Category: Liebesroman
Autor: |
Nora Roberts |
Verlag: | Diana |
ISBN-10: | 3453291824 |
Gebundene Ausgabe | 576 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Vom Fehler ihres Lebens zum verdienten Neuanfang
Inhalt:
Shelby ist gerade mal 24 Jahre alt, als ihr Ehemann Richard verunglückt und sie mit ihrer dreijährigen Tochter Callie allein zurücklässt. Doch nicht nur damit. Sie steht plötzlich auch vor einem riesigen Schuldenberg und muss feststellen, dass ihr Mann ein Lügner und Betrüger war. Völlig verzweifelt flieht sie zurück in ihre Heimat in Tennessee, um im Kreise ihrer Familie einen Neuanfang zu wagen.
Doch ein Detektiv ist ihr auf den Fersen, es geschieht ein Mord und immer neue furchtbare Geheimnisse kommen zutage. Zum Glück gibt es da Griffin, der sich sofort in Shelby verliebt, aber sie und ihre Tochter behutsam umwirbt. Shelby fällt es schwer, nochmals einem Mann zu vertrauen und gerade als sie damit beginnt, gerät ihr Leben in tödliche Gefahr.
Meine Meinung:
Mein letzter Roman von Nora Roberts ist eine Weile her, aber ich mochte die Autorin schon immer sehr gern und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. „Ein Leuchten im Sturm“ hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Natürlich kann man sagen, dass die Storyline nicht wirklich neu ist und die meisten Wendungen auch nicht sehr überraschend daherkommen, aber das muss ja nichts Negatives bedeuten.
Ich liebe an Nora Roberts, dass sie es immer schafft, mich völlig in ihren Bann zu ziehen und aus der Realität zu reißen. Man fühlt und leidet an jeder Stelle mit den Protagonisten. Natürlich ist besonders das Kleinstadtfeeling nebst bezaubernder Natur ein großer Pluspunkt. Hier kennt jeder jeden, man hilft und unterstützt einander, wobei es natürlich auch das obligatorische Biest gibt, und die Familie hält auf Biegen und Brechen zusammen.
Natürlich mag Shelby anfangs ein Naivchen gewesen sein, aber sonst wäre sie auch nicht zu Richards Opfer geworden. Und hey, wenn mir jemand mit 19 die Welt zu Füßen legt, klar greift man da zu. Sich danach wieder aus der Schlinge zu befreien, ist, vor allem, wenn ein Kind involviert ist, sicher nicht so einfach. Gerade der große Zusammenbruch und der Schuldenberg, vor dem Shelby nun steht, machen sie zur äußerst starken Frau, wecken quasi die Löwin in ihr, die alles für ihr Kind tun würde.
Deshalb kann ich auch ihre anfängliche Zurückhaltung Griff gegenüber verstehen, obwohl sie ihn und auch den Leser trotzdem immer wieder zu überraschen weiß. Griff ist natürlich ein Hauptgewinn, der sich wohl jede Frau für sich ersehnt. Aber auch die kleine Callie ist einfach bezaubernd, ebenso wie der Rest der Familie, besonders die taffe Grandma.
Ich habe jede Zeile des mitunter ein wenig ausschweifenden Textes genossen und mich in Tennessee gleich zu Hause gefühlt. Einerseits gibt es tolle romantische Momente, andererseits sorgt die ständige Bedrohung, die über allem liegt, für stetes Herzklopfen. Der Showdown ist dann auch wirklich atemberaubend und rundet diesen Pageturner perfekt ab.
Eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die Liebesromane mit großer Dramatik und einem Touch Thrill mögen.
Ich danke dem Diana-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Autor: |
Adriana Popescu |
Verlag: | cbj |
ASIN: | B01NCKX5AT |
E-Book: | ca. 42 Seiten (inkl. Leseprobe) |
Persönliche Wertung: |
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Wunderbares Sequel zu “Paris, du und ich”
Eine Inhaltsangabe schenke ich mir hier mal. Adriana Popescu hat ihren Lesern ein wunderbares Weihnachtsgeschenk (und das im wahrsten Sinne, denn diese Kurzgeschichte gibt es gratis) gemacht, indem sie an den Schauplatz ihres Jugendromans „Paris, du und ich“ zurückgekehrt ist.
Das Wiedersehen mit Jean-Luc sowie Emma und Vincent, die offenbar nach wie vor glücklich in Paris leben, hat mir direkt gleich mal die Tränen in die Augen getrieben, wie auch dem alten Mann, der seit langer Zeit mal wieder einen Weihnachtsfeiertag nicht allein verbringen muss.
