Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Zwischen den Welten”

 

Autor:

Hadley Vlahos
Verlag: Kösel Verlag
ISBN-13: 978-3466373277
Gebundene Ausgabe 287 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Wie sieht unser Ende aus?

Inhalt:

Hadley Vlahos ist Hospizschwester. Für viele sicher ein unvorstellbarer Beruf, für sie Berufung. In zwölf unheimlich berührenden Geschichten berichtet sie, wie sie Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet hat und welche unglaublichen Erfahrungen sie dabei machen konnte.

Meine Meinung:

In diesem Frühjahr hat mich meine geliebte Mutter leider verlassen und es sind viele Fragen offen geblieben. Somit hat mich das vorliegende Buch von Hadley Vlahos direkt angesprochen, erhoffte ich mir doch ein paar Antworten oder ein wenig Trost.

Es ist natürlich kein Buch, was Spaß macht, es zu lesen, vor allem wenn man selbst betroffen ist. So habe ich es mir dann auch in relativ kleinen Dosen vorgenommen, immer Geschichte für Geschichte. Man erfährt viel über den Lebens- und Berufsweg der Hospizschwester Hadley, aber natürlich sind die von ihr betreuten unheilbar kranken Menschen die Hauptpersonen. Ihre letzten Tage und Stunden sind so individuell wie ihre Krankheiten. Aber fast immer gab es irgendwelche Besonderheiten, was mir tatsächlich Hoffnung macht, dass es da vielleicht doch noch etwas gibt. Ein Dazwischen, ein Danach. Anders würde ich es vielleicht gar nicht ertragen.

Besonders hat mich die Geschichte von Edith berührt, die an Alzheimer-Demenz litt, genau wie meine Mama. Ich habe hier so viele Parallelen entdecken können, wie es bei ihr ablief und erst jetzt so vieles besser verstanden. Keiner der Ärzte oder der Pflegekräfte meiner Mutter gab mir je so einen tiefen Einblick. Sicher hätte ich mich in einigen Situationen dann anders verhalten. Leider kann man die Zeit nicht zurückdrehen. Schon in der Hinsicht habe ich es keinesfalls bereut, zu diesem Buch gegriffen zu haben.

Jeder hat sicher ein anderes Verhältnis zum Thema Sterben, der eine glaubt das, der andere vielleicht an gar nichts. Ich bin nie gläubig gewesen, dennoch schaffte es Hadley mit der ihr eigenen gefühlvollen Art, wie sie sich auf ihre zu Betreuenden eingelassen hat, mein Herz auf tiefster Ebene zu berühren und in mir die Hoffnung entstehen zu lassen, dass ich, wenn meine Zeit gekommen ist, nicht allein sein werde. Wer den Mut hat, sich darauf einzulassen, kann bei der Lektüre dieses Buches nur gewinnen.

 

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This entry was posted on Montag, 9. Dezember 2024 and is filed under "Literatur allg., Sachbuch, Spirituell, Vlahos, Hadley". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

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