Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Rezension: “Die Akte Zodiac”

                   

   

 

Autor:

Linus Geschke
Verlag: Edel Elements
ASIN: B01KXQ4GA0 (Band 4)
E-Books: 298 Seiten (gesamt)
Persönliche
Wertung:
,5

 

Die Rezension umfasst alle Teile der Tetralogie!!!

 

Wenn Serienkiller zum Vorbild werden …

Inhalt:

Zwei grausame Morde werden an Liebespaaren im Großraum Köln verübt, die scheinbar in keinem Zusammenhang stehen. Erst durch die Mitwirkung von Fallanalytiker Marco Brock stößt das Team um Kommissarin Eva Lendt auf Parallelen. Bald wird traurige Gewissheit, dass offenbar ein Nachahmungstäter sich die Morde des Zodiac-Killers zum Vorbild nimmt, der Ende der sechziger Jahre in der San Francisco Bay Area in den USA zu Gange war.

Wie sein Vorbild wird der aktuelle Killer immer mordlustiger und spielt mit der Polizei. Eine gnadenlose Jagd zur Vermeidung weiterer Opfer beginnt und die Ermittler können dem Täter nur auf die Spur kommen, wenn sie sich intensiv mit seinem Idol beschäftigen.

Meine Meinung:

Zum Glück habe ich alle vier Teile der E-Book-Reihe von Linus Geschke gleichzeitig bekommen und konnte sie so direkt hintereinander weg lesen. Sich einen einzelnen Teil rauszupicken macht auch keinen Sinn, denn die Teile fließen ineinander über und sind nicht in sich abgeschlossen. Das macht es auch schwierig, sie einzeln zu bewerten, weshalb sich diese Rezension auch auf das ganze Buch bezieht, welches sicher auch noch mal in der Form erscheinen wird. Einen wirklichen Sinn sehe ich in der Aufsplittung auch tatsächlich nicht. Man liest es entweder ganz oder gar nicht.

Die Idee, einen Killer hierzulande einem der berühmtesten Serienkiller, noch dazu einen der wenigen, der nie identifiziert geschweige denn gefasst wurde, nacheifern zu lassen, ist schon toll, wenn auch nicht total neu. Auch ich habe den Film mit Jake Gyllenhaal gesehen und konnte mich der Faszination dieser Thematik schwer entziehen, weshalb ich sehr neugierig war, was Linus Geschke daraus gemacht hat.

Das Buch als Ganzes betrachtet finde ich wirklich sehr ansprechend. Teil 1 beginnt direkt mit dem ersten Mord und ab da flaut die Spannung eigentlich nie ganz ab. Zwischenzeitlich kommt auch der Killer zu Wort, was mir immer besonders gefällt, weil es ja doch nicht so einfach ist, sich in so jemanden hineinzuversetzen. Die von Brock vorgetragenen Rückblenden zu den realen Ereignissen um den Zodiac-Killer in Amerika bilden eine spannende Vermischung von Fiktion und Realität. Durch Erweiterung des Figurenpools versucht der Autor geschickt, den Leser auf falsche Fährten zu führen, was jedoch nur teilweise gelingt. Die Auflösung ist schlussendlich dennoch eine Überraschung.

Die Hauptfiguren sind vielschichtig und interessant beschrieben. Eva lässt sich ungern von oben reinreden und da kommt ein von sich mehr als überzeugter und ungeheuer arroganter Fallanalytiker gerade recht. Die Kabbeleien der beiden lockern das düstere Thema etwas auf. Brock ist natürlich anfangs der Unsympath schlechthin, gewinnt aber immer Verlaufe der Handlung. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass diese Ermittlerkonstellation nochmals zum Zuge kommt.

Insgesamt ein wirklich solider und spannender Thriller, obwohl ich ihn eigentlich eher zu den Kriminalromanen zählen würde, da er mich nun auch nicht gerade atemlos gemacht hat. Das größte Manko ist dabei wirklich nur die Teilung, da die einzelnen Parts für sich genommen einfach keinen Sinn ergeben.

Ich danke dem Verlag Edel Elements für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

This entry was posted on Sonntag, 25. Dezember 2016 and is filed under "Geschke, Linus, Thriller/Krimi". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here, or send a trackback from your own site.

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