So lässt er sich auch nicht lange bitten und erzählt den beiden, wie seine große Liebesgeschichte mit Clara im Paris von 1950 angefangen hat. Dies weiß die Autorin gewohnt gefühl- und liebevoll in Worte zu packen, sodass der Leser meint, dabei gewesen zu sein. Leider endet die wirklich kurze Kurzgeschichte viel zu schnell, es folgt noch eine Leseprobe zu „Ein Sommer und vier Tage“ (was wohl ein neues Cover bekommen hat?) und man ist schlagartig wieder im Hier und Jetzt. Sehr schade!
Dennoch habe ich den kurzen Ausflug nach Paris sehr genossen und empfehle jedem, der sie noch nicht kennt, die Geschichte von Emma und Vincent zu lesen.
Autor: |
Jay Asher |
Verlag: | cbt |
ISBN-10: | 3570164792 |
Klappenbroschur: | 314 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Perfekt in die Weihnachtszeit passender Jugend-Liebesroman
Zum Inhalt:
Sierras Familie gehört eine Weihnachtsbaumplantage in Oregon und jedes Jahr fahren sie nach Thanksgiving nach Kalifornien, um ihre Bäume an den Mann zu bringen. Schon seit Kindestagen ist Sierra dabei und hilft, so gut sie kann. Dieses könnte ihr letztes Mal sein, denn die Branche tut sich schwer. Für den einen Monat hat Sierra gewiss nicht vor, etwas mit einem Jungen anzufangen, doch dann begegnet ihr Caleb. Nicht nur sein unwiderstehliches Grübchen hat es ihr angetan, auch dass er Weihnachtsbäume an Hilfsbedürftige verschenkt, wärmt ihr Herz. Doch da ist auch ein Gerücht, welches ihr eigentlich jeden Kontakt mit ihm verbieten sollte …
Meine Meinung:
„Dein Leuchten“ ist Jay Ashers dritter Jugendroman. Mit leisen Tönen erzählt er hier die wunderbar romantische Geschichte der ersten Liebe zwischen Sierra und Caleb. Der Hintergrund mit dem Weihnachtsbaumverkauf und den ganzen Traditionen drumherum macht das Buch natürlich zu einem perfekten Vorweihnachtsbuch und versetzt in besinnliche Stimmung.
Sierra ist ein taffes Mädchen, die sehr verantwortungs- und familienbewusst ist, aber auch ihre eigene Meinung durchzusetzen weiß. So hört sie auch nicht auf Gerüchte von anderen, sondern macht sich lieber selbst ein Bild. Sie erkennt, dass Caleb es wert ist und kämpft um ihn und ihre Liebe. Es ist sehr schön, wie die beiden sich langsam, ja fast zaghaft, annähern. Beide haben ihre Zweifel, Caleb aufgrund seiner Vergangenheit, Sierra, weil sie nicht glauben kann, dass ihre Liebe die Entfernung, die zwischen ihnen liegt, überdauern kann.
Es gibt einige sehr romantische Szenen, die den Leser bestimmt in die eigene Jugend zurückversetzen, so sie denn schon länger her ist. Auch ein wenig Humor blitzt ab und an auf. Ansonsten kommt der Roman ohne größere Konflikte aus, plätschert oft auch ein wenig vor sich hin. Große Spannung oder gar Dramatik sollte daher nicht erwartet werden.
Allerdings vermittelt er sehr schön die Botschaft, die natürlich auch perfekt zur Weihnachtszeit passt, dass jeder eine zweite Chance verdient hat und es sich für die wahre Liebe zu kämpfen lohnt.
Ich danke dem cbt-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Ylvi Walker |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B01BFB8OI2 |
E-Book: | 336 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Ein Teufel, wie man ihn so nicht erwartet …
Inhalt:
Mary-Margaret wird seit einiger Zeit vom Pech verfolgt und muss schließlich sogar bei ihrer etwas anstrengenden Schwägerin Obdach nehmen. Deren Sohn hat nur Unfug im Kopf und versucht sich an einer Dämonenbeschwörung. Dabei ruft er den Höllenfürsten persönlich auf den Plan. Luzifer wurde es gerade ein wenig langweilig in der Hölle und so nutzt er sehr gern die Gelegenheit, sich etwas auf der Erde umzuschauen, zumal ihn Mary-Margaret sehr fasziniert und er sie für sich gewinnen will.
