Category: Liebesroman
Autor: |
Kerstin Hohlfeld |
Verlag: | Ullstein Verlag |
ISBN: | 978-3-548-29174-1 |
Taschenbuch: | 247 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Was wirklich zählt …
Inhalt:
Sophia hat alles, was man sich wünschen kann. Sie leitet eine große Werbekampagne, achtet auf Aussehen und vor allem Figur und bewohnt mit ihrem Freund Lukas eine tolle Wohnung. Nur ihre Familie passt so gar nicht in ihr aktuelles Weltbild. Die sind ihr mit ihren traditionellen Werten und altmodischen Ansichten eher peinlich, was sie sie bei dem unvermeidlichen Adventsessen auch deutlich spüren lässt. Doch dann begeht sie einen folgenschweren Fehler und steht plötzlich kurz vor dem Weihnachtsfest ganz allein da. Ist es zu spät aufzuwachen und ihren Mitmenschen zu zeigen, was wirklich in ihr steckt?
Meine Meinung:
Ich war aus persönlichen Gründen ein wenig zu spät dran für diesen zweiten (nach „Bevor die Stadt erwacht“) Weihnachtsroman von Kerstin Hohlfeld, aber das tat meiner Begeisterung keinen Abbruch. Natürlich passt die warmherzige Geschichte am besten in die schönste Zeit des Jahres, aber weiß ganz sicher auch zu jeder anderen Zeit, die Herzen zu berühren.
Die Autorin hat hier wunderbare Charaktere erschaffen. Sophia selbst macht es dem Leser anfangs schwer, sie zu mögen, ist sie doch so in ihrer karrierebetonten Welt gefangen, dass sie all ihre Mitmenschen, besonders die Familie, dir ihr stets herzlich entgegenkommt, vor den Kopf stößt. Aber es ist nie zu spät und die Wandlung, die die Hauptfigur durchmacht, ist sehr gut nachzuvollziehen. Die Liebesgeschichte zwischen Sophia und Lukas spielt eher eine Nebenrolle, vielmehr liegt der Fokus auf dem Zusammenhalt der Familie, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und den wirklich wichtigen Werten in der heutigen schnellen Zeit. Dass erneut soziale Brennpunktthemen angesprochen werden, fand ich richtig gut.
Kerstin Hohlfeld hat einen unglaublich fesselnden Schreibstil, sodass die Seiten nur so dahingeflogen sind. Es ist ihr gelungen, mich emotional tief zu berühren, was nicht ohne ein paar Tränen am Ende abging, und ein paar eigene Gedanken wieder ins rechte Licht zu rücken.
Ich kann den Roman Weihnachtsliebhabern und allen, die es werden wollen, nur wärmstens empfehlen. Er bringt die eigentliche Bedeutung des Fests der Liebe gekonnt zum Ausdruck und sorgt in der kalten Jahreszeit für ein anheimelnd wohliges Gefühl.
Autor: |
Julia Hanel |
Verlag: | Ullstein |
ISBN: | 978-3-548-29118-5 |
Taschenbuch: | 412 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Es ist nie zu spät für einen Neuanfang
Inhalt:
Kurz vor der Hochzeit verliert Sophie ihren Verlobten Maximilian durch einen tragischen Autounfall. Sie ringt mit sich, tritt dann aber doch die von ihm geplanten Flitterwochen auf Bali allein an, was sie bereits im Flieger bereut. Denn Maximilians Platz wurde vergeben an den ziemlich nervigen Fotografen Niklas. Dieser läuft ihr auf Bali erneut über den Weg und rettet sie aus einer unangenehmen Situation. Im Luxushotel fällt ihr die Decke auf den Kopf und so entschließt sie sich, Niklas auf seiner Fototour zu begleiten und besondere Orte aufzusuchen, wo sie jeweils ein Bild von Maximilian hinterlässt. Die Reise und vor allem Niklas helfen ihr, ihr Leben zu überdenken und einer neuen Liebe eine Chance zu geben.
Meine Meinung:
Nach ihren bisher ausgesprochen humorigen Romanen widmet sich Julia Hanel mit „Dein Bild für immer“ einem ernsteren Thema. Dennoch gibt es einige lustige Stellen, was der lange vorherrschenden Traurigkeit etwas die Spitze nimmt.
