Category: Science Fiction
Autor: |
Teri Terry |
Verlag: | Coppenrath Verlag |
ISBN-10: | 3649611848 |
Gebundene Ausgabe | 399 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Wer willst du sein, wenn du dich entscheiden kannst?
Inhalt:
Als sich die 16jährige Kyla bei einem Überfall durch Wayne Best ihrer Haut erwehrt, setzt plötzlich ihr Erinnerungsvermögen wieder ein. Eigentlich hätte ihr Levo sie außer Gefecht setzen müssen, doch dieses funktioniert plötzlich nicht mehr. Ihre drängenden Fragen werden immer mehr und nur ihr Lehrer Hatten, zu dem sie sich seltsamerweise hingezogen fühlt, scheint die Antworten zu kennen. Und da ist auch noch Ben, den sie nicht vergessen kann und an dessen Tod sie nicht glaubt. Wem kann sie noch trauen? Ihrer Mutter, der Ärztin Dr. Lysander oder vielleicht ihrem neuen Nachbarn Cam?
Meine Meinung:
Nach „Gelöscht“ legt die Autorin Teri Terry nun mit „Zersplittert“ den zweiten Teil ihrer dystopischen Trilogie vor, die etwa Mitte des 21. Jahrhunderts in London und Umgebung spielt. Die Handlung wird unmittelbar fortgesetzt und der Leser ist nach wie vor hautnah dran an der Ich-Erzählerin Kyla. Ihre Verwirrtheit überträgt sich somit regelrecht.
Kyla erfährt mehr und mehr von ihrer Vergangenheit, doch mit jeder Antwort, die sie erhält, kommen neue Fragen auf. Sie wird zum Spielball der Mächte und sowohl von den Terroristen also auch den gegnerischen Lordern unter Druck gesetzt. Doch Kyla ist erwachsener geworden und findet mit viel Mut ihren eigenen Weg.
Das Buch ist durchweg spannend geschrieben und es gibt einige Actionszenen mehr, die das Blut hochkochen lassen, als im ersten Teil. Dafür bleibt natürlich die Liebe aufgrund der Abwesenheit von Ben auf der Strecke. Aber immerhin, er lebt. So steht einem Happy End der beiden im dritten Teil zwar noch einiges im Weg, doch ich bin sehr gespannt, wie sich die letzten Geheimnisse auflösen. Daher wird die Wartezeit bis zum abschließenden Band sicher schwerfallen.
Autor: |
Teri Terry |
Verlag: | Coppenrath Verlag |
ISBN-10: | 364961183X |
ASIN: | B00D30ZVB2 |
Gebundene Ausgabe/E-Book | 431 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Wer bist du ohne Erinnerungen?
Inhalt:
Die 16-jährige Kyla wurde geslated, das heißt ihrer gesamten Erinnerungen beraubt. Bei einer neuen Familie beginnt sie ein komplett neues Leben. Ein Gerät an ihrem Arm namens Levo hält ihre Gefühle unter Kontrolle. Die diktatorische Regierung will so gewaltbereite Jugendliche in Schach halten und nach ihren Vorstellungen führen.
Doch Kyla ist anders. Ihr Levo reagiert nur in Teilen, wie es sollte. Sie darf sich jedoch nichts anmerken lassen, sonst ist ihre letzte Chance vertan. Doch gehörte sie wirklich zu den Terroristen? Warum erscheint sie dann auf einer Web-Seite für vermisste Kinder. Und wem kann sie wirklich trauen? Ihren neuen Eltern, Ben, auch ein Slater, in den sie sich verliebt hat, oder ihrer Ärztin? Die wichtigste Frage wird für Kyla: Wer war sie in ihrem früheren Leben?
Meine Meinung:
„Gelöscht“ ist der Auftakt einer dystopischen Trilogie, die etwa Mitte des 21. Jahrhunderts in London und Umgebung spielt. Allein schon die Grundidee, dass Jugendliche durch einen Eingriff am Gehirn ihrer Erinnerungen und damit ihres bisherigen Lebens beraubt werden, ist äußerst beängstigend. Vom totalitären Regime, das jeden Widerstand unterdrückt, leben die Menschen so ständig in Angst vor Überwachung. Wer nicht den Regeln folgt, verschwindet spurlos.
