Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Frauen

 

Autor:

Nicolas Sparks
Verlag: Heyne
ISBN-10: 3453408470
TB 560 Seiten
Persönliche
Wertung:
ausgelesen: 18.04.2011 (HC-Ausgabe)

 

 

Wenn es zum Verzeihen fast zu spät ist

Inhalt:

Vor drei Jahren verließ der Vater der 17jährigen Ronnie die Familie, was sie ihm nicht verzeihen kann. Seither hat sie kein Wort mit ihm gesprochen. Umso entsetzter ist sie, als sie zusammen mit ihrem Bruder Jonah die kompletten Sommerferien bei ihm in einem langweiligen Küstenort verbringen soll. Sie zeigt ihm offen ihre Verachtung. Erst als sie sich in Will, einen Spross aus wohlhabender Familie, den sie erst gar nicht leiden kann, verliebt, fängt sie an, ihrem Vater zuzuhören und geht langsam auf ihn zu. Gerade noch rechtzeitig, denn das Schicksal schlägt gnadenlos zu.

Meine Meinung:

Wie immer gelingt es Nicolas Sparks sehr gut, den Leser mit seinen Figuren mitfühlen zu lassen. Durch die abwechselnden Perspektiven kann man sich noch besser in sie reinfühlen und ihre Beweggründe verstehen. Das Buch ist ein intensives Zeugnis einer Vater-Tochter-Beziehung, präsentiert aber auch sehr gefühlvoll das Entstehen der ersten Liebe.

Dennoch war ich ein wenig enttäuscht, denn das große Talent des Autors, den Leser unmittelbar an den Emotionen zu packen, kommt erst im letzten Drittel des Romans zum Tragen. Bis dahin wirkt die Geschichte streckenweise etwas lang gezogen, da eben auch nicht wirklich viel passiert. Die Entwicklung von Ronnie vom etwas oberflächlichen Mädchen zur verantwortungsbewussten jungen Frau ist gut dargestellt.

Trotz der tragischen Komponente, ohne die kaum ein Sparks-Roman auskommt, bleibt der Leser aufgrund des rührenden Endes hoffnungsvoll zurück.

Kerstin at Montag, Juni 3rd, 2013 | Filed under: Frauen,Liebesroman,Sparks, Nicholas | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Anne Fortier
Verlag: Fischer
ISBN-10: 3596185564
Taschenbuch 640 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
ausgelesen am: 21.12.2010 (HC-Ausgabe)

 

Romantische Hommage an Romeo und Julia

Inhalt:

Die Amerikanerin Julia erbt von ihrer Mutter ein Kästchen mit geheimnisvollen Dokumenten. Demnach soll sie eine Nachfahrin von Giulietta Tolomei sein, die die Vorlage für die Julia aus Shakespeares weltberühmter Tragödie lieferte. Dies ist auch ihr wirklicher Name und ihre Wurzeln liegen in Siena in Italien. Sie begibt sich auf die Spur des Geheimnisses ihrer Vergangenheit und stößt nicht nur auf einen Fluch, der über ihrer Familie zu liegen scheint, sondern auch auf ihren Romeo.

Meine Meinung:

Mit ihrem Erstling hat Anne Fortier ein romantisches Abenteuer geschaffen, das den Leser von Beginn an in den Bann zieht. Auf zwei Zeitebenen spielend, erzählt sie sowohl die wahre Geschichte der tragischen Liebe von Romeo und Julia um 1340 als auch die mit einem Happy End gekrönte Romanze ihrer Nachfahren in der Gegenwart. Wer möchte nicht an eine Liebe durch alle Zeiten glauben?

Viele unerwartete Wendungen zwingen den Leser geradezu zum Weiterlesen. Vor der Kulisse der immer noch vom mittelalterlichen Charakter der italienischen Gotik geprägten Stadt entspinnt sich eine aufregende Schatzsuche, die in einem spannenden Showdown endet. Sympathische Nebenfiguren, eine herrlich romantische Geschichte und ein großes Erzähltalent versprechen noch viele interessante Werke dieser Autorin.