Er muss feststellen, dass er nicht der Einzige ist, der sich für sie interessiert. Seine bösartige Ex Lilith hat offenbar eigene Pläne mit ihr, die kein gutes Ende versprechen. Nun bleiben Luzifer nur 48 Stunden, um Mary-Margaret, die der männlichen Spezies abgeschworen hat, für sich zu gewinnen und Liliths Plan zu vereiteln. Dabei wird ein Szenario heraufbeschworen, das das Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle für immer zerstören könnte.
Meine Meinung:
„Candlelight & Fegefeuer“ ist der Auftakt der Luzifer-Trilogie von Ylvi Walker. Wer jetzt allerdings ein klares Bild vom Himmel und seinen Bewohnern als den Guten und der Hölle, inklusive Luzifer und seinen Dämonen, als den Bösen erwartet, wird eines Besseren belehrt. Hier stellt die Autorin alles auf den Kopf oder sorgt zumindest für genug Grauzonen, sodass man sich nie sicher sein kann, wer Protagonist und wer Antagonist ist.
Ich muss zugeben, mir war Luzifer dann doch einen Tick zu brav. Ein klein wenig mehr böse Energie hätte ich ihm gewünscht, zumal die vielen Jahre in der Hölle ja auch irgendwo Wirkung zeigen müssten. Dagegen sind selbst die restlichen Erzengel wesentlich vielschichtiger. Jedoch fand ich sehr schön, dass er zu seinen Gefühlen steht, alles zu opfern bereit ist für seine Liebe und in Gegenwart seiner Mary-Margaret oft so herrlich unsicher wird.
Auch die Nebencharaktere, vor allem Emmanuelle, sind sehr vielversprechend. Die Liebesgeschichte zwischen Luzifer und Mary-Margaret verläuft natürlich sehr rasant. Aber das kann einerseits durch die Extremsituation, in der es um Leben oder Tod geht, sowie natürlich die limitierte Zeit auf Erden von Luzifer gut verschmerzt werden. In dem Zusammenhang passt es sehr gut, dass den beiden nach der überstandenen Katastrophe alle Zeit der Welt für den Aufbau einer Beziehung gelassen und nichts überstürzt wird.
Wer es liebt, in fantasievolle Welten abzutauchen, wo der Humor und eine berührende Liebesgeschichte sowie ein spannendes Finale nicht fehlen, wird von diesem Buch nicht enttäuscht sein.
Autor: |
Corina Bomann |
Verlag: | List Verlag |
ISBN-10: | 3471351426 |
Gebundene Ausgabe | 378 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Mit dem Barbarazweig zum Glück
Inhalt:
Die Familie Baabe betreibt im Ostseebad Heiligendamm im Jahre 1902 ein Gästehaus. Die Tochter des Hauses soll sich gemäß den Wünschen ihrer Eltern am Weihnachtsabend verloben, doch keiner der Heiratskandidaten entspricht ihren Vorstellungen, gehört ihr Herz doch längst einem anderen. Nur leider gehört Peter zur Familie Vandenboom und da eine lange Feindschaft beide Familien verbindet, ist ein glückliches Ende für Johanna schlicht unerreichbar.
Ihr Bruder Christian findet unterdessen eine junge Frau halbtot am Strand. Die Schiffbrüchige hat ihr Gedächtnis verloren und wird vorerst im Gästehaus der Baabes betreut. Ganz wichtig scheint ihr ein Barbarazweig zu sein, den sie fest umklammert hielt, als sie gefunden wurde. Christian beginnt schon bald Gefühle für Barbara zu entwickeln, doch seine Mutter begegnet ihr voller Misstrauen. Dies setzt Dinge in Bewegung, die alles verändern werden.
Meine Meinung:
Obwohl ich bereits einige Bücher von Corina Bomann besitze und sie schon zweimal persönlich treffen durfte, ist „Winterblüte“ mein erster gelesener Roman der Autorin. Vorab möchte ich dem Verlag ein Kompliment für das wunderschöne Buchcover machen. Die kleinen goldenen Applikationen sind ein echtes Highlight und machen den Umschlag zu etwas Besonderem.
Mich hat an dem Buch sowohl das Setting gereizt, da ich das Meer liebe und meine Mutter vor vielen Jahren öfter in Heiligendamm zur Kur war, also auch die Zeit, in der es spielt. Der Beginn des 20. Jahrhunderts war einfach eine Zeit großer Umwälzungen und es passt sehr gut, dass mit dieser Geschichte auch verstaubte Traditionen und Standesregeln aufgehoben werden.
Der Roman ist ein wunderschönes Winter-/Weihnachtsbuch und der beliebte Brauch des Barbarazweigs zieht sich wie ein roter Faden hindurch. Hauptaugenmerk liegt aber vor allem auf den Personen und ihren Liebesgeschichten. Ich fand die Charaktere sehr interessant gestaltet, auch den Wandel, den sie irgendwie alle durchleben. Durch die Schiffbrüchige und das große Familiendrama in der Vergangenheit zwischen den Baabes und den Vandenbooms gibt es genug Geheimnisse, die für Spannung und Aufregung sorgen.
Die Autorin bedient sich einer einfachen, aber sehr gewählten Sprache, die den Leser förmlich in die damalige Zeit und ihre Traditionen zieht. Einmal darauf eingelassen, war man richtiggehend gefangen vom Liebesdrama der Johanna und dem Kampf ums Erinnern bei Barbara. Von Herzen gönnte ich beiden ihr Glück, welches die Barbarazweige schlussendlich ja auch verkündeten. Natürlich war mit großen Überraschungen nicht zu rechnen und alles schon in wenig vorhersehbar, dafür das Ende aber umso romantischer und herzergreifend.
Ein wenig mehr Information hätte ich mir schon zum Ort und der damaligen Zeit gewünscht, wenn schon so ein interessanter historischer Schauplatz vorliegt, aber das bedeutet jetzt nicht wirklich große Abstriche, denn am wichtigsten ist nun mal die Liebe.
Am besten genießt man den Roman schön eingekuschelt mit einem Tee vor dem Kamin oder auf der Couch. Mich hat „Winterblüte“ aus der Gegenwart gerissen, in eine Liebesgeschichte katapultiert, um die es sich zu kämpfen lohnt, und sie hat den Zauber einer vergangenen Zeit auferstehen lassen. Klare Leseempfehlung für die Winterzeit, aber auch jederzeit sonst.
Ich danke vorablesen.de und dem List-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Ally Taylor |
Verlag: | Knaur |
ISBN-10: | 3426519399 |
Taschenbuch: | 317 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Tausendmal berührt in Big Apple
Inhalt:
Nach einer gescheiterten Beziehung mit einem Musiker kehrt Claire Gershwin aus London zurück in ihr Elternhaus. Der Gedanke, wieder in ihr altes Kinderzimmer zu ziehen, widerstrebt ihr jedoch dermaßen, dass sie kurzerhand in den begehbaren Kleiderschrank ihrer besten Freundin June zieht, die im Herzen von New York City im leicht abgewohnten Knights Building lebt.
Dort trifft sie nicht nur auf ihren besten Freund Danny aus Collegetagen, sondern direkt über ihr wohnt ihre erste große Liebe Jamie, dem sie viele Jahre lang nachgetrauert hat. Nicht die besten Bedingungen für einen Neuanfang, in dem Männer eigentlich erst mal keine Rolle mehr spielen sollten.
Meine Meinung:
Eine neue Buchserie von Ally Taylor und Carrie Price. Bereits die Ankündigung dieser löste maximale Freude bei mir aus, da ich seit Jahren ein großer Fan dieser Autorinnen (Anne Freytag und Adriana Popescu) bin. So stürzte ich mich auch unmittelbar in das erste New York-Abenteuer um Claire.
Was soll ich sagen. Eine Rezension eines Buches von Anne (Ally) fällt mir immer sehr schwer, einfach weil ich mir gegenüber ihrem unglaublichen Talent, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, total minderwertig vorkomme. Sie schafft es jedes Mal, mich nach der Lektüre eines ihrer Bücher quasi sprachlos zurückzulassen. Und ohne Stimme lässt es sich nun mal schwer rezensieren. Ich versuche es trotzdem.
Natürlich gibt es unzählige Romane über beziehungsgescheiterte junge Frauen, die in der Großstadt einen Neuanfang wagen. Auch der Verlauf der Handlung und das zu Herzen gehende Happy End bieten keine allzu großen Überraschungen. Aber der Weg, den Claire bis dahin zurücklegt, ist einfach so großartig beschrieben. Jede Empfindung der Figur, jede Handlung konnte ich als Leserin so hautnah miterleben, dass die Außenwelt quasi aufhörte zu existieren. Man kann und sollte sich in den Romanen von Anne einfach fallenlassen und es genießen.
