Rezension: „Kolosseum – Spiele um Macht und Liebe“
Autor: |
Frank Rychlik |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B0BRDF93GW |
E-Book: | 779 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Monumentaler Politthriller um Macht und Liebe
Inhalt:
Der thrakische Decurio Verus hat eine glänzende Zukunft vor sich, bis er sich in die falsche Frau verliebt. Denn für Licinia entbrennt auch der Aristokrat Tullius, und durch eine Intrige findet sich Verus schließlich als Sklave und schlussendlich als Gladiator wieder, der seinen wichtigsten Kampf im größten Amphitheater aller Zeiten, dem im Jahre 80 n. Chr. eröffneten Kolosseum, bestreiten wird. Sein Gegner ist Priscus, ein Germane, dessen einziges Ziel es ist, gegen Rom aufzubegehren. Beide werden in den Mahlstrom der politischen Ereignisse hingezogen, in denen Verrat, Mord und Intrigen an der Tagesordnung sind.
Meine Meinung:
Frank Rychlik hat mit seinem historischen Politthriller einen monumentalen Roman geschaffen, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Hervorragend recherchiert beleuchtet er beginnend mit dem Selbstmord von Nero im Jahre 68 n. Chr. die chaotischen Jahre voller politischer Intrigen und Machtspiele der vier Kaiser Galba, Otho, Vitellius und Vespasian bis hin zu seinem Sohn Titus. Es erscheint fast unmöglich, all diesen unterschiedlichen Herrschertypen die geforderte Loyalität und bedingungslose Treue entgegenzubringen.
Neben all den politischen Ränkespielen und der Entstehungsgeschichte des berühmten Kolosseums begleitet der Leser den Lebens- und Leidensweg der beiden Gladiatoren Verus und Priscus. Die große Liebe zwischen Verus und Licinia berührt dabei ebenso wie der tief sitzende Hass, den Priscus aus gutem Grund gegenüber Rom empfindet. Auch die turbulenten jungen Jahre des Bauernjungen Philippus, der unverschuldet eine maßgebliche Rolle im Intrigenspiel einnehmen soll, haben mich tief bewegt.
Der Autor hat die verschiedenen Charaktere mit so einer Lebendigkeit ausgestattet, dass man förmlich auf jeder Seite an ihrem Schicksal höchsten Anteil nimmt. Kein Blickwinkel wird dabei jemals langweilig. Ob es der Ausbruch des Vesuv ist, der Pompeji vernichtete, oder die Darstellung der Gladiatorenkämpfe. Als Leser fühlt man sich, als wäre man hautnah dabei. Ein großes Kompliment an Herrn Rychlik für seine bildhafte und authentische Erzählweise.
Ich kann jedem Liebhaber historischer Stoffe, vor allem wenn es die römische Antike betrifft, diesen großartigen Roman nur wärmstens ans Herz legen und hoffe, dass das Buch die Aufmerksamkeit bekommen wird, die es verdient.