Kerstin at Dienstag, Mai 14th, 2013 | Filed under: Fortier, Anne,Frauen,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Kerstin Gier
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10: 3404154622
Taschenbuch 320 Seiten
Persönliche
Wertung:
Reihenzuge-hörigkeit: 2. Teil der Mütter-Mafia-Reihe
ausgelesen: 05.06.2010

 

Gelungene Fortsetzung der „Mütter-Mafia“

Inhalt:

Constanze hat sich inzwischen recht gut mit ihren Kindern in der Insektensiedlung eingelebt und ist das Oberhaupt der streng geheimen „Mütter-Mafia“, die immer dann auf den Plan tritt, wenn Frau oder wie hier auch schon mal Mann und Kind in die Bredouille geraten. Mit ihrem angebeteten Anwalt Anton ist sie allerdings noch keinen Schritt weitergekommen, wie auch, wenn ihr Haus ständig von verzweifelten Freundinnen und ihren Kindern belagert ist.

Meine Meinung:

„Die Patin“ setzt nahtlos am Vorgänger an, kann aber auch getrennt gelesen werden. Wieder gibt es jede Menge Probleme zu lösen, was Conny bravourös meistert. Neben dem gewohnten Humor gibt es aber auch traurige Momente, wie eben wenn Mimi ihr Kind verliert und das sich daraus ergebende Leid. Die Übermütter bleiben diesmal ein wenig außen vor, geraten aber durch die Internetbeiträge in ihrem Forum nicht in Vergessenheit und sind schräg drauf wie eh und je.

Klar gibt es auch in diesem Buch wieder klischeehafte Charaktere wie Bernhard und Bianca, die Typen der Russenmafia und so weiter, aber die sind so herrlich überzogen dargestellt, dass sie schon wieder richtig erfrischend wirken. Auch wenn der Roman für alle ein gutes Ende bereithält, bin ich gespannt, was sich Kerstin Gier im dritten Teil ihrer Reihe hat einfallen lassen.

Kerstin at Freitag, April 5th, 2013 | Filed under: Frauen,Gier, Kerstin | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Kerstin Gier
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10: 3404152964
Taschenbuch 320 Seiten
Persönliche
Wertung:
Reihenzuge-
hörigkeit:
1. Teil der Mütter-Mafia-Reihe
ausgelesen: 16.05.2010

 

 

Herrlich spritzige Abrechnung mit den Übermüttern

Inhalt:

Constanze wird Knall auf Fall von ihrem Mann verlassen und mit ihrer Teenager-Tochter Nelly sowie dem kleinen Sohn Julius ins Haus seiner verstorbenen Mutter, welches sich in einer Vorstadtsiedlung befindet, verfrachtet. Die Einrichtung des Hauses stellt sich als Albtraum heraus, aber schnell sind Freundinnen gefunden, die ihr hilfreich unter die Arme greifen. Um das Beste für ihre Kinder zu tun, versucht Conny Zugang zur Mütter-Society, einer Verbindung von „perfekten“ Müttern zu bekommen. Schnell findet sie jedoch heraus, dass sie mit diesen Frauen nichts gemein hat und gründet als Gegenbewegung die Mütter-Mafia.

Meine Meinung:

Selten hat mich ein Roman so zum Lachen gebracht. Außergewöhnlich treffend, wenn auch überspitzt, zeichnet Kerstin Gier hier auf unnachahmliche Weise Charaktere, die einen das Fürchten lehren. Dieser Humor kann niemanden kalt lassen und sollte als Anleitung all jenen dienen, die meinen, sich nach einer Schwangerschaft von derartigen Vereinigungen anziehen lassen zu müssen, um ja nichts Falsches für ihre Kleinen zu tun. Die Mütter-Mafia ist das beste Beispiel, dass es auch anders geht. Mein Tipp: Einfach nur verschlingen und schnell die Nachfolge-Romane kaufen!

Kerstin at Donnerstag, November 15th, 2012 | Filed under: Frauen,Gier, Kerstin,Humor | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Jodi Picoult
Verlag:

Bastei Lübbe

ISBN-10:

3431038573

Gebundene Ausgabe 571 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

Brisantes Thema packend umgesetzt

Zum Inhalt:

Max und Zoe Baxter sind nach mehreren erfolglosen Versuchen endlich dabei, ein Baby zu bekommen. Doch es kommt erneut zu Komplikationen und schließlich einer Totgeburt. Zoe will trotz schwerer gesundheitlicher Probleme ihren Traum nicht aufgeben, Max jedoch entscheidet sich dagegen und reicht die Scheidung ein. Während eines Unfalls unter Alkoholeinfluss hat er eine Erscheinung und findet zu Gott. Zoe stürzt sich dagegen voll in ihre Arbeit als Musiktherapeutin, wo ihr häufig die lebenslustige Vanessa begegnet.