Man kommt trotz der anfangs ungewohnten Begriffe schnell in die Handlung hinein und kann hautnah Kylas Entwicklung zur Selbstbestimmung miterleben. Es bleiben viele Fragen offen, aber das ist bei einem ersten Band natürlich nichts Ungewöhnliches. Die Liebesgeschichte zwischen Kyla und Ben bleibt ein wenig blass, da schlecht nachvollziehbar ist, woher die gegenseitigen Gefühle füreinander plötzlich kommen.
Besonders interessant ist, dass bis zum Schluss unklar bleibt, wer Freund und wer Feind ist. Mal hat man den Eindruck, dieser oder jener steht auf Kylas Seite, dann kommen wieder Zweifel. Das Buch bietet spannende Unterhaltung und macht Lust auf die Fortsetzung.
Wer sich für düstere Zukunftsszenarien a la Panem interessiert, wird auch an diesem Buch Gefallen finden. Ein halbes Pünktchen gebe ich hier noch Abzug, da ich noch nicht restlos überzeugt war, freue mich aber, nun direkt zeitnah die Fortsetzung lesen zu können.
Autor: |
Lissa Price |
Verlag: | IVI Verlag |
ISBN-10: |
3492702643 |
Gebundene Ausgabe | 352 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Gelungener Abschluss der Dilogie mit kleinen Abstrichen
Inhalt:
Im ersten Band gelang es der 16-jährigen Callie der Body Bank, einer Firma die greisen Menschen, sogenannten Enders, die Körper von Jugendlichen vermietete, das Handwerk zu legen. Doch damit ist die Gefahr nicht vorbei. Über den Chip, den sie noch immer im Kopf trägt, nimmt der geheimnisvolle Old Man, der entkommen konnte, Kontakt zu ihr auf. Er erpresst sie mit dem Leben weiterer Starters und vor allem dem ihres kleinen Bruders, sich ihm zu stellen. Doch Callie will den Kampf nicht aufgeben, nur die endgültige Vernichtung des Old Man ermöglicht ihr eine Rückkehr in die Normalität. Wer wirklich hinter Old Man steckt, hätte sie nie zu träumen gewagt.
Meine Meinung:
„Enders“ ist die Fortsetzung von „Starters“ und gleichzeitig der Abschluss der Dilogie. Da bei mir eine etwas größere Zeitspanne zwischen beiden Büchern lag, fiel mir der Einstieg etwas schwer, der zwar unmittelbar das Geschehen fortsetzt, jedoch nur sehr wenig auf die bisherigen Ereignisse eingeht. So verwirren auch die vielen Namen mehr, als dass sie für Klarheit sorgen.
Es geht wieder sehr temporeich zu, sodass Langeweile zwischendurch wirklich nicht aufkommen kann. Vor allem punktet die Autorin mit einer völlig unerwarteten Wendung. Die kleine sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Callie und ihrem neuen Mitstreiter Hyden, den Sohn des Old Man, war richtig süß und wurde vor allem nicht überzogen. Eine Dreiecksgeschichte mit dem sich ständig in Callies Begleitung befindlichen Michael gibt es zum Glück nicht.
Durch die Ich-Erzählperspektive von Callie ist der Leser ihr am nächsten. Ihr Mut und ihre Opferbereitschaft sind auch zu bewundern, ein wenig mehr Verzweiflung, Unsicherheit, überhaupt Gefühle, hätten der Figur jedoch gutgetan.
Zwar hat mir der erste Teil einen Tick besser gefallen, was wohl vor allem auch an der ungewöhnlichen Grundidee lag, jedoch bringt „Enders“ die Geschichte zu einem durchaus zufriedenstellenden Ende und kann somit Dystopie-Anhängern empfohlen werden.
