Category: Fantasy/Paranormal
Autor: |
Kerstin Gier |
Verlag: | Arena |
ISBN-10: | 3401063340 |
Gebundene Ausgabe | 345 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge-hörigkeit: | 1. Teil der Edelstein-Trilogie |
ausgelesen: | 05.11.2009 |
Liebe geht durch alle Zeiten
Inhalt:
Die Familie der 16-jährigen Gwendolyn verbirgt ein Geheimnis, denn seit Generationen wird ein Zeitreisegen unter den Nachkommen vererbt und aus diesem Grund wird auch Gwennys Cousine Charlotte, die am richtigen Tag Geburtstag hat, seit Jahren mit diversen Lektionen überschüttet, um sich, wenn es soweit ist, in der Vergangenheit zurechtzufinden.
Der Zeitpunkt des ersten Zeitsprungs rückt näher, doch dann ist es plötzlich Gwendolyn, die sich in der Vergangenheit wiederfindet, natürlich völlig unvorbereitet. Sie bekommt eine bestimmte Aufgabe und wird dabei von dem überaus arroganten, doch nicht minder gut aussehenden Gideon begleitet. Ein Geheimnis nach dem anderen offenbart sich Gwenny. Wird sie ihre Mission zu einem glücklichen Ende bringen?
Meine Meinung:
Mit diesem Buch beginnt die für ihre spritzigen Chick-lit-Romane bekannte Autorin eine wunderbare Zeitreisegeschichte für Jugendliche, die als Trilogie ausgelegt ist. Jedoch sollten auch jung gebliebene Erwachsene unbedingt zugreifen. Mit gewohntem Witz schickt sie ihre Protagonistin Gwenny durch die verschiedenen Zeitebenen. Dabei wird mit jeder Aufdeckung eines Geheimnisses ein neues offenbart, sodass die Spannung zu keiner Zeit nachlässt.
Die beginnende Liebesgeschichte zwischen Gwenny und Gideon ist zart und romantisch. Eine faszinierende Hintergrundgeschichte wurde da erdacht, die einem nach Beendigung des ersten Teils einfach nur frustriert zurücklässt, weil die Fortsetzung „Saphirblau“ noch nicht zu haben ist.
Ich bin mir ganz sicher, dass auch die kommenden Teile halten, was der Auftaktband verspricht.
Autor: |
Michelle Raven |
Verlag: | Lyx |
ISBN-10: | 3802582225 |
Taschenbuch | 512 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge- hörigkeit: |
Ghostwalker – Band 1 |
ausgelesen: | 26.07.2009 |
Auch im paranormalen Genre ein Stern am Horizont
Inhalt:
Nach einem Skandal ist die Journalistin Marisa Perez gezwungen, sich in die Einsamkeit der kalifornischen Berge zurückzuziehen. Eines Nachts findet sie auf ihrer Terrasse einen verletzten und vor allem nackten Mann vor. Sie zögert nicht, ihm zu helfen und als am nächsten Tag die Polizei bei ihr erscheint, weil in der Nachbarschaft ein Mord verübt wurde, verschweigt sie seine Anwesenheit. Kurz darauf ist sie gezwungen mit Coyle zu fliehen und ihr eröffnet sich eine Welt, von der sie nicht zu träumen gewagt hätte.
Meine Meinung:
Die bereits durch ihre mitreißenden Romantic Suspense-Thriller bekannte Autorin begibt sich mit diesem Roman auf neue, paranormale Pfade. Dies gelingt ihr wie erwartet ausnehmend gut. Dass die Autorin Nalini Singh ihr Inspiration und Motivation war, lässt sich nicht ganz verbergen, jedoch schafft Michelle Raven es, eine ganz eigene faszinierende Welt zu erschaffen. Durch gekonnte Landschafts- und Naturbeschreibungen fühlt sich der Leser quasi hineinversetzt in den Lebensraum der Gestaltwandler-Familie.
Die Charaktere aller Figuren sind wunderbar herausgearbeitet. Für mich immer wieder besonders überzeugend ist die Fähigkeit von M. Raven die zwischenmenschlichen Empfindungen darzustellen. Sie findet einfach die richtigen Worte, sodass man mit allen Protagonisten mitfühlt und –leidet. Die erotischen Szenen empfand ich als genau dosiert. Die ersten Erfahrungen so ausführlich und intensiv, dass man nicht umhin konnte, selbst ein wohliges Kribbeln zu verspüren. Der Rest dann nur angedeutet und viel Platz für die eigene Fantasie lassend. Besonders die Massage im Wald wird wohl einigen Lesern längere Zeit in Erinnerung bleiben.
Der zweite Handlungsstrang war für mich ein Muss für die Dynamik des Romans und überhaupt die Motivation und Zerrissenheit des Charakters von Coyle, denn vor allem die Sorge um den entführten Bowen treibt ihn an und lässt ihn immer wieder seine eigenen Gefühle gegenüber Marisa zurückstellen.
Die letzten 100 Seiten fliegen nur so dahin, da die Spannung kontinuierlich seinem Höhepunkt entgegenschreitet. Die anfänglich etwas behutsamere und ausführliche Einführung in die Welt der Berglöwen-Gestaltwandler tut dem Roman gut und eröffnet auch dadurch unzählige Möglichkeiten für Fortsetzungen. Sowohl die weitere Wandler-Spezies der Adler als auch die vielen interessanten Nebenfiguren machen die Spannung fast unerträglich, wer die Hauptfiguren in den folgenden bereits angekündigten Bänden der Reihe sind.
In mir bleibt nur ein Wunsch offen, mögen der Autorin die Ideen für noch viele Fortsetzungen nicht ausgehen. Weiter so, Michelle!
Autor: |
Tina Folsom |
Verlag: |
CreateSpace |
ISBN-10: |
1468150995 |
Taschenbuch | 260 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge-hörigkeit: | Teil 1 der Scanguard-Vampirserie |
Was tun, wenn die Hydraulik versagt?
Zum Inhalt:
Der beruflich überaus erfolgreiche Vampir-Junggeselle Samson Woodford hat ein delikates Problem. Seit einer großen Enttäuschung in der Liebe funktioniert bei ihm in der unteren Region nichts mehr. In seiner Verzweiflung konsultiert er sogar einen Psychiater. Erst als die sterbliche Buchprüferin Delilah Sheridan vor einem Angriff in sein Haus flieht, wobei er sie vorerst für eine von seinen Freunden zum Geburtstag gesponserte Stripperin hält, scheint wieder alles in Ordnung zu sein. Um diesen Zustand beizubehalten, verführt er sie nach allen Regeln der Kunst. Bald kann er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen, doch wie soll er ihr beibringen, dass er ein Vampir ist? Zudem muss er sie mit allen Mitteln beschützen, denn jemand trachtet ihr nach dem Leben.
Meine Meinung:
Tina Folsom ist eine in Amerika lebende Deutsche, die seit 2010 erfolgreich ihre Bücher selbst veröffentlicht und damit Erfolgsgeschichte schrieb. Seit Ende 2011 ist nun ihre beliebte Scanguards-Vampirserie auch in deutscher Sprache erhältlich. Im August erscheint bereits der fünfte und damit letzte bisher im Original erhältliche Teil.
Die Idee eines von Erektionsstörungen geplagten Vampirs ist an sich schon mal außergewöhnlich. Tina Folsom gelingt es auf witzig-lockere Art eine Geschichte um das Thema zu stricken, die nichts vermissen lässt. Weder wirklich heiße Sexszenen und das Herz berührende Romantik noch ein spannender Verschwörungsplot fehlen. Dabei nimmt sie allerdings kein Blatt vor den Mund und nennt die Dinge beim Namen. Wer nur an Blümchen-Sex und gewählte Ausdrucksweise gewohnt ist, sollte lieber die Finger vom Buch lassen.
Ich hatte das Vergnügen, die Autorin kürzlich bei einer Lesung aus dem dritten Band der Reihe persönlich zu sprechen und erfuhr dabei, dass sie ab diesem eine neue Übersetzerin eingesetzt hat. Obwohl er im vorliegenden Band auch ab und an aufblitzt, würde ich doch vermuten, dass der spritzige Humor von Tina Folsom hier durch die Übersetzung ein wenig verloren gegangen ist. Ein Grund mehr, sich auf die kommenden Bände zu freuen, von deren Hauptprotagonisten bereits einige in Erscheinung getreten sind.
Die Hauptfiguren dieses Buches, Samson und Delilah, passen perfekt zueinander und wie ihre Leidenschaft füreinander schließlich in tiefem Empfinden gipfelt, ist trotz der teils derben Sprache wunderbar zu lesen.
