Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Rezensionen

 

Autor:

Rainer Löffler
Verlag: Rowohlt TB
ISBN-10:

349926692X

Taschenbuch 416 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Fallanalytiker Abel erneut auf Mörderjagd

Inhalt:

Durch Zufall macht ein Pärchen beim Tauchen in einem See eine verstörende Entdeckung. Die Leichen von fünf fest in Folie eingewickelten, verstümmelten Bräuten lassen auf einen extrem psychopathischen Mörder schließen. Ein Fall für den Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel und seine Partnerin Hannah Christ, die umgehend den Kölner Kollegen unterstützend zur Seite eilen. Die Ermittlungen ergeben Erschütterndes und schon wieder wurde ein junges Mädchen entführt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt für Abel und seine Kollegen, die sich nebenbei auch noch privat vor nicht geringen Problemen sehen.

Meine Meinung:

Schon gleich nach Beendigung von „Blutsommer“, dem ersten Teil der Abel-Reihe, war ich sehr gespannt auf eine Fortsetzung, die nun endlich erhältlich ist. Und Rainer Löffler hat es ein weiteres Mal geschafft, mich absolut zu begeistern.

Noch interessanter und vielschichtiger wird seine Hauptfigur, die sowohl durch Rückblenden in seine Vergangenheit als auch die aktuellen Probleme mit Ex-Frau, der Entfremdung seiner Kinder und neuer Liebe ein Format gewinnt, das in Ermittler-Krimis seinesgleichen sucht. Hannah kommt ein wenig kurz, jedoch erhält der Leser diesmal auch Einblick in das problembehaftete Leben von Hauptkommissar Greiner. Die ganzen persönlichen Verwicklungen nehmen aber nicht überhand, sondern ergänzen die Story perfekt.

Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem wirklich kniffligen Fall. Erneut erhält der Leser durch Rückblenden in die Vergangenheit des Täters einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern. Dieser ist dergestalt, dass zwar nicht viele Alternativen für die Lösung des Falles bleiben, es der Autor aber dennoch schafft, eine überraschende Wendung einzubauen. Gerade die Passagen aus Tätersicht verursachen Gänsehaut, während man zwischen Mitleid, Unverständnis und Abscheu schwankt.

Neben der Aufdeckung des Täters geht es aber auch um die Rettung des letzten Opfers und diese jagt den Puls bis zur letzten Seite enorm in die Höhe. Überhaupt weist das Buch absolut keine Längen auf und bietet durchgehend Spannung auf sehr hohem Niveau.

Davon abgesehen, dass es in Deutschland im Sommer kaum möglich sein wird, im TV das Dschungelcamp zu sehen, enthält das Buch auch überdurchschnittlich viele Fehler, die dem Korrektorat entgangen sind. Das kann man jedoch natürlich dem Autor nicht anlasten.

Ich kann daher allen Thriller-Liebhabern guten Gewissens eine klare Empfehlung für diese packende neue Herausforderung für den Fallanalytiker Martin Abel aussprechen.

Kerstin at Dienstag, August 26th, 2014 | Filed under: Löffler, Rainer,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Lina Roberts
Verlag: bookshouse
ASIN:

B00MEN4YS0

E-Book: 78 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Dienstreise mit unerwartetem Ausgang

Inhalt:

Die Buchhalterin Alexandra Woods darf wegen ihrer Deutschkenntnisse anstelle seiner Freundin Caroline ihren Chef Cole Lowells auf eine Dienstreise nach Berlin begleiten. Sie verspricht sich viel davon, ist er für sie doch schon seit Langem der absolute Traummann. Ihr Beisammensein beginnt auch vielversprechend, bis sich abzeichnet, dass Cole Alexandra wohl nur mitgenommen hat, um dem schmierigen Sohn des Geschäftspartners schöne Augen zu machen. Erbost will Alex sofort kündigen und Cole endlich aus ihrem Herzen streichen. Doch hat sie seine Gefühle für sie wirklich richtig eingeschätzt?

Meine Meinung:

Dieser erotische Kurzroman ist im „Ready-Steady-Go“-Programm (nur als E-Book) des bookshouse Verlages erschienen.

