Category: Science Fiction
Autor: |
Katie Kacvinsky |
Verlag: | Boje (Bastei Lübbe) |
ISBN-10: |
3414823004 |
Gebundene Ausgabe | 366 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Vernetztes Leben
Inhalt:
Die 17-jährige Madeline Freeman lebt im Jahr 2060 wie die Mehrzahl der Menschen ein komplett vernetztes Leben. Es ist nicht mehr nötig, die eigenen vier Wände zu verlassen, erfolgen doch Schule wie Verabredungen ausschließlich online. In einer digitalen Lerngruppe trifft sie auf Justin, der sie unbedingt auch offline kennenlernen möchte. Maddie folgt seiner Aufforderung und verliebt sich auf der Stelle in ihn. Was sie nicht weiß, er ist der führende Kopf einer Widerstandsbewegung, die gegen die Digital School kämpft. Um so brisanter, dass es gerade Maddies Vater ist, der als Erfinder und Leitfigur dieses Systems gilt. Bereits einmal hat das Mädchen sich gegen ihren Vater aufgelehnt, nun soll sie erneut die Rebellen unterstützen. Für wen wird sie sich entscheiden, für ihre Familie oder die erste Liebe?
Meine Meinung:
Bei „Die Rebellion der Maddie Freeman“ handelt es sich um den Debütroman von Katie Kacvinsky. Mit ihrer dystopischen Welt stellt sie gleichsam die immer mehr zunehmende Digitalisierung unseres Lebens an den Pranger. Das Erschreckendste an dem Buch ist nämlich, dass das hier beschriebene Leben in einer gar nicht so fernen Zukunft durchaus realistische Züge annehmen könnte. Schon heute passiert dermaßen viel nur noch über den Computer, weil es so viel bequemer ist. In der Hinsicht rüttelt das Buch echt auf und versucht, die schönen Seiten unserer Natur, wie etwa einen Sonnenuntergang am Meer oder ein prasselndes Lagerfeuer, aufzuzeigen.
Es handelt sich um einen Jugendroman und ist dahingehend auch sprachlich einfach gehalten und gut zu lesen. Durch die Ich-Erzählweise ist man natürlich sehr nah dran an der Titelfigur, was wiederum den Nachteil hat, dass die anderen Figuren etwas verblassen. Die Handlung plätschert die meiste Zeit vor sich hin, richtige Spannungshöhepunkte gibt es leider nur wenige. Auch will sich bei mir als romantischer Seele bezüglich der Liebesgeschichte und gleichzeitig dem Ende des Buches nicht so wirklich Zufriedenheit einstellen, ohne jetzt zu viel verraten zu wollen.
Allerdings ist ab November 2012 die Fortsetzung der Geschichte in Amerika erhältlich und wird hoffentlich auch vom deutschen Verlag in Übersetzung erscheinen. Ich erwarte dort etwas mehr Konfliktpotential in Maddies Familie selbst, denn die Mitglieder scheinen doch recht unterschiedlich zu denken, und natürlich auch ein schönes Ende für die Lovestory sowie den Kampf gegen das digitale Leben. Mit diesem Ausblick bin ich geneigt, dem Buch vier Sterne zuzugestehen.
Autor: |
Ernest Cline |
Verlag: | Penhaligon Verlag |
ISBN-10: | 3764530901 |
Gebundene Ausgabe | 510 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Ein Manifest der 80er-Jahre-Popkultur
Inhalt:
Das Leben im Jahr 2044 hat für den übergewichtigen Teenager Wade Watts nicht viel zu bieten. Verknappung der Ressourcen, Klimakatastrophen und Kriege bestimmen den Alltag. Daher flüchtet er sich wie fast jeder in das von James Halliday kostenlos zur Verfügung gestellte virtuelle Utopia OASIS. Dort geht er sogar zur Schule, aber sein Hauptziel ist ein anderes. Er ist ein Jäger und will das sagenumwobene Easter-Egg finden, das der zwischenzeitlich verstorbene Erfinder Halliday in der OASIS versteckt hat, und welches unermesslichen Reichtum verspricht. Per Zufall gelingt es Wade, das erste Level zu knacken. Fortan ist er eine Berühmtheit, aber eine Organisation, die die OASIS privatisieren will, ist ihm dicht auf den Fersen und schreckt auch vor Mord nicht zurück, in der virtuellen wie in der realen Welt.