Der Leser kann sich gut in Sophie hineinversetzen, die mit ihrem schlimmen Verlust sehr zu kämpfen hat. Aber auch Niklas mit seinem ungestümen Temperament blickt auf dramatische Momente in seinem Leben zurück und so verstehen es beide, sich gegenseitig zu heilen. Ich mochte die Hauptcharaktere sehr, allerdings haben auch die Nebenfiguren, wie Sophies Schwester oder die kleine Greta, mein Herz erwärmt.
Das Setting ist sehr schön beschrieben und macht Lust, Bali selbst eines Tages einen Besuch abzustatten. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin selbst vor Ort und abseits der Touristenrouten unterwegs war.
Zwischen Sophie und Niklas entwickelt sich ganz gemächlich eine sehr schöne Liebesgeschichte, was bei ihrer beider Vorgeschichte auch absolut nachvollziehbar ist. Durch die permanent wechselnden Perspektiven kann man sich in die Gefühle und Gedanken der Hauptfiguren auch sehr gut hineinversetzen.
Eine herzerwärmende Geschichte, die sich leicht und flüssig liest und im Inneren berührt.
Autor: |
Valentina May |
Verlag: | Edel-Elements |
ASIN: | B074GYMR6Z |
E-Book: | 263 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Happy End auf Gut Abendroth?
Inhalt:
Stephanie von Abendroth ist als Immobilienmaklerin in London erfolgreich. Als sie von ihrem Lebenspartner und ihrer besten Freundin hintergangen wird, verliert sie ihren guten Ruf und ein Neubeginn in einer anderen Stadt scheint der einzige Ausweg. Andererseits hat sie aber auch Sehnsucht nach ihrer Heimat und beschließt, vorerst auf Gut Abendroth zurückzukehren. An ihrer Seite ist dabei der geheimnisvolle Oliver, der sie nicht nur einmal aus einer brenzligen Situation rettet, denn Stephanie wird Opfer eines Überfalls. Sollte ihr Bruder Jacob doch noch am Leben sein und ist er gar der Unbekannte, dem Stephanie immer wieder begegnet? Und welche wahren Pläne verfolgt Oliver?
Meine Meinung:
Mit „Frühlingserwachen“ findet die Trilogie um die Schwestern von Gut Abendroth ihren Abschluss. Anders als in den Vorgängerbänden bin ich mit der Hauptfigur diesmal bis zum Ende nicht so ganz warm geworden. Irgendwie erfolgt der Wandel von der High Society-Lady zur Landmaus etwas zu abrupt. Olivers Intension hingegen ist gut nachvollziehbar, seine Zweifel und Bedenken verständlich dargestellt.
Es gibt einige spannende Stellen, wo die Geschichte Fahrt aufnimmt, aber auch zwischendurch ein paar Längen. Im Epilog wird die Geschichte von Jacob verhältnismäßig schnell abgespult. Die Fakten prasseln auf den Leser nieder, sodass man teilweise überfordert wird. Insgesamt kann man mit dem Ende dieser dramatischen Familiensaga jedoch zufrieden sein und der tolle, bildhafte Schreibstil der Autorin ist auch im Abschlussband ein großes Plus.
Der Roman lässt sich einzeln lesen, aber im Gesamtpaket macht die Geschichte der Abendroths einfach mehr Spaß. Wer also Familiendrama mit ein bisschen Romantik mag, macht mit dieser Trilogie sicher keinen Fehlgriff.
Autor: |
Ruth Jones |
Verlag: | Harper Collins |
ISBN-10: | 3959672020 |
Gebundene Ausgabe | 480 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Wenn Begehren den Verstand ausschaltet
Inhalt:
Callum ist glücklich verheiratet, die Geburt seines dritten Kindes steht bevor. Da begegnet ihm die achtzehn Jahre jüngere Studentin Kate. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Ein verzehrendes Verlangen führt zu einer Affäre der beiden. Als diese auffliegt, entscheidet sich Callum jedoch für seine Familie und bricht Kate damit das Herz.
Siebzehn Jahre später, auch Kate ist inzwischen verheiratet und hat eine kleine Tochter, begegnen sie sich wieder – und begehren sich wie am ersten Tag. Werden sie ihre zweite Chance nutzen und mit ihrem Egoismus ihre Familien ins Unglück stürzen?
Meine Meinung:
Der Debütroman von Ruth Jones hat mich, obwohl ich aus persönlichen Gründen etwas länger dafür gebraucht habe, von der ersten Seite an gepackt. Callum und Kate sind nicht wirklich sympathische Charaktere, eher im Gegenteil. Durch ihre Verhaltensweise verletzen sie ihre Umwelt und tun sich schlussendlich selbst am meisten weh. Aber die Autorin schafft es ausgezeichnet, das Auf und Ab der Gefühle der beiden, die alles verzehrende Leidenschaft, die jede Grenze sprengt, rüberzubringen. Ich habe mit ihnen genauso mitgelitten wie mit ihren Angehörigen, den eigentlichen Leidtragenden dieser stürmischen Liebesbeziehung.
