Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: All Age/Jugend

 

Autor:

Laura Newman
Verlag: Selfpublishing
ISBN-10: 3739212543
Taschenbuch 332 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Ein Sommer voller Überraschungen

Inhalt:

Wahrscheinlich zum letzten Mal vor ihrem Collegeantritt verbringt Emily die Ferien im Haus ihrer Großmutter in der Kleingartensiedlung Devlins Hope. Sie hat vor, viel zu lesen und einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Einen Strich durch die Rechnung macht ihr jedoch Jonah, der Enkelsohn ihrer Nachbarn von nebenan. Der gut aussehende Typ steckt voller Geheimnisse, die Emily unbedingt ergründen will. Es ergibt sich, dass sie fast ihre gesamte Freizeit miteinander verbringen und sich dabei immer näher kommen. Als Emily hinter Jonahs Geheimnis kommt, macht sie das komplett fassungslos.

Meine Meinung:

Ich habe von Laura Newman bisher nur den ersten Teil der Nachtsonne-Trilogie gelesen, aber die Vorankündigung zu „Jonah“ seit Längerem verfolgt. Da in diesem Roman besonders viel Herzblut der Autorin steckt, was man über diverse YouTube-Videos erfahren konnte, wollte ich es unbedingt lesen.

Besonders das Setting hat mich sofort begeistert, denn diese ländliche Idylle entspricht genau meinen Vorstellungen von einem traumhaften Leseurlaub. Die Beschreibungen waren dabei so plastisch, dass man Laura, die sich selbst oft zum Schreiben an einen ähnlichen Ort zurückzieht, förmlich vor sich sehen konnte.

Beginnt das Ganze noch recht harmlos als nette Liebesgeschichte, nimmt es dann plötzlich eine unerwartete Wendung, die mich etwas zwiegespalten zurückgelassen hat. Denn ein wirklich zufriedenstellendes Happy End war ab diesem Zeitpunkt für mich nicht mehr möglich. Nichtsdestotrotz baut sich ab dieser Stelle eine Spannung auf, die den Leser atemlos mitfiebern lässt. Ohne zu spoilern, kann ich natürlich auf Jonahs Geheimnis nicht näher eingehen, aber es hat es echt in sich.

So gibt es im Buch, während aus Sympathie so langsam Freundschaft und eine zart erblühende Liebe wird, viele romantische Momente, aber ebenso auch schmerzvolle Szenen, die unheimlich ans Herz gehen. Sowohl Jonah als auch Emily sind sehr sympathische Charaktere, denen man ihr Glück wirklich von Herzen gönnen möchte.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und geht einher mit einer gewissen Sogwirkung, der man sich schlecht entziehen kann, ohne auch die letzte Silbe gelesen zu haben. Das bittersüße Ende ist passend und auch nicht anders möglich gewesen, ließ mich jedoch ein wenig traurig zurück.

Insgesamt ein wirklich schönes Leseerlebnis, das ich jüngeren wie älteren, vorrangig weiblichen, Lesern nur empfehlen kann.

Kerstin at Donnerstag, Januar 14th, 2016 | Filed under: All Age/Jugend,Fantasy/Paranormal,Newman, Laura | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Stefan Steinmetz
Verlag: Selfpublishing
ISBN-10: 1517277221
Taschenbuch: 248 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Ein etwas anderer Vampirroman

Inhalt:

Der 12jährige Bastian hat es nicht leicht. Vom häufig betrunkenen Vater wird er schikaniert, während die Mutter nur zuschaut. Auch gegen ältere Schulkameraden, die es immer auf die Kleinen abgesehen haben, hilft meist nur die Flucht. So begibt er sich oft aufs Dach des Hochhauses, in dem er lebt und lässt Papierschwalben in den Abendwind segeln. Eines Abends trifft er dort auf die bezaubernd schöne Helga, die mit dem Gedanken spielt, sich umzubringen. Er kann sie ablenken und sie werden Freunde. Jedoch darf er Helga nur am Abend treffen und sie ist meist barfuß unterwegs. Welches Geheimnis verbirgt seine Freundin vor ihm und hat es mit den immer häufiger vorkommenden Morden in der näheren Umgebung zu tun?

Meine Meinung:

Stefan Steinmetz hat hier einen wirklich etwas anderen Vampirroman geschrieben. Dass es einer ist, verrät erst der Klappentext, denn weder Titel noch Cover weisen darauf hin. Obwohl man sich bei dem abgebildeten Hochhaus ganz gut das Setting vorstellen kann, finde ich ansonsten die Gestaltung doch recht nüchtern.