Autor: |
Katie Kacvinsky |
Verlag: | Bastei Lübbe (Boje) |
ISBN-10: | 3414823381 |
Gebundene Ausgabe | 384 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge-hörigkeit: | 2. Teil der Maddie-Trilogie |
Gelungene Fortsetzung eines erschreckend realen Zukunftsszenarios
Zum Inhalt:
Madeline Freeman lebt inzwischen bei ihrem Bruder in Los Angeles. Die Idee ihrer Freunde, einen Club aufzusuchen, nimmt sie freudig auf. Als sich jedoch herausstellt, das auch dort alles nur digital abläuft, kommt die kleine Rebellin in Maddie zum Vorschein und sie boykottiert die Veranstaltung. Überraschungsgast ist ihre große Liebe Justin, den die Sehnsucht zu ihr veranlasst, sich auf eine ernsthafte Beziehung mit Maddie einzulassen.
Das Glück dauert nur kurz an, denn Maddies Bruder lässt sie in ein Umerziehungscenter einweisen, was er für den besten Weg hält. Dort sind Hirnwäsche und Einzelhaft Standard und der Willen der Insassen wird in kürzester Zeit gebrochen. Maddie steht eine unglaublich harte Zeit bevor und nur durch die Hilfe des Pflegers Gabe, der den Kontakt zu ihren Freunden herstellt, findet sie die nötige Kraft. Wird es ihr gelingen von innen heraus dem System einen entscheidenden Schlag zu versetzen und kann sie etwa doch auf die Unterstützung ihres Vaters, dem Erfinder der Digital School, zählen?
Meine Meinung:
Mit dem ersten Band der Trilogie über die vernetzte Welt im Jahr 2060, in der alle Kinder zur Digital School „gehen“ und überhaupt kaum jemals außerhalb der eigenen vier Wände agieren, hat mich Katie Kacvinsky noch nicht so ganz überzeugen können. Das ist ihr mit diesem zweiten Band wesentlich besser gelungen. Es empfiehlt sich, den Vorgänger unbedingt gelesen zu haben, denn die Autorin setzt ohne nähere Erklärungen dessen Geschehen fort. Wenn die Lektüre schon etwas länger her ist, fällt die Personenzuordnung nicht ganz leicht, vor allem in Maddies und Justins Freundeskreis, aber die Hauptfiguren sind sehr schnell wieder präsent.
Durch die erneute Ich-Perspektive liegt natürlich auch hier der Fokus fast ausschließlich auf Maddie und da diese schon kurz nach Beginn zwangseingewiesen wird, spielt deshalb ein Großteil des Buches im Umerziehungscenter. Die dort angewandten Methoden werden so plastisch beschrieben, dass sie gehörig unter die Haut gehen. Man leidet extrem mit dem jungen Mädchen, welches sich jedoch zu einem immer stärkeren und selbstbewussteren jungen Menschen entwickelt, der für seine Überzeugung mit allen Mitteln kämpft.
Die junge Liebe zu Justin blüht trotz aller Widerstände auf und es gibt einige sehr süße und romantische Szenen mit den beiden. Der abenteuerliche Ausbruch aus dem Center und die damit verbundene Gefahr lässt den Puls ordentlich in die Höhe schnellen. Besonders hervorheben möchte ich die Nebenfigur des Gabe, der einfach unglaublich sympathisch rüberkommt und mit seiner Abneigung gegen Technik so richtig erfrischend ist.
„Maddie – Der Widerstand geht weiter“ ist eine rundum gelungene Dystopie, in der der spannende Kampf gegen ein überholtes System fortgesetzt wird, aber auch eine romantische Liebesgeschichte für Höhepunkte sorgt. Es gibt nur ein paar klitzekleine Abstriche zu machen, weswegen ich 4,5 von 5 Sternen vergebe.
Autor: |
Hugh Howey |
Verlag: | Piper |
ASIN: |
B00ADL5GUU |
E-Book |
ca. 80 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Langer Abstieg – interessanter Einblick ins Siloleben
Inhalt:
In der feindlichen Außenatmosphäre des Silos fand Sheriff Holston neben seiner Frau den Tod. An der Bürgermeisterin, Marie Jahns, ist es nun, den Sheriff-Posten neu zu besetzen. Eine aussichtsreiche Kandidatin findet sich in der jungen Juliette Nichols. Diese ist allerdings Mechanikerin und arbeitet in den untersten Ebenen des Silos. Gemeinsam mit Deputy Marnes macht sich Jahns an den beschwerlichen Abstieg über mehr als 140 Etagen. Dabei muss sie feststellen, dass sie vom wirklichen Leben im Silo in ihrer Position kaum eine Ahnung hatte und dass ihre Entscheidung für Juliette auf unerwarteten Widerstand stößt. Ihr Begleiter entpuppt sich in mehr als nur einer Hinsicht als große Stütze.
