Category: Valeria; Aleksandra
Autor: |
Aleksandra Valeria |
Verlag: | Selbstveröffentlichung |
ISBN-10: | 1492346284 |
Gebundene Ausgabe | 228 Seiten |
Persönliche Wertung: |
,5 |
140 Tage – und was kommt dann?
Inhalt:
Die 42-jährige Eventmanagerin Ana ist auf Stippvisite in Dubrovnik, wo sie ein Projekt für ihre Agentur plant, als sie ihren Jugendfreund, den Winzer Darko, zufällig am Jachthafen trifft. Bei einem gemeinsamen Abendessen entsteht ein unverhofftes Prickeln zwischen beiden. Der Gefahr eines weiteren Sichnäherkommens entgeht Ana durch ihre sofortige Abreise. Mit einer SMS, in der sich Ana dafür entschuldigt, Darko versetzt zu haben, beginnt ein reger Austausch an Nachrichten per SMS bzw. E-Mail. Dabei kochen zwischen ihnen Gefühle hoch, die eigentlich keine Zukunft haben, denn beide sind verheiratet. Doch was soll man tun, wenn das Herz über den Verstand regiert?
Meine Meinung:
Eines meiner Lieblingsbücher ist „Gut gegen Nordwind“ und seine Fortsetzung von Daniel Glattauer. Zudem habe ich selbst Erfahrungen im Vertiefen einer Liebesbeziehung per elektronischer Post machen dürfen, weswegen ich auf den Debütroman von Alexandra Valeria sehr gespannt war.
Das Buch besteht einerseits aus dem Abdruck der elektronischen Kommunikation zwischen Ana und Darko und andererseits aus den realen Gedanken und Empfindungen von Ana. Sie ist dadurch natürlich relativ präsent und auch ihre Beweggründe, Sehnsüchte und Entscheidungen sind gut nachvollziehbar. Da man von Darko weder seine Gedanken kennt noch seine Nachrichten besonders aufschlussreich sind, bleibt er bis zum Schluss recht blass.
Das gegenseitige Hochpeitschen der Leidenschaft, die Momente der Traurigkeit, wenn mal doch nicht sofort eine hoffnungsvoll erwartete Antwort kommt, das Zählen der Stunden bis zum Wiedersehen – all das kann ich sehr gut nachvollziehen und es wurde von der Autorin auch glaubhaft rübergebracht. Das sich Ana bei ihrer erkalteten Ehe voller Euphorie auf die Affäre stürzt, ist verständlich. Wie sie alles neben Familie und höchst stressigem Job schafft, verdient Hochachtung.
Die SMS und Mails beinhalten einige romantische Zeilen, aber für meinen Geschmack zu wenige. Irgendwann wiederholt sich alles nur noch und wird austauschbar. Klar freut man sich auch über den 1000. Kuss, aber ich hätte mich allein dadurch nicht so lange bei der Stange halten lassen, zumal auch die persönlichen Treffen nicht wirklich nach Wiederholung schreien.
In der Kurzbeschreibung zum Roman werden folgende Fragen aufgeworfen: Wird die heiße Leidenschaft aus der Welt der Mails und SMS den Sprung in die Realität schaffen? Ist es nur ein Strohfeuer? Ein willkommener Ausbruch aus dem Alltag? Was, wenn es doch mehr ist? – Tja, all diese Fragen habe ich mir auch gestellt, leider gibt der Roman darauf keine Antwort. Da ich finde, dass beide tatsächlich nicht wirklich zusammenpassen, hätte mich gerade ihre vielleicht gemeinsame Zukunft interessiert. Davon darf man dann wahrscheinlich im bereits angekündigten zweiten Teil erfahren, auf den ich nun doch gespannt bin, denn allein kann dieses Buch einfach nicht stehen bleiben.