Schön, dass der Roman in heimischen Gefilden spielt, was auch mit einer großen Portion Lokalkolorit deutlich wird. Dies allerdings auch bis hin zu einigen regionaltypischen Ausdrücken, die ich erst mal nachschlagen musste.

Die Protagonisten sind erst zwölf, sodass auch das große Thema Liebe und Sexualität, ohne die sonst kaum ein Vampirroman auskommt, ausgespart wird. Es geht hier um eine wirklich innige und liebenswerte Freundschaft, gegenseitige Unterstützung und die schmerzliche, dramatische Geschichte eines kleinen Mädchens, das unendliches Leid durchmachen musste.

Das Buch ist zu keiner Zeit langweilig und besonders die Verbindung zur Nazi-Zeit fand ich sehr gelungen. In diesem Zusammenhang, aber auch bei den aktuellen Morden gibt es einige schwer verdauliche Stellen, aber das gehört zu einem guten Vampirroman. Weniger gefallen haben mir allerdings die allzu häufigen Wiederholungen. Da kommt man sich als Leser irgendwann doch ein wenig für dumm verkauft vor. Ein gutes Lektorat hätte hier sicher nicht geschadet. Ebenso sind mir die häufige Fäkalsprache sowie die kruden Wortschöpfungen in Verbindung mit dem Hausmeister sauer aufgestoßen. Es sollte sicher witzig rüberkommen, aber mir war dies definitiv zu viel.

Helga und Bastian sind liebenswerte Charaktere, die der Leser einfach mögen muss. Man gönnt ihnen von Herzen ihr Happy End, wenn es auch in der Ausprägung schon ein wenig konstruiert wirkt, wenn sich alle Träume so haargenau erfüllen.

Insgesamt bietet der Roman eine abwechslungsreiche Vampirgeschichte mit interessantem Hintergrund, die durchaus gut zu unterhalten weiß, wenn man über ein paar kleinere Mängel, die schließlich auch Geschmackssache sind, hinwegsieht.

Ich danke Stefan Steinmetz für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Kerstin at Montag, Januar 11th, 2016 | Filed under: All Age/Jugend,Fantasy/Paranormal,Steinmetz, Stefan | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Markus Tillmanns
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B0143GWWIO
Ebook: 218 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Vielversprechender Auftakt einer Superhelden-Reihe

Inhalt:

Nick ist ein schüchterner Teenager, der seine Nase am liebsten in Comichefte steckt. Durch seine schmächtige Statur und die extreme Unsportlichkeit gilt er als spinnerter Nerd und wird von seinen Mitschülern permanent gedisst. Erst im neuen Mitschüler Bruce findet er einen Gleichgesinnten. In dessen Garten stürzt zufälligerweise ein Komet und Nick verspeist aus Versehen einen Teil davon. Über Nacht verändert sich sein Leben. Nick wird zum Superheld, der sich auch umgehend gegen einen Superschurken zur Wehr setzen muss. Ein Traum hat sich erfüllt, doch leider gibt es auch ungeahnte Nebenwirkungen, oder wie ist der unbändige Durst nach Blut zu erklären?

Meine Meinung:

Ich muss zugeben, das Lesen dieses Kurzromans war eine Art Experiment für mich, da ich mich immer mal wieder gern mit etwas Neuem befasse. Eigentlich mache ich ja um alles, was mit Superhelden zu tun hat (Batman, Spiderman, Superman) einen großen Bogen, von den X-Men vielleicht mal abgesehen, was aber auch an Wolverine liegen könnte.

Doch Markus Tillmanns gelingt mit „Geburt eines Helden“ ein vielversprechender Auftakt. Er bleibt dabei dem Schema treu, dass ein unscheinbarer Nerd plötzlich zum Superhelden mutiert. Man ist flugs durch und gerade als es so richtig interessant wird, ist das Buch zu Ende, was ich ein wenig schade fand. Aber für Nachschub wurde ja bereits gesorgt.

Die Sympathien fliegen Nick von der ersten Seite an zu, natürlich vor allem, weil man mit einem Mobbing-Opfer von Haus aus Mitleid hat. So unsicher sich Nick nach außen gibt, so clever und abenteuerlustig ist unser Held in seinen Gedanken. Mit Bruce wird ihm ein Partner an die Seite gestellt, von dem man noch nicht viel erfährt.

Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig, er fängt die Sprache der Jugend gut ein und weiß auch mit einigen sehr humorvollen Sprüchen zu punkten. Für Fans des Superhelden-Genres, vor allem jüngeren Jahrgangs, ist das Buch definitiv zu empfehlen. Aber auch ältere Semester könnten durchaus ihren Spaß daran finden und wissen wollen, wie es mit dem „Basaltblitz“ weitergeht, denn die großen Abenteuer stehen ihm wohl noch bevor.

Kerstin at Donnerstag, November 26th, 2015 | Filed under: Abenteuer,All Age/Jugend,Fantasy/Paranormal,Tillmanns, Markus | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

M. L. Busch
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B014Q01ADA
E-Book: ca. 196 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Hochspannung an Eliteschule und die erste Liebe

Inhalt:

Nach dem selbst verschuldeten Rausschmiss an der ersten Eliteschule startet Julian einen erneuten Versuch auf der Bestmore Academy – einer Schule für Hochbegabte. Er ist von dem altehrwürdigen Gemäuer, das wie ein Schloss anmutet, ziemlich beeindruckt. Die strengen dort geltenden Regeln sagen ihm dagegen weniger zu. Als er gleich zu Beginn die Bekanntschaft der rothaarigen Foxy macht, die ihm schon bald nicht mehr aus dem Kopf gehen will, gibt er der Schule eine Chance. Neben seinen verrücktspielenden Gefühlen bekommt er es jedoch schon bald mit einem Geheimnis zu tun. Mitschüler, die mit Verletzungen aus dem Nachsitzen kommen, geben ihm Rätsel auf. Julian wäre nicht Julian, wenn er der Sache nicht auf den Grund gehen würde …

Meine Meinung:

Den Lesern der Glücklich-Trilogie der Autorin ist Julian als Sohn von Lanie bereits bestens bekannt. Er handelt sich hier um ein Spin-off im Young Adult-Genre. Aber auch Neueinsteiger werden den gewitzten Teenager, der gekonnt sämtliche Regeln zu umgehen weiß, schnell ins Herz schließen.

Total süß ist es, wie der gar nicht so unerfahrene Junge sich das erste Mal so richtig verliebt. Denn auch Foxy – seine Auserwählte – ist ein unheimlich sympathischer Charakter. Voller Mut, die eigenen Ängste immer öfter überwindend, passt sie einfach perfekt zu ihm. Da auch sie in eigener Perspektive immer mal zu Wort kommt, kann man ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ein Wiedersehen gibt es mit dem entzückenden Kater Schrödinger, den Julian natürlich nicht zu Hause lassen konnte.

Eine ganze Weile bleibt Julian und damit der Leser im Ungewissen, was es mit dem mysteriösen Nachsitzen auf sich hat. Das erhöht die Spannung ganz enorm. Auch die Aufklärung ist nicht ganz ohne, und es wird sogar zwischenzeitlich richtig gefährlich für die Protagonisten. Insgesamt eine super gelungene Mischung aus ersten romantischen Gefühlen und der Aufdeckung spannender Geheimnisse, die durch den humorvollen und flüssigen Schreibstil von M. L. Busch zu einem wahren Lesevergnügen – auch für ältere Semester – wird.

Da kann der Leser nur hoffen, dass es bald Nachschub von den High Skills der Bestmore Academy gibt.

Kerstin at Samstag, September 5th, 2015 | Filed under: Abenteuer,All Age/Jugend,Busch, M. L.,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Adriana Popescu
Verlag: cbj
ISBN-10: 3570171493
Klappenbroschur: 315 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Roadtrip durch Italien – erste Liebe inklusive

Zum Inhalt:

Obwohl es nach Italien geht, hat die 16-jährige Paula überhaupt keine Lust auf das Lerncamp in Amalfi, ist es doch nur ein weiterer Meilenstein auf ihrem scheinbar vorgezeichneten Weg zur großen Karriere. Als sie jedoch bei der Abfahrt den attraktiven Lewis kennenlernt, sieht sie das Ganze schon positiver.

An einer Raststätte in Bozen werden die beiden versehentlich vergessen, was Lewis hätte verhindern können. Damit beginnen für Paula die aufregendsten Tage ihres bisherigen Lebens. Gemeinsam mit Lewis, den sie von Stunde zu Stunde hinreißender findet, besucht sie all die bedeutenden Orte, die sie bisher nur von Postkarten her kennt. Ein Abenteuer nimmt seinen Lauf, das beider Leben für immer verändern wird.

Meine Meinung:

Schon seit ihrer ersten Veröffentlichung ist Adriana Popescu eine meiner Lieblingsautorinnen. Da ich die quirlige Autorin auch schon persönlich kennenlernen durfte, war ich natürlich sehr auf ihr erstes Jugendbuch gespannt.

Ich kann ohne Umschweife behaupten, dass Adriana mal wieder einen Haupttreffer gelandet hat. Ihr Buch ist die perfekte Sommerlektüre für alle Teenager, die von der ersten Liebe und dem Abenteuer ihres Lebens träumen, aber auch für jeden junggebliebenen Leser, der sich an diese Zeit gern zurückerinnert. Ich habe beim Lesen tatsächlich an einigen Stellen bedauert, nicht ein wenig später und in einem anderen Teil Deutschlands geboren worden zu sein.

„Ein Sommer und vier Tage“ hat eine unglaubliche Leichtigkeit, ist dabei aber so intensiv und bildhaft, dass man sich förmlich in die Geschichte hineinversetzt fühlt. Paula ist zu Anfang ein ziemlich verunsichertes Mädchen, das stets jedem alles recht machen möchte und dabei ihre eigenen Wünsche zurückstellt. Erst Lewis, der Rebell, der nicht grundlos jeden Tag wie seinen letzten leben möchte, zeigt ihr den für sie richtigen Weg. Sie reift in diesen vier Tagen unglaublich, aber auch bei Lewis hinterlässt sie Eindruck. Sie ergänzen sich einfach gegenseitig perfekt, und so sollte es doch sein bei der ersten großen Liebe.

Bei ihrem Roadtrip durch Italien, wo sie unter anderem Kultstätten in Verona, Bologna, Florenz oder auch Rom besuchen, spürt man nahezu die Liebe der Autorin zu diesem Land, was sie selbst oft bereist hat. Die ganz besonderen Gefühle, die Paula und Lewis an den jeweiligen Orten quasi überrollen, fahren dem Leser direkt unter die Haut. Das Buch bietet nicht nur eine bezaubernde Liebesgeschichte, sondern so viel mehr. Tiefgründigkeit, Nachdenklichkeit, Emotionen. Hach, da möchte man sich glatt selbst noch mal neu verlieben. Per sempre! An nicht wenigen Stellen schossen mir die Tränen in die Augen, was wirklich nicht so häufig vorkommt. Es fehlt nicht an Humor, aber auch eine gefährliche Situation gilt es zu meistern.

Mein Lieblingszitat:

„Mein Herzschlag, wenn du bei mir bist, das könnte gerne der Hit meines Lebens werden.“

Fazit:

Für mich war es einfach ein rundum perfektes Lesevergnügen, mein Sommerbuch des Jahres, und ich kann jedem nur dringend raten, sich dieses auf keinen Fall entgehen zu lassen.

Kerstin at Mittwoch, August 5th, 2015 | Filed under: Abenteuer,All Age/Jugend,Liebesroman,Popescu, Adriana | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Rose Snow
Verlag: Self-Publishing
ASIN: B010YSEGHK
E-Book: ca. 224 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Auftakt der Fantasy-Trilogie – ein wahrhaft sinnliches Erlebnis

Inhalt:

Nach ihrem Tod erwacht die junge Lee in einer ihr völlig fremden Welt, die in die acht Sinne Wut, Ekel, Trauer, Wachsamkeit, Freude, Erstaunen, Vertrauen und Angst unterteilt ist. Mit sieben weiteren Erweckten muss sie unmittelbar ein Turnier bestreiten, um dann ihrer zugewiesenen Bestimmung zu folgen. Im Gegensatz zu den anderen hat sie nur wenige „geschenkte“ Erinnerungen, sodass ihr die Integration anfangs schwerfällt. Durch einen Regelverstoß wird sie ausgerechnet mit dem Ekelträger Ben durch Magie verbunden, der ihr schon von Beginn an nur negativ aufgefallen ist, mal von seinem guten Aussehen abgesehen.

Sie geraten mitten in eine Verschwörung und müssen die Ermordung eines ihrer Miterweckten ansehen. Da sie einem skrupellosen Geheimbund zu nahe kommen, geraten sie selbst in Gefahr und sind fortan einem großen Geheimnis auf der Spur. Eigentlich ist nur Lee an der Aufklärung interessiert, da sie aber vorerst nicht von Ben loskommt, muss dieser sie gezwungenermaßen begleiten. Eine Reise durch die verschiedenen Sinnes-Länder beginnt. Bleibt zu hoffen, dass die so gegensätzlichen Sinnträger eine gemeinsame Basis finden.