Es gibt viel Humor im Roman, Gänsehautmomente und spätestens beim Brief von Danny flossen dann sogar die Tränen ungehemmt bei mir. Leider ist mein Englisch nicht ganz so gut, sodass die ich wahrscheinlich wunderbaren Zitate von Christopher Poindexter nicht in Gänze verstanden habe. Eine Übersetzung wäre toll gewesen.
Neben Claire fand ich auch alle Nebenfiguren großartig charakterisiert, obwohl sie teilweise so extrem unterschiedlich sind. Ich wünschte, man hätte die Oma etwas näher kennenlernen können. Sarah, die Heldin des nächsten Romans der Reihe, wird auch bereits eingeführt und ich hoffe sehr, es wird dann auch ein Wiederlesen mit den bisher bekannten Figuren geben.
Was mir auch sehr zugesagt hat, gerade weil seit Shades of Grey das Thema mehr als überstrapaziert wurde, ist, dass das Buch ganz ohne detaillierte Erotikszenen auskommt. Und trotzdem gelingt es der Autorin, ein Knistern und Prickeln zwischen den Hauptfiguren entstehen zu lassen, dass noch viel intensiver wirkt, als es jede Sexszene könnte. Hier geht es viel mehr um Romantik, um echte Gefühle, um Liebe eben.
New York selbst nimmt für mich jetzt noch nicht die große Rolle ein, die der Titel vermuten ließ. Ich persönlich habe ein eher gespaltenes Verhältnis zu der Stadt, in der mir alles viel zu laut, zu groß, zu hektisch und zu dreckig vorkommt, natürlich aus meinem begrenzten Blickwinkel heraus. Dafür liebe ich die Ruhe und das Grün vor meiner Tür wohl zu sehr. Dennoch schafft es das Buch, mich wieder ein wenig neugierig auf diese pulsierende Metropole zu machen. Hier sei besonders die abgedruckte Kolumne „I Love New York“ erwähnenswert, die mich richtig mitgerissen hat.
Zusammenfassend kann ich sagen, Claires Geschichte war „GENAU MEINS“ und ich freue mich schon unbändig auf weitere Bücher der Reihe. Es gibt tatsächlich kaum eine Autorin, die es in den letzten Jahren so gut verstanden hat, Emotionen auf unterschiedlichster Ebene bei mir auszulösen. Ihre Texte gehen mir einfach unter die Haut. Ständig möchte ich mir Sätze herausschreiben, wenn nicht gar Wandtattoos daraus fertigen lassen. Daher – mal wieder – eine absolute Leseempfehlung von mir. Und wem dieses Buch gefallen hat, dem möchte ich auch dringend „Mein bester letzter Sommer“ ans Herz legen, aus der gleichen Feder und mein Buchhighlight des Jahres.
Ich danke vorablesen.de und dem Knaur-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Nelly Berlin |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B01HQCES34 |
E-Book: | ca. 387 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Turbulente Reise – dreimal Happy End garantiert
Inhalt:
Marielle Holtmann kann sehr schlecht Nein sagen und so springt sie auch für ihre Cousine ein, die unter extremem Liebeskummer leidet, um deren Werbeagentur zu retten, indem sie einen Großkunden sichert. Dafür muss sie nach Schottland fliegen. Der Besitzer der Whisky-Destillerie Arthur McLynmore ist bereit, ihr entgegenzukommen, aber nur wenn sie seinen Bruder Brandon, mit dem er sich verstritten hat, wieder zurück in die Firma holt. Also geht ihr Weg weiter nach New York. Dort trifft sie den vermeintlichen Feuerwehrmann Brandon und verbringt aufregende Stunden mit ihm.
Zu gleicher Zeit wird ihre Mutter Greta von ihrer Vergangenheit auf Hawaii eingeholt und ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Hannah erlebt in ihrer Anwaltskanzlei in Berlin eine große Enttäuschung, die sie dazu bringt, Marielle blindlings zu folgen. In Schottland trifft sie auf Arthur – mit ungeahnten Auswirkungen. Wie wird das Liebeskarussell für alle enden?
Meine Meinung:
Ich habe das E-Book als Rezensionsexemplar von der Autorin erhalten. Besten Dank erst mal dafür. Leider kann ich die bisher ausschließlich positiven Stimmen zum Buch nicht ganz nachvollziehen.
Positiv möchte ich die Charakterisierung der Figuren hervorheben, die sehr unterschiedlich sind und dennoch alle recht liebenswert. Besonders hervorzuheben ist hier Marielle, die mit ihrer natürlichen und aufopferungsvollen Art den Leser direkt für sich gewinnt.