Meine Meinung:
Unverzichtbar ist dieser Debütroman von Ernest Cline sicher für alle, die ebenso wie der Autor und die Romanfigur James Halliday absolute Fans der 80er-Jahre sind. Ich selbst bin zufällig sogar im selben Jahr geboren wie Halliday, hatte allerdings in meiner Jugend noch nicht so die Möglichkeiten, mich der Computerspielewelt zu nähern, und würde mich eher heute als Nerd bezeichnen. Mit den musikbezogenen Anspielungen im Roman konnte ich relativ wenig anfangen, um so mehr allerdings mit den Filmen, wobei einige ebenfalls zu meinen absoluten Favoriten zählen, z. B. „Der Frühstücksclub“. Allein schon die geballte Wiedererweckung dieser Ära muss für manchen Leser wie ein Nachhause-Kommen sein. Wer mit Computerspielen weniger am Hut hat, könnte bei einigen Phasen, vor allem der Spiel-im-Spiel-Sequenzen, etwas Monotonie empfinden.
Was das Buch für mich besonders erschreckend macht, ist seine Realitätsnähe. Es ist eine Dystopie, aber wenn wir ehrlich sind, immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit in sozialen Netzwerken und der heutige Stand der Technik macht eine Welt wie die OASIS durchaus vorstellbar und für viele sogar erstrebenswert. Und dass der Mensch seinen Planeten zugrunde richtet, ist ja wohl auch mehr als offensichtlich.
Die handelnden Figuren haben alle mehr oder weniger ihre Probleme und Macken, aber gerade das Schöne an der OASIS ist ja, dass sie diese dort gut verbergen können. Dennoch sind Ehre und Heldenmut keine Fremdwörter für die Protagonisten und die Antagonisten kennen keinerlei Skrupel. Wenn unsere Helden auch Rückschläge hinnehmen müssen, so geben sie doch niemals auf. Wade ist ein Teenager, deshalb macht auch die Liebe vor ihm nicht Halt und damit die Frage, ob eine virtuelle Liebe auch im wahren Leben von Bestand sein kann.
Auch wenn es im Buch die ein oder andere etwas zu ausführlich beschriebene Szene gibt, vor allem wer sich mit der Materie überhaupt nicht auskennt, dürfte so empfinden, so ist doch die Jagd nach dem Easter-Egg unglaublich spannend und faszinierend. Mitunter vergisst der Leser, dass er sich größtenteils in einer virtuellen Realität befindet. Er leidet und freut sich mit den Helden und ist ob der Genialität und den Einfällen der Hauptfigur Wade, oder auch Parzival, wie er in der OASIS heißt, immer wieder erstaunt.
Ernest Cline hat hier ein Werk geschaffen, das unheimlich inspiriert und den Zeitgeist einer ganzen Generation treffend einfängt. Am liebsten möchte man, mir ging es zumindest so, die alte Konsole hervorholen und erneut über den alten Spielen die Zeit vergessen, oder halt in entsprechende Filme oder Serien abtauchen. Das eine Verfilmung des Stoffes ins Auge gefasst wurde, kann ich nur begrüßen.
Das Buch ist das erste, welches ich über Blogg dein Buch bekommen habe, und wurde mir vom Penhaligon Verlag als Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt. Der Sendung lag auch noch ein Plakat zum Buch bei. Herzlichen Dank dafür! Bestellen könnt ihr den Roman außer über den Coverlink natürlich auch direkt auf der Verlagsseite.
Autor: |
Ally Condie |
Verlag: | Fischer Fjb |
ISBN-10: | 384142144X |
Gebundene Ausgabe | 464 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Eine Flucht ins Ungewisse
Inhalt:
Cassia Reyes große Liebe Ky Markham wurde vor aller Augen von der Gesellschaft als Gefangener abgeführt. Sie kennt nur noch ein Ziel – die Wiedervereinigung mit ihm. In Vorbereitung auf ihren späteren Platz in der Hauptstadt der Gesellschaft wird Cassia zu Arbeitseinsätzen in der Provinz Tana geschickt. Für sie die beste Möglichkeit zur Flucht in die Äußeren Provinzen, wo sie Ky vermutet. In der rebellischen Indie findet sie eine Gleichgesinnte und sie stoßen auf ein Lager, in dem sich Ky kurz zuvor noch aufgehalten hat.