Meine Meinung:
Nach dem eher hektisch anmutenden, aber auch sehr kurzen ersten Teil von Hugh Howeys Zukunftsvision, geht es im vorliegenden zweiten Band etwas gemäßigter zu. Außer dem langen Ab- und Wiederaufstieg passiert nicht wirklich viel, was sich natürlich weit weniger spannend liest, als gerade das Ende von Band 1.
Uninteressant ist dieser zweite Abschnitt aber deswegen keinesfalls. Man bekommt als Leser einen weitaus besseren Überblick, wie das Leben im Silo so abläuft. Von der IT-Abteilung, über die Säuglingsstation, die Nahrungsherstellung bis hin zur Mechanik, dem Herzstück, welches für die Energieversorgung zuständig ist, und auf der untersten Ebene, tief unter der Erde liegt.
Der Abstieg vermittelt viel Gesellschaftskritik, wenn die Bürgermeisterin zum Beispiel feststellen muss, wie wenig sie eigentlich von den vielen kleinen Rädchen weiß, die das komplette System am Laufen halten. Auch auf zwischenmenschlicher Ebene passiert einiges und so kommen auch die Gefühle nicht zu kurz. Juliette ist eine taffe und aufrichtige Person, die sich ganz sicher nicht die Butter vom Brot wird nehmen lassen. Auf ihren Einsatz als Sheriff freue ich mich bereits jetzt, vor allem, weil sie gewissen Herrschaften, speziell aus der IT-Abteilung, die ja bereits im ersten Band ein Geheimnis vermuten ließ, so gar nicht schmeckt.
Demnach ist der Plan wohl aufgegangen und ich bin inzwischen von der Story so weit angefixt, dass ich mir auch die nächsten Teile noch anschaffen werde. Vielleicht warte ich damit aber bis zum Erscheinen des letzten, um dann alles in einem Stück lesen zu können.
Über Blogg dein Buch wurde mir dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Piper Verlag zur Verfügung gestellt. Bestellt werden kann das ganze Buch (dann ab 12. März) oder auch die einzelnen Teile über diesen Link.
Autor: |
Julia S. Heinrich |
Verlag: | Bookshouse |
ISBN-10: ASIN: |
9963722679 |
TB/E-Book | 304 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Auf welcher Seite stehst du?
Inhalt:
In einer nicht ganz so weit entfernten Zukunft hat die 15-jährige Joline mit den üblichen Problemen eines Teenagers zu kämpfen. Die Schule macht nicht wirklich viel Spaß, dafür um so mehr die Unternehmungen mit der besten Freundin Sina. Das Wichtigste ist es, an die neueste Technik zu kommen, wofür sie es schon mal auf eine Konfrontation mit den Eltern ankommen lässt, die so in ihren Jobs aufgehen, dass sie ohnehin wenig Zeit für sie haben.
Als Sina sich verliebt, nimmt sie Joline mit zu einem Jugendclub, wo ihr Schwarm ein und aus geht, und der sich letztlich als Basis der Militanten entpuppt, einer Gruppierung, die sich die Vernichtung von reproduzierten Tieren zum Ziel gemacht hat. Joline glaubt den Einflüsterungen des charismatischen Anführers Zerberus, ist allerdings in einem Gewissenskonflikt, weil ihr Vater genau in jenem Gentechnik-Unternehmen arbeitet, das für die Reproduktion verschiedenster Tiere verantwortlich ist. Als eines Tages das Wildpferd Eo vor ihr steht, muss sie eine Entscheidung treffen.