Nicht gar so schlimm, da man sich nach einer gewissen Zeit reinliest, aber dennoch etwas zu viel fand ich die vielen handelnden Personen. Ich denke, mit den Brüdern sowie Marielle und Hannah wäre es auch eine runde Story geworden. Noch eine dritte Geschichte hätte ich nicht gebraucht. Diese bläht den Roman doch etwas auf, weshalb ich wahrscheinlich auch übernatürlich lang dafür gebraucht habe. Aus Gretas Geschichte hätte man gut einen zusätzlichen Kurzroman machen können, da mir das Thema Malerei und gerade der Schauplatz Hawaii etwas zu kurz gekommen sind.
Mein allergrößtes Problem mit dem Buch hatte ich allerdings mit den Perspektiven. Das ging anfangs noch ganz gut, als die Hauptfiguren noch jeweils getrennt voneinander agierten, aber als sie dann zusammentreffen, ist das Chaos perfekt. Hier wird innerhalb des Kapitels bzw. Abschnitts wild in den Köpfen der Protagonisten rumgesprungen. Manchmal wechselt das von Satz zu Satz. Da werden sogar Engelchen und Teufelchen mal für sie und mal für ihn verwendet. So etwas habe ich schon seit Jahren nicht mehr gelesen. Offenbar soll hier die Multiperspektive Anwendung finden, aber das fand ich nicht gut durchdacht und es hat mich extrem angestrengt beim Lesen. Die enorm vielen orthografischen und Schusselfehler bei der Zeichensetzung möchte ich gar nicht groß thematisieren, aber es waren doch erstaunlich viele, zumal es ein professionelles Korrektorat gab.
Den Schreibstil fand ich ansonsten recht angenehm. Es gibt schöne Formulierungen, die Sprache ist abwechslungsreich und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Sehr angetan war ich auch von den näheren Infos zu New York. Hier kann man erkennen, dass die Autorin bestimmt schon mal im Big Apple war, so detailverliebt und genau wie einiges beschrieben ist.
Auch wenn ein Happy End natürlich immer schön ist, so hatte auch dieses hier, zumindest im Falle der Freundinnen, einen bitteren Beigeschmack für mich. Ich mag einfach keine Storys, wo sich heute kennengelernt wird, morgen springt man in die Kiste und übermorgen ist es die große Liebe und es folgt im schlimmsten Fall schon der Heiratsantrag. So was ist einfach unglaubwürdig, Romantik hin oder her.
Demzufolge konnte mich das Buch letzten Endes auch nur mittelmäßig begeistern, weshalb ich nicht mehr als drei Sterne vergeben kann. Wer auf Schreibhandwerk und Stil jedoch nicht so großen Wert legt, der könnte durchaus Gefallen an den drei Liebesgeschichten finden.
Autor: |
Julia Hanel |
Verlag: | Ullstein |
ISBN-10: | 3548287883 |
Taschenbuch | 411 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Süß wie Zimtschnecken
Inhalt:
Um mit ihrer großen Liebe Toby ein neues Leben zu beginnen, lässt Marit nach ihrem Studium Hamburg hinter sich und folgt ihm in die Kleinstadt Altberg. Sie steht allerdings etwas zu früh vor seiner Tür, denn der Auserwählte hatte noch keine Zeit, ihr mitzuteilen, dass sich seine Gefühle geändert haben. Verzweifelt irrt sie durch das Städtchen, wo ihr Heike begegnet, die ihr nicht nur Obdach, sondern auch einen Job in ihrem Coffeeshop anbietet. Immer noch auf ein Umdenken von Toby hoffend, will Marit vorerst vor Ort bleiben.
Ein gefundener USB-Stick bringt Abwechslung in ihr Leben und die sich daraus entwickelnde E-Mail-Korrespondenz mit einem Unbekannten auch viel Aufregung. Aber da ist noch ihr nerviger Kollege Moritz, der es nicht lassen kann, sie aufzuziehen und dessen Lebenskonzept so gar keinen Anklang bei ihr findet. Die Begegnung mit dem lebenserfahrenen Rentner Emil gibt ihr den entscheidenden Richtungswechsel. Doch wohin wird sie ihr Leben zukünftig führen, und wird einer der Männer dabei an ihrer Seite sein?