Die nicht dem üblichen Schönheitsideal entsprechende Alex (zumindest schätzt sie sich so ein) ist ein sympathischer Charakter, der im Stillen seit Jahren hoffnungslos in den Chef verliebt ist. Als dieser endlich auf sie zugeht, kommt sie seinen Avancen nur zu gern entgegen. Die erotischen Szenen zwischen beiden sind dann auch sehr geschmackvoll beschrieben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Meine Befürchtung, dass es (mal wieder) in den SM-Bereich abgleitet, hat sich in Bezug auf das Paar zum Glück nicht bewahrheitet, sondern betrifft nur die Nebenfigur.

Ein bisschen unglaubwürdig fand ich es schon, dass der attraktive, weltgewandte Charmeur sich von einem kleinen Detail im Lebenslauf über Jahre davon abhalten ließ, sich seiner Traumfrau zu nähern, aber gut, so ist das nun mal mit den Missverständnissen in der Liebe.

Die natürlich aufgrund der Kürze schnell beendete Story liest sich angenehm, teilweise sehr anregend und bietet eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Ich bin auf weitere, vielleicht etwas umfangreichere, Romane der Autorin gespannt.

Kerstin at Sonntag, August 24th, 2014 | Filed under: Erotik,Frauen,Liebesroman,Roberts, Lina | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Rose Snow
Verlag: Selfpublishing
ASIN:

B00M69MT3E

E-Book: 259 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Rache kann auch nach hinten losgehen

Inhalt:

Nachdem ihr Ex sie nach Strich und Faden betrogen hat, will Maya einen Neuanfang wagen und hat auch die passende Traumwohnung dazu gefunden. Nun heißt es nur noch, die Probezeit überstehen, denn ihre Vermieterin hat etwas merkwürdige Vorstellungen, um den Hausfrieden aufrecht zu erhalten. Maya ist zu allem bereit und muss sich schon bald mit einem aufsässigen Teenager und weiteren äußerst absonderlichen Nachbarn rumschlagen. Einziger Lichtblick ist dabei Holger, für den Maya ungewollt sehr schnell Gefühle entwickelt. Als sie ihn jedoch verdächtigt, sie ebenfalls zu betrügen, beauftragt sie die Racheagentur ihrer Freundin Rachel. Damit setzt sie jedoch eine Lawine in Gang, die nur schwer wieder aufzuhalten ist.

Meine Meinung:

Hinter Rose Snow verstecken sich zwei sehr nette Österreicherinnen, die mit „Was sich liebt, das rächt sich nicht“ den Auftakt einer neuen Liebesromanreihe vorlegen. Cover, Titel und Inhaltsbeschreibung versprachen locker-witzigen Chick-Lit-Inhalt und genau das und noch viel mehr wurde geboten. Ich war mehr als positiv überrascht.

Da sind zum einen die wirklich herrlichen, sehr individuellen Charaktere, die dem Leser noch lange in bester Erinnerung bleiben. Allen voran der skurrile Nachbar Schönrichtig mit seiner Lady Grazie im Schlepptau (Lasst euch überraschen!), aber auch die kleinsten „Nebenrollen“ sind punktgenau besetzt, bis hin zum Pizzabäcker Alfonso. Ich würde unheimlich gern in weiteren Bänden der Reihe wieder von ihnen lesen, speziell sei hier Gèrard erwähnt.

Neben der exzellent gelungenen Figurenzeichnung strotzt der Roman vor überraschenden Einfällen, unmöglichen Situationen und erfrischendem, teilweise sehr schrägem Humor. Auch so nicht abzusehende Wendungen fehlen dabei nicht. Maya tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste und als der Racheplan so richtig anläuft, kommt man aus dem Lachen kaum noch heraus. Das Buch liest sich flüssig, überzeugt mit gutem Schreibstil und lässt zu keiner Zeit Langeweile aufkommen.

Diese Liebeskomödie bietet perfekte Unterhaltung und die Möglichkeit, abzutauchen in eine verrückte Welt, um dem Ernst des Alltags für einige Zeit zu entfliehen.