Meine Meinung:
Der Debütroman von Julia S. Heinrich und erster Teil der GenTec Genesis-Reihe findet sein Zielpublikum am ehesten beim jugendlichen Leser im Teenageralter, kann aber durchaus auch der älteren Generation Spaß bereiten. Ein äußerst flüssiger Schreibstil, der die Sprache der Jugend perfekt wiedergibt, lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Allerdings dauert es für meinen Geschmack ein wenig zu lange, bis mal wirklich etwas passiert. Und als es dann so richtig interessant und spannend wird, ist das Buch leider schon zu Ende. Natürlich ist der Leser jetzt erst richtig gespannt auf die Fortsetzung.
Joline ist ihrem Alter entsprechend noch ein wenig uneins mit sich und so ganz kann ich ihre Entscheidung sich sofort den Militanten anzuschließen, nicht nachvollziehen. Aber die Zweifel folgen auf dem Fuße und ihre Entwicklung bleibt interessant. Besonders toll fand ich, dass es kein Schwarz oder Weiß gibt, jede Partei hat gute Argumente und der Leser fühlt sich so selbst gezwungen, genauer darüber nachzudenken, und am Ende Position zu beziehen.
Das Feld der Genetik wird nicht übermäßig ausführlich behandelt und sollte auch für die jüngeren Leser verständlich sein. Noch viel Potential bietet die kleine Liebesgeschichte, die sich anbahnt, aber noch nicht richtig zum Tragen kommt.
„Joline“ ist ein unterhaltsamer Roman, für alle jungen und junggebliebenen Leser, denen nicht egal ist, welche Auswirkungen der Raubbau an der Natur auf unsere Zukunft hat.
Und hier noch zur Einstimmung der Trailer zum Buch:
Autor: |
Hugh Howey |
Verlag: | Piper |
ASIN: | B00ADL5GJG |
E-Book | ca. 45 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Postapokalyptische Zukunftsvision – Einstieg gelungen
Inhalt:
Schon mehrere hundert Jahre leben die Menschen in einem Silo unter der Erde, geschützt vor der verseuchten Außenwelt. Sheriff Holstons Frau findet in alten Computerdateien Hinweise auf eine groß angelegte Verschwörung. Alles deutet darauf hin, dass die Erde durchaus noch bewohnbar ist. Sie verlangt das Unaussprechliche: Sie will hinaus. Holston hat keine Möglichkeit, sie zurückzuhalten und muss ihr beim Sterben zusehen. Drei Jahre später sieht auch er keinen Sinn mehr, sein Leben im Silo ohne sie zu fristen, und verlässt dessen Schutz. Was er dabei entdeckt, ist unglaublich.
Meine Meinung:
Bei diesem E-Book handelt es sich um den ersten Teil von Hugh Howeys verstörender Zukunftsvision, die er im Original sehr erfolgreich in Eigenregie veröffentlicht hat. Man kann diesen durchaus auch als Prolog betrachten, da er gerade mal 45 Seiten beinhaltet. Das Positive, das E-Book gibt es gratis, sozusagen zum Anfüttern. Eine gute Idee, wie ich finde, so kann jeder sehen, ob ihm die Story liegt, ohne dabei Geld ausgeben zu müssen.
Wen allerdings die Geschichte direkt so fesselt wie mich, dem würde ich empfehlen, ein bisschen Geduld aufzubringen, um die Story nicht häppchenweise inhalieren zu müssen. Der zweite Teil ist bereits erschienen, im Januar und Februar folgen die nächsten und am 12. März kommt schließlich der letzte und auch mit 185 Seiten umfangreichste 5. Teil heraus. Dann erscheint das E-Book aber auch im Ganzen und letzten Endes zum gleichen Preis. Wer das Buch auch im Regal haben möchte, kann sich dann natürlich auch die Hardcoverausgabe zu 19,99 Euro zulegen. Meine Entscheidung dazu steht noch aus, im Ganzen lesen möchte ich den Roman aber auf jeden Fall.
