Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Rezensionen

 

Autor:

Marc Raabe
Verlag: Ullstein
ISBN-10:

3548285244

Taschenbuch 395 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Der Schock – wenn einem die Wahrheit ins Gesicht springt

Inhalt:

Während eines Spontanurlaubs in Südfrankreich wird Laura Bjely entführt, kaum das sie und ihr Jugendfreund Jan Floss sich ein wenig nähergekommen sind. Einzig ihr Handy mit einem verstörenden Film bleibt Jan von ihr. Er kehrt umgehend zurück nach Berlin und begibt sich auf die Suche nach ihr, wobei er als Erstes die Leiche seiner Nachbarin in seinem Gefrierschrank findet und so in den Fokus der Polizei gerät. Verfolgt von dieser, dringt er in Lauras Vergangenheit und kommt einem psychopathischen Täter auf die Spur, der bald schon auch ihm nach dem Leben trachtet.

Meine Meinung:

Nach „Schnitt“, dem Debütroman des Autors, der mich voll überzeugt hatte, ist nun sein zweiter Thriller erschienen. Auch diesmal wieder beginnt der Prolog mit einer Szene aus der qualvollen Kindheit des zukünftigen Täters, was wohl das Markenzeichen von Marc Raabe-Thrillern werden wird.

Das Hauptaugenmerk liegt auf drei Figuren, Laura Bjely, Jan Floss und Froggy, dem Täter, die alle traumatische Erlebnisse aus ihrer Kindheit zu verarbeiten haben und dementsprechend agieren. Die Handlung ist rasant, sodass der Leser kaum je zum Atemholen kommt. In seiner eigenen Welt gefangen, sieht sich der Täter als Übermensch, dem niemand etwas anhaben kann. Völlig skrupellos und teilweise beängstigend irrational sind daher seine Taten. Trotzdem bleibt der Leser von allzu detaillierten Beschreibungen verschont.

Obwohl mit einem Psychologie-Studium vorbelastet, erscheint es etwas unglaubwürdig, wie gut sich Jan in seinen Gegner hineinversetzen kann. Auch kommt ihm der Zufall einmal zu oft zur Hilfe. Die überraschende Wendung bzw. Offenbarung, wer hinter allem steckt, kann als kleiner Geniestreich bezeichnet werden.

Trotz ganz geringfügiger Abstriche hat Marc Raabe wieder gezeigt, dass deutsche Autoren durchaus in der Lage sind, durch eine fesselnde Handlung und einen durchweg flüssigen Schreibstil den Leser unwiderruflich in den Sog der Geschichte ziehen zu können.

Kerstin at Sonntag, Juni 23rd, 2013 | Filed under: Raabe, Marc,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

Der Besuch der diesjährigen LoveLetter-Convention hat nicht nur wieder genug neuen Lesestoff mit sich gebracht, sondern genauso viele Buch-Wünsche. Und so musste ich auch direkt im Anschluss mal eine größere Bestellung loslassen, die heute eintraf. Da wären als Erstes:

“Luc” – Fesseln der Vergangenheit von Stefanie Ross

Ich erhielt den zweiten Band der DeGrasse-Reihe auf der LLC in Berlin und als Serienfanatiker muss ich natürlich mit dem ersten Band anfangen. Ich bin schon sehr gespannt, ob mich der Schreibstil der netten Stefanie ebenso überzeugen wird, wie der ihrer Genre-Kollegin Michelle Raven.

Womit ich direkt beim Thema bin. Von selbiger habe ich mir den zweiten Band ihrer Turtle-Reihe geholt, auf die ich mich schon sehr freue.

“Riskantes Manöver” von Michelle Raven

Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, Teil 1 zu lesen. Die Zeit wird einfach immer knapper.

Und schließlich galt es, noch eine Reihe weiterzuverfolgen, deren Autorin ich auf der letzten LLC kennengelernt habe.

“Olivers Versuchung” von Tina Folsom

ist der 7. Band der Scanguards Vampir-Serie, wo mich der erste Band überzeugt hat, die ganze Reihe haben zu müssen.

