Rezension: “Der Menschenmacher”
Autor: |
Cody McFadyen |
Verlag: | Bastei-Lübbe |
ISBN-10: | 3404167759 |
Taschenbuch | 608 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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ausgelesen am: | 22.04.2011 (HC-Ausgabe) |
Nicht Smoky Barrett, aber trotzdem gut
Inhalt:
David, Charlie und Allison werden als Kinder von Bob Gray adoptiert. Hinter der Fassade des untadeligen Polizeibeamten, den sie Dad nennen müssen, verbirgt sich ein kranker Psychopath, der die Kinder über Jahre foltert und quält. Er will sogenannte Übermenschen aus ihnen machen, wozu ihm jedes Mittel recht ist. Es kommt der Tag, wo die Kinder nur noch den Ausweg sehen, ihn zu töten. Jahrelang verfolgt sie in ihren Albträumen dieser Mord. Alles wird wieder aufgewühlt, als jeder von ihnen ein Päckchen erhält, in dem ihr Liebstes bedroht wird. Sie müssen nun zusammenhalten, denn die Bedrohung trägt die Unterschrift von Dad.
Meine Meinung:
Zugegeben, was Flüssigkeit und Spannungsniveau betrifft, ist die Smoky Barrett-Reihe des Autors eindeutig im Vorteil. Dennoch legt er mit „Der Menschenmacher“ einen zutiefst verstörenden Roman vor, wo das Durchhalten wirklich belohnt wird. Ich hatte mit dem etwas zähen Einstieg einige Probleme und es gab auch später immer mal wieder Phasen von Langatmigkeit. Jedoch als großes Ganzes betrachtet ist ihm auch in dieser Form ein Haupttreffer geglückt.
McFadyen nimmt sich alle Formen von Grausamkeit und lotet diese bis zur Schmerzgrenze aus. Dabei verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht nur einmal. Empfindlichen Gemütern sei dieser Roman nicht empfohlen. Die Hauptcharaktere sind sehr intensiv dargestellt, ihre Handlungsweise aufgrund ihrer Kindheit durchaus nachvollziehbar. Immer wieder überraschende Wendungen lassen die Spannung dann zum Ende hin auch nicht mehr abbrechen. Als Leser bleibt man geschockt und ergriffen zurück. Da die Bedrohung nicht endgültig beseitigt werden konnte, ist für Folgeromane mit den Protagonisten durchaus Potenzial vorhanden.