Rezension: “Ragdoll – Dein letzter Tag”
Autor: |
Daniel Cole |
Verlag: | Ullstein |
ASIN: | B01N671WIS |
E-Book: | 481 (Printausgabe) |
Persönliche Wertung: |
Interessanter Ansatz, aber für mich nicht überzeugend genug
Zum Inhalt:
Detective William Oliver Layton-Fawkes, auch Wolf genannt, ist nach seiner Suspendierung, die ihm ein Ausraster im Gericht beschert hat, wo er einen Tatverdächtigen fast tötete, wieder im aktiven Polizeidienst. Sein nächster Fall hat es in sich. Gegenüber seiner Wohnung wird eine sogenannte Ragdoll gefunden, eine Art Flickenpuppe, zusammengenäht aus Leichenteilen von sechs verschiedenen Opfern. Wolf und sein Team versuchen fieberhaft, die Opfer zu identifizieren und vor allem einen Zusammenhang zwischen ihnen zu finden. Gleichzeitig wird seiner Exfrau, einer Journalistin, eine Art Todesliste zugespielt mit Namen von weiteren Opfern und deren Todeszeitpunkt. Der letzte Name auf der Liste ist der von Wolf. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der irre Killer ist ihnen immer einen Schritt voraus.
Meine Meinung:
Der Einstieg in den Roman und auch der große Hype, der um ihn gemacht wurde, machten mich neugierig genug, das Buch lesen zu wollen. Wie gesagt, fand ich den Beginn sehr ansprechend, die Idee mit der Ragdoll und auch der Todesliste für einen Thriller passend.
Doch sehr schnell ließ das Interesse auch wieder nach und ich musste mich zeitweise echt etwas quälen weiterzulesen. Die Ermittler handeln allesamt ziemlich eigenbrötlerisch, von Teamarbeit keine Spur, sodass der Killer ein fast zu leichtes Spiel hat. Zudem sind sie teilweise angesichts der Gefahr grob fahrlässig, was letzten Endes auf Kosten der Opfer geht, die zum Teil intelligent eingefädelte Tode sterben.
Wirklich sympathisch war mir keine der Figuren, am ehesten noch Edmunds, der sich so richtig in den Fall verbeißt und all die altgedienten Herren überflügelt mit seinem Einsatz. Durch die Vielzahl der Personen, die für den Fall Bedeutung haben, kommt oftmals leichte Verwirrung auf, was nicht dadurch besser wird, dass sie oft auch noch abwechselnd mit Vor- oder Nachnamen bezeichnet werden.
Die Auflösung war nicht uninteressant, besaß für mich jedoch zu viele Logiklöcher. Vom Killer erfährt man wenig, seine Motivation erschien mir etwas suspekt. Auch sehe ich nicht wirklich, dass hier zwingend eine Serie draus werden muss. Denn das, was Wolf sich schlussendlich in diesem Fall leistet, sollte eigentlich endgültig ausreichen, ihn nicht mehr als Ermittler arbeiten zu lassen, was vorher schon fragwürdig war. Aber bei Scotland Yard ist wohl so einiges möglich.
Insgesamt für mich ein Thriller, der mich zwiespältig zurücklässt. Die Idee ist nicht schlecht, die Umsetzung weist einige Mängel auf. Zu viele Nebensächlichkeiten spielen eine Rolle und bremsen die Handlung aus, was auf Kosten der Spannung geht. Daher von mir nicht wirklich eine Empfehlung, es gibt sicher lohnenderen Lesestoff für Thrillerfans.
Ich danke dem Ullstein Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.