Warum das so ist? Ich habe Romane über Weltuntergangsszenarien schon als ganz junges Mädchen sehr geliebt und die momentane Dystopien-Schwemme kommt mir da gerade recht. Man identifiziert sich bei diesem ersten Teil sofort mit der Hauptfigur und fragt sich unwillkürlich, wie man selbst in so einem System zurechtkommen würde. Das Ende ist ebenso überraschend wie erschreckend und macht doch ungeheuer neugierig auf den Fortgang. Was wird wirklich den Bewohnern des Silos verschwiegen, wer weiß über was Bescheid? Ich bin fast sicher, dass es äußerst spannend weitergeht, vor Intrigen, Lügen und Manipulationen nur so wimmelt. Aber macht euch selbst ein Bild, der Versuch kostet ja nix!
Autor: |
Veronica Roth |
Verlag: | cbt |
ISBN-10: |
3570161315 |
Gebundene Ausgabe | 476 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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In welche Fraktion gehörst du?
Zum Inhalt:
Eine Welt in vielleicht gar nicht so ferner Zukunft. Die Menschen sind in Fraktionen unterteilt. Da gibt es die Altruan (die Selbstlosen), die Candor (die Freimütigen), die Ken (die Wissenden), die Amite (die Friedfertigen) sowie die Ferox (die Furchtlosen). Beatrix gehört zu denjenigen, die sich nunmehr mit Erreichen des 16. Lebensjahres, festlegen müssen, in welcher Fraktion sie fortan leben möchten. Dabei gilt die Maxime „Fraktion vor Blut“.
Sie ist hin- und hergerissen und ein Test bringt die Bestätigung. Sie trägt die Eigenschaften mehrerer Fraktionen in sich und ist daher eine Unbestimmte, die als gefährlich eingestuft werden. Daher gilt es, dieses Geheimnis um jeden Preis zu wahren. Als sich Tris, wie sie sich nunmehr nennt, gegen ihre Familie bei den Altruan und für die mutigen Ferox entscheidet, ahnt sie nicht, dass ihr ein unerbittlicher Kampf bevorsteht.
Meine Meinung:
Mit großen Erwartungen habe ich mich auf den Auftaktband von Veronica Roth’s Dystopie gestürzt, die allerdings nicht zu hundert Prozent erfüllt wurden. Faszinierend finde ich diese Welt der Fraktionen ja schon, vor allem, weil es so schwer vorstellbar ist, wie ein Mensch sich so genau zuordnen lassen kann. Eigentlich müssten es doch irgendwie alles Unbestimmte sein, wo bliebe sonst die Individualität? Hier fehlt mir auch ein wenig Hintergrundwissen, wie es überhaupt dazu kam, dass diese Welt, so wie sie ist, entstand. Auch übertritt wohl keiner je die Stadtgrenze. Was ist dahinter, da muss es doch noch mehr geben, aber sicher geben darüber die Folgebände Auskunft.
Da sich aus Tris‘ Sicht fast alles ausschließlich um die Altruan bzw. die Ferox dreht, hatte ich anfangs ein wenig Schwierigkeiten die anderen Fraktionen auseinanderzuhalten bzw. ihre Eigenschaften richtig zuzuordnen. Wenn man bedenkt, dass das Buch eigentlich für Jugendliche ausgelegt ist, hätte auf die eine oder andere Darstellung von roher Gewalt unter den Initianten durchaus verzichtet werden können. Trotz allem ist das Buch überaus packend beschrieben und gipfelt schließlich in einem atemberaubenden Showdown, der allerdings für meinen Geschmack ein wenig zu viele Opfer forderte. Personen, von denen ich gern noch weiterhin gelesen hätte.
Die Entwicklung der zarten Gefühle zwischen Tris und ihrem Ausbilder Four fand ich ganz reizend und an keiner Stelle in Kitsch ausartend. Einen sehr guten Gesamteindruck hinterlassend, macht „Die Bestimmung“ auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung der Trilogie, denn Potential für weitere spannende Abenteuer bietet die Geschichte allemal.