Meine Meinung:
Schon lange habe ich mich auf das neue Buch von Julia Hanel gefreut. Und ich wurde keineswegs enttäuscht. Auch wenn der großartige Humor der Autorin, den man bereits in der Leseprobe genießen konnte, im Laufe des Buches ein wenig nachlässt, so wird hier doch spannende Unterhaltung um das Gefühlswirrwarr von Marit geboten.
Die unterschiedlichen Männer in Marits Leben bieten so manche Überraschung für den Leser. Unabhängig davon, wie das Ganze ausgeht, fand ich den E-Mail-Verkehr mit J. A. mit Abstand am witzigsten und ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass man sich auf diesem Weg durchaus in jemanden verlieben kann. Großartig aber auch die wunderbar pointierte Sichtweise von Marit auf die Kleinstadtbewohner, die ihr im Coffeeshop begegnen. Hier musste ich oft lauthals lachen.
Eine unheimlich liebenswerte Nebenfigur ist der über achtzigjährige Emil, dessen Lebensgeschichte im Herzen berührt. Wenn auch ein wenig kitschig, so fand ich doch das Happy End ebenfalls ganz bezaubernd, sodass sogar ein Tränchen geflossen ist. Und irgendwie hatte ich ja noch gehofft, dass die Zimtschnecken ihren Weg nach Altberg finden.
Alles in allem eine wunderbar unterhaltsame Liebesgeschichte, die man flüssig weglesen kann, weil sie mit Humor gespickt ist, viel Abwechslung bietet und dennoch im Herzen berührt.
Autor: |
Lily Oliver |
Verlag: | Knaur |
ISBN-10: | 3426516764 |
Taschenbuch: | 368 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Herz zu verschenken
Inhalt:
Gwen müsste der glücklichste Mensch auf Erden sein. Eine Herztransplantation rettet ihr Leben. Doch sie empfindet tiefe Schuldgefühle gegenüber dem Spender, quält sich mit Albträumen und kann sich doch niemandem anvertrauen. Als der Schmerz zu groß wird, fasst sie einen verzweifelten Entschluss. Sie will ihr Herz verschenken und postet ein entsprechendes Angebot in einem Internetforum. Noah, der Moderator des Forums, hält es anfangs für einen Scherz. Erst als Gwen vor seiner Tür steht, erkennt er die Brisanz der Situation. Ihm, der selbst nicht viel Sinn im Leben sieht, kommt die Aufgabe zu, Gwen von ihrem Plan abzubringen. Dazu errichtet er ein Gebäude aus Lügen und seine für Gwen aufkommenden Gefühle machen es nicht einfacher.
Meine Meinung:
Einen sehr gefühlvollen und emotional berührenden Roman erhält man mit „Die Tage, die ich dir verspreche“ von Lily Oliver. Das große Thema ist die Organ- bzw. speziell die Herztransplantation. Unwillkürlich fragt sich der Leser, ob er durch eigene Spendenbereitschaft einen Beitrag leisten kann, die verheerende Situation auf dem Organmarkt zu verbessern.
Die Geschichte endet nicht wie so oft mit einer geglückten Transplantation, sondern das ist erst der Anfang. Denn ein Leben nach einem solchen Eingriff, mit einem neuen Organ, ist alles andere als einfach. Das bringt die Autorin sehr eindrucksvoll und realitätsnah rüber. Obwohl die Story fiktiv ist, kann ich mir gut vorstellen, dass solche Depressionen bis hin zum Suizidgedanken keine Seltenheit sind. Wenn man dann noch ein eher introvertierter Mensch ist, dem es schwerfällt, seine Gefühle nach außen zu tragen, kann das ganz schnell in einem schrecklichen Drama enden.
Ich mochte beide Protagonisten von Anfang an. Gwens Verzweiflung ist so deutlich spürbar, dass sie tief ins Herz dringt. Es tut richtig weh, ihr scheinbar nicht helfen zu können, aber zum Glück gibt es ja Noah. Der etwas planlos agierende Student sieht in Gwen zuerst mal eine Aufgabe – er muss ihr Leben erhalten – und schon bald sehr viel mehr. Wie sehr oft im Buch, aber auch in der Realität ist das größte Problem der beiden die unausgesprochenen Worte. Wann werden wir Menschen mal begreifen, dass keiner Gedanken lesen kann? Es wird so viel angenommen, dabei ist die Wirklichkeit ganz anders. Natürlich fällt es schwer, sich zu öffnen. Ich kann das unheimlich gut nachvollziehen, habe ich doch selbst oft das Problem. An dieser Stelle, wenn die Missverständnisse überhandnehmen, möchte man die Figuren am liebsten schütteln, aber zum Glück finden sie schlussendlich einen Weg.