Ich danke Rose Snow herzlich für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Kerstin at Sonntag, August 17th, 2014 | Filed under: Frauen,Humor,Liebesroman,Snow, Rose | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Celeste Ealain

Verlag: BookRix
ASIN:

B00LP8253G

E-Book: ca. 30 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
  derzeit gratis erhältlich
(Stand: 14.08.14)

Lovestory nach der Zombie-Apokalypse

Inhalt:

Skyler Hope ist gezwungen, seine große Liebe Jamie gefangen zu halten. Sie wurde von einem Zombie gebissen und es ist unklar, ob die erste Dosis Heilmittel rechtzeitig verabreicht wurde. Die Suche nach einer weiteren Dosis gerät zu einem Wettlauf mit der Zeit.

Meine Meinung:

Diese kleine Novelle von Celeste Ealain hat bei einem Zombie-Kurzgeschichtenwettbewerb den zweiten Platz gemacht, und das zu Recht. Schon bei der ersten Erwähnung der „Beißer“ fühlte ich mich direkt ins Setting von „The Walking Dead“ versetzt, das ich erst neulich das Vergnügen hatte anzusehen. Aufgrund der Kürze konzentriert sich die Autorin natürlich ausschließlich auf die Liebenden und deren Kampf ums Überleben.

Einige wenige splatterhafte Beschreibungen sind auch vorhanden, jedoch harmlos genug, dass auch Nicht-Zombie-Fans Gefallen an der Geschichte finden könnten. Die bildhafte Sprache ist unheimlich angenehm zu lesen, auch wenn der Plot noch so grausam ist. Die Wendung zum Ende konnte man zwar voraussehen, dennoch hat sie die Geschichte erst stimmig und rund gemacht. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf weitere Werke aus der Feder von Celeste Ealain.

Kerstin at Donnerstag, August 14th, 2014 | Filed under: Ealain, Celeste,Fantasy/Paranormal | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Dani Atkins
Verlag: Knaur
ISBN-10:

3426515393

Taschenbuch 319 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Könnte man doch die Zeit zurückdrehen

Zum Inhalt:

Es ist der Abend, bevor die 18-jährige Rachel Wiltshire und ihre restliche Clique ins Studienleben aufbrechen wollen. Doch das gemeinsame Abschiedsessen endet dramatisch mit einem Unfall, den Rachel nur schwer verletzt überlebt, weil ihr bester Freund Jimmy sie zu retten versucht und dabei selbst zu Tode kommt. Eine Wendung, die Rachels Leben zerstört und sie depressiv zurücklässt. Sie meidet ihren Heimatort, aber die Hochzeit ihrer Freundin Sarah – fünf Jahre sind inzwischen vergangen – möchte sie dennoch nicht verpassen. Das Wiedersehen mit den anderen verläuft verkrampft und Rachel verlässt das Lokal vorzeitig. Von Kopfschmerzen geplagt sucht sie Jimmys Grab auf und stürzt schwer.

Als sie im Krankenhaus erwacht, ist alles anders. Ihr eigentlich krebskranker Vater erfreut sich bester Gesundheit, sie ist mit ihrem damaligen Freund Matt verlobt und an ihrem Bett sitzt – quicklebendig – Jimmy. Die ihr bekannte Vergangenheit scheint so nie stattgefunden zu haben. Mit Jimmy an ihrer Seite versucht sie, Licht ins Dunkel zu bringen und merkt dabei, dass da schon immer tiefere Gefühle als Freundschaft zwischen ihnen waren. Ist wirklich eine seltsame Form einer Amnesie Ursache für alles?

Meine Meinung:

Man mag kaum glauben, dass dieses Buch ein Debütroman ist. Von der ersten Seite an, vermochte Dani Atkins es grandios, mich an das Werk zu fesseln. Es geht direkt Schlag auf Schlag und der tragische Unfall und die sich anschließende Zeit der Trauer für Rachel geht dem Leser direkt so nah, dass die dann folgende Suche nach der Wahrheit der zerbrochenen Identität fast schon eine Erleichterung ist.