Kerstin at Donnerstag, Juni 20th, 2013 | Filed under: Folsom, Tina,Neu eingetroffen,Raven, Michelle | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Cody McFadyen
Verlag: Bastei-Lübbe
ISBN-10: 3404167759
Taschenbuch 608 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen am: 22.04.2011 (HC-Ausgabe)

 

Nicht Smoky Barrett, aber trotzdem gut

Inhalt:

David, Charlie und Allison werden als Kinder von Bob Gray adoptiert. Hinter der Fassade des untadeligen Polizeibeamten, den sie Dad nennen müssen, verbirgt sich ein kranker Psychopath, der die Kinder über Jahre foltert und quält. Er will sogenannte Übermenschen aus ihnen machen, wozu ihm jedes Mittel recht ist. Es kommt der Tag, wo die Kinder nur noch den Ausweg sehen, ihn zu töten. Jahrelang verfolgt sie in ihren Albträumen dieser Mord. Alles wird wieder aufgewühlt, als jeder von ihnen ein Päckchen erhält, in dem ihr Liebstes bedroht wird. Sie müssen nun zusammenhalten, denn die Bedrohung trägt die Unterschrift von Dad.

Meine Meinung:

Zugegeben, was Flüssigkeit und Spannungsniveau betrifft, ist die Smoky Barrett-Reihe des Autors eindeutig im Vorteil. Dennoch legt er mit „Der Menschenmacher“ einen zutiefst verstörenden Roman vor, wo das Durchhalten wirklich belohnt wird. Ich hatte mit dem etwas zähen Einstieg einige Probleme und es gab auch später immer mal wieder Phasen von Langatmigkeit. Jedoch als großes Ganzes betrachtet ist ihm auch in dieser Form ein Haupttreffer geglückt.

McFadyen nimmt sich alle Formen von Grausamkeit und lotet diese bis zur Schmerzgrenze aus. Dabei verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht nur einmal. Empfindlichen Gemütern sei dieser Roman nicht empfohlen. Die Hauptcharaktere sind sehr intensiv dargestellt, ihre Handlungsweise aufgrund ihrer Kindheit durchaus nachvollziehbar. Immer wieder überraschende Wendungen lassen die Spannung dann zum Ende hin auch nicht mehr abbrechen. Als Leser bleibt man geschockt und ergriffen zurück. Da die Bedrohung nicht endgültig beseitigt werden konnte, ist für Folgeromane mit den Protagonisten durchaus Potenzial vorhanden.

Kerstin at Montag, Juni 10th, 2013 | Filed under: McFadyen, Cody,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Nicolas Sparks
Verlag: Heyne
ISBN-10: 3453408470
TB 560 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen: 18.04.2011 (HC-Ausgabe)

 

 

Wenn es zum Verzeihen fast zu spät ist

Inhalt:

Vor drei Jahren verließ der Vater der 17jährigen Ronnie die Familie, was sie ihm nicht verzeihen kann. Seither hat sie kein Wort mit ihm gesprochen. Umso entsetzter ist sie, als sie zusammen mit ihrem Bruder Jonah die kompletten Sommerferien bei ihm in einem langweiligen Küstenort verbringen soll. Sie zeigt ihm offen ihre Verachtung. Erst als sie sich in Will, einen Spross aus wohlhabender Familie, den sie erst gar nicht leiden kann, verliebt, fängt sie an, ihrem Vater zuzuhören und geht langsam auf ihn zu. Gerade noch rechtzeitig, denn das Schicksal schlägt gnadenlos zu.

Meine Meinung:

Wie immer gelingt es Nicolas Sparks sehr gut, den Leser mit seinen Figuren mitfühlen zu lassen. Durch die abwechselnden Perspektiven kann man sich noch besser in sie reinfühlen und ihre Beweggründe verstehen. Das Buch ist ein intensives Zeugnis einer Vater-Tochter-Beziehung, präsentiert aber auch sehr gefühlvoll das Entstehen der ersten Liebe.