Bald muss sie erkennen, dass sie mehr als Freundschaft für sie empfindet. Beide verlieben sich, heiraten und wollen ihre Beziehung mit einem Baby krönen. Was läge näher, als die noch eingefrorenen Embryonen aus Zoes Ehe mit Max für Vanessa zu verwenden, da sie selbst aufgrund einer Totaloperation nicht mehr schwanger werden kann? Doch Max muss seine Zustimmung geben. Sein neuer Glaube steht dem entgegen. Viel lieber würde er die Embryonen seinem Bruder Reid und dessen Frau Liddy spenden, die ebenfalls schon lange einen Kinderwunsch hegen. Es kommt zum erbitterten Prozess, wobei beide Parteien sich nichts schenken. Kann es überhaupt ein Happy End geben?

Meine Meinung:

In ihrem neuen Roman greift Jodi Picoult wie gewohnt ein vor allen in den USA sehr brisantes Thema auf. Die Rechte homosexueller Paare sind dort wohl noch wesentlich eingeschränkter als hier in Deutschland, wo auch, schon wegen der Verfahrensweise mit Embryonen, ein solcher Prozess wie hier im Buch undenkbar wäre. Um es besonders dramatisch zu machen, stellt sie den zwei liebenden Frauen den Ex-Mann gegenüber, welcher über nicht gerade viel Rückgrat verfügt, und sich deshalb sehr leicht von einer erzkonservativen Glaubensgemeinschaft hat vor den Karren spannen lassen.

Im ersten Viertel des Buches wird dem Leser einiges zum Verdauen gegeben und die vielen Schicksalsschläge erscheinen etwas zu geballt. Im weiteren Verlauf bekommt man einen guten Einblick in die Arbeit einer Musiktherapeutin und die Autorin hat dazu sogar einen eigenen Soundtrack zum Buch entwickelt (Texte von ihr und Gesang durch Ellen Wilber), der auf ihrer Homepage anzuhören ist. Die Musik ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber schon eine tolle Idee.

Der Roman findet seinen Höhepunkt mit dem Prozess und dem Kampf um die eingefrorenen Embryonen. Hier glänzen die manchmal ein wenig übertrieben lustig wirkende Anwältin der Frauen und der so typische karrierebewusste Anwalt ohne Skrupel von Max. Von den Hauptfiguren habe ich neben Zoe auch Vanessa ins Herz geschlossen. Als Nebenfigur möchte ich vor allem Zoes Mutter sehr positiv hervorheben, die absolut loyal hinter ihr steht.

Durch die abwechselnde Erzählweise aus der Ich-Perspektive von Zoe, Max und Vanessa bekommt der Leser einen sehr guten Eindruck in deren jeweilige Gefühlswelt, vor allem auch durch Rückblicke in die Vergangenheit. Ich fand auch toll, dass im Prozess beide Parteien ausgiebig zu Wort kamen und ihre Sichtweise darstellen konnten. Der Leser mag nun selber entscheiden, welcher Seite er sich mehr zugehörig fühlt.

Mit bis zum Ende immer wieder überraschenden Wendungen fesselt Jodi Picoult ihre Leser und schafft es gleichzeitig ein Plädoyer für Gerechtigkeit und Toleranz abzugeben. Weil es mir am Ende alles ein bisschen zu schnell ging und für mich wichtige Fragen leider ungeklärt blieben, gebe ich einen halben Punkt Abzug und damit 4,5 Sterne für diesen gelungenen Roman von Jodi Picoult.

Kerstin at Montag, August 20th, 2012 | Filed under: Frauen,Literatur allg.,Picoult, Jodi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Nicholas Sparks
Verlag: Heyne
ISBN-10:  
Taschenbuch 480 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
ausgelesen: 17.06.2009 (HC-Ausgabe)

 

Ein Foto als Lebensretter

Inhalt:

Logan Thibault findet während des Irak-Kriegs mitten in der Wüste ein Foto einer schönen Frau, welches er fortan bei sich trägt. Viele seiner Freunde sterben und immer wieder bleibt er verschont. Ist das Foto wirklich ein Glücksbringer? Logan will der Sache auf den Grund gehen und begibt sich quer durchs Land auf die Suche nach der geheimnisvollen Schönen.