Seiner Spur folgend, gelangen sie in die wilden Canyons der Grenzgebiete. Ein entbehrungsreicher Marsch steht ihnen bevor, der sie an die Grenzen der Erschöpfung bringt. Nach einer mühevollen Klettertour stößt Cassia endlich auf ihren Geliebten und den erst 13jährigen Eli. Voneinander unabhängig haben sie aber auch Spuren der so genannten Erhebung entdeckt, einer Rebellion gegen die Gesellschaft.
Cassia und Indie sind Feuer und Flamme und wollen sich dieser anschließen, denn einen Weg zurück gibt es für sie nicht. Ky jedoch, der in seiner Vergangenheit leidvolle Erfahrungen machen musste, weil sein Vater der Erhebung angehört hat, ist dagegen. Das junge Glück droht zu zerbrechen, zumal neue Informationen besagen, dass Cassias Jugendfreund und eigentlich auserwählter Lebenspartner Xander mehr vor ihr verborgen hat, als ihr bewusst war.
Meine Meinung:
Fast ein Jahr mussten die Leser auf die Fortsetzung von Ally Condies internationaler Erfolgsserie, die mit „Die Auswahl“ begann, warten. Man kann diesen Roman auch einzeln lesen, aber für ein stimmigeres Gesamtbild empfiehlt sich die Einhaltung der Trilogie-Reihenfolge. Anders als im ersten Band, wo Cassia wortführend war, wird das Geschehen nunmehr abwechselnd aus Sicht von Cassia und Ky interpretiert. Das Verhalten des bisher stets sehr verschlossen wirkenden Ky wird dadurch besser nachvollziehbar.
An Handlung passiert nicht wirklich viel in diesem Mittelband. Eigentlich wird nur der Canyon durchwandert, anfangs einzeln, nach etwa der Hälfte gemeinsam, wobei beide Protagonisten sehr viel von ihren Gedanken preisgeben. Das wirkt streckenweise schon etwas eintönig, zumal es Action oder gar dramatische Momente kaum gibt. Was mich am ersten Band am meisten fasziniert hat, nämlich der Aufbau und die Strukturen der Gesellschaft, hat hier fast keinen Einfluss. Zwar erfährt man ein wenig über die Anfänge der Gesellschaft, ebenso wie der Erhebung, aber einfach nicht genug.
Obwohl Xander nur einen kurzen Gastauftritt hat, ist er teilweise präsenter als Ky und wie die Entwicklung der Geschichte zeigt, muss man mit ihm im abschließenden Teil auf jeden Fall rechnen. Trotz dieser kleinen Kritikpunkte gelingt es der Autorin wieder sehr einfühlsam die inneren Konflikte der Handelnden dazustellen. Die leisen Töne werden durch die stets sehr passenden Gedichte aufs Treffendste untermalt. Die Erwartungshaltung auf den Abschluss der Trilogie, der leider wieder ein Jahr auf sich warten lässt, bleib unverändert hoch.
Autor: |
Lissa Price |
Verlag: | IVI Verlag |
ISBN-10: | 3492702635 |
Gebundene Ausgabe | 398 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Atemlos machende Dystopie
Inhalt:
Durch einen Krieg mit biochemischen Waffen sind in einer nicht allzu fernen Zukunft alle Menschen zwischen 20 und 60 gestorben, weil sie am widerstandsfähigsten galten und somit zu spät geimpft wurden. Es gibt nur noch ältere Menschen, Enders genannt, die mittlerweile eine Lebenserwartung von fast 200 Jahren erreichen, und Teenager, die als Starter bezeichnet werden.