Autor: |
Ernest Cline |
Verlag: | Penhaligon Verlag |
ISBN-10: | 3764530901 |
Gebundene Ausgabe | 510 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Ein Manifest der 80er-Jahre-Popkultur
Inhalt:
Das Leben im Jahr 2044 hat für den übergewichtigen Teenager Wade Watts nicht viel zu bieten. Verknappung der Ressourcen, Klimakatastrophen und Kriege bestimmen den Alltag. Daher flüchtet er sich wie fast jeder in das von James Halliday kostenlos zur Verfügung gestellte virtuelle Utopia OASIS. Dort geht er sogar zur Schule, aber sein Hauptziel ist ein anderes. Er ist ein Jäger und will das sagenumwobene Easter-Egg finden, das der zwischenzeitlich verstorbene Erfinder Halliday in der OASIS versteckt hat, und welches unermesslichen Reichtum verspricht. Per Zufall gelingt es Wade, das erste Level zu knacken. Fortan ist er eine Berühmtheit, aber eine Organisation, die die OASIS privatisieren will, ist ihm dicht auf den Fersen und schreckt auch vor Mord nicht zurück, in der virtuellen wie in der realen Welt.
Meine Meinung:
Unverzichtbar ist dieser Debütroman von Ernest Cline sicher für alle, die ebenso wie der Autor und die Romanfigur James Halliday absolute Fans der 80er-Jahre sind. Ich selbst bin zufällig sogar im selben Jahr geboren wie Halliday, hatte allerdings in meiner Jugend noch nicht so die Möglichkeiten, mich der Computerspielewelt zu nähern, und würde mich eher heute als Nerd bezeichnen. Mit den musikbezogenen Anspielungen im Roman konnte ich relativ wenig anfangen, um so mehr allerdings mit den Filmen, wobei einige ebenfalls zu meinen absoluten Favoriten zählen, z. B. „Der Frühstücksclub“. Allein schon die geballte Wiedererweckung dieser Ära muss für manchen Leser wie ein Nachhause-Kommen sein. Wer mit Computerspielen weniger am Hut hat, könnte bei einigen Phasen, vor allem der Spiel-im-Spiel-Sequenzen, etwas Monotonie empfinden.
Was das Buch für mich besonders erschreckend macht, ist seine Realitätsnähe. Es ist eine Dystopie, aber wenn wir ehrlich sind, immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit in sozialen Netzwerken und der heutige Stand der Technik macht eine Welt wie die OASIS durchaus vorstellbar und für viele sogar erstrebenswert. Und dass der Mensch seinen Planeten zugrunde richtet, ist ja wohl auch mehr als offensichtlich.
Die handelnden Figuren haben alle mehr oder weniger ihre Probleme und Macken, aber gerade das Schöne an der OASIS ist ja, dass sie diese dort gut verbergen können. Dennoch sind Ehre und Heldenmut keine Fremdwörter für die Protagonisten und die Antagonisten kennen keinerlei Skrupel. Wenn unsere Helden auch Rückschläge hinnehmen müssen, so geben sie doch niemals auf. Wade ist ein Teenager, deshalb macht auch die Liebe vor ihm nicht Halt und damit die Frage, ob eine virtuelle Liebe auch im wahren Leben von Bestand sein kann.
Auch wenn es im Buch die ein oder andere etwas zu ausführlich beschriebene Szene gibt, vor allem wer sich mit der Materie überhaupt nicht auskennt, dürfte so empfinden, so ist doch die Jagd nach dem Easter-Egg unglaublich spannend und faszinierend. Mitunter vergisst der Leser, dass er sich größtenteils in einer virtuellen Realität befindet. Er leidet und freut sich mit den Helden und ist ob der Genialität und den Einfällen der Hauptfigur Wade, oder auch Parzival, wie er in der OASIS heißt, immer wieder erstaunt.
Ernest Cline hat hier ein Werk geschaffen, das unheimlich inspiriert und den Zeitgeist einer ganzen Generation treffend einfängt. Am liebsten möchte man, mir ging es zumindest so, die alte Konsole hervorholen und erneut über den alten Spielen die Zeit vergessen, oder halt in entsprechende Filme oder Serien abtauchen. Das eine Verfilmung des Stoffes ins Auge gefasst wurde, kann ich nur begrüßen.
Das Buch ist das erste, welches ich über Blogg dein Buch bekommen habe, und wurde mir vom Penhaligon Verlag als Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt. Der Sendung lag auch noch ein Plakat zum Buch bei. Herzlichen Dank dafür! Bestellen könnt ihr den Roman außer über den Coverlink natürlich auch direkt auf der Verlagsseite.
Autor: |
C. M. Singer |
Verlag: |
AAVAA Verlag |
ISBN-10: |
3845900202 |
Taschenbuch: | 319 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge-hörigkeit: |
“… und der Preis ist dein Leben“ – Teil 1 |
Wenn die Liebe den Tod besiegt
Zum Inhalt:
Die junge Elizabeth Parker ist von Oxford nach London gezogen, um erfolgreich ernsthaften Journalismus zu betreiben. Leider sind die Jobs aber dünn gesät und so ist sie vorerst gezwungen, für das Klatschblatt „London Star“ zu arbeiten, was eigentlich gegen ihre Berufsethik verstößt, doch irgendwie muss ja die Miete bezahlt werden. Bei den Recherchen zu einer Reihe von grausamen Teenager-Morden trifft sie auf Detective Daniel Mason. Sie beschließt, ihn als Quelle anzuzapfen und sucht noch am selben Abend den Club auf, wo er als Musiker mit seiner Band spielt.
Nach dem Konzert kommen sie ins Gespräch und entdecken viele Gemeinsamkeiten. In ihrer ersten Verliebtheit verfliegen die Stunden nur so und erst gegen vier in der Früh verlassen sie den Club gemeinsam, nicht ohne sich erneut zu verabreden. Elizabeth schwebt im siebten Himmel, jedoch wird sie umgehend auf den Boden zurückgeholt, als sie von drei Maskierten angegriffen werden, wobei Daniel niedergestochen wird und den Tod findet. Das Unglaubliche geschieht und Daniel kehrt als Geist zu Elizabeth zurück. Gemeinsam mit seinem Kollegen Tony Wood setzen sie alles dran, um den Mord an Daniel und den Teenagern aufzuklären, denn ein Zusammenhang ist unverkennbar. Ob jedoch ihre Liebe den Tod besiegen kann, ist mehr als ungewiss.
Meine Meinung:
Mit „Mächtiger als der Tod“ startet eine wundervolle Romantrilogie, die ich vor allem Lesern von Romantasy und Romantic Thrill ans Herz legen möchte. Man mag kaum glauben, dass es sich hierbei um den Debütroman von C. M. Singer handelt. Von der ersten Seite an nimmt die Handlung den Leser gefangen und lässt ihn erst wieder los, wenn das Buch nach den letzten Zeilen zugeklappt wurde und wahrscheinlich nicht mal dann. Ein Glück, dass ich bereits die Nachfolgebände im Regal stehen habe und jetzt nicht mit Entzugserscheinungen kämpfend der Fortsetzung hinterher jagen muss. Denn bevor diese wunderschöne Geschichte nicht zu Ende erzählt ist, werde ich keine Ruhe finden.
Was macht es nun aus, dieses besondere Lesevergnügen? Einerseits sind da die Charaktere, die einfach nur liebenswert gestaltet sind und dennoch über sehr viele Facetten verfügen. Liz, wie sie von Danny liebevoll genannt wird, wenn er mal nicht einen seiner vielen Kosenamen aus dem Hut zaubert, ist eine starke und mutige Frau, die sich ungern reinreden lässt, dennoch loyal zu ihren Freunden steht und gegen alle Widerstände für ihre Liebe kämpft. Und Danny? Nun, die Frau, die sich nicht in ihn verliebt, ist selbst schuld. Dabei hat er genauso seine Ecken und Kanten und ist keineswegs perfekt. Doch gerade die Mischung macht es und vor allem seine unerschütterliche Liebe zu Liz. Aber auch die Nebenfiguren wissen in ihrer Verschiedenheit zu überzeugen.
Wie geht das überhaupt, die Liebe zu einem Geist, fragt man sich? Die Autorin beschreibt mit unheimlich viel Feingefühl die Annäherung der beiden. Jede neu entdeckte Eigenschaft, die beide enger zusammenführt, wird vom Leser voller Hoffnung mitgetragen, jede Enttäuschung schmerzt im eigenen Leib.
Natürlich hat man Bilder vor Augen, wenn man den Roman liest. Bei mir schlichen sich da sehr oft Patrick Swayze aus „Ghost – Nachricht von Sam“ oder auch einige Fälle der „Ghostwhisperer“ ins Gedächtnis. Trotzdem schafft es C. M. Singer ein ganz einzigartiges Liebespaar zu kreieren. Romantik wird bei den Beschreibungen unheimlich groß geschrieben, aber auch die Spannung ist nicht ohne. Die Jagd nach den Mördern der Teenager erfährt oft neue Wendungen, und obwohl ich so eine leichte Ahnung habe, wo es hingehen könnte, bin ich doch sehr gespannt, was mich noch erwartet.