Meine Meinung:

Mit diesem Roman beweist Nicholas Sparks mal wieder sein großartiges Erzähltalent. Durch die ständig wechselnden Perspektiven zwischen Logan, Beth und ihrem Exmann Keith entwickelt der Roman einen Sog, den man sich kaum entziehen kann. Die langsam aufkeimende Liebe zwischen den Protagonisten wird wunderschön und glaubhaft dargestellt und der Romantikfaktor nimmt einen großen Platz ein. Auch die weiteren Charaktere wie die Oma und der Sohn sind liebevoll gezeichnet. Man muss sie einfach mögen.

Das Ende steuert auf einen großen Showdown hin und spätestens jetzt kann man das Buch vor Spannung nicht mehr weglegen. Im Epilog schafft es dann der Autor meisterhaft bis fast zu den letzten Zeilen das Ergebnis der Katastrophe offen zu lassen, sodass man sich schwer zusammennehmen muss, um nicht das Ende zu lesen.

Insgesamt hinterlässt der Roman nach dem Zuschlagen ein Lächeln auf dem Gesicht und ein gutes Gefühl im Bauch – was kann man sich mehr wünschen?

Kerstin at Dienstag, März 13th, 2012 | Filed under: Frauen,Liebesroman,Sparks, Nicholas | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Adriana Popescu

Verlag: BoD
ISBN-10:

3842377207

Taschenbuch 220 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Liebe im Zeitraffer

Inhalt:

Es ist der Junggesellenabschied seines besten Freundes Patrick, für den sich der fast 30jährige Jonas Fuchs als Trauzeuge in der Pflicht sieht, eine Stripperin zu organisieren, weil es einfach dazugehört. Doch schon als Maya zu ihm ins Auto steigt, trifft ihn die Liebe wie ein Blitz. Sehr schnell steht seine Entscheidung fest, dieser Frau keine Chance zu geben, wieder aus seinem Leben zu verschwinden. Doch Maya ist nicht nur Stripperin, sondern auch eine Prostituierte, und hält überhaupt nichts von Beziehungen, die länger als 5 Tage dauern. Wird es Jonas gelingen, sie vom Gegenteil zu überzeugen?

Meine Meinung:

Der Debüt-Roman der jungen Autorin Adriana Popescu ist eine herzergreifende Lovestory fernab vom Hollywoodklischee, wie sie im Hier und Jetzt jedem von uns passieren könnte.

Der größte Teil der Handlung spielt sich in den auch bereits im Titel angekündigten 5 Tagen ab. In dieser Zeit erlebt der sympathische Ich-Erzähler Jonas ein Auf und Ab im Gefühlsleben, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Man möchte ihn am liebsten manchmal einfach nur in den Arm nehmen, so sehr leidet man mit ihm, wenn er wieder einen Rückschlag in seinen Bemühungen hinnehmen muss. Bis zum Ende bleibt dabei offen, ob sein ganzer Einsatz von Erfolg gekrönt ist.

Patrick ist mit seiner hingebungsvollen Liebe zu seiner Melanie schon fast zu gut, um wahr zu sein, und nebenher noch der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Da Maya einen guten Grund für ihre Tätigkeit vorzuweisen hat, fängt auch sie Sympathiepunkte, jedoch ist sie mir nie wirklich nah gekommen, was sicher daran liegt, dass man an Jonas als Leser einfach näher dran ist.

Die in der mir vorliegenden Ausgabe doch recht häufigen Orthographiefehler stören den Lesefluss ein wenig, was aber natürlich den Gesamteindruck nicht schmälert. Mit Stuttgart und Barcelona wurden interessante Settings gewählt, wobei man vor allem bei letzterem zusätzlich einen faszinierenden Einblick in die Kunstszene erhält.

Schlussendlich muss jeder Leser für sich selbst entscheiden, ob einer so aufopfernden Liebe auch unter Alltagsbedingungen eine längere Haltbarkeit beschieden sein sollte.