Dennoch war ich ein wenig enttäuscht, denn das große Talent des Autors, den Leser unmittelbar an den Emotionen zu packen, kommt erst im letzten Drittel des Romans zum Tragen. Bis dahin wirkt die Geschichte streckenweise etwas lang gezogen, da eben auch nicht wirklich viel passiert. Die Entwicklung von Ronnie vom etwas oberflächlichen Mädchen zur verantwortungsbewussten jungen Frau ist gut dargestellt.

Trotz der tragischen Komponente, ohne die kaum ein Sparks-Roman auskommt, bleibt der Leser aufgrund des rührenden Endes hoffnungsvoll zurück.

Kerstin at Montag, Juni 3rd, 2013 | Filed under: Frauen,Liebesroman,Sparks, Nicholas | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sonia Rossi
Verlag: Ullstein
ISBN-10: 3548372643
Taschenbuch 288 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen am: 18.12.2010

 

 

Interessanter Einblick ins Milieu – aber nicht mehr

Inhalt:

Sonia Rossi kommt aus Italien und möchte in Berlin Mathematik studieren. Allein, es fehlt ihr an Barem. Ihren einzigen Ausweg sieht sie darin, sich zu prostituieren. Ihre ständige Gratwanderung zwischen zwei Welten, dem mit ihren Kommilitonen an der Uni und dem mit ihren Kolleginnen in den verschiedensten Bordells beschreibt sie in diesem Buch.

Meine Meinung:

Einen großen Vorteil hat diese Autobiografie, sie liest sich recht flott weg. Aber große Tiefe sollte man nicht erwarten. Die Handlungen der Figur, die ja nun einer realen Person entspricht, sind meist sehr schwer nachzuvollziehen. Da sie ihr Studium ganz gut hinbekommt, scheint sie ja nicht dumm zu sein, in vielen Situationen wirkt sie jedoch grenzenlos naiv. Völlig unverständlich ist mir, wie sie ihren Loser von Mann über die Jahre durchfüttert. Mag es an ihren italienischen Wurzeln liegen, dass sie sich so wenig zur Wehr setzt? Keine Ahnung, man wird aus dieser Person nicht schlau.

Ihre Berichte aus den verschiedenen Massagesalons und Puffs mögen teilweise interessant sein, einige Storys regen auch zum Lachen an, gehen aber kaum in die Tiefe. Am Ende fragt man sich nur, warum so viele Studenten es wohl mit normalen Jobs schaffen, durch ihr Studium zu kommen, wenn es so ganz und gar unmöglich erscheint, oder ob es letzten Endes für Frau Rossi einfach der bequemste Weg war.

Kerstin at Donnerstag, Mai 23rd, 2013 | Filed under: Biografie,Erotik | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Anne Fortier
Verlag: Fischer
ISBN-10: 3596185564
Taschenbuch 640 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
ausgelesen am: 21.12.2010 (HC-Ausgabe)

 

Romantische Hommage an Romeo und Julia

Inhalt:

Die Amerikanerin Julia erbt von ihrer Mutter ein Kästchen mit geheimnisvollen Dokumenten. Demnach soll sie eine Nachfahrin von Giulietta Tolomei sein, die die Vorlage für die Julia aus Shakespeares weltberühmter Tragödie lieferte. Dies ist auch ihr wirklicher Name und ihre Wurzeln liegen in Siena in Italien. Sie begibt sich auf die Spur des Geheimnisses ihrer Vergangenheit und stößt nicht nur auf einen Fluch, der über ihrer Familie zu liegen scheint, sondern auch auf ihren Romeo.

Meine Meinung:

Mit ihrem Erstling hat Anne Fortier ein romantisches Abenteuer geschaffen, das den Leser von Beginn an in den Bann zieht. Auf zwei Zeitebenen spielend, erzählt sie sowohl die wahre Geschichte der tragischen Liebe von Romeo und Julia um 1340 als auch die mit einem Happy End gekrönte Romanze ihrer Nachfahren in der Gegenwart. Wer möchte nicht an eine Liebe durch alle Zeiten glauben?