Was ich nicht vergessen möchte zu erwähnen, ist auch der mal unterschwellige mal offen ausgesprochene Humor. Dieser bildet eine schöne Balance zu den oft bittersüßen Szenen zwischen den Liebenden.
Alles in allem ist „Mächtiger als der Tod“ ein beachtenswertes Debüt, dass sich kein Liebesromanleser entgehen lassen sollte, weil einfach alle Sinne angesprochen werden.
Autor: |
Ali Shaw |
Verlag: | Script 5 |
ISBN-10: | 3839001315 |
Gebundene Ausgabe | 397 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Fantasievoll, aber auch traurig machend
Inhalt:
Ein halbes Jahr nach ihrem Sommerurlaub auf St. Hauda’s Land kehrt die junge Ida Maclaird zurück auf die Insel, um Henry Fuwa zu suchen. Der kautzige Einsiedler, den sie damals kennenlernte, erscheint ihr als Einziger in der Lage, ihr zu helfen. Denn Ida beginnt von den Füßen angefangen zu Glas zu werden. Bevor sie eine Spur von ihm entdeckt, begegnet ihr im Sumpf der schüchterne Midas Crook, der seiner größten Leidenschaft, der Fotografie, nachgeht. Beide spüren sofort eine Verbindung und begeben sich gemeinsam auf die Suche nach einer Lösung für Idas Problem, wobei sie sich unweigerlich näher kommen.
Meine Meinung:
Rein von der Aufmachung her würde dieses Buch von mir volle 5 Sterne erhalten. Schon der Schutzumschlag mit Spotlack drückt die winterlich kühle, aber auch geheimnisvolle Stimmung, in welcher der Roman spielt, sehr gut aus. Ein besonderes Highlight ist aber der silberne Rundumschnitt, der wunderschön glitzert und an das ganze Eis, den Schnee und das Glas im Buch erinnert.
Nun aber zum Inhalt. Leider konnte mich der Roman letzten Endes dann doch nicht vollständig überzeugen. Unbestritten hat der Autor eine große Begabung für Beschreibungen und das Schaffen von Atmosphäre. Fast schon poetisch wirken einige Metaphern, sehr bildhaft die ganze Darstellung der Natur, aber auch die Einblicke ins Wesen der Protagonisten, die auch eine glaubhafte Entwicklung durchmachen.
Ein großer Minuspunkt ist für mich allein schon die ganze Tragik der Geschichte, eine durchweg melancholische bis deprimierende Grundstimmung. Jedes kleine Aufflackern von Hoffnung auf ein glückliches Ende wurde schnellstens abgetötet. Überhaupt hat jede der Figuren auf tragische Weise eine Liebe verloren. Das passt zwar zur Jahreszeit, aber gerade in einer Liebesgeschichte, die zusätzlich noch extrem langsam in Fahrt kommt, brauche ich ein wenig Zuversicht. An manchen Stellen, als eine Lösung oder wenigstens Erklärung so nahe war, hätte ich vor Frustration aufschreien mögen, als diese dann doch nicht genutzt wurde.
Die Rückblenden in die Vergangenheit einiger Nebenfiguren machen zwar teilweise Sinn, was die Motivation der Hauptfiguren, speziell im Fall von Midas, angeht, bremsen aber die Handlung auch sehr aus.
Schlussendlich hinterlässt das Buch viel zu viele offene Fragen, was es für mich noch unbefriedigender macht, weil es ein in sich abgeschlossener Roman ist. Die geflügelten Rinder sind zwar eine nette Idee, aber warum das Ganze? Ebenso das geheimnisvolle Wesen, das alles in weiß verwandelt. Es wird kurz erwähnt, hat aber eigentlich keine Bewandtnis. Die alles entscheidende Frage aber, warum Ida überhaupt anfällig für diese „Krankheit“ war, bleibt ebenso unbeantwortet. Da hätte es auch jeden x-beliebigen Touristen treffen können.
Wer eine leise, das Gemüt anrührende Liebestragödie mit einem Schuss Magie lesen mag, ist sicher mit diesem Buch gut bedient. Bei mir hat es nach dem Zuklappen kein gutes Gefühl hinterlassen, eher Enttäuschung und Desillusioniertheit, weswegen ich auch nur 3,5 Kätzchen vergeben kann.