Kerstin at Montag, Februar 20th, 2012 | Filed under: Frauen,Liebesroman,Popescu, Adriana | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Kerstin Gier
Verlag: Bastei-Lübbe
ISBN-10: 3785760507
Klappen-broschur 288 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Ein echter Gier eben – und das Warten beginnt von Neuem

Zum Inhalt:

Nach fünf gemeinsamen Jahren hat sich der Alltag in Katis Leben mit Felix breit gemacht. Als ihr während eines Arbeitsauftrages der charmante und umwerfend aussehende Mathias über den Weg läuft, beginnt sie an ihrer Beziehung zu zweifeln. Von Felix immer öfter vernachlässigt, beginnen die Schmetterlinge in ihrem Bauch Achterbahn zu fahren, wenn sie an Mathias denkt. Ein Unfall schleudert sie unverhofft fünf Jahre in die Vergangenheit, einen Tag bevor sie Felix kennengelernt hätte. Gibt das Schicksal ihr etwa die Chance in der Liebe einen anderen Weg einzuschlagen?

Meine Meinung:

Endlich ist der lang ersehnte neue „Gier“ erschienen und leider viel zu schnell wieder ausgelesen. Einmal mehr schafft es die Autorin, mich über mehrere Stunden meine ganze Umwelt vergessen und in die äußert amüsante Liebesgeschichte von Kati einzutauchen zu lassen. Auch im Eselsbuch waren neben einem eigentlich permanent vorhandenen Grinsen im Gesicht, laute Auflacher keine Seltenheit. Wenn unter den männlichen deutschen Autoren David Safier für mich der König des Humors ist, so gebührt Kerstin Gier ganz klar der Platz der Königin. Sie liegen in diesem Genre absolut auf meiner Wellenlänge.

Neben manchmal wirklich schreiend komisch wirkenden Situationen, in die die Protagonistin gerät, sind es vor allem die Charaktere, von denen der Roman lebt. Viele dermaßen schräg, aber doch auch wieder so aus dem Leben gegriffen, dass sie einem selbst täglich über den Weg laufen könnten. Dass Zeitreisen für Kerstin Gier kein Problem darstellen, hat sie bereits in ihrer Edelstein-Trilogie bewiesen. Im vorliegenden Buch bildet sie ein tolles Element, um der Heldin zu ermöglichen, Fehler der Vergangenheit zu korrigieren. Wer hat nicht schon mal die Zeit zurückdrehen wollen, um sich falsche Entscheidungen zu ersparen?

Trotz aller Lustigkeit gibt es jedoch auch ernste Untertöne, die zum Nachdenken anregen, ohne belehrend zu wirken. Jedes Kapitel wird mit einem Zitat eingeleitet, dass mal mehr, mal weniger zum folgenden Inhalt passt. Mir persönlich ein wenig zu viel des Guten waren die Zitate mitten im Text, haben sie mich doch immer wieder aus der Handlung gerissen, zumal ich nicht genau wusste, wann ich sie denn lesen soll. Das Cover mit dem Esel auf rosa Hintergrund ist richtig peppig.

Nachdem die Hochzeit der Schwester nun perfekt gelaufen ist, hoffe ich mal, dass es nicht zu DER TAUFE kommt, denn ewig lässt sich das Schicksal sicher nicht ins Handwerk pfuschen. Wer sich mal so richtig vom Alltag entspannen will mit einem vergnüglichen Roman, dem sei „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ wärmstens ans Herz gelegt, denn der Gier’sche Humor ist ein Patentrezept gegen schlechte Laune.

Kerstin at Montag, November 28th, 2011 | Filed under: Frauen,Gier, Kerstin,Humor | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Daniel Glattauer
Verlag: Deuticke im Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552060936
Gebundene Ausgabe 224 Seiten
Persönliche
Wertung:

Eins meiner Nie-mehr-hergeben-Bücher!

 

Emmi & Leo – wieder so so so schön!

