Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Sorry. Ich habe es nur für dich getan”

 

Autor:

Bianca Iosivoni
Verlag: Penguin
ISBN-13: 978-3328108894
Taschen-
buch:
397 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Liebe heißt nicht, sich völlig aufzugeben

Inhalt:

Die junge Journalistin Robyn ist froh, den Absprung aus ihrer sie nicht mehr glücklich machenden Beziehung zu Julian geschafft zu haben. Als plötzlich die Polizei bei ihr im Büro erscheint und ihr mitteilt, dass ihr Ex-Freund vermisst wird, holt ihre Vergangenheit sie mit aller Macht wieder ein. Einmal mehr ist ihr bester Freund Cooper für sie da, für den sie romantische Gefühle mittlerweile nicht mehr leugnen kann. Doch als er in den Verdacht gerät, etwas mit Julians Verschwinden zu tun zu haben, steigt in ihr die Unsicherheit, zumal sie sich nicht mal selbst zu hundert Prozent vertraut.

Meine Meinung:

Eins vorab, die Aufmachung des Buches ist grandios. Die Farben Rot und Schwarz strahlen für mich in Kombination schon immer eine gewisse Bedrohlichkeit aus und der tolle Farbschnitt der Erstauflage ist natürlich das i-Tüpfelchen. Ich war durch einen Post der Autorin bei Instagram auf das Buch aufmerksam geworden. Da ich schon längst mal etwas von ihr lesen wollte, da ich sie bereits persönlich kennenlernen durfte, habe ich es direkt vorbestellt und nach Erscheinen auch sofort gelesen, was eher selten vorkommt.

Ohne Frage hat Bianca Iosivoni einen fesselnden, nahezu süchtig machenden Schreibstil und so war ich auch schon nach wenigen Seiten dem Sog der Geschichte erlegen. Diese wechselt zwischen der Gegenwart, wo Robyns Ex spurlos verschwunden scheint, und der chronologischen Erzählung der Liebes- und Leidensgeschichte der Beziehung der beiden.

Meines Erachtens hat es die Autorin großartig verstanden, die Entwicklung von einer großen romantischen Liebe hin zu einer absolut gefährlichen toxischen Beziehung darzustellen. Wie schleichend das vonstattengehen kann, in diesem Fall die weibliche Protagonistin immer wieder Ausreden sucht, sich schlussendlich selbst belügt und erst im letzten Moment den Absprung schafft, ist schon drastisch. Es gibt in diesem Buch so einige Trigger-Punkte und vor allem Opfern von toxischen Beziehungsmustern würde ich das Buch eher nicht empfehlen.

Ein paar negative Punkte habe ich allerdings auch. Die Spannung war zeitweise da, vor allem natürlich beim Showdown am Ende, jedoch plätscherte die Handlung zwischendurch auch ziemlich lange recht ereignislos vor sich hin. Ich würde das Buch als abgründige Romanze mit Spannungselementen, aber nicht als Thriller bezeichnen. Wirklich überraschende Twists gab es für mich nicht. Dadurch, dass nach und nach aufgedeckt wurde, welch narzisstische Persönlichkeit hinter Julian steckt, war ich von der weiteren Entwicklung kein bisschen überrascht und hab sie genau so erwartet. Robyn hat mir zwar streckenweise leidgetan, aber so richtig in mein Herz geschlichen hat sie sich nicht. Am ehesten ist das noch Cooper gelungen.

Alles in allem war es aber ein gut zu lesender Spannungsroman, ein gelungener Genre-Mix aus Romantik und Psychothrill, der sicher bei vielen Lesern Begeisterung auslösen wird und bestimmt nicht mein letzter der Autorin war.

This entry was posted on Freitag, 31. März 2023 and is filed under "Frauen, Iosivoni, Bianca, Liebesroman, Thriller/Krimi". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

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