Category: Gruber, Andreas
Autor: |
Andreas Gruber |
Verlag: | Ravensburger |
ISBN-13: | 978-3473586363 |
Klappen- broschur: |
405 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Die letzte Linie der Verteidigung – dafür sind sie da
Inhalt:
Jayden D. Knoxvilles erster Einsatz für die "Last Line of Defense", eine streng geheime Einheit mehrerer Teams Jugendlicher, die eingesetzt werden, wenn andere Spezialeinheiten versagen, führt ihn in die britische Botschaft nach Buenos Aires. Dorthin flüchtet die junge Journalistin Sofia nach dem Diebstahl offenbar brisanter Informationen eines High-Tech-Konzerns. Als die Botschaft mit schwerem Geschütz angegriffen wird, fällt Jayden die Aufgabe zu, Sofia zu beschützen und ihm wird schnell klar, dass weitaus Größeres als Datendiebstahl hinter allem steckt.
Meine Meinung:
Ich kenne ein paar der Thriller von Andreas Gruber und habe diese sehr gern gelesen. Daher war ich gespannt, wie er sich im Jugendbuch-Genre schlägt. Bei "Der Angriff" handelt es sich um den ersten Teil einer actionreichen Trilogie, wo Jugendliche um die 18 als Nachwuchs-James Bonds in gefährliche Einsätze geschickt werden.
Der Einstieg ins Buch ist direkt sehr actionreich und die Spannung kann das ganze Buch über konstant aufrechterhalten werden. Bis am Ende die Handlung zusammenläuft, wird neben der Gegenwart immer im Wechsel auch der Werdegang von Jayden beleuchtet, wie er zur Spezialeinheit kam, die Ausbildung dort sowie die Vorstellung seiner beiden Teampartner Lenny und Eric, von denen ich in den Folgebänden gern noch mehr lesen würde.
Eine gewisse Schläue aus seiner Zeit als Straßenkämpfer bringt Jayden mit, die harte Ausbildung trägt außerdem dazu bei, dass er mit Sofia den brutal vorgehenden Gegnern immer wieder entkommt, die stets einen Schritt voraus zu sein scheinen. Hier wird natürlich auch das James Bond-Klischee bedient, dass er quasi im Alleingang eine ganze Reihe bestens ausgebildeter Superschurken besiegt und Kollege Zufall spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Das sorgt ab und an für etwas Augenrollen, aber gehört zu dieser Art von Roman wohl dazu, auch wenn es nicht ganz meinen Geschmack trifft.
Die Sprache ist gut an jugendliche Leser angepasst, dürfte aber auch Erwachsenen keine Probleme bereiten. Wer mal etwas leichtere Kost als die harten Psycho-Thriller lesen mag, ist mit diesem Buch auf jeden Fall gut bedient und für die Zielgruppe ist es auf jeden Fall ein Volltreffer. Ich würde die Reihe schon gern weiterlesen, vor allem um das Geheimnis von Jaydens Vergangenheit zu lüften, welches noch nicht offenbart wird.
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Autor: |
Andreas Gruber |
Verlag: | Der Club (Premiere) |
Bestell-Nr.: | 119246015 |
Gebundene Ausgabe | 416 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Dem Struwwelpeter auf der Spur
Zum Inhalt:
Drei grausam zugerichtete Frauenleichen werden jeweils im Dom von München, Köln und Leipzig gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass dies das Werk eines Serienmörders ist, der sich an den Motiven des Kinderbuches „Struwwelpeter“ orientiert. Kriminalkommissarin Sabine Nemez ist unmittelbar betroffen, denn ihre Mutter ist eines der Opfer und ihr Vater gilt als Verdächtiger. Seine Unschuld zu beweisen und den Mord an ihrer Mutter aufzuklären, ist ihr vordringlichstes Ziel. Dafür ist sie auch bereit mit dem äußerst zynischen und überheblich wirkenden Maarten S. Sneijder vom BKA Wiesbaden zusammenzuarbeiten. Sie kommen dem Täter bald näher, doch er ist ihnen immer einen Schritt voraus …
Meine Meinung:
Der aus Österreich stammende Andreas Gruber legt hier nach „Rachesommer“ mit „Todesfrist“ seinen zweiten Thriller als Club-Premiere vor.
Während anfangs durch Rückblenden und zwei verschiedene Psychotherapeutinnen ein wenig Verwirrung aufkommt, fügt sich doch schon bald ein Puzzleteil ins andere und die Handlung ergibt mit jeder Seite mehr Sinn. Der Täter bleibt nicht bis zum Schluss unbekannt, ist aber intelligent und vorausschauend genug, den Ermittlern bis zum spannenden Finale ein Katz-und-Maus-Spiel zu bieten. Bei seinen Taten geht er äußert brutal und kaltblütig vor, was aber nicht zu detailliert beschrieben wird.
Besonders die Figur des Maarten S. Sneijder ist dem Autor ausnehmend gut gelungen, der durch seine zynische Art und einen ausgeprägten Gotteskomplex auch für einige Schmunzler sorgt, die die ansonsten durch und durch düstere Geschichte ein wenig auflockern. Vor allem die Vor-Ort-Recherche in Wien und speziell Dresden, welches für mich ein Stück Heimat bedeutet, hat mir sehr gut gefallen. Gerade die Erhabenheit, die einem beim Betreten der Frauenkirche überkommt, konnte ich bereits selbst so empfinden.
Die Idee, den Struwwelpeter als Vorlage für Morde zu nehmen, finde ich sehr originell, das Kinderbuch selbst würde ich allerdings nach der Lektüre dieses Thrillers noch kritischer betrachten also ohnehin schon. „Todesfrist“ ist spannende Unterhaltung bis zur letzten Seite, die mit überraschenden Wendungen und psychologischem Tiefgang punktet.