Rezension: “Als Edda die Fliege in Feuerland traf”
Autor: |
Arno Strobel |
Verlag: | Eigenpublikation |
Taschenbuch | 160 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Auch das ist Arno Strobel
Über die Entscheidung des erfolgreichen Thriller-Autors Arno Strobel seine ersten literarischen Gehversuche in eigener Regie in Form eines Kurzgeschichten-Bandes für seine treuen Leser öffentlich zu machen, habe ich mich sehr gefreut. Sei es aus Zeit- oder Entfernungsgründen, nicht vielen ist es möglich, den Autor auf einer seiner Lesungen, wo diese Geschichten bisher als besonderes Schmankerl geboten wurden, live zu erleben und selbst wenn, kommt man dort nur in den Genuss von nicht mehr als 2 oder 3 davon. Nunmehr sind sie für jeden zugänglich, wenn auch nur über den Autor direkt zu beziehen. Interessenten können hier fündig werden und bekommen als Bonus noch eine nette Signatur in ihr Buch.
Aber nun zum Inhalt: In 25 jeweils nur 3-6 Seiten langen Geschichten zeigt Arno, mit welch offenen Augen er durch die Welt geht. Treffsicher nimmt er Kritik am Wandel der Zeit, am Verlust von Werten, an täglichen Alltagssituationen. Manche Geschichten berühren zutiefst, andere sind skurril, wieder andere doppeldeutig. Mit einem Augenzwinkern nimmt der Autor den Leser mit auf eine Reise, die ihn nicht selten zu sich selbst führt. Natürlich hat mir nicht jede Geschichte gleich gut gefallen, aber ein paar, die es mir besonders angetan habe, möchte ich hier doch gern etwas hervorheben.
Bereits das Vorwort ist eine nette Geschichte für sich und zeigt, wie ich finde, welch ein sympathischer Mensch hinter Arno Strobel steckt.
„Die Fliege“
- herrlich skurril und ein Beweis, dass übertriebene Pedanterie ein schlimmes Ende nehmen kann
„P, PF oder U“
- eigentlich traurig, wie viel Wahrheit in dieser Geschichte steckt, die natürlich überzogen, aber doch sehr realitätsnah ist
„Der Tanz“
- eine Geschichte, die einen mit einem strahlenden Lächeln zurücklässt, so wunderbar ist sie
„Mach’s gut, Edda“
- auch eine herrliche Idee, die bereits als längerer Roman angedacht war und wovon ich immer noch hoffe, dass dieser eines Tages zustande kommt
„Wie damals“
- mein persönlicher Favorit, sehr kurz, aber jeder Satz trifft mitten ins Herz und ich konnte eine Träne im Augenwinkel nicht verhindern
„Reich“
- meistens sind es eben doch die kleinen Dinge im Leben, die glücklich machen
„Hochzeitstag“
- grandios, ich hoffe, es ist nicht zu autobiografisch
„Da habe ich es einfach getan“
- bitterböse, aber sehr gut nachzuvollziehen
„Schattenspiele“
- leicht amourös, und wer nicht zu genau liest, bekommt eine tolle Pointe
Von der Aufmachung her ist das Buch recht einfach gehalten. Besonderes Highlight war für mich die Fliege, die täuschend echt wirkt und jedes Kapitel in anderer Form begleitet.
Ich selbst bin überhaupt kein großer Fan von Anthologien oder Kurzgeschichten-Sammlungen, aber dem Schreibstil von Arno Strobel kann ich mich in keiner Form entziehen und ich bin sicher, vielen seiner Leser wird es genauso ergehen.
Hi Kerstin,
eine hübsche kleine Rezi für ein hübsches kleines Schätzchen 🙂
Mir ging es ähnlich. Einige Geschichten sind einfach der Hammer, mit anderen konnte ich nicht ganz so viel anfangen, aber im Gesamten eine tolle und wunderbare Idee!
Liebe Grüße
MacBaylie
P.S. Ein Exemplar davon gibt es übrigens im Moment auf meinem Blog zu gewinnen 🙂