Obwohl der Fokus klar auf Callum und Kate liegt und durch die wechselnden Perspektiven ein umfassender Einblick in die Gefühlswelt möglich ist, gibt es mit den jeweiligen Ehepartnern Belinda und Matt sowie seiner Studienfreundin Hetty auch interessante Nebencharaktere, die das Ganze immer wieder etwas auflockern und ebenso auf falsche Obsessionen hinweisen.
Als Leser fragt man sich unmittelbar, wie man selbst in gewissen Situationen handeln würde, ob alle Entscheidungen des eigenen Lebens wohl die richtigen waren. Der Schreibstil ist absolut flüssig und stets fesselnd. Das Ende vielleicht nicht für jedermann befriedigend, aber alles in allem sehr realistisch und nachvollziehbar. Denn es ist nun einmal so im Leben, dass das Gras auf der anderen Seite in den meisten Fällen eben doch nicht grüner ist. Doch man wird es nie erfahren, wenn man in Starre verharrt und nicht wenigstens den Versuch unternimmt, sein Glück zu finden.
Allen, die eine intensive Liebesgeschichte mögen, kann ich das Buch wirklich ans Herz legen.
Das Buch wurde mir von Harper Collins als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich herzlich bedanke.
Autor: |
Rose Snow |
Verlag: | Selfpublishing |
ISBN-10: | 1980665850 |
TB: | 337 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Modernes Märchen über die Suche nach der wahren Liebe
Inhalt:
Im britischen Königshaus gibt der Zweitgeborene, Prinz Henry, gern den Partyprinz und forciert Schlagzeilen geradezu. Die Liebe ist für ihn nur ein Spiel, bis er eines Tages den Schauspielerinnen Haley und Maxine begegnet. Beide haben von Beginn an eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf ihn.
Seit Jahrhunderten soll ein Fluch über der Königsfamilie liegen und nur ein Kuss der wahren Liebe in einer bestimmten Vollmondnacht ist in der Lage, ihn zu brechen. Prinz Henry glaubt natürlich nicht daran, doch die Zufälle häufen sich und schlussendlich muss er eine Entscheidung treffen.
Meine Meinung:
Mit „Der Prinz und die Schauspielerin“ legt das Autorenduo Rose Snow einen märchenhaften Roman vor, der für sich allein steht und nichts mit ihren anderen Reihen zu tun hat.
Parallelen zum tatsächlichen britischen Königshaus sind unverkennbar und sicher beabsichtigt. Aber auch an die Serie „The Royals“ fühlte ich mich oft erinnert und hatte an diesen Doppeldeutigkeiten besonders viel Spaß.
Die Perspektive wechselt zwischen Henry, dem Prinzen und Haley sowie Maxine. Da jeder seine eigene Sicht auf gewisse Situationen schildert, kommt es schon mal zu Überschneidungen, aber das fand ich besonders interessant und nicht etwa störend. Sympathisch waren die Damen irgendwie beide, da wäre auch mir eine Entscheidung schwergefallen. Aber in diesem Fall muss man wohl einfach sein Herz sprechen lassen.
Genial gelöst auch die Einschübe der „echten“ und der „unechten“ Liebe. Hier konnte der Leser wunderbar miträtseln, wer nun wer ist. Auch ich habe meine Meinung mehrmals über den Haufen geworfen. An einer Stelle, meine ich, wird zu viel verraten, aber da auch durch die gespielten Märchen auf einer Geburtstagsfeier (tolle Idee übrigens, wäre ich sofort dabei) ständig die Haarfarben der Damen wechseln, hatte ich zum Ende hin auch wieder keinen Plan. Die Auflösung ist wunderschön und alle finden ihr Happy End. Wer nun welchen Traumprinzen bekommt, müsst ihr schon selbst lesen.
Ein wirklich schöner Ausflug in die Welt der Märchen, voller Romantik und großer Gefühle, auf den Rose Snow mich wieder einmal mitgenommen haben.
Ich danke den Autorinnen für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares, was meine Meinung aber nicht beeinflusst hat.