Die 16jährige Callie ist ohne Familie und schlägt sich mit ihrem 7jährigen lungenkranken Bruder auf der Straße mehr schlecht als recht durch. Um ihm medizinische Versorgung und ein Heim zu verschaffen, sieht sie nur einen Ausweg, nämlich ihren Körper an greise Menschen zu vermieten, die sich noch einmal jung und schön fühlen wollen. Die geheimnisvolle Firma Prime Destinations bietet diesen Service gegen gute Bezahlung an. Doch bei ihrem dritten und eigentlich letzten Einsatz geht etwas schief. Callie erwacht vorzeitig und erfährt das Unfassbare, sie soll als Mordinstrument missbraucht werden, um einen noch viel grauenvolleren Plan zu vereiteln.
Meine Meinung:
Der Roman „Starters“ von Lissa Price gilt als das höchstgehandelte Debüt der letzten Jahre. Meiner Meinung nach zurecht. Bereits von der ersten Seite an wird ein Tempo angeschlagen, dass den Leser keinen Augenblick zu Atem kommen lässt. Keine ewigen Beschreibungen von Landschaftseindrücken, keine seitenweisen Inneneinblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin, kein außerordentlich komplizierter Weltenaufbau. Es geht einfach Schlag auf Schlag und das ist gut so, zumindest für meinen Geschmack.
Da der Roman in der Ich-Form aus Sicht von Callie geschrieben ist, bekommt man ausreichend Einblick in ihre Gedanken und kann ihre Handlungen gut nachvollziehen. Sie ist ein liebenswerter Charakter, der sich aufopfernd um den kleinen Bruder kümmert und dabei kein Risiko scheut. Allein die Grundidee mit der Übernahme von jungen Körpern durch teilweise uralte Menschen ist schon faszinierend, aber auch echt gruselig, wenn man sich näher hineinversetzt. Mit dem Old Man wurde ein vielschichtiger Bösewicht geschaffen, der bestimmt in der Fortsetzung „Enders“ noch zu überraschen weiß, worauf auch schon der Cliffhanger am Ende des Buches hinweist.
Ein paar kleine Logiklöcher weist der Weltenaufbau schon auf, vor allem wenn man bedenkt, dass die Enders durch moderne Medizin bis zu 200 Jahre alt werden können. Unwahrscheinlich ist daher, dass es so viele Teenager ohne Verwandte gibt. Dieses kleine Wermutströpfchen kann ich jedoch aufgrund der rasanten Spannung und der vielen überraschenden Wendungen gern verschmerzen.
Eine kleine Dreiecks-Liebesgeschichte gibt es auch, die aber bisher noch nicht weiter zum Tragen kommt, jedoch das Interesse an der Fortsetzung weiter anheizt. Für mich ist „Starters“ eine der besten Dystopien, die ich bisher zu lesen das Vergnügen hatte und ich freue mich bereits jetzt sehr auf die Fortsetzung, die für das Frühjahr 2013 angekündigt ist.
Nachtrag: Wie der Verlag mitgeteilt hat, wird „Enders“ nun sogar schon zum Ende dieses Jahres erscheinen! FREU!
Autor: |
Suzanne Collins |
Verlag: | Oetinger |
ISBN-10: |
3789132209 |
Gebundene Ausgabe | 431 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Serienzuge- hörigkeit: |
3. Teil der Panem-Trilogie |
Das Vermächtnis des Spotttölpels
Zum Inhalt:
Nur knapp und schwer verletzt konnte Katniss Everdeen von den Rebellen aus der Arena der letzten Hungerspiele gerettet werden. Sie wird aufgepäppelt und soll fortan werbewirksam als Symbolfigur der Rebellion eingesetzt werden. Katniss willigt nur unter der Bedingung ein, dass ihre Mitstreiter in der Arena straffrei ausgehen, allen voran Peeta Mellark, der zwischenzeitlich vom Kapitol grausam gefoltert wurde, um sie zu brechen. Außerdem ist ihr Zorn nach der vollständigen Vernichtung ihrer Heimat, Distrikt 12, dermaßen groß, dass sie unbedingt persönlich den Pfeil abschießen möchte, der den Tod von Präsident Snow und damit das Ende der jetzigen Regierung besiegelt. Ihr Jugendfreund Gale steht ihr zur Seite und ein gnadenloser Kampf um die Freiheit nimmt seinen Lauf.
