Rezension: “Die Mühle”
Autor: |
Elisabeth Herrmann |
Verlag: | cbt |
ISBN-10: | 3570164233 |
Gebundene Ausgabe | 448 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Beklemmendes Szenario in abgelegener Mühle
Zum Inhalt:
Lana studiert in Berlin und trifft an der Uni per Zufall auf Johnny, Mitglied der angesagtesten Clique in ihrer alten Heimatstadt und ein Schwarm von ihr. Wie immer übersieht er sie quasi, bis ihm ein Missgeschick passiert und er direkt vor ihren Füßen stürzt. Sie kommt ihm zu Hilfe und als Dankeschön überlässt er ihr seinen Platz bei einem Wiedersehenstreffen mit der alten Clique am kommenden Wochenende, denn er darf das Krankenhaus noch nicht verlassen.
Zweifelnd, aber auch sehr neugierig nimmt Lana an. Im tschechischen Karlsbad angekommen, wird sie wenig herzlich empfangen und würde am liebsten direkt wieder abreisen. Aber den geplanten Ausflug will sie noch mitnehmen. Ein Fehler, wie sich herausstellen soll. Denn was danach passiert, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können …
Meine Meinung:
„Die Mühle“ ist nicht mein erster Jugendthriller von Elisabeth Herrmann. Wobei man das ‚Jugend‘ hier auch getrost ignorieren kann, denn die Protagonisten sind zwar jung, jedoch mit Ausnahme von Lana bereits über zwanzig. Zudem geht es wirklich zur Sache und – ich glaube, das darf ich vorwegnehmen – es bleibt nicht bei einem Todesopfer. Daher kann man das ‚Thriller‘ im Gegensatz dazu sehr ernst nehmen.
Sehr fasziniert war ich wieder einmal von der beklemmenden Atmosphäre, die die Autorin heraufbeschwört. Bereits das Cover wirkt düster und geheimnisvoll. Eine unterschwellige Spannung liegt von Beginn an vor, die sich spätestens mit dem Ausflug von Karlsbad ausgehend ständig verdichtet und zum Ende hin wirklich atemlos macht. Einige Szenen erinnern stark an diverse Horrorklassiker und lassen zeitweise das Blut in den Adern gefrieren. Überhaupt funktioniert der Roman nach dem Konzept „Ich weiß, was du … getan hast“. Das muss aber kein Nachteil sein, ich habe diese Art Filme immer gemocht.
Winzig kleine Abstriche muss ich machen, weil mir das Ganze schon ein wenig unglaubwürdig erscheint. Diese jungen, gebildeten Menschen lassen sich für meinen Geschmack ein wenig zu leicht von einem Täter mit Handicap überwältigen. Die Hintergrundstory ist gut nachvollziehbar und es bleiben keine Fragen offen.
Somit ist „Die Mühle“ wirklich ein rundum gelungener Thriller für diejenigen, die es lieben, sich mal so richtig zu gruseln, während sie sich in ihrem Zuhause in Sicherheit wähnen.
Ich danke dem cbt-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.