Rezension: „Bad Romeo & Broken Juliet – Wohin du auch gehst“
Autor: |
Leisa Rayven |
Verlag: | Fischer TB Verlag |
ISBN-10: | 3596033225 |
Taschenbuch | 496 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Romeo und Julia – hat mich nicht wirklich erreicht
Inhalt:
Cassie Taylor und Ethan Holt – zwei, die nicht mit, aber auch nicht ohne einander können. Sie lernten sich 2007 bei der Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule kennen, wo bei einer gemeinsamen Übung die unheimliche Chemie zwischen ihnen deutlich wird. Nach einigem Hin und Her finden sie zueinander, doch Ethan wird Cassie bitter enttäuschen. 2013 werden sie gemeinsam für die Hauptrollen in einem Theaterstück gecastet, und ihre Anziehung ist unverändert. Ethan wünscht sich nichts mehr als einen erneuten Versuch, doch die Verletzung bei Cassie sitzt zu tief, als dass sie ihm noch einmal vertrauen würde. Können die beiden nur auf der Bühne ein filmreifes Paar darstellen, oder besteht doch die Chance auf eine gemeinsame Zukunft?
Meine Meinung:
Leider konnte mich das Buch nur mittelmäßig überzeugen. Zwar habe ich gerade besonders wenig Zeit zum Lesen, dennoch habe ich unnatürlich lang für den Roman gebraucht, da sich alles irgendwie wie Kaugummi hingezogen hat. Auf den fast 500 Seiten passiert nicht wirklich viel, alles scheint sich stets zu wiederholen.
Mir sind auch die Protagonisten nicht wirklich ans Herz gewachsen. Cassie wirkt sowohl 2007, vor allem aber auch 2013 manchmal immer noch wie ein unreifer Teenager. Einerseits ist sie ja wirklich naiv und mit 18 oder 19 noch Jungfrau, andererseits aber dermaßen sexbesessen, dass es mitunter zum Augenrollen verleitet. Ethan ist da schon der interessantere Charakter, typischer, in sich gekehrter Bad Boy. Da man ihn aber nur aus Sicht von Cassie erlebt, bleibt er undurchsichtig und wird ausnahmslos zum Sexsymbol stilisiert. Hervorzuhebende Nebenfiguren gibt es auch nicht.
Dass von der Gegenwart immer wieder in die Vergangenheit und damit zum Kennenlernen des Paares geblendet wird, hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Allerdings geht das Ganze nicht so weit, dass man tatsächlich nachvollziehen könnte, warum Cassie nun so verletzt wurde. Den angeführten Grund für Ethans Verhalten finde ich nicht hinreichend, Cassies Meinung von ihm zu überzogen. Aber das liegt wohl daran, dass es einen zweiten Teil geben wird (erscheint im Oktober 2015) und sicher erst dort der ganze Hintergrund geklärt wird. Nur bin ich nicht wirklich sicher, ob ich das noch lesen will.
Was die Autorin gut beherrscht, ist Emotionen rüberzubringen. Allerdings fragt man sich manchmal, ob die beiden ihr Schauspieltalent auch ins Private übertragen. Alles wirkt ein bisschen zu groß, zu viel Drama, um realitätsnah zu sein. Das Setting mit Schauspielcollege und Theaterbühne ist faszinierend und interessant.
Das ganze Buch ein wenig gekürzt und die Geschichte nicht künstlich aufgebläht, damit noch ein zweiter Teil verkauft werden kann – dann hätte ich einen wesentlich positiveren Gesamteindruck davon gehabt. So aber bleibe ich relativ ratlos zurück, ob es sich nun lohnt, den zweiten Teil auch noch zu lesen.