Autor: |
Ransom Riggs |
Verlag: | PAN Verlag |
ISBN-10: | 3426283689 |
Gebundene Ausgabe | 415 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Fantastische Zeitreise ins Reich des Unvorstellbaren
Inhalt:
Der fast 16jährige Jacob Portman, Sohn wohlhabender Eltern, war schon immer ein Einzelgänger, auch als er bereits nicht mehr an die fantastischen Geschichten seines Großvaters Abraham Portman glaubte, die dieser ihm über eine Insel mit besonderen Kindern, die von bösen Monstern verfolgt werden, erzählt hatte. Der Tag jedoch, als er Zeuge des grausamen Mordes an seinem Großvater wird, und dabei tatsächlich einem der beschriebenen Monster begegnet, stellt seine Welt komplett auf den Kopf.
Alle halten Jacob für verrückt, als er versucht, den Geschichten seiner Kindheit auf den Grund zu gehen. Um endlich Ruhe zu bekommen und auf Zuraten seines Psychiaters, erklärt sich sein Vater schlussendlich bereit, diese abgelegene Insel in Wales aufzusuchen. Kaum angekommen wird Jacob in ein mysteriöses Abenteuer verwickelt, was er sich nie hätte erträumen können, denn die Märchen seines Großvaters scheinen tatsächlich der Wahrheit zu entsprechen.
Meine Meinung:
Bei dieser Rezension muss ich dieses Mal mit der Ausstattung beginnen. Bereits das mysteriös gehaltene Cover mit dem scheinbar schwebenden Mädchen verspricht eine ausgefallene Lektüre. Das Besondere an dem Buch sind jedoch mehr als vierzig altertümlich wirkende Fotografien, die jedes für sich eine eigene Geschichte erzählen. Laut Angabe des Autors sind alle Bilder authentisch und haben ihn wohl zu der Geschichte inspiriert, denn sie sind absolut stimmig mit dem Inhalt. Teils bringen sie nur Stimmungen rüber, teils absolut unglaubliche Phänomene, die bereits beim Betrachten einen Film im Kopf des Lesers ablaufen lassen.
Ich bin kein großer Freund von reinen Fantasieromanen, weshalb die im Roman vorkommenden fantastischen Elemente genau das richtige Maß einnehmen. Sie wirken auch eher gruselig und geheimnisvoll. Der Autor entspinnt um die Fotografien eine ganz eigene Geschichte, die einen nicht mehr loslässt. Da ich nicht zuviel verraten möchte, kann ich nur versichern, dass die hauptsächliche Idee, die hinter allem steckt, wirklich genial ist und sogar manch unerwartete Erklärung für Rätsel der Vergangenheit gibt. Das Ende gipfelt in einem richtigen Showdown und obwohl abgeschlossen, hinterlässt es doch viel Raum für weitere zu bestehende Abenteuer für Jacob und die besonderen Kinder.
Autor: |
Kathy Felsing |
Verlag: | Sieben Verlag |
ISBN-10: | 3864430321 |
Taschenbuch | 248 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge-hörigkeit: | Teil 1 der G.E.N. Bloods-Reihe |
Vertrauen bedeutet Überleben
Inhalt:
Die 17jährige Cindy McForest wird bereits seit drei Jahren von einem Stalker verfolgt. Psychisch schon fast am Ende, vertraut sie sich endlich ihrer Schwester Jamie, einer Polizistin, an. Diese erkennt den Ernst der Lage, kann aber bei den Behörden kein Einschreiten gegen Bradly Hurst, einen angesehenen Anwalt, erwirken. Sie sieht ihre einzige Chance in einem völligen Neubeginn in Los Angeles. Zu ihrer komplett neuen Identität fehlt ihr jedoch noch ein Ehemann. Da die Zeit drängt, ist es der umwerfend aussehende Montague Dixon, dem sie ihr unmoralisches Angebot unterbreitet.
Nach kurzer Bedenkzeit lässt sich dieser auf das Abenteuer ein, hat doch Jamie bereits bei der ersten Begegnung großen Eindruck auf ihn gemacht. Dass er zu einer Gruppe genmodifizierter Kämpfer gehört, verschweigt er ihr jedoch vorerst. Die gegenseitige Anziehung zwischen beiden könnte das I-Tüpfelchen auf Jamies neuem Leben sein, doch plötzlich gerät alles außer Kontrolle, denn Bradly Hurst hat ihre Spur erneut aufgenommen, und diesmal sollen seine Pläne tödlich enden.
Meine Meinung:
Obwohl mich Kathy Felsing bereits mit „Blutsvermächtnis“ restlos von ihrem Können überzeugt hat, setzt sie mit dem Auftakt der G.E.N. Bloods (Genetic Extraordinary New Bloods – Genetisch außergewöhnlicher Nachwuchs) noch eins drauf. Diese bunte Mischung aus X-Men, heißer Liebesromanze und gnadenlos spannendem Psychothriller muss man einfach lieben.