Man bekommt durch den Roman ein viel tieferes Verständnis für die ganze Problematik der Organspende, was die abgebildeten Forumseinträge noch intensivieren. Am Rande der Geschichte gibt es quasi als Bonus und auch schöne Auflockerung zu dem schweren Thema einen Einblick ins Geocoaching und was für schöne Möglichkeiten es bietet. Es müssen nicht immer Pokémons sein, die man jagt.
Nicht zu vergessen auch die wirklich schöne Liebesgeschichte zwischen Gwen und Noah, die sich perfekt in das Ganze einfügt. Der Roman liest sich wunderbar flüssig und hinterlässt doch ein Echo, das lange nachhallt. Wer Bücher mag, die zum Nachdenken anregen, hat mit diesem einen Glücksgriff getan.
Ich danke vorablesen.de und dem Knaur-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Nicole Brausendorf |
Verlag: | Ullstein |
ISBN-10: | 3548286712 |
Taschenbuch: | 480 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Funkensprühende erste Liebe trotz aller Widerstände
Inhalt:
Die 17-jährige Liv zieht mit ihrer Mutter in eine Kleinstadt an der Elbe. Hier findet sie nicht nur in ihrer Nachbarin Nessie eine neue beste Freundin, sondern lernt auf einem Konzert beim Stadtfest auch den Keyboarder Leo kennen. Seine Ausstrahlung nimmt sie sofort gefangen und die Tatsache, dass er blind ist, schreckt sie kaum. Doch da gibt es auch noch Felix, der sich Hals über Kopf in sie verliebt hat. Die sonst eher wenig begehrte und mit ihrer Figur hadernde Liv ist plötzlich hin- und hergerissen und muss zwischen Herz und Verstand entscheiden.
Meine Meinung:
Aufmerksam wurde ich auf das Buch bereits, als ich im April dieses Jahres die Autorin auf der LLC kennenlernte. Mit ihrem Debüt hat Nicole Brausendorf eine bezaubernde Lovestory um die erste große Liebe gewoben. Selten habe ich Gefühle so intensiv und tiefgreifend in einem Roman zu lesen bekommen. Man kann die Energie zwischen den Protagonisten förmlich fließen sehen und begleitet mit einem Lächeln die Schmetterlinge, die zwischen ihnen auffliegen.
Nicht nur die Hauptfiguren sind sehr liebenswert, auch den Nebendarstellern hat die Autorin eine großartige Bühne geschaffen, sie liebevoll charakterisiert und vor allem durch Nessie gibt es so einige äußerst humorvolle Szenen. Trotzdem fehlt es nicht an Ernsthaftigkeit und die Schwierigkeiten, die das Handicap der Blindheit für Leo mit sich bringt, sind sehr einfühlsam dargestellt, sodass sich der Leser sehr gut in seine Lage versetzen kann.
Im Mittelpunkt steht natürlich die Liebesgeschichte der schüchternen Liv und des sensiblen Leo. Okay, ein ganz klein wenig hat mich gestört, dass eine 17-jährige Jungfrau plötzlich kaum an etwas anderes als Sex denken kann. Aber gut, wenn der Blitz einschlägt, dann ist das wohl so. Die gar nicht so langsame Annäherung der beiden wird dann sehr sinnlich und erotisch beschrieben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, und ist auch nur ganz selten ein wenig schwülstig.
Letzten Endes vermittelt das Buch die natürlich keineswegs neue, aber dennoch immer wieder wichtige Botschaft, dass es für die Liebe lohnt, sich auf ein Abenteuer einzulassen, Risiken einzugehen und den Schritt zu wagen, statt der Sicherheit den Vorrang zu geben.
Nicole Brausendorf hat es geschafft, mich mit ihrem Debüt in der Zeit zurückreisen zu lassen, die Gefühle der ersten Liebe noch mal hautnah mitzuerleben und so in Erinnerungen zu schwelgen. Das Buch ist daher genauso für junge Erwachsene wie auch ältere Semester, zu denen ich mich zählen darf, geeignet. Wer was fürs Herz sucht, ist hier genau richtig. Ich würde mich auf Weiteres aus der Feder der Autorin freuen und hoffe, die Wartezeit wird nicht zu lang.
Ich danke dem Ullstein-Verlag bzw. der Autorin für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.