Autor: |
Sandra Henke |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B079R6X8DC |
E-Book: | 221 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Melancholisches Liebesmärchen voller Poesie
Inhalt:
Die 21-jährige Stella ist unglücklich, denkt sogar an Suizid. Ihre lieblosen Eltern sind hilflos und schicken sie von einem Psychologen zum anderen. Ihre letzte Hoffnung – ein Sanatorium in Cornwall. Hier begegnet sie am Rande des Abgrunds dem Maler Simon, der ihrem Jugendschwarm Paul Gold so ähnlich sieht. Zum ersten Mal erfährt sie Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch einiges ist rätselhaft an Simon und als Stella seinem Geheimnis auf die Spur kommt, droht ihr empfindsames Herz endgültig zu zerbrechen.
Meine Meinung:
Ich habe schon einige Romane von Sandra Henke gelesen. Sie konnte mich sowohl im erotischen Bereich überzeugen als auch in der Spannungsliteratur unter dem Pseudonym Laura Wulff. Besonders aber mag ich ihre locker-leichten Romane der Herzchenkonfetti-Reihe. Dieser dritte Band – der im Übrigen völlig unabhängig von den anderen gelesen werden kann – ist allerdings ganz anders, aber deshalb nicht weniger schön.
Die anfänglich melancholische Grundstimmung entfaltet sich nach und nach zu einer Liebesgeschichte voller Hoffnung und Emotionen. Der leise Roman braucht keine besonderen Höhepunkte oder ein aufregendes Setting, um sich dem Leser ganz tief ins Herz zu schleichen. Die Hauptfiguren mit ihrer breiten Palette an Gefühlen tun das ihrige dafür.
Stella habe ich sofort ins Herz geschlossen, dieses vernachlässigte Mädchen, das sich ihr Leben lang nur nach Liebe sehnt. Wie sie sich nach und nach öffnet und wieder Mut und Kraft für die Zukunft schöpft, ist einfach wunderbar beschrieben. Simon war mir ebenfalls sympathisch, auch wenn er mir nicht ganz so nahekam. Er versteht es, seine Gefühle in Farben auf die Leinwand zu bringen, aber weiß auch mit Worten zu überzeugen. Worte, die ihm natürlich die Autorin in den Mund gelegt hat, und das macht sie grandios. So viele Textstellen sprühen nur so vor Poesie und lassen die Fantasie auf Reisen gehen.
Neben der Entwicklung der zarten Liebesgeschichte gibt es auch überraschende Wendungen und eine Prise Dramatik, sodass man sich zum Schluss umso mehr am Happy End der Protagonisten erfreuen kann und das Buch mit einem wirklich guten Gefühl zuklappt. Wer es etwas tiefgründiger mag, ist mit „Mein Herz ist ein Chamäleon“ genau an der richtigen Adresse.
Ich danke Sandra Henke für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Kristina Valentin |
Verlag: | Diana |
ISBN-10: | 3453359232 |
Taschenbuch: | 288 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Der Sommer, der alles verändert
Inhalt:
Katharina lebt nach einem schweren Schicksalsschlag nur noch für ihre Kinder und ihren Beruf. Sie selbst bleibt dabei leider auf der Strecke. Aufgrund eines Auslandaufenthalts ihrer Freundin Kerstin soll sie deren Haus für längere Zeit hüten. Die Chance, endlich im Grünen zu leben, wo ihre Kinder die Natur entdecken können, nimmt sie sofort wahr. Doch zum Arrangement gehört auch Nachbar David, den sie unterstützen soll, weil er im Rollstuhl sitzt. Er bietet ihr sogar einen Job an, bringt ihr Lachen zurück und schon bald möchte sie in seinen blauen Augen versinken. Doch nicht nur sie hat eine schmerzliche Vergangenheit, auch David fällt es nicht leicht, sich der Liebe zu öffnen.
Meine Meinung:
Immer mal wieder was Neues. Bisher veröffentlichte Kristina Valentin ihre Romane stets unter ihren Pseudonymen Kristina Günak bzw. Kristina Steffan. Zum Glück ist die Autorin medial gut unterwegs, sodass auch diese Neuveröffentlichung einer meiner liebsten Autorinnen mir nicht entgehen konnte.
Auf den ersten Seiten dachte ich dann, wow, wieder ein echter Günak/Steffan, denn der feine Humor, den ich so an ihr liebe, kam voll zur Geltung. Aber mit zunehmender Lesezeit kristallisierte sich dann doch heraus, warum hier wohl ein neues Pseudonym gewählt wurde. Denn trotz des meist sehr humorvollen Untertons geht es in diesem Liebesroman auch um große Verluste und schmerzliche Erfahrungen. Kristina nimmt sich hier eines Themas an, das nicht sehr oft in Romanen behandelt wird und wenn, dann doch eher negativ belastet ist.
