Kerstins Bücherreich

„Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.“ Gabriel Laub (1928-98)

Category: Liebesroman

 

Autor:

Evanne Frost
Verlag: bookshouse
ASIN:

B00MY3DI5U

E-Book: ca. 90 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Es braucht Mut, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen

Inhalt:

Bei ihrer Tätigkeit als Finanzbeamtin begegnet Sarah Langner nach zehn Jahren erneut Julian Kersten, für den sie dereinst während des gemeinsamen Theaterprojekts zu „Romeo und Julia“ zarte Gefühle entwickelt hatte. Damals war sie vergeben und auch jetzt hat das Schicksal sie in eine Situation manövriert, aus der auszubrechen, sie sich außerstande fühlt. Doch ein weiteres Mal ist Julian nicht gewillt, sie gehen zu lassen und setzt alles daran, sie für sich zu erobern.

Meine Meinung:

Die unter ihrem Pseudonym Kathy Felsing von mir sehr geschätzte Autorin legt nun als Evanne Frost in der „Ready-Steady-Go“-Reihe des bookshouse Verlages einen berührenden und hoch emotionalen Kurzroman vor.

Die Geschichte zieht den Leser sofort in seinen Bann. Man leidet mit jeder Zeile mit Sarah ob ihres Schicksals mit, dessen Ausmaß sich erst gegen Ende durch einen dramaturgisch genialen Winkelzug in seiner ganzen Grausamkeit zeigt. Einerseits fragt man sich schon, wie es möglich ist, so tief in einer Scheinwelt zu versinken, aber man gönnt Sarah von ganzem Herzen jeden Schritt, den sie in eine sonnigere Zukunft macht.

Man merkt Evanne Frost ihre große Erfahrung im Umgang mit dem geschriebenen Wort an, denn jeder Satz trifft zielgenau. Daher ist es kein Wunder, dass sich die leider viel zu kurze Story in einem Rutsch weglesen lässt und dabei beim Leser alle Gefühlsebenen anspricht. Für Romantiker ein Muss! Gerne mehr davon!

Kerstin at Samstag, August 30th, 2014 | Filed under: Felsing, Kathy,Frost, Evanne,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Lina Roberts
Verlag: bookshouse
ASIN:

B00MEN4YS0

E-Book: 78 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Dienstreise mit unerwartetem Ausgang

Inhalt:

Die Buchhalterin Alexandra Woods darf wegen ihrer Deutschkenntnisse anstelle seiner Freundin Caroline ihren Chef Cole Lowells auf eine Dienstreise nach Berlin begleiten. Sie verspricht sich viel davon, ist er für sie doch schon seit Langem der absolute Traummann. Ihr Beisammensein beginnt auch vielversprechend, bis sich abzeichnet, dass Cole Alexandra wohl nur mitgenommen hat, um dem schmierigen Sohn des Geschäftspartners schöne Augen zu machen. Erbost will Alex sofort kündigen und Cole endlich aus ihrem Herzen streichen. Doch hat sie seine Gefühle für sie wirklich richtig eingeschätzt?

Meine Meinung:

Dieser erotische Kurzroman ist im „Ready-Steady-Go“-Programm (nur als E-Book) des bookshouse Verlages erschienen.

Die nicht dem üblichen Schönheitsideal entsprechende Alex (zumindest schätzt sie sich so ein) ist ein sympathischer Charakter, der im Stillen seit Jahren hoffnungslos in den Chef verliebt ist. Als dieser endlich auf sie zugeht, kommt sie seinen Avancen nur zu gern entgegen. Die erotischen Szenen zwischen beiden sind dann auch sehr geschmackvoll beschrieben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Meine Befürchtung, dass es (mal wieder) in den SM-Bereich abgleitet, hat sich in Bezug auf das Paar zum Glück nicht bewahrheitet, sondern betrifft nur die Nebenfigur.

Ein bisschen unglaubwürdig fand ich es schon, dass der attraktive, weltgewandte Charmeur sich von einem kleinen Detail im Lebenslauf über Jahre davon abhalten ließ, sich seiner Traumfrau zu nähern, aber gut, so ist das nun mal mit den Missverständnissen in der Liebe.

Die natürlich aufgrund der Kürze schnell beendete Story liest sich angenehm, teilweise sehr anregend und bietet eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Ich bin auf weitere, vielleicht etwas umfangreichere, Romane der Autorin gespannt.