Zum Inhalt:

Emmi Rothner und Leo Leike sind sich durch Zufall virtuell begegnet. Im 1. Band dieser bezaubernden Liebesgeschichte – „Gut gegen Nordwind“ – lernen sie sich per Email kennen und entwickeln Gefühle füreinander, jedoch begegnen sie sich nie persönlich. Wem das Ende dieser Liebesgeschichte zwar realistisch, doch nicht wirklich befriedigend erschien, kommt jetzt mit dem Nachfolger-Roman „Alle sieben Wellen“ voll auf seine Kosten. Endlich dürfen sich beide sehen, anfassen, berühren … Doch an der eigentlichen Problematik hat sich nicht viel verändert, denn Emmi ist noch immer verheiratet und auch Leo ist eine neue Beziehung eingegangen. Dennoch können sie nicht voneinander lassen …

Meine Meinung:

Ich bin sehr froh, die Bücher in der richtigen Reihenfolge gelesen zu haben, macht es doch vieles einfacher zu verstehen. In gewohnt bewährter Weise spielt Daniel Glattauer mit den Gefühlen der Protagonisten, denn auch oder gerade nach ihrem persönlichen Treffen, flauen diese keinesfalls ab. Hin und her gerissen zwischen Vernunft und Leidenschaft kann es dennoch nur ein Ende für beide geben. Man fliegt regelrecht durch die Seiten, denn man will unbedingt wissen, wie die Geschichte nun letztendlich ausgeht.

Nie mehr werde ich Satzzeichen, Großbuchstaben oder Klammern ohne Sinn und Verstand gebrauchen, denn Emmi und Leo haben mir gezeigt, wie viel Interpretation ein Punkt zu viel oder zu wenig ausmachen kann.

Von den persönlichen Treffen erfährt man nur aus den darauf folgenden Emails, darin bleibt der Autor seinem Stil treu. Insgesamt ist dieser zweite Teil einer wunderbar romantischen Liebesgeschichte, die auf einem simplen Tippfehler in einer Emailadresse basiert, der perfekte Abschluss, quasi der Punkt auf dem I.

Kerstin at Freitag, Juli 1st, 2011 | Filed under: Frauen,Glattauer, Daniel | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Daniel Glattauer
Verlag: Deuticke im Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552060413
Gebundene Ausgabe 224 Seiten
Persönliche
Wertung:

Eins meiner Nie-mehr-hergeben-Bücher!

 

Email-Romanze auf höchstem Sprachniveau

Zum Inhalt:

Emmi Rothner und Leo Leike, die beide in der gleichen Großstadt wohnen, begegnen sich durch einen Schreibfehler zufällig virtuell. Anfangs zögerlich, beginnt alsbald ein stetiger Email-Briefwechsel. Für beide wird dieser Austausch zu einem Ventil, weil sie sich ganz so geben können, wie sie wirklich sind. Es kommen vermehrt Gefühle ins Spiel, die eigentlich nicht sein sollten, denn Emmi ist glücklich verheiratet und auch Leo ist von einer gescheiterten Beziehung gezeichnet. Alles läuft auf das große Ziel – ein persönliches Treffen – hinaus, doch würden sie damit nicht eine Illusion zerstören?

Meine Meinung:

Daniel Glattauer trifft mit diesem Roman in jedes Romantiker-Herz. Da ich selbst ähnliche persönliche Erfahrungen gemacht habe, kann ich Emmi und Leo so gut verstehen, wenn sie der nächsten Email entgegen fiebern. Manche Formulierungen sind so genial, dass sie auch nach mehrmaligem Lesen nur so auf der Zunge zergehen. Entgegen dem Klischee vom lieblosen und hingeworfenen Email-Verkehr zeigt dieser Roman, dass man auch auf diese Art niveauvoll kommunizieren kann.

Das SIE bis zum Schluss irritiert zwar etwas, macht das Ganze aber irgendwie noch wirklicher, denn beide verlieren nie den Respekt voreinander, auch wenn sie sich gegenseitig schon mal verletzen. Man überlegt als Leser unwillkürlich, wie man sich in der einen oder anderen Situation selbst verhalten würde. Großartig dargestellt ist Emmis Zerrissenheit zwischen eigentlich glücklicher Beziehung, aber der steten Suche nach mehr. Sie lässt sich voll auf ihren virtuellen Leo ein, was auch zu extremen Eifersuchtsanfällen führt.

Durch die teilweise recht kurzen Email-Antworten ist man mit den 224 Seiten umfassenden Buch natürlich sehr schnell durch, was aber auch am flüssigen Schreibstil liegt. Das Ende ist für den Romantiker in mir zwar etwas unbefriedigend, war aber vorauszusehen. Inzwischen gibt es ja bereits eine Fortsetzung und dieser fiebere ich geradezu entgegen.

Kerstin at Freitag, Juli 1st, 2011 | Filed under: Frauen,Glattauer, Daniel | RSS 2.0 | TB | No Comments
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