Sie bricht mit ihrer Figur David eine Lanze für Menschen mit Behinderung, die wenn auch nicht mit beiden Beinen, so doch aber mit ganzem Herzen im Leben stehen und ihre Einschränkungen zum größten Teil der Umwelt verdanken. Sie führen ein weitestgehend normales Leben, ihr Umfeld macht sie zu etwas Besonderem, im schlimmsten Fall Bemitleidenswertem. David ist ein cooler Typ, witzig und beruflich erfolgreich. Dennoch hat auch er seine Dämonen zu bekämpfen, wie wohl jeder Mensch.
Bei Katharina hat die Autorin einiges von sich selbst einfließen lassen, ist oder war sie doch selbst auch als Mediatorin tätig. Ich konnte mir darunter nie so wirklich etwas vorstellen, jetzt bin ich schlauer. Die Figur war mir sofort sympathisch und ihre Angst um die Kinder und vor der Zukunft extrem gut nachvollziehbar. Sie ist dermaßen in ihrem Hamsterrad gefangen, dass sie erst durch David merkt, dass ihr Herz schon längst Heilung erfahren hat und offen für Neues ist.
Meines Erachtens schafft Kristina Valentin ganz hervorragend den Balanceakt, die Behinderung (den Rollstuhl) und alle damit verbundenen Probleme zum Thema zu machen, ohne es besonders hervorzuheben. Es gehört einfach dazu und ist vor allem kein Grund, einer großen Liebe keine Chance zu geben. Es braucht viel Mut, über seinen Schatten zu springen und seinem Herzen einen Schubs in die richtige Richtung zu geben. Genau das lehren uns die Protagonisten in ihrem unvergesslichen Sommer und ich habe sie unheimlich gern dabei begleitet. Und wenn dann noch Einhörnchen um die Ecke kommen, kann eigentlich alles nur noch gut werden. Klare Leseempfehlung für Liebhaber von Romanen mit Tiefgang, die der Seele Flügel verleihen.
Ich danke dem Diana-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Autor: |
Kristina Günak |
Verlag: | Selfpublishing |
ASIN: | B074DXM3VH |
E-Book: | 334 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Serienzuge- hörigkeit: |
Band 1 – Charlottes Erbe |
Vampire unter uns – Charlottes Erbe Teil 1
Inhalt:
Charlotte Sanders begegnet während eines Meetings eher zufällig Luka Van Dyke, dem Chef ihrer Firma – einem großen Immobilienunternehmen mit Sitz in Hamburg. Anders als bei allen anderen ist es ihm nicht möglich, sie zu manipulieren. Charlotte hat keine Ahnung, mit wem sie es wirklich zu tun hat. Sie selbst ist sich bewusst, schon immer ein wenig anders zu sein und als sie während einer Vision zusammenbricht, wird sie von Luka kurzerhand in sein einsam gelegenes Häuschen am Meer entführt.
Eine unnatürliche Anziehung entsteht zwischen beiden, der sie sich nicht entziehen können. Als Luka jedoch herausfindet, wer Charlotte wirklich ist und welche Gefahr sie nicht nur für die Vampirgemeinschaft, zu deren einflussreichsten Mitgliedern er zählt, sondern für die gesamte Menschheit bedeutet, setzen er und seine Freunde alles daran, die Frau, die sich klammheimlich in sein erstarrt geglaubtes Herz geschlichen hat, zu beschützen.
Meine Meinung:
Da ich die Romane von Kristina Günak im Allgemeinen sehr gern mag und Vampirgeschichten im Besonderen, habe ich nicht lange gezögert, mir ihren allerersten Roman zu kaufen, der viele Jahre in der Schublade seiner Veröffentlichung entgegenfiebern musste.
Klar, es geht hier um eine wesentlich düstere Story, als es beispielsweise bei der Hexen-Serie der Fall ist, dennoch hätte ich die Autorin anfangs nicht wiedererkannt. Erst nach der Hälfte des Buches flammte so ab und an ein bisschen des Humors auf, den ich an ihr so liebe. Es werden für meinen Geschmack die Hintergründe und das Besondere an Charlotte etwas zu wenig beleuchtet. Viele Fragen bleiben doch irgendwie ungeklärt. Bei einem Einzelroman hätte mich das wohl doch ziemlich enttäuscht, aber zum Glück gibt es ja eine Fortsetzung, auf die ich große Hoffnungen setze.