Kerstin at Sonntag, August 24th, 2014 | Filed under: Erotik,Frauen,Liebesroman,Roberts, Lina | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Rose Snow
Verlag: Selfpublishing
ASIN:

B00M69MT3E

E-Book: 259 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Rache kann auch nach hinten losgehen

Inhalt:

Nachdem ihr Ex sie nach Strich und Faden betrogen hat, will Maya einen Neuanfang wagen und hat auch die passende Traumwohnung dazu gefunden. Nun heißt es nur noch, die Probezeit überstehen, denn ihre Vermieterin hat etwas merkwürdige Vorstellungen, um den Hausfrieden aufrecht zu erhalten. Maya ist zu allem bereit und muss sich schon bald mit einem aufsässigen Teenager und weiteren äußerst absonderlichen Nachbarn rumschlagen. Einziger Lichtblick ist dabei Holger, für den Maya ungewollt sehr schnell Gefühle entwickelt. Als sie ihn jedoch verdächtigt, sie ebenfalls zu betrügen, beauftragt sie die Racheagentur ihrer Freundin Rachel. Damit setzt sie jedoch eine Lawine in Gang, die nur schwer wieder aufzuhalten ist.

Meine Meinung:

Hinter Rose Snow verstecken sich zwei sehr nette Österreicherinnen, die mit „Was sich liebt, das rächt sich nicht“ den Auftakt einer neuen Liebesromanreihe vorlegen. Cover, Titel und Inhaltsbeschreibung versprachen locker-witzigen Chick-Lit-Inhalt und genau das und noch viel mehr wurde geboten. Ich war mehr als positiv überrascht.

Da sind zum einen die wirklich herrlichen, sehr individuellen Charaktere, die dem Leser noch lange in bester Erinnerung bleiben. Allen voran der skurrile Nachbar Schönrichtig mit seiner Lady Grazie im Schlepptau (Lasst euch überraschen!), aber auch die kleinsten „Nebenrollen“ sind punktgenau besetzt, bis hin zum Pizzabäcker Alfonso. Ich würde unheimlich gern in weiteren Bänden der Reihe wieder von ihnen lesen, speziell sei hier Gèrard erwähnt.

Neben der exzellent gelungenen Figurenzeichnung strotzt der Roman vor überraschenden Einfällen, unmöglichen Situationen und erfrischendem, teilweise sehr schrägem Humor. Auch so nicht abzusehende Wendungen fehlen dabei nicht. Maya tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste und als der Racheplan so richtig anläuft, kommt man aus dem Lachen kaum noch heraus. Das Buch liest sich flüssig, überzeugt mit gutem Schreibstil und lässt zu keiner Zeit Langeweile aufkommen.

Diese Liebeskomödie bietet perfekte Unterhaltung und die Möglichkeit, abzutauchen in eine verrückte Welt, um dem Ernst des Alltags für einige Zeit zu entfliehen.

Ich danke Rose Snow herzlich für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Kerstin at Sonntag, August 17th, 2014 | Filed under: Frauen,Humor,Liebesroman,Snow, Rose | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Dani Atkins
Verlag: Knaur
ISBN-10:

3426515393

Taschenbuch 319 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Könnte man doch die Zeit zurückdrehen

Zum Inhalt:

Es ist der Abend, bevor die 18-jährige Rachel Wiltshire und ihre restliche Clique ins Studienleben aufbrechen wollen. Doch das gemeinsame Abschiedsessen endet dramatisch mit einem Unfall, den Rachel nur schwer verletzt überlebt, weil ihr bester Freund Jimmy sie zu retten versucht und dabei selbst zu Tode kommt. Eine Wendung, die Rachels Leben zerstört und sie depressiv zurücklässt. Sie meidet ihren Heimatort, aber die Hochzeit ihrer Freundin Sarah – fünf Jahre sind inzwischen vergangen – möchte sie dennoch nicht verpassen. Das Wiedersehen mit den anderen verläuft verkrampft und Rachel verlässt das Lokal vorzeitig. Von Kopfschmerzen geplagt sucht sie Jimmys Grab auf und stürzt schwer.