Meine Meinung:
Noch vor Start des ersten Kinofilms zu „Die Tribute von Panem“, auf den ich schon unheimlich gespannt bin, habe ich es nun geschafft, den letzten Teil der Trilogie „Flammender Zorn“ zu lesen. Vorab, ich kann die vielen sehr negativen Meinungen, die man nicht umhin kommt zu lesen, nur schwer nachvollziehen.
Gegenüber den ersten beiden Bänden hat der dritte Roman sicher einige Schwächen, aber dennoch hat er mich genauso berührt, gefesselt und im Unterbewusstsein beschäftigt, wie die Vorgängerbände. Das Buch ist für Leser ab 14 Jahren ausgelegt, was eine sinnvolle Empfehlung ist, da Gewalt und Brutalität hier noch mehr zum Tragen kommen als bisher. In den Arenen war das gegenseitige Töten genauso erschütternd, aber am Ende immer noch Teil des Spiels. Jetzt ist es sozusagen ein Krieg auf offener Straße, den keiner verlieren möchte. Es musste noch eine Steigerung geben, sonst wäre es nicht glaubhaft gewesen. Andererseits sollten Eltern sich vielleicht doch erst selbst ein Bild machen und dann schauen, ob sie es ihren Kinder bereits zumuten können.
Sehr gut fand ich, dass es nicht ein reiner Kampf Gut gegen Böse war. Beide Seiten sind mit unfassbaren Methoden und Kalkül in die Schlacht gezogen und haben unschuldige Opfer in Kauf genommen. Der Verlust einiger sehr lieb gewonnener Personen ist unsagbar schmerzhaft, aber führt letzten Endes dazu, dass die Hauptfigur so handelt, wie sie es tut.
Sicher hätte die Liebesgeschichte zwischen Katniss, Peeta und Gale noch ein wenig weiter ausgebaut werden können, aber ich habe dies in der Geschichte nie als Schwerpunkt gesehen und gerade die leisen Töne gefallen mir. Trotz aller Folter und Grauen, die Peeta durchmachen muss, ist seine Liebe nie ganz erloschen. Das Ende mag ein wenig melancholisch machen, ich hatte tatsächlich eine Träne im Augenwinkel, es macht aber auch Hoffnung und regt zum Nachdenken an.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Panem-Trilogie mit zum Besten gehört, was ich in diesem Bereich je gelesen habe. Sie fällt nicht bereits im zweiten Teil schon stark ab, wie ich es gerade bei einigen hochgelobten Serien erleben muss, und bietet bis zur letzten Seite spannende und aufwühlende Lesestunden.
Autor: |
Suzanne Collins |
Verlag: | Oetinger |
ISBN-10: | 3789132195 |
Gebundene Ausgabe | 430 Seiten |
Persönliche Wertung: |
|
Serienzuge- hörigkeit |
2. Teil der Panem-Trilogie |
Trügerische Sicherheit
Zum Inhalt:
Katniss Everdeen und Peeta Mellark haben die 74. Hungerspiele gewonnen, unter anderem weil sie eine unsterbliche gegenseitige Liebe vorgetäuscht und somit das Kapitol ausgetrickst haben. Eine goldene Zeit, in der ihre Familien mit allem Lebensnotwendigen versorgt werden, sollte nun vor ihnen liegen. Jedoch wird Katniss’ Verhalten in der Arena als Rebellion eingestuft, sie selbst, sich dessen gar nicht bewusst, gilt in den anderen Distrikten als Symbol für den Widerstand. Die Situation im unterdrückten Volk brodelt.
Das Kapitol sieht nur eine Möglichkeit, den Widerstand zu brechen. Das Übel in Form von Katniss mit der Wurzel entfernen. Das 75. Jubiläum der Hungerspiele bietet dazu den besten Anlass. Als ganz besondere Machtdemonstration sollen je ein männlicher und ein weiblicher Sieger der Spiele aus jedem Distrikt in der Arena gegeneinander antreten. Im Distrikt 12 jedoch, aus dem Katniss und Peeta kommen, gab es bisher nur eine weibliche Siegerin. Überzeugt, dass ihr Ende nun unwiderruflich besiegelt ist, will Katniss wenigstens versuchen, Peeta das Leben zu retten. Dieser sieht es umgekehrt genauso. Erneut entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod.
