Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Ludwig, Stephan

 

Autor:

Stephan Ludwig
Verlag: Fischer
ISBN-10:

3596195071

Taschenbuch 366 Seiten
Persönliche
Wertung:
Serienzuge-hörigkeit: 2. Band “Zorn und Schröder”

 

 

Zorn und Schröder auf dem Weg zum Kultgespann

Inhalt:

Es ist ein heißer Sommer und die Hauptkommissare Zorn und Schröder haben außer in ein paar Fällen von Einbruchsdiebstahl nichts zu ermitteln. Doch dann wird der Jugendliche Björn Grooth Opfer eines brutalen Mordes. Er war Mitglied einer fünfköpfigen Clique, die seit der Schulzeit eng verbunden ist. Als mit Udo Kempff ein weiterer von ihnen unter höchsten Qualen stirbt, steht fest, dass der Täter aus dem unmittelbaren Umfeld kommen muss. Die Kommissare folgen einer Spur von Kindesmissbrauch, die offensichtlich alle verbindet. Doch der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus, und die Jagd nach ihm wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit und bis an die Grenze der eigenen Psyche.

Meine Meinung:

Bereits den ersten „Zorn“-Roman von Stephan Ludwig habe ich mit Interesse gelesen. Mit dem nunmehr zweiten Fall der Hauptkommissare Zorn und Schröder erfolgt noch mal eine enorme Steigerung und dieses Ermittler-Duo hat für mich jetzt bereits einen Kultstatus erreicht. War Zorn im ersten Band noch fast ständig unausstehlich, arrogant und wenig sympathisch, so hat er dieses Mal mein Herz gewonnen. Er ist zwar immer noch recht faul, aber beginnt sich selbst zu reflektieren und seine eigenwillige Art der Selbstbetrachtung hat mich oftmals zum lauten Auflachen verführt. Auch merkt man ihm immer mehr den guten Kern an, vor allem in seiner Beziehung zu Schröder. Dieser selbst gewinnt an Substanz, setzt Grenzen und durch das Aufdecken seiner schlimmen Vergangenheit, wird seine Figur noch interessanter.

Der Kriminalfall selbst ist gut durchdacht und bleibt lange undurchschaubar. Die Spannung steigert sich zum Ende hin enorm. Lediglich durch die systematische Verkleinerung des Verdächtigenkreises durch äußert perfide geplante Morde, kommt dem Leser schon ein wenig vor dem Ende der richtige Verdacht. Trotzdem hält die Frage nach dem Wie bis zuletzt in Atem. Ein bisschen weniger Anschaulichkeit bei der Beschreibung der Morde wäre nicht schlimm gewesen, hier sollte man nicht zu empfindlich sein, mich stört dies allerdings weniger. Am meisten habe ich, wie auch schon im ersten Band, mit dem unschuldigen Tier gelitten.

Den ersten Band der Reihe muss man nicht unbedingt kennen, aber für die Charakterentwicklung der Hauptfiguren ist er schon wichtig. In jedem Fall kann ich diesen Zorn-Roman „Vom Lieben und Sterben“ guten Gewissens allen Thriller-Lesern wärmstens empfehlen und freue mich bereits jetzt auf eine Fortsetzung.

Kerstin at Samstag, November 3rd, 2012 | Filed under: Ludwig, Stephan,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Stephan Ludwig
Verlag: Fischer
ISBN-10:

3596193052

Taschenbuch 365 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Neue deutsche Krimireihe mit Potenzial

Zum Inhalt:

Ein beschauliches Städtchen in Sachsen-Anhalt, welches nicht genauer definiert wird, bekommt es mit einem brutalen Mord zu tun. Außergewöhnlich dabei ist, dass der Täter sein Opfer offenbar mit Schmerzmitteln betäubt hat. Hauptkommissar Claudius Zorn und sein Partner Schröder werden mit den Ermittlungen beauftragt. Bald stellt sich heraus, dass auch der zuständige Staatsanwalt Sauer etwas zu verbergen hat. Ein zweites Opfer lässt nicht lange auf sich warten und die Polizei tappt komplett im Dunkeln. Oder sollte doch ein mysteriöser Selbstmord mit den Morden zu tun haben?

Meine Meinung:

Bei „Zorn – Tod und Regen“ handelt es sich um den Debüt-Roman des Hallenser Autors Stephan Ludwig. Der Verlag ist von dieser neuen Krimi-Reihe um Hauptkommissar Claudius Zorn offenbar so überzeugt, dass bereits die Fortsetzung „Zorn – Vom Lieben und Sterben“ für Oktober 2012 angekündigt und mit einer Leseprobe am Ende des Buches, die es wirklich in sich hat, belegt ist. Ich kann diese Entscheidung gut nachvollziehen, denn bei Zorn und Schröder handelt es sich wirklich um ein außergewöhnliches Ermittlerduo.

Zorn ist dabei ein Antagonist wie er im Buche steht. Selten hat man erlebt, wie jemand so unerträglich faul, stur, überheblich, von sich eingenommen und überhaupt mit der Welt im Unreinen ist. Nicht nur einmal kam mir der Gedanke, dass ich im Ernstfall hoffentlich nicht an so einen Ermittler gerate. Zwar unmerklich, aber er macht dann doch eine Entwicklung durch und könnte in den nächsten Bänden Sympathiepunkte gewinnen.

Das genaue Gegenteil und aus welchen Gründen auch immer Claudius Zorn total ergeben, ist der dicke Schröder. Er ist nicht so ein Schönling wie Zorn, kleidet sich unvorteilhaft, ist dafür aber hart im Nehmen, übermäßig intelligent und hat einen tollen Sinn für Humor. Die beiden so gegensätzlichen Charaktere sorgen dann in ihren Dialogen auch für das eine oder andere Schmunzeln.

Der Kriminalfall selber ist gut durchdacht und sorgt bis kurz vor Schluss für Überraschungen. Was mich allerdings gestört hat und zu einem Punkt Abzug verleitet ist, dass mal wieder die Ermittler nichts zur Aufklärung beitragen. Und das ist bei all der Genialität von Schröder und einer doch sehr offensichtlichen Verbindung schon verwunderlich. Auch muss ich dem Autor die Sache mit der Katze übelnehmen, weil sie schlicht unnötig ist und mir als Katzenliebhaber einen bösen Stich versetzt hat.

Zusammenfassend betrachtet kann ich aber das Buch guten Gewissens weiterempfehlen. Wenn man von den Marotten des Claudius Zorn absieht, bekommt der Leser hier einen in sich stimmigen Krimi, der sich kontinuierlich in der Spannung steigert und nicht zu viel Detailreichtum bei den Morden bietet, präsentiert.

Kerstin at Donnerstag, Mai 17th, 2012 | Filed under: Ludwig, Stephan,Thriller/Krimi | RSS 2.0 | TB | No Comments
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