Als sie im Krankenhaus erwacht, ist alles anders. Ihr eigentlich krebskranker Vater erfreut sich bester Gesundheit, sie ist mit ihrem damaligen Freund Matt verlobt und an ihrem Bett sitzt – quicklebendig – Jimmy. Die ihr bekannte Vergangenheit scheint so nie stattgefunden zu haben. Mit Jimmy an ihrer Seite versucht sie, Licht ins Dunkel zu bringen und merkt dabei, dass da schon immer tiefere Gefühle als Freundschaft zwischen ihnen waren. Ist wirklich eine seltsame Form einer Amnesie Ursache für alles?

Meine Meinung:

Man mag kaum glauben, dass dieses Buch ein Debütroman ist. Von der ersten Seite an, vermochte Dani Atkins es grandios, mich an das Werk zu fesseln. Es geht direkt Schlag auf Schlag und der tragische Unfall und die sich anschließende Zeit der Trauer für Rachel geht dem Leser direkt so nah, dass die dann folgende Suche nach der Wahrheit der zerbrochenen Identität fast schon eine Erleichterung ist.

Die Autorin hat durchweg glaubwürdige Charaktere erschaffen, wie sie so jedem von uns begegnen könnten im Leben. Als besonders liebenswert sei Rachels Vater hervorzuheben. Während man nun liest und liest und sich mehrere Möglichkeiten auftun, was passiert sein könnte, gibt es immer wieder Unsicherheiten, weil einfach nicht alles passt. Man hetzt quasi durch das Buch, weil es einen nicht loslässt, man unbedingt der Lösung näher kommen möchte und gleichzeitig doch Angst davor hat. Dabei sollte der Leser dem ungewöhnlich schönen Schreibstil viel mehr Beachtung zollen. Es ist so viel enthalten: Dramatik, Humor, Romantik und ganz viel Gefühl.

Irgendwann aber kommt man dann doch zum Ende und ich glaube, es wird kaum einen geben, der dies so erwartet hat. Es trifft einen wie ein Paukenschlag, rührt zu Tränen und ist doch die einzig sinnvolle Auflösung.

Ich kann den Roman nur jedem empfehlen, der eine zauberhafte Liebesgeschichte zu schätzen weiß. „Die Achse meiner Welt“ ist eine Hommage an das Leben und die Liebe, an das Nutzen zweiter Chancen (wie auch das Nachwort der Autorin eindrucksvoll beweist) und ein Füllhorn ganz großer Emotionen.

Kerstin at Montag, August 4th, 2014 | Filed under: All Age/Jugend,Atkins, Dani,Frauen,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sabine Landgraeber
Verlag: Selfpublishing
ASIN: B00IRJ9S54
E-Book: ca. 254 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Neuanfang auf Hawaii

Inhalt:

Nach einem schweren Schicksalsschlag hat Luisa jede Lust am Leben verloren, sie schlägt die Zeit am Computer tot und flüchtet sich viel zu oft in den Alkohol. Als ein Facebook-Freund sie nach Hawaii einlädt, nimmt sie allen Mut zusammen und steigt in den Flieger. Doch statt am Flughafen abgeholt zu werden, wird sie überfallen und findet sich verletzt unter einer Autobahnbrücke wieder. Der Polizist Beni Korea nimmt sich ihrer an und beide finden einander sehr interessant. Doch es taucht auch ihre Internetbekanntschaft Alex wieder auf. Kann Luisa ihren Gefühlen trauen? Ein weiteres Unglück wartet bereits auf sie. In ihren dunkelsten Stunden kann ihr nur ihre frühere Freundin Anja helfen, die gerade selbst einige Probleme zu stemmen hat. Für beide beginnt eine aufregende Zeit.

Meine Meinung:

„Zufällig Hawaii“ deutet vom Cover her auf eine locker-leichte Sommerlektüre hin, aber ganz so ist es nicht. Im Gegenteil – die Protagonistin Luisa muss sowohl in der Vergangenheit als auch auf Hawaii einiges einstecken, bevor ihr Leben wieder beginnt, in geordneten Bahnen zu laufen. Ich fand sie ganz sympathisch und kann ihren Absturz auch gut nachvollziehen. Dadurch, dass sie aus der Ich-Perspektive erzählen darf, ihre Freundin Anja jedoch aus der 3. Person, kann man die beiden Erzählstränge auch problemlos auseinanderhalten.

Mit den Menschen auf Hawaii, speziell Dorothy, hat Luisa, mal abgesehen von denen, die sie überfallen haben, ein bisschen zu viel Glück. Mag es die Mentalität sein, aber das wirkt fast schon etwas unglaubwürdig, wie viel Hilfe ihr da entgegengebracht wird. Die sich langsam entwickelnden zarten Bande zum Polizisten Korea fand ich sehr schön, auch dass sie nicht das Hauptaugenmerk des Buches waren. Jedoch kam das Ende ein wenig zu abrupt, wobei die angekündigte Fortsetzung auch direkt wieder versöhnt, denn es gäbe schon noch einiges zu erzählen.

Nicht ganz so viel, wie ich erwartet hätte, aber doch einiges an Hawaii-spezifischem Wissen bringt das Buch ebenfalls an den Leser. Da ich ohnehin schon immer mal dahin wollte, hat es die Sehnsucht danach nur größer gemacht. Recht interessant fand ich auch das Buch im Buch, da die Lebensgeschichte von Dorothys Großmutter Hitomi ebenfalls als Buch vorhanden ist:

Picture Bride – Die Geschichte einer Fotobraut

Hat mich dieses Buch anfangs weniger angesprochen, so würde es mich jetzt, wo ich Dorothy und dieses wunderschöne Haus am Strand kenne, doch interessieren, was Hitomi so alles erlebt hat bei ihrer Übersiedlung nach Hawaii.

„Zufällig Hawaii“ hat mir auch aufgrund des flüssigen Schreibstils einige unterhaltsame Lesestunden beschert, ein bisschen zum Wegträumen, aber auch zum Mitleiden eingeladen. Eine gelungene Mischung für das Lesen im Liegestuhl.

Ich danke der Autorin herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Kerstin at Dienstag, Juli 22nd, 2014 | Filed under: Frauen,Landgraeber, Sabine,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Sandra Henke
Verlag: dotbooks
ASIN:

B00KRFY1QC

E-Book: ca. 100 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Herzschmerz in Adelskreisen

Inhalt:

Laras beste Freundin Franka ist eine verarmte Gräfin, immer auf der Suche nach dem Traumprinz. Mit dem charmanten Fürsten Filippo di Promona scheint dieser nun gefunden, auch wenn Lara bei ihrer eher flatterhaften Freundin nicht so recht daran glauben möchte. Sie selbst kann mit Prunk und Protz so gar nicht umgehen, hält lieber an der inzwischen gar nicht mehr so aufregenden Beziehung zur ihrem Freund Timo fest. Doch als sie Filippo zum ersten Mal begegnet, ist alles anders. Die Gefühle spielen verrückt, aber da ist auch das Versprechen, dass nie ein Mann zwischen die Freundinnen kommen darf.

Meine Meinung:

Die im Bereich der erotischen Liebesromane, und inzwischen unter dem Pseudonym Laura Wulff auch bei Krimis, sehr erfolgreiche Autorin Sandra Henke hat sich entschlossen, die „Fürstenromane“ aus ihrer Anfangszeit bei dotbooks im E-Book-Format neu auflegen zu lassen.

Dass der Roman schon einige Jahre auf dem Buckel hat, merkt man ihm schon an, oder es ist der besondere Aufbau eines Heftromans, mit dem ich wenig Erfahrung habe, und auch nicht weiß, ob es heute noch so gehandhabt wird. Da ich es inzwischen einige Jahre gewohnt bin, mit klaren Perspektiven zu lesen, hat mich das wilde Hin- und Herspringen in den Köpfen der Protagonisten ein wenig irritiert, aber man stellt sich schnell darauf ein.

Natürlich ist auch klar, dass im Rahmen eines Heftromans eine tiefere Charakterdarstellung und Vielschichtigkeit auf der Strecke bleiben. Die Geschichte wirkt auch arg konstruiert und bietet so kaum Überraschungen.

Nichtsdestotrotz liest sie sich flüssig, tritt die Liebe ihren Siegeszug an. Die gute Portion Kitsch, die hier geboten wird, ist für den einen oder anderen vielleicht genau die richtige Dosis, um dem tristen Alltag zu entfliehen und sich in die Welt der Reichen und Schönen zu träumen.

Kerstin at Sonntag, Juli 13th, 2014 | Filed under: Henke, Sandra,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Kristina Steffan
Verlag: Diana Verlag
ISBN-10:

3453357787

Taschenbuch 335 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Manchmal ist Veränderung genau das, was man gebraucht hat

Inhalt:

Charlotta (Lotta) Ellenbergs Leben ist straff durchorganisiert, Veränderungen verabscheut sie. Doch genau diesen kann sie nicht entgehen, als plötzlich ihre geliebte Oma stirbt und ihr, gemeinsam mit Schwester Lea, das Häuschen auf dem Land vermacht. Allerdings unter der Voraussetzung, dort mindestens ein Jahr mit Lea zu leben, mit der sie so gar nicht gut auskommt. Diese ist jedoch gar nicht abgeneigt, und so wird als Erstes das Projekt Komplettrenovierung in Angriff genommen, was Lotta, die aus dem To-Do-Listen-Schreiben gar nicht mehr herauskommt, fast in den Wahnsinn treibt. Zu guter Letzt muss sie sich auch noch mit den Gefühlen auseinandersetzen, die der geheimnisvolle Nachbar Erik in ihr auslöst.

Meine Meinung:

Mit ihrem neuen im Diana-Verlag erschienenen Roman „Land in Sicht“ hat mich Kristina Steffan erneut restlos begeistert. Ich liebe einfach ihren Wortwitz, die locker-flockige Art, die mich geradezu durch das Buch fliegen lassen hat, wobei ich mir ein stetes Zucken der Mundwinkel nicht verkneifen konnte.

Der Protagonistin Lotta fühlte ich mich sehr nah, nicht nur, weil unser beruflicher Alltag ähnlich aussieht und ich wünschte, meine innere Chefin wäre öfter genauso streng wie Lottas, sondern auch, weil ich ihre Angst vor Veränderungen so gut nachvollziehen kann. Doch das Buch des Lebens schreibt seine eigene Geschichte und manchmal muss man einfach loslassen und sich mitreißen lassen.

Neben den äußerst witzigen Momenten, siehe Baumarktbesuche und Umgang mit Handwerkern sowie schrulligen Dorfbewohnern, wie sie nur das wahre Leben schreiben kann, gibt es auch einige nachdenkliche, emotionale, ja sogar traurige. Gerade diese Mischung ist es, die das Buch so wertvoll macht. Das alltägliche Leben ist nicht nur ein rosaroter Luftballon, sondern hält auch schmerzvolle Erfahrungen und Rückschläge parat, bevor sich wieder ein Licht am Horizont zeigt. Dies ausgewogen zu vermitteln, gelingt Kristina Steffan vorzüglich.

Sie hat neben Lotta einige weitere sehr individuelle Charaktere erschaffen, die man einfach liebgewinnen muss. Auch das Ende fand ich äußerst gelungen, ein erster Schritt zur Vereinigung der Schwestern ist gemacht, für die Liebe stehen die Zeichen gut. Was die Zukunft bringt, kann sich jeder selbst ausmalen, denn nichts ist so konstant wie die Veränderung.

Wer eine spritzige, humorvolle Geschichte über verquere Familienverhältnisse, die Herausforderung eines Hausumbaus und eine nicht ganz alltägliche Liebe sucht, die die Höhen und Tiefen des Lebens auslotet, ist mit „Land in Sicht“ bestens bedient.

Kerstin at Samstag, Juli 12th, 2014 | Filed under: Frauen,Liebesroman,Steffan, Kristina | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Lina Barold
Verlag: Feelings
ASIN: B00JFPHEX2
E-Book: 411 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5

 

 

Geheimnisvolle Affäre an der Uni

Zum Inhalt:

Die herausragende Germanistik-Studentin Sira möchte unbedingt ein Seminar beim Goethe-Experten Richard Schreiber besuchen, doch dieser wird kurzfristig durch Silvan Heinrich von Lengenfeld ersetzt, den zu erobern sich sofort ihre leicht flatterhafte Freundin Vicka in den Kopf setzt. Sie beißt sich die Zähne an ihm aus, denn Silvan zeigt zwar versteckt, aber doch deutlich sein nicht nur intellektuelles Interesse an Sira. Diese beginnt eine heiße Affäre mit ihm, die ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen droht.

Meine Meinung:

Den Auftakt der „Uni-Sex“-Reihe habe ich mit sehr widersprüchlichen Gefühlen beendet. Einerseits ist der Roman sehr flüssig geschrieben und weiß durch seine Anspielungen und eingefügten Zitate von Goethe und anderen großen Literaten sicher auch den anspruchsvolleren Leser zu begeistern. Auch der Uni-Alltag scheint mir sehr authentisch dargestellt, wobei ich dies aus eigener Erfahrung nicht beurteilen kann.

Andererseits bin ich mit den Haupt-Charakteren nicht wirklich warm geworden. Ist Silvan anfangs noch ganz interessant und geheimnisvoll, so wirkte seine Verhaltensweise auf mich zunehmend abstoßend. Auch Sira, die zwar ein nettes Mädchen ist, ist mir in ihren Handlungen überwiegend unverständlich geblieben. Jemand so Intelligentes kann einfach nicht derart naiv, ja fast hörig handeln. Auch ihr anfängliches Desinteresse am Professor ist mir zu schnell in, ja was eigentlich – Liebe? – umgeschwenkt. Dafür punkten Vicka und Ama als ehrliche und zuverlässige Freundinnen.

Die Auflösung des Geheimnisses wird sehr lange hinausgezögert, wobei einige Andeutungen vorab schon die Richtung kennzeichnen. Das führt zu unangenehmen Längen, vor allem im Mittelteil. Erst im letzten Viertel mag man das Buch dann kaum noch aus der Hand legen. Die erotischen Szenen sind äußerst gelungen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, allerdings auch recht kurz gehalten, sollte der Roman ins erotische Genre einzuordnen sein.

Das eindeutig auf eine Fortsetzung ausgelegte offene Ende konnte mich auch nicht wirklich überzeugen, zeigt es doch die Sprunghaftigkeit der Protagonistin. Ich bin tatsächlich noch unschlüssig, ob ich wissen möchte, wie es mit Sira und Silvan weitergeht.

„Uni-Sex: Studium emotionale“ bietet intelligente Unterhaltung um eine mysteriöse Uni-Affäre, die mich jedoch insgesamt wenig berührt hat und außerdem leicht zähflüssig daherkommt.

Kerstin at Donnerstag, Juli 10th, 2014 | Filed under: Barold, Lina,Erotik,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Annika Bühnemann
Verlag: Knaur eBook
AISN:

B00JFPHEU0

E-Book: 208 Seiten
Persönliche
Wertung:

 

 

Wenn die Hochzeit zum Albtraum wird

Inhalt:

Emma und Daniel sind ein Traumpaar und wollen ihre Liebe nun auch vor aller Welt mit dem Gang zum Traualtar besiegeln. Mit dem 15. August steht der perfekte Termin, ihr Jubiläum, und ein Schloss soll die entsprechende Kulisse liefern. Dummerweise stellt sich heraus, dass eben dieses im kommenden Jahr renoviert wird und nunmehr statt reichlich einem Jahr, nur noch 4 Wochen zur Vorbereitung zur Verfügung stehen. Gewillt, sich durch nichts und niemanden von ihren Plänen abbringen zu lassen, versucht Emma alles, um die Hochzeit ins so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen und mutiert dabei zu einer Brautzilla. Dabei bemerkt sie nicht, wie ihr alles entgleitet, vor allem die Liebe ihres Lebens.

Meine Meinung:

Nachdem ich bereits den Debütroman von Annika Bühnemann lesen durfte, habe ich mich sehr auf ihr neuestes Werk gefreut. In letzter Zeit ist es selten passiert, dass ich quasi nur so durch ein Buch fliege. „Achtung: Braut!“ ist jedoch so unterhaltsam, flüssig zu lesen und mit einer Bandbreite an Emotionen bestückt, dass man kaum aufhören kann.

Ich hatte vor ca. vier Jahren etwa ein halbes Jahr Zeit, meine Hochzeit zu planen, nur dass das Ganze ungefähr zehn Nummern kleiner abgelaufen ist, als Emma es sich erträumt, und worüber ich gerade beim Lesen dieses Buches sehr froh war. Unglaublich, was es da für Sachen gibt, an die ich nie im Traum gedacht hätte. Dennoch sind mir einige der kleinen Dramen (u. a. nicht passendes Hochzeitskleid) durchaus noch gut in Erinnerung und so war der Roman auch eine tolle Zeitreise in einen aufregenden Lebensabschnitt.