Meine Meinung:
Besser kann ein Lesejahr gar nicht beginnen. Dieser zweite Teil der Panem-Trilogie hat mich fast noch mehr mitgerissen als der erste. Es kommt sehr selten vor, dass ich halbe Nächte durchlese. Dieses Buch hat es geschafft, mich dermaßen aufzuwühlen, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war.
Man wird sofort wieder in das Geschehen hineinkatapultiert und es bleibt nicht viel Zeit, um sich mit den beiden Siegern aus Distrikt 12 über ihren Gewinn zu freuen. Auf der Tour der Sieger werden die Unterschiede in den Distrikten so richtig deutlich, einerseits sterben Menschen vor Hunger in den armen Gebieten, andererseits ist es im Kapitol Standard, sich während eines Festgelages zwischendurch erbrechen zu gehen, damit mehr verschlungen werden kann.
Immer wieder ist man geschockt ob der Brutalität der Mächtigen und überraschende Wendungen wie die Verkündung des Jubel-Jubiläums machen sprachlos. Wenn Peeta Katniss mit so einfachen und doch gefühlvollen Worten seine tiefe Liebe gesteht, dann rührt das zu Tränen. Ich bin genau wie Katniss total zwischen den beiden Jungs hin und her gerissen, denn auch die Empfindungen für ihren Jugendfreund Gale kann sie nicht einfach abstellen. Katniss hatte vor lauter Kampf in ihrem Leben bisher noch keine Zeit ihre Gefühle richtig auszuloten, ich habe bereits jetzt Angst, wie im dritten Teil die Entscheidung lauten bzw. ob sie ihr abgenommen wird.
Die Geschehnisse vor allem in der Arena werden so packend und bildhaft beschrieben, dass sie wie ein Film vor dem inneren Auge ablaufen. Daher kann ich es schon jetzt kaum erwarten die Umsetzung des Bestsellers auf der Leinwand zu erleben.
Autor: |
Suzanne Collins |
Verlag: | Oetinger |
ISBN-10: | 3789132187 |
Gebundene Ausgabe | 414 Seiten |
Persönliche Wertung: |
|
Serienzuge-hörigkeit: | 1. Teil der Panem-Trilogie |
Eine Zukunft ohne Gnade
Zum Inhalt:
Wir befinden uns im von Naturkatastrophen fast zerstörten Nordamerika einer fernen Zukunft. Dort ist Panem entstanden, unterteilt in 12 Distrikte und unerbittlich regiert vom Kapitol. Die sechzehnjährige Katniss Everdeen hat nach dem Tod ihres Vaters alle Hände voll zu tun durch die Jagd im verbotenen Gebiet ihre Mutter und die über alles geliebte kleine Schwester Prim vor dem Hungertod zu bewahren.
Als wäre das Leben nicht schon schwer genug, veranstaltet die Regierung jährlich die so genannten „Hungerspiele“. Hier muss jeder Distrikt einen Jungen und ein Mädchen zwischen zwölf und sechzehn Jahren auslosen, welche sich dann in einer vorbereiteten Arena zur Unterhaltung der Massen gegenseitig bis auf den Tod bekämpfen.
Gegen jede Erwartung trifft es in diesem Jahr die erst zwölfjährige Prim. Sie hätte keinerlei Überlebenschance und so zögert Katniss keine Sekunde, ihren Platz einzunehmen. Der ausgeloste Junge aus Distrikt zwölf ist Peeta Mellark. Katniss kennt den Bäckersohn, denn er rettete sie in der Vergangenheit mit einem Brot vorm Verhungern. Sie steht in seiner Schuld, wie soll sie es da über sich bringen, ihn zu töten? Denn bei den Hungerspielen kann es nur einen Gewinner geben.
Meine Meinung:
„Tödliche Spiele“ bildet den Auftakt der hochgelobten Panem-Trilogie. Auch ich kann nach dem Verschlingen des ersten Bandes dieses Lob nur bestätigen. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Zwar für Jugendliche ausgelegt, weiß es doch Leser aus allen Altersschichten zu begeistern.