Diese Jungs, deren Großeltern während des 2. Weltkriegs Genexperimenten ausgesetzt waren, die erst jetzt in zweiter Generation ihre Wirkung in Form von außergewöhnlichen Fähigkeiten entfalten – oh Mann, die sind alle nicht ohne, ebenso wie ihr Anführer Max, und ich hoffe, ein jeder bekommt sein eigenes Buch.
Aber bleiben wir bei diesem. Bereits mit dem Prolog schafft die Autorin eine beklemmende Atmosphäre, die ihren Höhepunkt erfährt, als zum ersten Mal direkt zu Bradly Hurst geblendet wird, und das Ausmaß seines Irrsinns zu Tage tritt. Die erotische Anziehung spielt im Roman eine große Rolle und bei den leidenschaftlichen Begegnungen der beiden Hauptfiguren kam ich nicht umhin, etwas Neid zu verspüren, nur als Beobachter anwesend zu sein. Dabei gleitet die Autorin jedoch nie ins Vulgäre ab. Vielmehr versteht sie es wunderbar, mit Worten die Gefühle von Jamie und Dix zu transportieren.
Spätestens mit dem Auftauchen von Hurst in L. A. überschlagen sich die Ereignisse und man kann die danach folgenden Seiten gar nicht schnell genug umblättern. Selten habe ich einem Ende so entgegengefiebert und war gleichermaßen traurig, mit dem Zuklappen des Buches die liebenswerten Protagonisten zu verlassen. Es gäbe noch viele Kleinigkeiten lobenswert zu erwähnen, aber ich glaube, ich habe euch schon fast zu viel erzählt. Schließlich sollt ihr das Buch noch lesen. Dabei wünsche ich ganz viel Spaß und freue mich bereits jetzt auf den zweiten Teil der G.E.N. Bloods.
Wer noch mehr Infos zum Buch möchte, dem sei diese Seite – http://www.eisfeuer.com/ – wärmstens empfohlen.
Autor: |
Ursula Poznanski |
Verlag: | Loewe Verlag |
ISBN-10: | 3785573618 |
Taschenbuch | 485 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Vorsicht Suchtgefahr
Zum Inhalt:
Der 16jährige Nick Dunmore bekommt endlich Zugang zum Computerspiel Erebos, welches an seiner Schule unter der Hand verteilt wird. Er stürzt sich mit Enthusiasmus darauf und erliegt dabei sehr schnell der süchtig machenden Faszination des Spiels. Sowohl die Schule, sein Basketballteam als auch sein bester Freund Jamie verlieren an Bedeutung. Erebos manipuliert seine Mitspieler und lässt sie auch Aufgaben in der realen Welt ausführen. Und dann soll Nick seinen Lehrer vergiften, weil er als Gegner des Spiels eingestuft wird. Wie weit wird Nick gehen?
Meine Meinung:
Ursula Poznanskis Jugendthriller hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Ähnlich wie die Spieler von Erebos in die sehr fantasievoll kreierte Spielewelt hineingezogen werden, ergeht es dem Leser mit dem Buch. Ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann, auch wenn man bisher nichts mit Rollenspielen zu tun hatte. Nick durchläuft im Laufe des Buches eine schöne charakterliche Wandlung vom rücksichtslosen Spielsüchtigen zum Zweifelnden und schlussendlich entschlossen Kämpfenden gegen die Macht des Spiels und seiner wirklichen Bestimmung. Aber auch der unsterblich verliebte Nick berührt.
Ein großer Teil des Buches spielt in der Fantasywelt von Erebos, wo es Dunkelelfen, Vampire, Barbaren, Zwerge und einige andere Figuren mit den abscheulichsten Ungeheuern zu tun bekommen, wobei es kampftechnisch ordentlich zur Sache geht. Dieser Teil wird nicht jedem Leser liegen, aber spätestens wenn Nick aus dem Spiel fliegt und in der realen Welt mit seinen Freunden die Hintergründe aufzudecken versucht, ist die Spannung kaum auszuhalten.
Die Sprache ist auf den jugendlichen Leserkreis ausgerichtet und findet dabei genau den richtigen Ton. Wie sich die einzelnen Aufgaben der Spieler im realen Leben zu einem Mosaik zusammensetzen, ist einfach nur genial konstruiert. Erebos ist ein Pageturner, den ich jedem Teenager unbedingt empfehlen kann, aber auch Erwachsene sollten keinen Bogen darum machen, könnten sie sich doch durch dieses Buch sehr viel besser in die Gedankenwelt ihrer Zöglinge hineinversetzen. Der nächste Jugendthriller „Saeculum“ wird bereits sehnsüchtig erwartet.