Meine Meinung:

„Acht Sinne: Band 1 der Gefühle“ ist, wie der Name schon sagt, der erste Band einer Fantasy-Trilogie des Autorinnen-Duos Rose Snow. Da ich bereits von ihrer Rache-Reihe sehr begeistert war, wollte ich mir den Ausflug ins neue Genre nicht entgehen lassen, obwohl Fantasy bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nicht zu meinen liebsten Genres gehört. Ich kann aber bereits sagen, dass ich keineswegs enttäuscht wurde.

Der Einstieg in diese Fantasy-Welt erfolgt abrupt und ohne jede Vorwarnung. Der Leser ist genau wie die Protagonistin Lee erst mal völlig überwältigt von all den neuen Eindrücken, denn neben den verschiedenen Sinnen gilt es außerdem noch die einzelnen Begabungen der Neuerweckten auseinanderzuhalten. Das ist nicht so ganz einfach und es braucht einige Zeit, bis man so richtig drin ist.

Da ausschließlich aus Lees Sicht erzählt wird, bleiben die Gedanken der anderen natürlich unbekannt, was vor allem in Hinsicht auf Ben sehr schade ist. Obwohl er seinem Sinn entsprechend ein richtiger Ekel-Typ sein kann, so hat er doch das gewisse Etwas, was auch Lee schon bald erkennen muss. Sie ist ein wenig hin- und hergerissen in ihren Gefühlen ihm gegenüber.

Unglaublich fantasievoll haben Rose Snow diese magische Welt aufgebaut, mit einem Detailreichtum, der mir echt große Achtung abverlangt. Sehr oft fühlte ich mich in der Faszination an die Harry Potter-Bücher erinnert, und das nur im positivsten Sinne. Dennoch ist alles ganz anders, einfach in diesem Maße noch nie gelesen, was natürlich auch daran liegen kann, dass ich generell sehr wenig Fantasy lese. Die Autorinnen beschreiben die verschiedenen Welten sehr bildhaft, sodass man auch die ungewöhnlichsten Dinge förmlich vor sich sehen kann.

Neben dem Setting ist es vor allem das Zusammenspiel zwischen Lee und Ben, womit das Buch punktet. Die Wortgefechte, die die beiden sich bieten, haben schon eine besondere Klasse. Mal muss man einfach mit den Augen rollen, mal möchte man lauthals loslachen. Ich bin gespannt, wie sich ihre Verbindung weiterentwickelt in den Folgebänden und ob es vielleicht auch noch andere Kandidaten gibt, die an Lee interessiert sind.

Was mir auch gefallen hätte, wäre eine Verknüpfung zur alten, also unserer Welt, gewesen. Aber dazu könnte es ja durchaus in den Folgebänden weitere Informationen geben, da doch vieles vorerst offen geblieben ist. Das Buch ist in 10 Kapitel unterteilt und enthält bereits eine Leseprobe zum 2. Band, sodass der vorhandene Cliffhanger ein wenig abgemildert wird.

Alles in allem ein wunderbar fantasievoller und interessanter Auftakt der Trilogie, der nach der Fortsetzung schreit, die zum Glück nicht lange auf sich warten lässt, da alle Teile noch diesen Sommer erhältlich sein werden.

Kerstin at Samstag, August 1st, 2015 | Filed under: All Age/Jugend,Fantasy/Paranormal,Snow, Rose | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Loewe
ISBN-10: 3785578652
Klappen-broschur: 224 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Mörderisches Casting vor Traumkulisse

Inhalt:

Für Vicky geht ein Traum in Erfüllung. Sie hat es unter die letzten 50 beim Casting für Germanys MegaStar geschafft. Die Show soll alle Rekorde brechen, und um den zukünftigen Star auf das harte Showbusiness vorzubereiten, gilt es, auf einer abgelegenen Insel nicht nur sein Gesangstalent unter Beweis zu stellen, sondern auch mit Persönlichkeit und vor allem Rücksichtslosigkeit zu punkten.

Damit, dass es sogar zu einem Todesfall kommen könnte, hätte wohl keiner der Kandidaten gerechnet. Doch Vickys Mitbewohnerin Carolin wird erschlagen am Strand gefunden, die Insel ist von der Außenwelt abgeschnitten und letzten Endes jeder verdächtig. Trotzdem – The Show Must Go On!

Meine Meinung:

Ich gebe zu, ich habe mich, zumindest in den Anfangsjahren, auch sehr für Castingshows a la DSDS oder Popstars interessiert. Daher war ich bereits bei seiner Ankündigung sehr auf den neuen Jugendthriller von Arno Strobel gespannt. Bei der Leipziger Messe konnte ich das Buch erwerben und gleich noch eine Lesung dazu genießen. Hier erzählte der Autor u. a., dass er zu Recherche-Zwecken die Möglichkeit hatte, mit echten DSDS-Teilnehmern aus den Top-Ten ein Interview zu führen. Dabei durfte er feststellen, dass die von ihm im Buch verarbeiteten Praktiken der Show nur die Spitze des Eisberges in der Realität abbilden.

Gerade dieser Punkt, nämlich wie stark manipuliert und in Szene gesetzt das Ganze ist, hat mir im Buch besonders gut gefallen. Nach der Lektüre nimmt man die momentan wieder rauf und runter laufenden Shows noch mal mit ganz anderen Augen wahr. Das Buch liest sich unglaublich flüssig und interessant, sodass man, wenn man einmal angefangen hat, es kaum zur Seite legen mag. Die Sprache trifft auch den Nerv der Jugend und ist passend eingesetzt.

Mir sind ein weiteres Mal, wie auch schon in „Abgründig“, die Protagonisten etwas blass geblieben, selbst die Hauptfigur Vicky. Sie ist sogar schon fast etwas zu gut in ihrem ständigen Bestreben, jedem helfen zu wollen. Allerdings fragt man sich schon, ob es wirklich so wenige Menschen ohne Skrupel gibt.

Die kursiv gehaltenen Zwischenblenden in die Vergangenheit einer anfangs unbekannten Person, sollten sicher Spannung aufbauen, was meiner Meinung nach aber nicht so richtig gelungen ist, zumal das Ganze irgendwie im Sande verläuft. Insgesamt ist die Auflösung aber schlüssig, ebenso wie das weitere Verhalten der anderen Teilnehmer und Crewmitglieder, sodass man das Buch mit einem guten Gefühl zuklappt.

Wer kleine Abstriche in punkto Spannung hinnehmen kann, wird mit „Schlusstakt“ gut unterhalten und bekommt einen interessanten Einblick hinter die Kulissen einer Castingshow.

Kerstin at Sonntag, April 19th, 2015 | Filed under: All Age/Jugend,Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Laura Newman
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B00JAMKDW4
E-Book: 255 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: Band 1 der “Nachtsonne-Chroniken”

 

Vielversprechender Auftakt der Nachtsonne-Chroniken

Inhalt:

Mit circa fünftausend anderen Menschen lebt die 17jährige Nova in einem sogenannten HUB, knapp 200 Meter unter der Erde. Die Sonne ist zur Bedrohung für die Erde geworden, ein Leben auf der Erdoberfläche nicht mehr möglich. Ein zufällig aufgeschnapptes Gerücht ändert alles. Sollten sie nicht die letzten Überlebenden sein, gibt es weitere HUBs? Das Wissen wird zur Gefahr und es bleibt Nova und ihren Freunden Jacob, Nume und Marzellus nur die Flucht – hinaus ins Feuerland. Unvorstellbares erwartet sie und neben einer abenteuerlichen Zeit erwartet Nova auch Joaquim, der ihre Gefühle ordentlich durcheinanderbringt.

Meine Meinung:

Ich bin unheimlich froh, durch ein Hangout mit Annika Bühnemann die Autorin Laura Newman kennengelernt zu haben und damit auch ihre Bücher. Denn obwohl ich ein großer Fan von Dystopien bin, schon lange, bevor sie en masse auf den Markt kamen, war sie mir bisher kein Begriff. Im Ergebnis musste ich mir sofort den ersten Band der Nachtsonne-Chroniken besorgen und meine Erwartungen wurden noch übertroffen.

Die Ausgangssituation erinnerte mich ein wenig an „Silo“ von Hugh Howey, wobei ich dort bisher nur die ersten zwei E-Books des gesplitteten ersten Bandes gelesen habe. Unheimlich schnell fand ich mich jedoch in dieser ganz eigenen Geschichte wieder. Die Autorin gelingt es, ohne langes Larifari direkt Spannung aufzubauen, was ich stets sehr begrüße. Diese Spannung bleibt auch das gesamte Buch über auf hohem Niveau, zwischendurch lässt sie den Leser kaum zu Atem kommen aufgrund unerwarteter und schneller Wendungen.