Die Autorin hat durchweg glaubwürdige Charaktere erschaffen, wie sie so jedem von uns begegnen könnten im Leben. Als besonders liebenswert sei Rachels Vater hervorzuheben. Während man nun liest und liest und sich mehrere Möglichkeiten auftun, was passiert sein könnte, gibt es immer wieder Unsicherheiten, weil einfach nicht alles passt. Man hetzt quasi durch das Buch, weil es einen nicht loslässt, man unbedingt der Lösung näher kommen möchte und gleichzeitig doch Angst davor hat. Dabei sollte der Leser dem ungewöhnlich schönen Schreibstil viel mehr Beachtung zollen. Es ist so viel enthalten: Dramatik, Humor, Romantik und ganz viel Gefühl.

Irgendwann aber kommt man dann doch zum Ende und ich glaube, es wird kaum einen geben, der dies so erwartet hat. Es trifft einen wie ein Paukenschlag, rührt zu Tränen und ist doch die einzig sinnvolle Auflösung.

Ich kann den Roman nur jedem empfehlen, der eine zauberhafte Liebesgeschichte zu schätzen weiß. „Die Achse meiner Welt“ ist eine Hommage an das Leben und die Liebe, an das Nutzen zweiter Chancen (wie auch das Nachwort der Autorin eindrucksvoll beweist) und ein Füllhorn ganz großer Emotionen.

Kerstin at Montag, August 4th, 2014 | Filed under: All Age/Jugend,Atkins, Dani,Frauen,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Celeste Ealain
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B00L6H97EG
E-Book: 326 Seiten
Wertung der Gastrezensentin
”eskimo81”:

 

 

Sind wir sicher, dass es nicht noch andere Lebewesen auf unserer Erde gibt?

Inhalt:

Die 27-jährige Journalistin Linnea ist eine gewiefte, interessierte junge Dame, die es sich nicht nehmen lässt, auch schwere Recherchen durchzuführen. Als sie von einer Insel erfährt, auf der angeblich “nur” Frauen leben, möchte sie erfahren, wie das möglich ist, immerhin werden auch diese Damen ihre Bedürfnisse haben, und wie können sie seit Ewigkeiten bestehen, wenn nicht Männer für die Nachfolge sorgen würden? Fasziniert reist sie an diesen Ort, ohne zu wissen, was sie erwartet …

Meinung von eskimo81:

Ein wundervolles Buch, das einen an eine entlegene Ortschaft entführt, eine andere Art Mensch aufzeigt …

Man liest das Buch am besten auf dem Sofa/in einem bequemen Sessel und taucht komplett ein in eine andere Welt. Wenn man nach Ende des Buches wieder auftaucht, fragt man sich, gibt es sie wirklich?

Ein faszinierendes, fesselndes Buch, welches mir sehr viele schöne Stunden beschert hat. Zum Schwelgen, Träumen … Einfach fantastisch!

Celeste Ealain hat einfach einen … Schreibstil, ich kann den nicht beschreiben. Er ist so fantastisch, so speziell, so eigen, einfach – ja einfach wundervoll …

Es ist bereits mein zweites Buch von der Autorin und sicherlich nicht mein letztes, ich liebe ihre Bücher, die mich in eine andere Welt entführen, mich aus dem Alltag holen und einfach etwas Außergewöhnliches zeigen. Man liest zwar ein Buch, aber man ist direkt in der Geschichte mit drin. Man kommt sich vor wie in einem Theater, man steht daneben, kann nicht einschreiten, aber man erlebt alles hautnah.

Fazit: Ein Buch, das alle Leser, die Lust auf etwas Neues haben, lesen sollten.

Die Spannung erinnert an einen Thriller, Gänsehaut-Feeling ist garantiert, die Fantasie, die Liebe, einfach alles ist vorhanden. Man muss das Buch lesen, um das spezielle Gefühl, die wundervolle Schrift, einfach alles, was die Bücher von Celeste Ealain ausmachen, zu erleben.