Autor: |
Tanya Carpenter |
Verlag: | Diana Verlag |
ISBN-10: | 3453354583 |
Taschenbuch | 576 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge-hörigkeit: | 1. Teil der “Ruf des Blutes”-Serie |
Auftakt einer düster-verführerischen Vampirserie
Inhalt:
Als die junge Hexe Melissa von ihrem Archäologie-Studium nach Hause zurückkehrt, wird sie von ihrer Großmutter Margret Crest hinsichtlich ihrer Talente als Hexe geprüft, denn sie soll einst den Hexenorden als Hohepriesterin übernehmen. Zur gleichen Zeit erhält sie in der Nacht Besuch von dem unwiderstehlichen Vampir Armand de Toulourbet, der sie schon seit Jahren beobachtet. Dieser schürt Zweifel in ihr und beim Durchsuchen der Bibliothek stößt sie auf ein Manuskript mit unglaublichem Inhalt. Melissas Mutter Joana sowie ihre Tante Lilly wurden vom Hexenzirkel der Roten Priesterinnen ermordet, sie selbst nur aufgrund ihrer viel versprechenden Talente verschont. Ihr ganzes bisheriges Leben stellt sich als Lüge heraus. Sie ergreift sofort die Flucht, wird jedoch vom Hexenzirkel ergriffen. Nur ganz knapp gelingt es Armand, sie vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen zu bewahren.
Er bringt sie zum Geheimbund der Ashera, wo sie ein neues Zuhause und eine Familie findet. Ihre Ausbildung zur Hexe wird dort vollendet und sie begibt sich auf gefährliche Außeneinsätze, die sie mehr als einmal in tödliche Gefahr bringen. Ein Umstand, den Armand keinesfalls gutheißen kann, denn längst hat er sich unsterblich in Melissa verliebt, die seiner einstigen großen Liebe Madeleine so ähnlich ist. Auch Melissa erliegt sehr schnell seinen Verführungskünsten, doch ist sie bereit, ihm auch in die endlose Dunkelheit zu folgen?
Meine Meinung:
„Tochter der Dunkelheit“ ist der erste Teil der „Ruf des Blutes“-Serie der hessischen Autorin Tanya Carpenter. Da die Serie in diesem Jahr mit dem letzten und sechsten Band ihren Abschluss findet, habe ich mir vorgenommen, alle Romane hintereinander zu lesen. Der erste Teil war mir bereits bekannt und auch jetzt beim zweiten Lesen konnte ich mich der Faszination des Romans nur schwer entziehen.
Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist die Hexe Melissa, die hier im ersten Teil vor den Scherben ihres bisherigen Lebens steht und ihre Vergangenheit Stück für Stück aufarbeiten muss. Anfangs erscheint sie ein wenig naiv in ihrer Handlungsweise, dafür dass sie studiert hat und halb zur Hexe ausgebildet wurde. Auch verfällt sie für meinen Geschmack Armand ein wenig zu schnell. Aber letzten Endes resultiert das aus seiner Unwiderstehlichkeit.
Überhaupt sind die Vampire bei Tanya Carpenter keineswegs weichgespült. Sie sind mächtige Verführer, überirdisch schön, aber auch gnadenlos in der Durchsetzung ihrer Wünsche. Dass sie ihre Leidenschaften, vor allem sexueller Natur, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer und unabhängig vom Geschlecht ausleben, mag nicht jedem Leser gefallen, ich hatte damit kein Problem. Moralische Bedenken sollte man bei der Lektüre dieser Romanreihe gleich zu Anfang über Bord werfen.
Immer wieder bringt sich Melissa in tödliche Gefahr, was den Roman aber auch interessant macht und die Spannung erhöht. Besondere Highlights waren für mich die Beschreibungen des Karnevals von Venedig und der dortigen Friedhofsinsel San Michele, die sehr bildhaft geschildert sind. Die prickelnden erotischen Szenen wirken nie abstoßend und gehen nicht zu sehr ins Detail. Bis zum Schluss gibt es überraschende Eröffnungen, die alles ins rechte Licht rücken. Dennoch bleiben einige Fragen offen, deren Beantwortung sicher in den Folgebänden erfolgt, auf die ich mich bereits sehr freue.