Viele unerwartete Wendungen zwingen den Leser geradezu zum Weiterlesen. Vor der Kulisse der immer noch vom mittelalterlichen Charakter der italienischen Gotik geprägten Stadt entspinnt sich eine aufregende Schatzsuche, die in einem spannenden Showdown endet. Sympathische Nebenfiguren, eine herrlich romantische Geschichte und ein großes Erzähltalent versprechen noch viele interessante Werke dieser Autorin.

Kerstin at Dienstag, Mai 14th, 2013 | Filed under: Fortier, Anne,Frauen,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Nele Neuhaus
Verlag: Ullstein
ISBN-10:

3550080166

Gebundene Ausgabe 474 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

Serienzuge-
hörigkeit:

6. Taunus-Krimi mit den Ermittlern
Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff

 

Brisantes Thema, solide verpackt

Inhalt:

Die Leiche eines jungen Mädchens wird gefunden, das keiner zu vermissen scheint. Offensichtlich wurde sie schwer misshandelt, doch die Ermittlungen von Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein laufen ins Leere. Schnell wird der Fokus auf den brutalen Überfall auf eine Fernsehmoderatorin gelenkt, die offensichtlich einer brisanten Story auf der Spur war. Eine weitere Leiche wird gefunden und die Ermittler müssen feststellen, dass sie in ein wahres Wespennest gestochen haben, dessen Abgründe bis in höchste Ebenen reichen.

Meine Meinung:

Mit „Böser Wolf“ legt Nele Neuhaus bereits ihren 6. Taunus-Krimi vor, in dem Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein die Hauptermittler sind. Ein paar Tage sind für mich seit der Lektüre schon vergangen, aber es fällt mir dieses Mal auch besonders schwer, meine Meinung in Worte zu fassen.

Mein erster Neuhaus war „Schneewittchen“, welches mich restlos begeistert hat. Schon beim Nachfolger „Wer Wind sät“ wurden mir bereits zu viele verschiedene Themen ins Buch gepackt und beim aktuellen Roman wird das erneut auf die Spitze getrieben. Eine sehr lange Zeit gibt es verschiedene Handlungsstränge, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, dazu unheimlich viele Figuren, unter denen zu differenzieren nicht leichtfällt. Natürlich wird am Ende alles gekonnt verwoben und macht im Nachhinein Sinn, jedoch ist der Einstieg dadurch recht schleppend.

Am meisten war ich enttäuscht von der Vorhersehbarkeit. Ich hatte dieses Mal an keiner Stelle einen Aha-Effekt, obwohl ich gerade das besonders mag. Schon oft habe ich zum Thema Kindesmissbrauch gelesen und es ist sicher nicht einfach, so etwas zu schreiben, aber die Story drumherum, das Aufgebausche zu einer fast weltweiten Verschwörung, wo quasi jeder der oberen Zehntausend seine dreckigen Finger im Spiel hatte, ging mir dann doch zu weit, zumal in solchen Fällen selten die Schuldigen gefasst werden, was das Ende des Buches bestätigt. Auch die dramatische persönliche Komponente wäre meines Erachtens nicht notwendig gewesen.

Nichtsdestotrotz ist „Böser Wolf“ ein, wenn auch etwas überfrachteter, Krimi, der fast durchgehend für Spannung sorgt und einige dramatische Höhepunkte aufzuweisen hat. Ich tendiere bei meiner Wertung zu 3,5 Sternen und runde, wo diese Wertung nicht möglich ist, aufgrund des insgesamt positiven Gesamteindrucks auf. Nicht das beste Werk der Autorin, aber durchaus lesenswert.