Ich danke dem cbt-Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Autor: |
Ernest Cline |
Verlag: | Penhaligon Verlag |
ISBN-10: | 3764530901 |
Gebundene Ausgabe | 510 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Ein Manifest der 80er-Jahre-Popkultur
Inhalt:
Das Leben im Jahr 2044 hat für den übergewichtigen Teenager Wade Watts nicht viel zu bieten. Verknappung der Ressourcen, Klimakatastrophen und Kriege bestimmen den Alltag. Daher flüchtet er sich wie fast jeder in das von James Halliday kostenlos zur Verfügung gestellte virtuelle Utopia OASIS. Dort geht er sogar zur Schule, aber sein Hauptziel ist ein anderes. Er ist ein Jäger und will das sagenumwobene Easter-Egg finden, das der zwischenzeitlich verstorbene Erfinder Halliday in der OASIS versteckt hat, und welches unermesslichen Reichtum verspricht. Per Zufall gelingt es Wade, das erste Level zu knacken. Fortan ist er eine Berühmtheit, aber eine Organisation, die die OASIS privatisieren will, ist ihm dicht auf den Fersen und schreckt auch vor Mord nicht zurück, in der virtuellen wie in der realen Welt.
Meine Meinung:
Unverzichtbar ist dieser Debütroman von Ernest Cline sicher für alle, die ebenso wie der Autor und die Romanfigur James Halliday absolute Fans der 80er-Jahre sind. Ich selbst bin zufällig sogar im selben Jahr geboren wie Halliday, hatte allerdings in meiner Jugend noch nicht so die Möglichkeiten, mich der Computerspielewelt zu nähern, und würde mich eher heute als Nerd bezeichnen. Mit den musikbezogenen Anspielungen im Roman konnte ich relativ wenig anfangen, um so mehr allerdings mit den Filmen, wobei einige ebenfalls zu meinen absoluten Favoriten zählen, z. B. „Der Frühstücksclub“. Allein schon die geballte Wiedererweckung dieser Ära muss für manchen Leser wie ein Nachhause-Kommen sein. Wer mit Computerspielen weniger am Hut hat, könnte bei einigen Phasen, vor allem der Spiel-im-Spiel-Sequenzen, etwas Monotonie empfinden.
Was das Buch für mich besonders erschreckend macht, ist seine Realitätsnähe. Es ist eine Dystopie, aber wenn wir ehrlich sind, immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit in sozialen Netzwerken und der heutige Stand der Technik macht eine Welt wie die OASIS durchaus vorstellbar und für viele sogar erstrebenswert. Und dass der Mensch seinen Planeten zugrunde richtet, ist ja wohl auch mehr als offensichtlich.
Die handelnden Figuren haben alle mehr oder weniger ihre Probleme und Macken, aber gerade das Schöne an der OASIS ist ja, dass sie diese dort gut verbergen können. Dennoch sind Ehre und Heldenmut keine Fremdwörter für die Protagonisten und die Antagonisten kennen keinerlei Skrupel. Wenn unsere Helden auch Rückschläge hinnehmen müssen, so geben sie doch niemals auf. Wade ist ein Teenager, deshalb macht auch die Liebe vor ihm nicht Halt und damit die Frage, ob eine virtuelle Liebe auch im wahren Leben von Bestand sein kann.
Auch wenn es im Buch die ein oder andere etwas zu ausführlich beschriebene Szene gibt, vor allem wer sich mit der Materie überhaupt nicht auskennt, dürfte so empfinden, so ist doch die Jagd nach dem Easter-Egg unglaublich spannend und faszinierend. Mitunter vergisst der Leser, dass er sich größtenteils in einer virtuellen Realität befindet. Er leidet und freut sich mit den Helden und ist ob der Genialität und den Einfällen der Hauptfigur Wade, oder auch Parzival, wie er in der OASIS heißt, immer wieder erstaunt.
Ernest Cline hat hier ein Werk geschaffen, das unheimlich inspiriert und den Zeitgeist einer ganzen Generation treffend einfängt. Am liebsten möchte man, mir ging es zumindest so, die alte Konsole hervorholen und erneut über den alten Spielen die Zeit vergessen, oder halt in entsprechende Filme oder Serien abtauchen. Das eine Verfilmung des Stoffes ins Auge gefasst wurde, kann ich nur begrüßen.
