommen, die Geschichte nur angekratzt zu haben. Dem Verlag kann man keinen Vorwurf machen. Auch der erste Band im Original ist sehr dünn. Entweder traut man jugendlichen Lesern nicht mehr zu, richtig dicke Bücher zu lesen (bei Harry Potter hat das doch auch prima funktioniert) oder es ist halt wirklich lukrativer, zweimal abzukassieren.
Denn natürlich möchte man an genau dieser Stelle keinen Haken dranmachen, sondern wissen, wie es weitergeht mit „Blackbird“ und den anderen Zielen bzw. Jägern. Von daher – anfüttern gelungen, ich werde sicher auch Band 2 lesen, gefallen muss mir die Praxis dennoch nicht.