Category: Fantasy/Paranormal
Autor: |
Kathy Felsing |
Verlag: | Sieben Verlag |
ISBN-10: | 3864430321 |
Taschenbuch | 248 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Serienzuge-hörigkeit: | Teil 1 der G.E.N. Bloods-Reihe |
Vertrauen bedeutet Überleben
Inhalt:
Die 17jährige Cindy McForest wird bereits seit drei Jahren von einem Stalker verfolgt. Psychisch schon fast am Ende, vertraut sie sich endlich ihrer Schwester Jamie, einer Polizistin, an. Diese erkennt den Ernst der Lage, kann aber bei den Behörden kein Einschreiten gegen Bradly Hurst, einen angesehenen Anwalt, erwirken. Sie sieht ihre einzige Chance in einem völligen Neubeginn in Los Angeles. Zu ihrer komplett neuen Identität fehlt ihr jedoch noch ein Ehemann. Da die Zeit drängt, ist es der umwerfend aussehende Montague Dixon, dem sie ihr unmoralisches Angebot unterbreitet.
Nach kurzer Bedenkzeit lässt sich dieser auf das Abenteuer ein, hat doch Jamie bereits bei der ersten Begegnung großen Eindruck auf ihn gemacht. Dass er zu einer Gruppe genmodifizierter Kämpfer gehört, verschweigt er ihr jedoch vorerst. Die gegenseitige Anziehung zwischen beiden könnte das I-Tüpfelchen auf Jamies neuem Leben sein, doch plötzlich gerät alles außer Kontrolle, denn Bradly Hurst hat ihre Spur erneut aufgenommen, und diesmal sollen seine Pläne tödlich enden.
Meine Meinung:
Obwohl mich Kathy Felsing bereits mit „Blutsvermächtnis“ restlos von ihrem Können überzeugt hat, setzt sie mit dem Auftakt der G.E.N. Bloods (Genetic Extraordinary New Bloods – Genetisch außergewöhnlicher Nachwuchs) noch eins drauf. Diese bunte Mischung aus X-Men, heißer Liebesromanze und gnadenlos spannendem Psychothriller muss man einfach lieben.
Diese Jungs, deren Großeltern während des 2. Weltkriegs Genexperimenten ausgesetzt waren, die erst jetzt in zweiter Generation ihre Wirkung in Form von außergewöhnlichen Fähigkeiten entfalten – oh Mann, die sind alle nicht ohne, ebenso wie ihr Anführer Max, und ich hoffe, ein jeder bekommt sein eigenes Buch.
Aber bleiben wir bei diesem. Bereits mit dem Prolog schafft die Autorin eine beklemmende Atmosphäre, die ihren Höhepunkt erfährt, als zum ersten Mal direkt zu Bradly Hurst geblendet wird, und das Ausmaß seines Irrsinns zu Tage tritt. Die erotische Anziehung spielt im Roman eine große Rolle und bei den leidenschaftlichen Begegnungen der beiden Hauptfiguren kam ich nicht umhin, etwas Neid zu verspüren, nur als Beobachter anwesend zu sein. Dabei gleitet die Autorin jedoch nie ins Vulgäre ab. Vielmehr versteht sie es wunderbar, mit Worten die Gefühle von Jamie und Dix zu transportieren.
Spätestens mit dem Auftauchen von Hurst in L. A. überschlagen sich die Ereignisse und man kann die danach folgenden Seiten gar nicht schnell genug umblättern. Selten habe ich einem Ende so entgegengefiebert und war gleichermaßen traurig, mit dem Zuklappen des Buches die liebenswerten Protagonisten zu verlassen. Es gäbe noch viele Kleinigkeiten lobenswert zu erwähnen, aber ich glaube, ich habe euch schon fast zu viel erzählt. Schließlich sollt ihr das Buch noch lesen. Dabei wünsche ich ganz viel Spaß und freue mich bereits jetzt auf den zweiten Teil der G.E.N. Bloods.
Wer noch mehr Infos zum Buch möchte, dem sei diese Seite – http://www.eisfeuer.com/ – wärmstens empfohlen.
Autor: |
Ursula Poznanski |
Verlag: | Loewe Verlag |
ISBN-10: | 3785573618 |
Taschenbuch | 485 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Vorsicht Suchtgefahr
Zum Inhalt:
Der 16jährige Nick Dunmore bekommt endlich Zugang zum Computerspiel Erebos, welches an seiner Schule unter der Hand verteilt wird. Er stürzt sich mit Enthusiasmus darauf und erliegt dabei sehr schnell der süchtig machenden Faszination des Spiels. Sowohl die Schule, sein Basketballteam als auch sein bester Freund Jamie verlieren an Bedeutung. Erebos manipuliert seine Mitspieler und lässt sie auch Aufgaben in der realen Welt ausführen. Und dann soll Nick seinen Lehrer vergiften, weil er als Gegner des Spiels eingestuft wird. Wie weit wird Nick gehen?
Meine Meinung:
Ursula Poznanskis Jugendthriller hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Ähnlich wie die Spieler von Erebos in die sehr fantasievoll kreierte Spielewelt hineingezogen werden, ergeht es dem Leser mit dem Buch. Ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann, auch wenn man bisher nichts mit Rollenspielen zu tun hatte. Nick durchläuft im Laufe des Buches eine schöne charakterliche Wandlung vom rücksichtslosen Spielsüchtigen zum Zweifelnden und schlussendlich entschlossen Kämpfenden gegen die Macht des Spiels und seiner wirklichen Bestimmung. Aber auch der unsterblich verliebte Nick berührt.
