Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Wahl, Caroline

 

Autor:

Caroline Wahl
Verlag: Dumont Buchverlag
ISBN-13: 978-3832167240
Taschen-
buch:
205 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

Kann den Hype nicht nachvollziehen

Zum Inhalt:

Nur im Freibad, wenn Tilda täglich ihre 22 Bahnen schwimmt, kann sie abschalten von ihrem Alltag. Von den Herausforderungen als Mathematikstudentin, dem Job an der Supermarktkasse und vor allem dem täglichen Kampf mit der alkoholkranken Mutter, vor der sie ihre 10jährige Schwester Ida zu schützen versucht. Von einem freien, selbst gestalteten Leben wagt sie nicht zu träumen. Bis Viktor in ihr Leben tritt, der Bruder ihres Freundes Ivan, der fünf Jahre zuvor mit seiner gesamten restlichen Familie ums Leben kam.

Meine Meinung:

Vermutlich haben wir es hier mit der sogenannten E-Literatur zu tun und ich weiß schon, warum ich fast ausschließlich U-Literatur, also Unterhaltungsliteratur lese. Zu dem zweiten Stern konnte ich mich nur durchringen, weil es ja vielleicht an mir liegt, dass ich mit einem derart hochgelobten Buch nicht wirklich etwas anfangen konnte. Möglicherweise fehlt mir da das Verständnis, schließlich ging es mir bereits bei "Sophies Welt" oder auch "Feuchtgebiete" so.

Das Schicksal von Tilda und Ida berührt und für ihre unermüdliche Aufopferungsbereitschaft kann man Tilda nur bewundern. Aber es bleiben für mich auch viele Fragen offen. Wie stemmt sie einen dreiköpfigen Haushalt als Studentin mit einen Teilzeitjob? Warum sucht sie keine Hilfe bei den Behörden? Ich kann gut nachempfinden, dass Tilda Ida nicht in diesem gefährlichen Umfeld allein lassen möchte, aber es muss doch auch andere Lösungen geben. Wieso verteufelt sie die Alkoholsucht ihrer Mutter, nimmt aber ohne mit der Wimper zu zucken als junges Mädchen Drogen. Sie scheint ja sehr intelligent zu sein und müsste es besser wissen.

Wirklich Spannung kam für mich keine auf und die Liebesgeschichte konnte mich auch nur begrenzt abholen. Viktor scheint ein toller Kerl zu sein, aber insgesamt erfährt man zu wenig über ihn. Auch über den Hintergrund der Krankheit der Mutter hätte ich gern mehr erfahren und das Ende war nicht wirklich befriedigend.

Was mich aber wirklich genervt hat und zwar so, dass ich kaum zwei bis drei Seiten am Stück lesen konnte, war der Schreibstil. Die Sprache kann nur als sehr einfach bezeichnet werden, geprägt von Wiederholungen und ohne Raffinesse. Vermutlich ist es der Mathematikerin geschuldet, dass alle Zahlen als Ziffern geschrieben wurden, was sich wirklich unmöglich liest. Ganz schlimm fand ich allerdings die Dialog-Darstellung. Das muss beim Hörbuch noch viel schlimmer sein und ich denke, dieses Buch ist eines der wenigen, wo es Sinn macht, nur den Film zu sehen und aufs Buch zu verzichten. Keine Kenntlichmachung von Gedanken, die meist dann eh als wörtliche Rede wiederholt wurden. Das Voranstellen der sprechenden Person, für mich einfach nur ein Ärgernis. Es verhindert jeden Lesefluss und ein wenig mehr Intelligenz könnte man dem Leser schon zutrauen, dass er erkennt, wer spricht. Aber sehr wahrscheinlich ist das alles so gewollt und ich verstehe es nur nicht.

Für dieses Buch kann ich keine Empfehlung abgeben, es hat mich nur wenig berührt, meistens eher gelangweilt und der Schreibstil hat mich regelrecht verärgert. Vielleicht schaue ich mir den Film irgendwann mal an, wenn er im TV läuft, auf die Fortsetzung des Buches verzichte ich gern.

 

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Kerstin at Samstag, November 15th, 2025 | Filed under: All Age/Jugend,Literatur allg.,Wahl, Caroline | RSS 2.0 | TB | Comments off
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