Zwar wird aus Sicht von Nova erzählt, aber auch die Nebenfiguren bekommen durch ihre individuellen Hintergrundgeschichten Format. Ein paar wenige Ungereimtheiten entstanden für mich bei Gefühlen und Empfindungen von Nova, die sie so eigentlich nicht haben dürfte, wenn sie ihr ganzes bisheriges Leben abgeschottet unter der Erde leben musste. Dafür mochte ich die wirklich süße Liebesgeschichte. Da knistert es im wahrsten Sinne des Wortes und es bleibt trotzdem im Rahmen.

Mir gefiel, dass das Szenario mit der sterbenden Sonne durchaus seine Glaubwürdigkeit hat. Andere Sachen, die an X-Men erinnern, worauf ich aber hier vorerst nicht näher eingehen möchte, bedürfen noch einer Erklärung. Ja, es bleiben natürlich einige Fragen offen, aber es ist ja auch der Auftakt einer Trilogie und dies somit ganz normal. Undenkbar, für mich jedenfalls, nun nicht wissen zu wollen, wie es weitergeht.

Eine einfache, flüssige Sprache, die gut zu den Protagonisten passt, die überwiegend im Teenageralter sind, der glaubwürdige dystopische Weltenaufbau sowie die mitreißende Spannung, die einen nicht mehr loslässt, machen das Buch für mich zu einem absoluten Pageturner.

Kerstin at Dienstag, März 24th, 2015 | Filed under: Abenteuer,All Age/Jugend,Fantasy/Paranormal,Newman, Laura,Science Fiction | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Olga A. Krouk
Verlag: U-Line
ISBN-10: 3944154304
TB 176 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Fantasievolle Märchenadaption gewürzt mit unwiderstehlichem Humor

Inhalt:

Die fast 16-jährige Ly glaubt, einen absolut irren Traum zu träumen, muss aber schon bald feststellen, dass sie tatsächlich in einer abgefahrenen Parallelwelt erwacht ist, wo sie mit einer Menge anderer Mädchen, die so gar nichts mit dem Heavy Metal liebenden Girl zu tun haben, um einen gar nicht mal so uninteressanten Prinzen kämpfen muss. Natürlich stellt sie das halbe Schloss mit ihrer tollpatschigen und total unangepassten Art auf den Kopf. Ihr Vater, die Tante und auch ihre beste Freundin, die ebenfalls in der Welt vorkommen, wenn auch in völlig anderer Aufmachung, sind ihr keine große Hilfe. So heißt es also vorerst, allein einen Weg aus dem Chaos und zurück in den eigenen Körper zu finden.

Meine Meinung:

Ich kenne von Olga A. Krouk bisher nur ihre Romantik Thrill-Romane, die mich allerdings sehr begeistert haben. So war ich schon sehr gespannt auf diese märchenhafte ChickLit-Geschichte, von der ich ebenfalls nicht enttäuscht wurde.

Selten war ich bei einem Buch so versucht, Tränen zu lachen. Der Humor der Autorin ist einfach unbeschreiblich, man muss es selbst gelesen haben. Ich habe bald das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Die coolen Sprüche der widerspenstigen Ly sitzen passgenau, die Bezüge zur aktuellen Medienwelt sind einfach nur genial (Bachelor, Pompöööös, Dschungelcamp). Natürlich sollte man ein klein wenig Feeling für die Sprache der Jugend und deren wichtigste Probleme besitzen, um das Buch gut zu finden.

Die Protagonistin ist herrlich unperfekt und mischt mit ihrer Art das Königreich, welches Anleihen zu verschiedensten Märchen bereithält, mal so richtig auf. Auch der Prinz, der sich erfreulicherweise gerade von ihrer Unvollkommenheit angezogen zu fühlen scheint, ist sehr gut gelungen. Neben der fast durchgängig spritzigen Schreibweise, gibt es aber auch leise Töne, wenn sich Ly zwischendurch mal kurz ihrer wahren Lage bewusst wird, die sehr berührend sind.

Lange verbleibt man ebenso ahnungslos wie die weibliche Hauptfigur, was das Ganze nun soll. Hat man dann eine Ahnung, so wird sie schlussendlich durch eine unerwartete Wendung doch wieder ins Gegenteil verkehrt. Auch das natürlich unverzichtbare Happy End sorgt für einen enorm positiven Gesamteindruck.

Schade ist eigentlich nur, dass der Lesespaß bei gerade mal 173 Seiten viel zu schnell vorbei ist. Ich kann das Buch jedem Teenager, aber auch jung gebliebenen Lesern (vorwiegend schon eher der weiblichen Sorte), die sich gern mal in eine verrückte Märchenwelt entführen lassen, sehr empfehlen.