Allein die in dieser Dystopie gezeichnete Welt, wo unerbittlich ums Überleben gekämpft werden muss, ist schon grausam genug, aber die Hungerspiele setzen dem Ganzen dann noch die Krone auf. Unvorstellbar wie sich Menschen am gegenseitigen Niedermetzeln von Teenagern ergötzen können, die ja wirklich real vor aller Augen sterben. Klar, auch in der heutigen Zeit wird durch Formate wie Big Brother, das Dschungelcamp oder diverse Reality-Shows dem Voyeurismus der Menschen Rechnung getragen, aber im Hinterkopf hat man schlussendlich doch immer, dass alles ein Spiel ist. Dieses Buch schafft es sehr deutlich, uns den Spiegel vorzuhalten, den Niedergang jeglicher Moral und Ethik betreffend. Hoffen wir, dass es bei einer Zukunftsvision bleibt.
Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine äußert spannende Geschichte, die immer wieder Wendungen erfährt, die den Leser sprachlos zurücklassen. Man leidet unheimlich mit den Kämpfern in der Arena und möchte doch keinesfalls an ihrer Stelle sein. Katniss und Peeta wachsen einem sehr schnell ans Herz und dass die Story sich mit den nächsten Bänden in eine Dreiecksgeschichte verwandelt, denn da ist ja immer noch Katniss’ Jugendfreund Gale, macht das Ganze für mich um so interessanter.
Ich kann es kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen und ich bin sicher, vielen von euch wird es genauso ergehen, wenn ihr erst mal in die Welt von Panem eingetaucht seid.
Autor: |
Stephenie Meyer |
Verlag: | Carlsen Verlag |
ISBN-10: | 3551581908 |
Gebundene Ausgabe | 864 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Hoffnung für unsere seltsame Welt
Zum Inhalt:
Um die stets gewaltbereite Menschheit vor ihrem Untergang zu retten und zu befrieden, hat eine außerirdische Spezies, Seelen genannt, ihre Körper besetzt. Doch es gibt vereinzelte Rebellengruppen, die sich gegen die Invasion zur Wehr setzen und in Bergen und Wäldern versteckt halten. Melanie, die mit ihrem Bruder und ihrer großen Liebe Jared unterwegs auf der Suche nach ihrer Cousine ist, wird jedoch gefangen genommen.
Ihr wird die Seele Wanderer implantiert, die bereits auf vielen Planeten Wirt in unterschiedlichsten Körpern war. Doch Melanie ist stark. Sie besteht weiterhin im Körper und überredet schließlich Wanderer dazu, ihre verlorene Familie zu suchen. Damit bringt sie sich in große Gefahr, denn als sie schließlich Erfolg hat, sehen alle nur den Parasiten in ihr und keiner vermutet, dass Melanie noch existiert. Als sich Wanderer schließlich noch verliebt, ist das Gefühlschaos perfekt.
Meine Meinung:
Mit diesem Roman bewegt sich Stephenie Meyer abseits ihrer Biss-Reihe wiederholt auf fantastischen Pfaden, wobei es diesmal eher in Richtung Science Fiction geht. Als Leser sollte man sich darauf einstellen können, sonst leidet der Spaß beim Lesen. Ich habe das mit ca. 860 Seiten doch recht dicke Buch relativ schnell verschlungen, einfach weil die Schreibweise der Autorin sehr angenehm zu lesen ist. Aus der Sicht der Seele Wanda beschrieben, werden die Konflikte und die innere Zerrissenheit, die es in dieser Form wohl noch niemals zuvor gegeben hat, derart eindringlich und mitfühlend dargestellt, dass man selbst hin und her gerissen ist zwischen Sympathie mit den unterdrückten Menschen und Verständnis für die eigentlich nur Gutes wollenden Seelen.
Es gibt ein paar Längen in dem Buch, aber um die Lebensweise der Rebellen zu veranschaulichen, sind mir diese notwendig erschienen. Die einzelnen so verschiedenen Charaktere der übrig gebliebenen Menschen sind intensiv beschrieben, an vielen Stellen, vor allem am Ende, leidet man förmlich mit.
Insgesamt hat es Stephenie Meyer großartig verstanden, Gefühle rüberzubringen. Die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen wird in dem Roman deutlich und damit auch die Notwendigkeit, das unsere Rasse bestehen bleiben sollte. Sie beweist wieder einmal, dass letzten Endes die Liebe über alle Widrigkeiten siegen kann, wenn man nur fest daran glaubt.