Kerstin at Donnerstag, Mai 9th, 2013 | Filed under: Neuhaus, Nele,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Christoph Scholder
Verlag: Knaur
ISBN-10: 3426506505
Taschenbuch 624 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen am: 13.10.2010 (HC-Ausgabe)

 

Ein Oktoberfest, was man sich nicht wünschen mag

Inhalt:

Tausende Feierwillige strömen auf das berühmteste Volksfest der Welt – das Oktoberfest in München. Keiner ahnt, dass in Kürze durch Terroristen die größte Geiselnahme der deutschen Geschichte erfolgen wird. Politiker ebenso wie Einsatzkräfte stehen machtlos einer Übermacht gegenüber und müssen die brutale Handlungsweise der Täter, die völlig rücksichtslos hunderte Opfer einkalkuliert haben, erst einmal verdauen, bevor sie handlungsfähig werden. Nur ein Mann behält einen klaren Kopf – Kapitän zur See Wolfgang Härter. Ein Wettlauf gegen die Zeit und um das Leben von 70.000 Menschen beginnt.

Meine Meinung:

Christoph Scholder beweist mit seinem Debütroman, dass sich deutsche Thriller schon längst nicht mehr hinter amerikanischen verstecken müssen. Größter Pluspunkt für mich stellte die konstant auf hohem Niveau befindliche Spannung dar. Man erfährt anfangs viel über die Hintergründe und Motivation der Täter, was wichtig für den Verlauf der Handlung ist. Dennoch gibt es einige Überraschungsmomente, die so nicht vorhersehbar waren. Rückblicke in die Vergangenheit und schnell wechselnde Schauplätze geben dem Buch ein enormes Tempo.

Ein klein wenig Detailverliebtheit mag man dem Autor zugestehen, was Beschreibungen von Waffen und anderer Kriegstechnik betrifft. Auch wird der deutsche „James Bond“ ein wenig zu übertrieben dargestellt. Die Hilflosigkeit der gesammelten Politikprominenz kann ich mir wiederum sehr gut vorstellen. Die Risikobereitschaft eines gewissen Bundespräsidenten jedoch nicht. Aber der Roman ist Fiction, zum Glück, und da kann ruhig alles etwas übertrieben zugehen. Die Brutalität der Täter ist schonungslos ebenso wie die Beschreibungen der letzten Sekunden der Opfer. Zu verweichlicht sollte der Leser in diesem Punkt nicht sein.

Alles in allem hat mir das Buch wunderbare, spannende Lesestunden verschafft und ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Hoffen wir, dass Scholder weiterschreibt, vielleicht ja wieder mit Wolfgang Härter als großem Held.

Kerstin at Mittwoch, Mai 1st, 2013 | Filed under: Scholder, Christoph,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Ina Raki
Verlag: ajb – Aufbau Jugendbuch
ISBN-10: 3351041578
Taschenbuch 288 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Amüsante Zeitreise in eine Vergangenheit, die so schlecht gar nicht war

Inhalt:

Voller Vorfreude auf ihren unmittelbar bevorstehenden vierzehnten Geburtstag geht Alina ins Bett, um am nächsten Tag entsetzt in Sachsen im Jahr 1984, also in der tiefsten DDR, als jüngere Version ihrer eigenen Mutter aufzuwachen. Ein Ausweg ist so schnell nicht zu finden, also bleibt nur, sich mit den vorhandenen Gegebenheiten abzufinden und möglichst wenig aufzufallen. Was es alles zu vermissen gibt und wann man lieber den Mund halten sollte, erfährt Alina sehr schnell. Aber auch berührende und schöne Momente sind es, die ihr Leben für immer verändern werden.

Meine Meinung:

Ich glaube, durch eine Empfehlung bei Lovelybooks bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, und da ich Zeitreise-Storys ohnehin sehr gern mag und hier auch noch meine unmittelbare Vergangenheit thematisiert wird, musste ich es einfach haben. Alina ist 14, als sie im Jahr 1984 im Körper ihrer Mutter aufwacht, ich war damals 12. Nah genug dran, um all die Erlebnisse, positiver wie negativer Art, sehr gut nachvollziehen zu können.

Es war tatsächlich auch so etwas wie eine persönliche Zeitreise, wie viel hat man inzwischen doch vergessen, verdrängt oder damals gar nicht als so extrem empfunden. Jetzt, mit einem ganz anderen Wissen und natürlich einer ganz anderen Freiheit im Rücken, lässt sich über viele Dinge schmunzeln. Doch auch die teilweise bedrohliche Atmosphäre, in der damals gelebt wurde, kommt sehr gut rüber.

