Rezension: „#London Whisper – Als Zofe ist man selten online“
Autor: |
Aniela Ley |
Verlag: | dtv |
ISBN-13: | 978-3423763691 |
Gebundene Ausgabe | 326 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Witzige Zeitreisestory für junge Erwachsene
Inhalt:
Zoe glaubt sich am Ziel ihrer Träume – ein Austauschjahr in London. Was kann es Besseres geben? Nun ja, vielleicht eine Zeitreise ins Jahr 1816, mitten in die Zeit, die von ihrer Lieblingsautorin Jane Austen so wunderbar beschrieben wurde. Denn genau dort findet sich Zoe mittels der Mondscheinmagie eines Spiegels ganz plötzlich wieder, und zwar als Zofe der überaus schüchternen Miss Lucie.
Sie geht auf in dieser Rolle und mit dem jungen Lord Falcon-Smith findet sie sogar einen Gleichgesinnten, denn er ist ebenfalls ein Zeitreisender. Nur zusammen können sie einen Weg zurück finden, denn für immer offline zu sein, kommt für Zoe nun auch nicht infrage.
Meine Meinung:
Für Zeitreisen bin ich ja immer zu haben und so habe ich mich gern um dieses Jugendbuch bemüht. Bevor man noch die Hauptfigur etwas näher kennenlernen kann, findet sie sich schon im viktorianischen London wieder. Hier kommt sie aufgrund ihrer literarischen Vorlieben ganz gut zurecht und ist der ihr anvertrauten Lady eine große Hilfe.
Der Schreibstil von Aniela Ley ist sehr humorvoll, besonders die Szenen mit Lucies kleinem Hund, dessen Sprache Zoe verstehen kann, sind hier hervorzuheben. Generell musste ich sehr oft schmunzeln. Die sich anbahnende Liebesgeschichte mit dem jungen Lord bleibt noch sehr an der Oberfläche, weshalb das Buch auch für recht junge Leserinnen geeignet ist. Die von Zoe verfassten Whisper-Whisper-Briefe könnten sogar die eine oder andere Anregung für den anvisierten Personenkreis beinhalten.
Recht enttäuscht war ich allerdings vom Ende. Ich schätze mal, es soll wenigstens eine Trilogie herauskommen, aber selbst dafür passiert mir im 1. Band viel zu wenig. Es wird fast nichts aufgeklärt, viel zu viel liegt im Dunkeln. Bis zum ersehnten Ziel, der Rückreise in ihre eigene Zeit, scheint noch einiges passieren zu müssen. Das Interesse dafür wird aber auf jeden Fall entfacht. Dennoch, hätte ich gewusst, mit wie vielen offenen Fragen man zurückbleibt, hätte ich wohl auf das Erscheinen aller Bände gewartet, zumal man nicht weiß, wann das sein wird.
Nichtsdestotrotz liest sich das Buch sehr unterhaltsam, man taucht gut ein in das historische Setting und begleitet Zoe gern dabei, wie sie ihrer Herrin hilft, aus ihrer Komfortzone zu entkommen. Für die Zielgruppe der jungen Leser(innen) ganz sicher ein Genuss.