Um den wundervollen Schreibstil etwas zu untermauern, hier ein Zitat aus dem Prolog – genehmigt durch Celeste Ealain:

"Das Mondlicht lastete wie ein Fluch auf ihr. Das sonst so beruhigende und liebliche Geräusch des Meeres schien ihr diesmal keinen wolligen Mantel an Geborgenheit zu schenken. Sie fasste nochmals fester um den eisernen Griff des Baseballschlägers, der durch ihre schweißtriefenden Hände immer mehr der Schwerkraft entgegen glitt. Die Stütze und Sicherheit, die er ihr vermitteln sollte, wagten nicht über ihre Fingerkuppen den Weg zu ihrem Geist zu finden. Nervosität machte sich breit und eine Gänsehaut kletterte ihren Nacken entlang. Sie spürte, wie ihre Zehen sich immer mehr im Sand vergruben."

Kerstin at Samstag, August 2nd, 2014 | Filed under: Ealain, Celeste,Fantasy/Paranormal | RSS 2.0 | TB | 1 Comment

Das Debüt “Blutsommer von Rainer Löffler im Sommer 2012 hat mich sehr überzeugt, die sympathische Art des Autors, mit seinen Lesern zu kommunizieren, sowieso. So fiebere ich auch schon länger seinem zweiten Roman entgegen und bin froh, dass es nun endlich so weit ist. Eigentlich soll er ja erst morgen erscheinen, aber die fleißigen Amazonen haben mir mein vorbestelltes Exemplar bereits heute gebracht. Ich hatte ja bereits schon in eine Leseprobe dazu reinschnuppern können und bin nun sehr gespannt, wie es weitergeht. Lange steht das Buch sicher nicht im Regal, so viel ist sicher.

Kerstin at Donnerstag, Juli 31st, 2014 | Filed under: Löffler, Rainer,Neu eingetroffen | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sabine Landgraeber
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B00IRJ9S54
E-Book: ca. 254 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Neuanfang auf Hawaii

Inhalt:

Nach einem schweren Schicksalsschlag hat Luisa jede Lust am Leben verloren, sie schlägt die Zeit am Computer tot und flüchtet sich viel zu oft in den Alkohol. Als ein Facebook-Freund sie nach Hawaii einlädt, nimmt sie allen Mut zusammen und steigt in den Flieger. Doch statt am Flughafen abgeholt zu werden, wird sie überfallen und findet sich verletzt unter einer Autobahnbrücke wieder. Der Polizist Beni Korea nimmt sich ihrer an und beide finden einander sehr interessant. Doch es taucht auch ihre Internetbekanntschaft Alex wieder auf. Kann Luisa ihren Gefühlen trauen? Ein weiteres Unglück wartet bereits auf sie. In ihren dunkelsten Stunden kann ihr nur ihre frühere Freundin Anja helfen, die gerade selbst einige Probleme zu stemmen hat. Für beide beginnt eine aufregende Zeit.

Meine Meinung:

„Zufällig Hawaii“ deutet vom Cover her auf eine locker-leichte Sommerlektüre hin, aber ganz so ist es nicht. Im Gegenteil – die Protagonistin Luisa muss sowohl in der Vergangenheit als auch auf Hawaii einiges einstecken, bevor ihr Leben wieder beginnt, in geordneten Bahnen zu laufen. Ich fand sie ganz sympathisch und kann ihren Absturz auch gut nachvollziehen. Dadurch, dass sie aus der Ich-Perspektive erzählen darf, ihre Freundin Anja jedoch aus der 3. Person, kann man die beiden Erzählstränge auch problemlos auseinanderhalten.

Mit den Menschen auf Hawaii, speziell Dorothy, hat Luisa, mal abgesehen von denen, die sie überfallen haben, ein bisschen zu viel Glück. Mag es die Mentalität sein, aber das wirkt fast schon etwas unglaubwürdig, wie viel Hilfe ihr da entgegengebracht wird. Die sich langsam entwickelnden zarten Bande zum Polizisten Korea fand ich sehr schön, auch dass sie nicht das Hauptaugenmerk des Buches waren. Jedoch kam das Ende ein wenig zu abrupt, wobei die angekündigte Fortsetzung auch direkt wieder versöhnt, denn es gäbe schon noch einiges zu erzählen.

