Category: Meller, Marc
Autor: |
Marc Meller |
Verlag: | Ullstein |
ISBN-13: | 978-3548063829 |
Taschenbuch: | 409 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
Eine Stadt im Chaos
Zum Inhalt:
Der perfide Massenmörder Janus ist zurück, denn er hat noch eine Rechnung offen. Mit Hannah, die als eine der wenigen sein letztes Exit-Game überlebt und ihm etwas sehr Wichtiges genommen hat. Sein ausgeklügelter Plan: Er stürzt eine ganze Stadt ins Chaos und lockt Hannah erneut in eine Falle, der sie und ihre überrumpelten Mitstreiter, eine Gruppe Umweltaktivisten, nur durch das Lösen cleverer Rätsel entkommen können. Parallel versucht Hauptkommissar Kappler vom LKA (inzwischen Hannahs väterlicher Freund) alles, um Hannah aus Janus‘ Fängen zu befreien, was sich zu einem Wettlauf gegen die Zeit gestaltet.
Meine Meinung:
Nach dem offenen Ende von „Raum der Angst“ war zu erwarten, dass es eine Fortsetzung geben wird und ich war sehr erfreut, dass Janus zu einer neuen Spielrunde ansetzt. Seine Strategie, wie er Köln ins Chaos stürzt, um die Gesetzeshüter zu beschäftigen und freie Bahn für sein „Spiel“ mit Hannah zu haben, fand ich sehr kreativ und realitätsnah umgesetzt. Man sollte besser nicht länger darüber nachdenken, wie einfach so etwas in der computerbasierten Welt von heute gelingen kann.
Hannah läuft ihrem Gegenspieler quasi bewusst in die Arme, weil sie endlich einen Schlussstrich ziehen will unter die Ereignisse von vor neun Monaten, die sie nach wie vor belasten. Immerhin hat sie viele ihrer damaligen Mitstreiter brutal sterben sehen. Das macht etwas mit einem. Es ist nicht unbedingt notwendig, den 1. Band zu kennen, steigert aber das Lesevergnügen, wenn einem die Hauptfiguren Hannah, Janus und Kappler bereits bekannt sind.
Es gibt nicht so viele Rätsel wie beim ersten Streich von Janus und der Thriller ist auch nicht ganz so opferlastig. Hannah hat nun schon ihre Erfahrungen und kommt an einigen Stellen recht altklug und überheblich daher, was sie nicht gerade sympathisch macht. Auch werden die einzelnen Mitspieler etwas weniger intensiv beleuchtet, weshalb keine so große Bindung stattfindet.
Die Spannung ist das gesamte Buch über auf hohem Niveau und nimmt zum Ende noch mal richtig Fahrt auf. Hannah entwickelt sich immer mehr zur Superheldin, aber auch darüber kann man hinwegsehen. Insgesamt bietet der Thriller actionreiche Unterhaltung und lässt das Adrenalin kaum abflauen. Von mir 4,5 Sterne für die kleinen angesprochenen Mängel, jedoch trotzdem eine Empfehlung für Escape-Room-Thriller-Fans.
Autor: |
Marc Meller |
Verlag: | Ullstein |
ISBN-13: | 978-3548063805 |
Taschenbuch: | 384 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Spiel um Leben und Tod
Zum Inhalt:
Eine Gruppe junger Leute wurde ausgewählt, an einem psychologischen Experiment teilzunehmen. Die Motivation ist unterschiedlich. Die einen reizt die in Aussicht gestellte Bezahlung, andere der Fame oder das Abenteuer. Hannah nimmt eine Außenseiterposition ein, denn sie wurde entführt und soll mit sieben weiteren Mitstreitern mehrere Escape Rooms durchlaufen. Schon bald wird klar, dass aus dem Spiel Ernst geworden ist und nur einer als Sieger hervorgehen soll, während die anderen eines grausamen Todes sterben. Hannah und die Frage, wer Janus ist, der zum Spiel aufgerufen hat, sind der Schlüssel zur Lösung des Rätsels.
Meine Meinung:
Ich bin nicht hinter die Identität von Marc Meller gekommen und habe daher wohl auch noch nichts von diesem Autor gelesen. Was bei einer guten Geschichte jedoch auch völlig nebensächlich für mich ist. Und darum handelt es sich bei „Raum der Angst“. Ein flüssig geschriebener Thriller, der großartig unterhält und zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt.
Ich habe persönlich noch keine Erfahrung mit Escape Rooms, finde die Idee und auch die Umsetzung im Buch aber äußerst interessant. Natürlich nicht die Auswirkungen auf die Teilnehmer. Hier hat sich der Autor schon einige sehr perfide Tötungsarten ausgedacht, die sicher nichts für schwächere Gemüter sind. Aber bei einem richtigen Psychopathen muss man mit so etwas rechnen.
Während beim Bewältigen der Räume, besonders der Lösung der Rätsel, also einige Gänsehaut aufkommt, wirken die Wegblenden zur parallel verlaufenden Polizeiarbeit regelrecht als kleine Verschnaufpause. Was nicht heißt, dass es hier eintönig wird. Die Ermittlungsarbeit ist gezielt, schnörkellos und kommt ohne jegliches persönliches Palaver aus. Auch die Figuren der einzelnen extrem unterschiedlichen Charaktere, was ja Sinn für das Experiment war, sind gut herausgearbeitet. Auch wenn der Täter schon etwas eher feststeht, bleibt die Spannung bis zur letzten Seite erhalten und es ist sogar von einer Fortsetzung auszugehen. Denn Janus hat sein Ziel noch längst nicht gänzlich erreicht und die Lust am Spielen wahrscheinlich erst so richtig entdeckt.
Für unerschrockene Thriller-Fans auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert.