Rezension: “Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast”
Autor: |
Lois Duncan |
Verlag: | cbt Verlag |
ISBN-10: |
3570307964 |
Taschenbuch | 254 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Denn deine Schuld wird nie vergessen …
Zum Inhalt:
Nach einem Grillabend mit Alkohol und Drogen überfahren die vier Jugendlichen Julie James, Ray Bronson, Barry Cox und Helen Rivers einen 10-jährigen Jungen und begehen Fahrerflucht. Ein erst viel später erfolgter anonymer Anruf bei der Notrufzentrale kann das Kind nicht mehr retten. Da Barry, der Fahrer, bereits volljährig ist und damit eine hohe Strafe zu erwarten hat, schließen die Vier einen Pakt, über den Vorfall für immer zu schweigen. Daraufhin trennen sich ihre Wege.
Ein Jahr später erhält Julie einen Brief mit nur einem Satz: „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ und begibt sich sofort zu ihren ehemaligen Freunden. Auch Ray, der längere Zeit nicht in der Stadt war, ist zurück und erhält ebenso wie Helen eine rätselhafte Botschaft. Offensichtlich gibt es einen Zeugen für den Unfall und als Barry auf der Sportanlage seiner Uni angeschossen wird, ist klar, dass jemand Rache nehmen will, auf Leben und Tod.
Meine Meinung:
Kaum einem Leser wird die Verfilmung von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ mit Jennifer Love Hewitt, Sarah Michelle Gellar, Ryan Philippe und Freddie Prinze Jr. unbekannt sein. Als ich erfuhr, dass die bereits 1978 erschienene Vorlage dazu in neuer Überarbeitung erscheint, hat dies sofort mein Interesse geweckt. Lois Duncan gilt damit als Begründerin des Genres Jugendbuch-Thriller.
Anders als bei der Verfilmung, die ja letzten Endes zu einem Slasher-Movie mutierte und damit vor allem Horror-Fans etwas zu bieten hatte, geht es hier im Jugendbuch wesentlich gemäßigter zu und der Roman ist wie angegeben für Jugendliche von 13 bis 16 absolut lesenswert. Ältere Semester könnten allerdings genauso Gefallen an der spannenden Geschichte finden.
Durch die abwechselnde Sichtweise des Geschehens kommen die charakterlichen Eigenschaften der Protagonisten sehr gut zum Tragen. Während Julie und Ray schon immer die Verantwortungsvolleren waren und während des seit dem Unfall vergangenen Jahres sehr unter der Situation gelitten haben, zeigt sich bei Helen und Barry ihre Oberflächlichkeit und Ichbezogenheit. Die beiden haben sich wirklich verdient.
Der Roman liest sich durchweg flüssig und die Spannungskurve steigt zum Finale hin stark an. Obwohl die Romanvorlage vom Film abweicht, ist die Handlung allerdings recht vorhersehbar und schränkt so das Lesevergnügen ein wenig ein. Deshalb einen Stern Abzug für diesen unterhaltsamen Roman. Um so mehr freue ich mich aber jetzt auf meinen zweiten Jugend-Thriller von Lois Duncan – „Killing Mr Griffin“.
Dem cbt-Verlag danke ich recht herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.