Mir wurde das Buch von Blogg dein Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Bestellen kannst du es auf direktem Weg hier.

Kerstin at Mittwoch, Februar 25th, 2015 | Filed under: All Age/Jugend,Humor,Krouk, Olga A.,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Ava Dellaira
Verlag: cbt Verlag
ISBN-10: 3570163148
Gebundene Ausgabe 416 Seiten
Persönliche
Wertung:

 


Heilung durch Öffnung

Inhalt:

Die 15-jährige Laurel hat einiges zu verarbeiten. Neben der Trennung der Eltern ist es vor allem der plötzliche Tod ihrer nur zwei Jahre älteren, über alles geliebten Schwester May, der das Mädchen belastet. Der Start an ihrer neuen Highschool fällt ihr alles andere als leicht, und da ist auch noch ein Junge, Sky, der sie interessiert. Für ein Englischprojekt sollen die Schüler einen Brief an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Laurel entscheidet sich für Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester. Sie gibt den Brief nicht ab, vielmehr entsteht ein – natürlich einseitiger – Briefwechsel mit zumeist jung gestorbenen Idolen, wie Jim Morrison, Janis Joplin, Judy Garland, Heath Ledger oder auch River Phoenix. In diesem ersten Jahr an der Highschool, mit Hilfe der Briefe, findet Laurel zu sich selbst, lernt mit ihrer Trauer umzugehen und sich der Außenwelt zu öffnen.

Meine Meinung:

Mich hat die Idee hinter diesem „Briefroman“ sofort fasziniert, und der Debütroman der Autorin Ava Dellaira kann mit Recht als etwas Besonderes angesehen werden. Es ist ihr sehr gut gelungen, in den Briefen sowohl die Lebensgeschichte und teilweise deren vorzeitiges Ende der entsprechenden Berühmtheiten einfließen zu lassen als auch den Alltag des jungen Mädchens und ihren Weg zum Erwachsenwerden zu beleuchten.

Ein paar Kritikpunkte habe ich dennoch. Zum einen kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass Teenager der heutigen Zeit, auch in den USA, gerade solche Idole haben bzw. ständig mit Musik von z. B. Nirvana, The Doors oder auch Janis Joplin in Berührung kommen. Das geht nicht mal mir so und ich gehöre zur Generation Ü40. Amy Winehouse und Heath Ledger sollten einigen noch ein Begriff sein. Mir sind sie es, ebenso River Phoenix, aber das Buch ist an Leser ab 14 gerichtet.

Zum anderen gibt es auch einige Längen, und die fast schon blinde Heldenverehrung von Amy, die ja ganz offensichtlich keineswegs so großartig gehandelt hat, was auch Laurel weiß, nervt ein wenig. Ich kann Skys Unvermögen, sich auf dieses Glatteis begeben zu wollen, durchaus nachvollziehen. Neben den nebulösen Andeutungen, wie es nun eigentlich zu Amys Tod gekommen ist, spielen Kindheitserinnerungen, ganz normale Highschoolprobleme sowie die erste Liebe eine Rolle. Der eigentliche und erschreckende Hintergrund kommt recht spät zutage, und zwar mit der Gewalt eines Vorschlaghammers.

Hier gelingt es dann der Autorin auch, sehr gefühlvolle Akzente zu setzen und den Leser zutiefst zu berühren. Gegen Ende habe ich mir ein paarmal einige Tränen verdrücken müssen. Man freut sich mit Laurel von Brief zu Brief mehr, wie sie an Mut gewinnt, sich auch mal über Handlungen ihrer Adressaten beschwert, und dabei endlich aus dem Schatten ihrer Schwester heraustritt. Indem sie beginnt, sich zu öffnen, erst ihren Briefpartnern, dann auch den Freunden, verarbeitet sie ihre eigene schlimme Vergangenheit sowie die Trauer um ihre Schwester.

Der Debütroman von Ava Dellaira legt eindrucksvoll Zeugnis ab über das Erwachsenwerden unter schwersten Bedingungen, inklusive Fehltritte und Überreaktionen, und macht Hoffnung, auch schwere Schicksalsschläge wenigstens teilweise unbeschadet überstehen zu können.

Kerstin at Montag, Februar 23rd, 2015 | Filed under: All Age/Jugend,Dellaira, Ava,Literatur allg. | RSS 2.0 | TB | No Comments
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