Ein großer Teil des Buches spielt in der Fantasywelt von Erebos, wo es Dunkelelfen, Vampire, Barbaren, Zwerge und einige andere Figuren mit den abscheulichsten Ungeheuern zu tun bekommen, wobei es kampftechnisch ordentlich zur Sache geht. Dieser Teil wird nicht jedem Leser liegen, aber spätestens wenn Nick aus dem Spiel fliegt und in der realen Welt mit seinen Freunden die Hintergründe aufzudecken versucht, ist die Spannung kaum auszuhalten.
Die Sprache ist auf den jugendlichen Leserkreis ausgerichtet und findet dabei genau den richtigen Ton. Wie sich die einzelnen Aufgaben der Spieler im realen Leben zu einem Mosaik zusammensetzen, ist einfach nur genial konstruiert. Erebos ist ein Pageturner, den ich jedem Teenager unbedingt empfehlen kann, aber auch Erwachsene sollten keinen Bogen darum machen, könnten sie sich doch durch dieses Buch sehr viel besser in die Gedankenwelt ihrer Zöglinge hineinversetzen. Der nächste Jugendthriller „Saeculum“ wird bereits sehnsüchtig erwartet.
Autor: |
Tanya Carpenter |
Verlag: | Diana Verlag |
ISBN-10: | 3453354583 |
Taschenbuch | 576 Seiten |
Persönliche Wertung: |
![]() |
Serienzuge-hörigkeit: | 1. Teil der “Ruf des Blutes”-Serie |
Auftakt einer düster-verführerischen Vampirserie
Inhalt:
Als die junge Hexe Melissa von ihrem Archäologie-Studium nach Hause zurückkehrt, wird sie von ihrer Großmutter Margret Crest hinsichtlich ihrer Talente als Hexe geprüft, denn sie soll einst den Hexenorden als Hohepriesterin übernehmen. Zur gleichen Zeit erhält sie in der Nacht Besuch von dem unwiderstehlichen Vampir Armand de Toulourbet, der sie schon seit Jahren beobachtet. Dieser schürt Zweifel in ihr und beim Durchsuchen der Bibliothek stößt sie auf ein Manuskript mit unglaublichem Inhalt. Melissas Mutter Joana sowie ihre Tante Lilly wurden vom Hexenzirkel der Roten Priesterinnen ermordet, sie selbst nur aufgrund ihrer viel versprechenden Talente verschont. Ihr ganzes bisheriges Leben stellt sich als Lüge heraus. Sie ergreift sofort die Flucht, wird jedoch vom Hexenzirkel ergriffen. Nur ganz knapp gelingt es Armand, sie vor dem Tod auf dem Scheiterhaufen zu bewahren.
Er bringt sie zum Geheimbund der Ashera, wo sie ein neues Zuhause und eine Familie findet. Ihre Ausbildung zur Hexe wird dort vollendet und sie begibt sich auf gefährliche Außeneinsätze, die sie mehr als einmal in tödliche Gefahr bringen. Ein Umstand, den Armand keinesfalls gutheißen kann, denn längst hat er sich unsterblich in Melissa verliebt, die seiner einstigen großen Liebe Madeleine so ähnlich ist. Auch Melissa erliegt sehr schnell seinen Verführungskünsten, doch ist sie bereit, ihm auch in die endlose Dunkelheit zu folgen?
Meine Meinung:
„Tochter der Dunkelheit“ ist der erste Teil der „Ruf des Blutes“-Serie der hessischen Autorin Tanya Carpenter. Da die Serie in diesem Jahr mit dem letzten und sechsten Band ihren Abschluss findet, habe ich mir vorgenommen, alle Romane hintereinander zu lesen. Der erste Teil war mir bereits bekannt und auch jetzt beim zweiten Lesen konnte ich mich der Faszination des Romans nur schwer entziehen.
Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist die Hexe Melissa, die hier im ersten Teil vor den Scherben ihres bisherigen Lebens steht und ihre Vergangenheit Stück für Stück aufarbeiten muss. Anfangs erscheint sie ein wenig naiv in ihrer Handlungsweise, dafür dass sie studiert hat und halb zur Hexe ausgebildet wurde. Auch verfällt sie für meinen Geschmack Armand ein wenig zu schnell. Aber letzten Endes resultiert das aus seiner Unwiderstehlichkeit.
Überhaupt sind die Vampire bei Tanya Carpenter keineswegs weichgespült. Sie sind mächtige Verführer, überirdisch schön, aber auch gnadenlos in der Durchsetzung ihrer Wünsche. Dass sie ihre Leidenschaften, vor allem sexueller Natur, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer und unabhängig vom Geschlecht ausleben, mag nicht jedem Leser gefallen, ich hatte damit kein Problem. Moralische Bedenken sollte man bei der Lektüre dieser Romanreihe gleich zu Anfang über Bord werfen.
Immer wieder bringt sich Melissa in tödliche Gefahr, was den Roman aber auch interessant macht und die Spannung erhöht. Besondere Highlights waren für mich die Beschreibungen des Karnevals von Venedig und der dortigen Friedhofsinsel San Michele, die sehr bildhaft geschildert sind. Die prickelnden erotischen Szenen wirken nie abstoßend und gehen nicht zu sehr ins Detail. Bis zum Schluss gibt es überraschende Eröffnungen, die alles ins rechte Licht rücken. Dennoch bleiben einige Fragen offen, deren Beantwortung sicher in den Folgebänden erfolgt, auf die ich mich bereits sehr freue.