Das Buch ist das erste, welches ich über Blogg dein Buch bekommen habe, und wurde mir vom Penhaligon Verlag als Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt. Der Sendung lag auch noch ein Plakat zum Buch bei. Herzlichen Dank dafür! Bestellen könnt ihr den Roman außer über den Coverlink natürlich auch direkt auf der Verlagsseite.
Autor: |
Ally Condie |
Verlag: | Fischer Fjb |
ISBN-10: | 384142144X |
Gebundene Ausgabe | 464 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Eine Flucht ins Ungewisse
Inhalt:
Cassia Reyes große Liebe Ky Markham wurde vor aller Augen von der Gesellschaft als Gefangener abgeführt. Sie kennt nur noch ein Ziel – die Wiedervereinigung mit ihm. In Vorbereitung auf ihren späteren Platz in der Hauptstadt der Gesellschaft wird Cassia zu Arbeitseinsätzen in der Provinz Tana geschickt. Für sie die beste Möglichkeit zur Flucht in die Äußeren Provinzen, wo sie Ky vermutet. In der rebellischen Indie findet sie eine Gleichgesinnte und sie stoßen auf ein Lager, in dem sich Ky kurz zuvor noch aufgehalten hat.
Seiner Spur folgend, gelangen sie in die wilden Canyons der Grenzgebiete. Ein entbehrungsreicher Marsch steht ihnen bevor, der sie an die Grenzen der Erschöpfung bringt. Nach einer mühevollen Klettertour stößt Cassia endlich auf ihren Geliebten und den erst 13jährigen Eli. Voneinander unabhängig haben sie aber auch Spuren der so genannten Erhebung entdeckt, einer Rebellion gegen die Gesellschaft.
Cassia und Indie sind Feuer und Flamme und wollen sich dieser anschließen, denn einen Weg zurück gibt es für sie nicht. Ky jedoch, der in seiner Vergangenheit leidvolle Erfahrungen machen musste, weil sein Vater der Erhebung angehört hat, ist dagegen. Das junge Glück droht zu zerbrechen, zumal neue Informationen besagen, dass Cassias Jugendfreund und eigentlich auserwählter Lebenspartner Xander mehr vor ihr verborgen hat, als ihr bewusst war.
Meine Meinung:
Fast ein Jahr mussten die Leser auf die Fortsetzung von Ally Condies internationaler Erfolgsserie, die mit „Die Auswahl“ begann, warten. Man kann diesen Roman auch einzeln lesen, aber für ein stimmigeres Gesamtbild empfiehlt sich die Einhaltung der Trilogie-Reihenfolge. Anders als im ersten Band, wo Cassia wortführend war, wird das Geschehen nunmehr abwechselnd aus Sicht von Cassia und Ky interpretiert. Das Verhalten des bisher stets sehr verschlossen wirkenden Ky wird dadurch besser nachvollziehbar.
An Handlung passiert nicht wirklich viel in diesem Mittelband. Eigentlich wird nur der Canyon durchwandert, anfangs einzeln, nach etwa der Hälfte gemeinsam, wobei beide Protagonisten sehr viel von ihren Gedanken preisgeben. Das wirkt streckenweise schon etwas eintönig, zumal es Action oder gar dramatische Momente kaum gibt. Was mich am ersten Band am meisten fasziniert hat, nämlich der Aufbau und die Strukturen der Gesellschaft, hat hier fast keinen Einfluss. Zwar erfährt man ein wenig über die Anfänge der Gesellschaft, ebenso wie der Erhebung, aber einfach nicht genug.
Obwohl Xander nur einen kurzen Gastauftritt hat, ist er teilweise präsenter als Ky und wie die Entwicklung der Geschichte zeigt, muss man mit ihm im abschließenden Teil auf jeden Fall rechnen. Trotz dieser kleinen Kritikpunkte gelingt es der Autorin wieder sehr einfühlsam die inneren Konflikte der Handelnden dazustellen. Die leisen Töne werden durch die stets sehr passenden Gedichte aufs Treffendste untermalt. Die Erwartungshaltung auf den Abschluss der Trilogie, der leider wieder ein Jahr auf sich warten lässt, bleib unverändert hoch.