Ich fand Alina von Anfang an sympathisch. Klar, dass sie erst mal völlig austickt. Der Gegensatz zur DDR 1984 und 2011 ist einfach zu krass. Ich würde schon die Krise kriegen, komplett auf Computer und Internet verzichten zu müssen. Unwillkürlich fragt man sich natürlich auch, zu welcher Kategorie man selbst gehört hat oder in Zukunft, ohne Wende, gehört hätte. Ganz ehrlich, den Mut aufzubegehren, hätte ich sicher nicht gehabt. Daher ist schon alles gut, wie es ist.

Besonders hervorzuheben bei diesem Buch ist die tolle Aufmachung. Da in Tagebuchform geschrieben, liest es sich weg wie nix. Sehr witzig auch der kleine Dolmetscher DDR-deutsch der 80er am Ende.

Ich kann das Buch guten Gewissens allen empfehlen, die in etwa der gleichen Zeit in der DDR gelebt haben, einfach um die Erinnerung aufzufrischen und den Gegensatz zu heute zu erkennen. Ebenfalls interessant ist es jedoch bestimmt auch für Leser aus den alten Bundesländern. Vielleicht hilft es ja die eine oder andere Schranke, die immer noch in den Köpfen zu bestehen scheint, zu öffnen.

Kerstin at Samstag, April 27th, 2013 | Filed under: All Age/Jugend,Raki, Ina | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Marc Levy
Verlag: Blanvalet
ISBN-10: 3442376580
Taschenbuch 480 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen am: 22.08.2010

 

 

Der Ursprung von allem

Zum Inhalt:

Adrian ist Astrophysiker und sucht nach dem ersten Stern. Um seine weiteren Forschungen zu finanzieren, bewirbt er sich bei einer Stiftung um einen Geldpreis. Dort trifft er eine alte Jugendliebe wieder, die ihm den Preis vor der Nase wegschnappt. Keira ist Archäologin und auf der Suche nach dem ersten Menschen. Ein kleiner Junge an ihrer Ausgrabungsstätte in Afrika schenkte ihr einen rätselhaften Stein, der alsbald zum Angelpunkt einer abenteuerlichen Jagd wird. Eine geheime Organisation will verhindern, dass Adrian und Keira mehr über den Ursprung des Steins herausfinden, denn das könnte alles in Frage stellen, was wir über die Entstehung der Menschheit zu wissen glauben.

Meine Meinung:

In seinem neuen Roman gelingt es Marc Levy den Leser auf eine abenteuerliche Jagd rund um den Globus mitzunehmen, die ihn kaum zu Atem kommen lässt. Gefühlvoll beschreibt er die langsam wieder aufkeimende Liebe zwischen den Protagonisten. Ein wenig naiv erscheint ihre Handlungsweise an einigen Stellen. So hochdekorierten Wissenschaftlern wäre etwas mehr Intellekt zuzutrauen gewesen.

Größtes Manko des Buches ist allerdings, dass es sich nur um die 1. Hälfte einer Geschichte handelt, die mit dem für November 2010 angekündigten „Die erste Nacht“ fortgesetzt wird. Daher auch ein Punkt Abzug für die allgemeine Verlagspolitik. Ich habe absolut nichts gegen Fortsetzungen, aber die Teile sollten doch abgeschlossen sein. Letzten Endes ist man nach Zuklappen des Buches genauso schlau wie vorher, da das wirkliche Geheimnis der Steinfragmente nicht aufgeklärt wird. Vieles bleibt rätselhaft und ungeklärt.

Es wird daher schwerfallen, nun die Geduld aufzubringen und auf die Fortsetzung zu warten. Abschließend kann ich allen, die Abenteuerromane im Stil von Indiana Jones lieben, das Buch empfehlen, würde aber mit dem Lesen warten, bis beide Teile erhältlich sind.

Kerstin at Freitag, April 19th, 2013 | Filed under: Levy, Marc,Liebesroman,Literatur allg. | RSS 2.0 | TB | No Comments
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