Nicht ganz so viel, wie ich erwartet hätte, aber doch einiges an Hawaii-spezifischem Wissen bringt das Buch ebenfalls an den Leser. Da ich ohnehin schon immer mal dahin wollte, hat es die Sehnsucht danach nur größer gemacht. Recht interessant fand ich auch das Buch im Buch, da die Lebensgeschichte von Dorothys Großmutter Hitomi ebenfalls als Buch vorhanden ist:

Picture Bride – Die Geschichte einer Fotobraut

Hat mich dieses Buch anfangs weniger angesprochen, so würde es mich jetzt, wo ich Dorothy und dieses wunderschöne Haus am Strand kenne, doch interessieren, was Hitomi so alles erlebt hat bei ihrer Übersiedlung nach Hawaii.

„Zufällig Hawaii“ hat mir auch aufgrund des flüssigen Schreibstils einige unterhaltsame Lesestunden beschert, ein bisschen zum Wegträumen, aber auch zum Mitleiden eingeladen. Eine gelungene Mischung für das Lesen im Liegestuhl.

Ich danke der Autorin herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Kerstin at Dienstag, Juli 22nd, 2014 | Filed under: Frauen,Landgraeber, Sabine,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Alex Winter
Verlag: bookshouse
ASIN:

B00LT4OB60

E-Book: ca. 397 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: 5. Fall für Detective Daryl Simmons


Daryl Simmons‘ Tanz auf dem Drahtseil

Inhalt:

Robb Tomkins, ein gehandicapter Aborigine-Junge, angelt verbotenerweise von einem Wrack. Doch an den Haken geht ihm kein riesiger Fisch, sondern die entstellte Leiche eines Einwohners des kleinen westaustralischen Küstenortes Shelly Beach. Genau dort nimmt Daryl Simmons seine Ermittlungen in dem komplizierten Fall auf, getarnt als Freizeitangler. Er muss sich das Vertrauen der Einheimischen hart erkämpfen, zumal seine Sympathie für die australischen Ureinwohner nicht unbemerkt bleibt. Es gilt einige Geheimnisse aufzudecken, denn auch Koolkuna, Stammesführer eines Aborigine Clans in der Nähe, der mit aller Macht Shelly Beach als Stammesland zurückgewinnen möchte, gibt ihm Rätsel auf. Erstmals lenken Daryls durcheinandergeratene Gefühle ihn von seiner Arbeit ab, wodurch er in tödliche Gefahr gerät.

Meine Meinung:

Im 5. Band der Daryl Simmons-Reihe verschlägt es Alex Winters außergewöhnlichen Detective erneut an die Küste und er kann, anfangs noch entspannt, dem inzwischen lieb gewonnenen Hobby Angeln nachgehen. Der Leser bekommt durch den regen Austausch zwischen Robb und Daryl die wunderbare australische Unterwasser- sowie auch die Pflanzenwelt äußerst bildhaft nahegebracht. Auch der direkte Kontakt zu Koolkunas Clan gibt interessante Aufschlüsse über die Lebensgewohnheiten der Aborigines.

Shelly Beach hat nicht viele Einwohner zu bieten, aber es steht so gut wie fest, dass einer von ihnen der Mörder sein muss. Dem Autor gelingt es meisterhaft, an jedem genau so viel Zweifel zu wecken, dass er durchaus als Schuldiger taugen würde. Es bleibt nicht bei einem Mord, und auch Daryl entgeht knapp nicht nur einem Anschlag. Dies ist so spannend beschrieben, dass der Puls bei diesen Szenen ordentlich in die Höhe schnellt. Ein weiteres Mal sind es die einschneidenden Lehren von Ungjeeburra, die Daryl in seiner Jugend geprägt haben, die ihm helfen, lebensgefährliche Situationen zu überstehen.

„Die Leiche im Wrack“ bietet auch historisch im Hinblick auf berühmte Schiffswracks der Niederländischen Ostindien-Kompanie und Unterwasserarchäologie ganz allgemein faszinierende Einblicke.

Besonders toll fand ich, dass Daryl erstmals nach dem schmerzhaften Verlust seiner Verlobten wieder Gefühle für eine Frau zulässt, die ihn allerdings fast zu sehr von seiner Arbeit ablenken. Mehr als je zuvor wird deutlich, dass in seiner Brust zwei Herzen schlagen. Früher oder später wird sich der weiße Aborigine für eine Seite entscheiden müssen.