Von Daniel liest man in der dritten Person, während Emma in der Ich-Perspektive berichtet, wodurch der Leser hautnah miterlebt, wie extrem sie sich verändert. Ich mochte beide sehr gern, aber während ich Emma zum Ende hin am liebsten nur noch schütteln wollte, hätte ich Daniel anfangs gern den einen oder anderen Tritt verpasst. Ein wenig mehr hätte er sich schon anstrengen können.

Aber so kommt es schließlich, wie es kommen muss … Mehr will ich dazu nicht verraten. Nach den lustigen Momenten folgen nun tief traurige, man kommt nicht umhin, mit den Liebenden so richtig mitzuleiden und ist versucht, zum Ende zu blättern, denn schließlich sind sie doch füreinander bestimmt, oder? Nun, wie alles ausgeht, müsst ihr schon selbst lesen und dafür gebe ich meine wärmsten Empfehlungen.

„Achtung: Braut!“ ist ein Hochzeitsdrama im besten Sinne und sowohl für angehende Bräute zu empfehlen, was man tun oder besser lassen sollte, als auch für bereits im Ehehafen gelandete, um in nostalgischen Erinnerungen zu schwelgen.

Kerstin at Dienstag, Mai 20th, 2014 | Filed under: Bühnemann, Annika,Frauen,Humor,Liebesroman | RSS 2.0 | TB | No Comments

 

Autor:

Simone Olmesdahl
Verlag: Romance Edition Verlag
ASIN:

B00K32M800

E-Book: ca. 219 Seiten
Persönliche
Wertung:
,5
Serienzuge-hörigkeit: 1. Band der “Ruf des Todes”-Trilogie

 

Wenn Seelen zueinanderfinden

Inhalt:

In Mayas Leben gibt es nur wenig Sonnenschein, sie scheint vielmehr das Unglück geradezu anzuziehen. Nach ihren Eltern hat sie nun auch noch ihren geliebten Bruder bei einem Unfall verloren. In tiefer Trauer versucht sie, ihr Leben zu meistern, obwohl es immer wieder Rückschläge gibt. Einzig ihr geheimnisvoller Nachbar Noah weckt ihr Interesse. Ist es Schicksal, dass sie schon bald nicht mehr voneinander lassen können, und welches düstere Geheimnis verbirgt er vor ihr?

Meine Meinung:

Als bekennender Fan der Talent-Tetralogie der Autorin (im Juli 2014 erscheint der 3. Teil) landete dieses Buch direkt bei seiner Ankündigung auf meinem Wunschzettel. Der Auftakt der „Die Ruf des Todes-Trilogie (Soul Hunter – Mai 2014, Soul Mate – Dezember 2014 und Soul Shiver -Frühjahr 2015) hat dann auch voll meinen Erwartungen entsprochen.

Die geheimnisvolle Geschichte richtet sich dieses Mal eher an erwachsene Leser, wobei die wenigen Sexszenen jetzt auch nicht zu sehr ins Detail gehen. Vielmehr baut sich im Laufe des Romans eine romantische Innigkeit zwischen den Protagonisten auf, die man gern selbst erleben möchte. Vielleicht einen kleinen Tick zu lange bleibt der Leser im Unklaren, warum Noah tut, was er tut und was hinter allem steckt. Der Schreibstil von Simone Olmesdahl ist manchmal ein wenig verschnörkelt, aber genau das mag ich. Teilweise wunderschöne Wortgebilde, die man am liebsten aufschreiben möchte.

Sowohl Maya als auch Noah sind sympathische Charaktere, deren Handlungen gut nachvollziehbar sind und die sich nie einfach ihrem Schicksal ergeben. Gegen Ende spitzt sich die von Anfang an mitreißende Story enorm zu, und der abschließende Cliffhanger ist zwar gemein, aber bietet auch großes Potenzial für die Vorsetzungen, denen ich nun schon gespannt entgegenfiebere.

Klare Empfehlung für alle Leser paranormaler Romanzen, da mit den „Seelenjägern“ etwas erfrischend Neues auf den Markt kommt und die packende Handlung sowie der mitreißende Schreibstil wohl kaum einen unberührt lassen.

Kerstin at Freitag, Mai 16th, 2014 | Filed under: Fantasy/Paranormal,Liebesroman,Olmesdahl, Simone | RSS 2.0 | TB | No Comments
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