Doch bis es so weit ist, gibt es hoffentlich noch viele spannende Abenteuer zu erleben und knifflige Fälle zu lösen. Alex Winter bleibt sich auch im 5. Teil der Reihe treu und schafft eine perfekte Symbiose von australientypischer Lebensart und komplexem Kriminalfall. (KT)

 

Wer die Reihe noch nicht kennt und erst mal reinschnuppern und Daryl Simmons kennenlernen möchte, dem empfehle ich hiermit gern den 1. Teil

Ein Gespür für Mord – Detective Daryl Simmons 1. Fall

der momentan zum super günstigen Schnäppchenpreis von 99 Cent als E-Book erhältlich ist. Wie lange das so sein wird, ist mir nicht bekannt, also schlagt lieber schnell zu!

Kerstin at Donnerstag, Juli 17th, 2014 | Filed under: Thriller/Krimi,Winter, Alex | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Arno Strobel
Verlag: Loewe
ISBN-10: 3785578644
Klappenbroschur: 240 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Wenn du dir selbst nicht über den Weg traust …

Inhalt:

Der 16-jährige Tim freut sich seit Wochen auf das Bergcamp in Bayern am Fuße der Zugspitze. Der erste Tag stellt sich als langweilig heraus, und so ist schnell der Plan gefasst, auf eigene Faust eine Tour zu unternehmen. Wortführer ist der nach eigener Aussage äußerst bergerfahrene Ralf. So machen sich dann zehn völlig unterschiedliche Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, sieben Jungs und drei Mädchen, auf den Weg. Sie geraten in ein schreckliches Unwetter und können sich gerade so in eine verlassene Berghütte retten. Streitereien kommen auf, und als nach der ersten Nacht von Ralf nur noch eine Blutlache verblieben ist, wird in Tim schnell ein Schuldiger gefunden. Er verbirgt jedoch ein Geheimnis, aufgrund dessen er es niemandem verübeln kann, ihn zu verdächtigen, denn er traut sich selbst nicht über den Weg …

Meine Meinung:

Der im Bereich Psychothriller sehr erfolgreiche Arno Strobel legt hier mit „Abgründig“ seinen ersten Jugendthriller vor, ein Genre, das er meiner Meinung nach ebenso gut meistert.

Das Unwetter und die damit einhergehenden Strapazen für die Jugendlichen sind äußerst bildhaft in Szene gesetzt. Da freut man sich über seinen gemütlichen Leseplatz. Zehn Protagonisten sind fast ein wenig viel, um über alle den Überblick zu behalten. Zwar gibt es darunter die unterschiedlichsten Charaktere, aber bei der Kürze des Romans ist es kaum möglich, alle ausreichend zu beleuchten. Die erzählende Hauptfigur Tim ist jedoch die am vernünftigsten denkende und somit sympathischste.

Kontinuierlich baut sich die Spannung weiter auf und findet ihren Höhepunkt, als ein Verbrechen geschehen zu sein scheint und sich trotz Ungereimtheiten umgehend alle auf einen Verdächtigen einschießen. Hier gelingt es Arno Strobel ausgezeichnet, die durch die Extremsituation hochgekochten Emotionen rüberzubringen. Die Auflösung hat mir auch gefallen, kommt zum Ende hin allerdings ein wenig zu abrupt. Ein bisschen mehr Unklarheit und weitere Verdächtige a la Agatha Christie hätte ich mir außerdem gewünscht.

Das Buch ist für Leser zwischen 14 und 17 Jahren vorgesehen, und ich denke, die Zielgruppe wird bestens angesprochen. Jedoch dürften auch Erwachsene Freude an dem flüssig zu lesenden Bergabenteuer der Teenager haben. Bis auf geringe Abstriche (Wertung: 4,5) habe ich nichts zu meckern und freue mich bereits auf weitere spannende Jugendthriller aus Arnos Feder.

Kerstin at Dienstag, Juli 15th, 2014 | Filed under: All Age/Jugend,Strobel, Arno,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments
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