Toll fand ich die Nebencharaktere, speziell die männlichen. Diese sind tatsächlich so angelegt, dass es schade wäre, nichts über ihren weiteren Werdegang zu erfahren. Vor allem haben sowohl Protagonisten also auch Antagonisten Stärken und Schwächen, was sie dann doch irgendwie wieder menschlich macht. Mit Charlotte bin ich nicht wirklich warm geworden, bei Luka ist die Wandlung vom Eisklotz zum fühlenden, aber dennoch starken Helden sehr gut gelungen. Ihrem animalischen Erbe wegen kann ich es akzeptieren, dass bereits nach gefühlt zwei Tagen die berühmten drei Worte fallen, was eigentlich nicht so meins ist.
Auch wenn ich anfangs etwas schwer in die Geschichte reingefunden habe, steigert sich doch die Spannung kontinuierlich und gipfelt in einem schönen Showdown. Für die interessante Grundidee und den makellos flüssigen und nicht zu schwülstigen Schreibstil kann es nur ein Daumen hoch geben. Mit geringfügigen Abstrichen kann ich daher Vampirfans den Auftakt von „Charlottes Erbe“ durchaus weiterempfehlen.
Autor: |
Sandra Henke |
Verlag: | Heyne |
ISBN-10: | 3453545923 |
Taschenbuch: | 289 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Das Lustschloss des Grafen
Zum Inhalt:
Scotia soll das Familienunternehmen, die edle Pralinenmanufaktur „Lush Chocolates“, eines Tages übernehmen, nachdem ihr Bruder sich zurückgezogen hat, um seine eigenen Träume zu verwirklichen. Sie setzt all ihre Kraft und Energie dafür ein, hat quasi kein Leben neben der Arbeit und unterdrückt ihre heimlichen Wünsche. Die treten deutlich zu Tage, als sie auf Aidan trifft, den dominanten Inhaber des verruchten Lustschlosses „Taboo“. Ihre Neugier ist zu groß und so folgt sie seiner Einladung in den Club, selbstverständlich maskiert. Sie lässt sich zur Lustsklavin ausbilden und geht völlig darin auf. Doch schon bald merkt sie, dass da noch ganz andere Gefühle im Spiel sind. Wird sie zu ihrer Neigung stehen können und alle Bedenken hinsichtlich ihrer adeligen Herkunft und den Ruf der Firma betreffend über Bord werfen können?
Meine Meinung:
Ein weiteres Mal hat es Sandra Henke geschafft, mich mit einem heißen BDSM-Roman zu begeistern. Ich lese das Genre eigentlich nur in ganz kleinen Dosen, um nicht zu sagen fast ausschließlich aus der Feder der Autorin. Denn hier weiß ich vorher, dass ich keine lustlose Aneinanderreihung von Pornoszenen bekomme, sondern eine tolle Geschichte, die so viel mehr beinhaltet.
Es geht nicht nur darum, seine sexuellen Vorlieben auszuleben, sondern überhaupt zu sich zu stehen, den Mut zu finden, für sich zu und seine Liebe zu kämpfen. Ein bisschen Familiendrama, Intrige, Eifersucht, ganz viel Gefühl und Herz. Scotia war mir sofort sympathisch und ihr Tanz auf dem Drahtseil, hin- und hergerissen zwischen Verpflichtung und Leidenschaft, wurde von der Autorin unheimlich gut umgesetzt. Über Aidan als Dominus braucht man kaum Worte zu verlieren. Ein Traummann schlechthin, der es zwar liebt, seine dominante Seite auszuleben, dabei aber nie die Bedürfnisse seiner Partnerin ignoriert. Aber auch Rock, Scotias Bruder, mochte ich sehr gern.
Die erotischen Szenen im Club sind teilweise sehr explizit und feuern das Vorstellungsvermögen enorm an. Für mich persönlich wäre ein Eindringen in die Welt des BDSM unvorstellbar, nichtsdestotrotz macht es riesigen Spaß, dank Sandra Henke quasi mal durchs Schlüsselloch in sie einzutauchen. Ich muss auch sagen, man lernt doch tatsächlich immer wieder noch dazu, was so alles möglich ist.
Das Buch ist keine Minute langweilig, man fiebert zu jeder Zeit mit den Protagonisten mit und schlägt den Roman nach ihrem verdienten Happy End mit einem seligen Lächeln zu. Für Fans des Genres einfach unverzichtbar.
Ich danke dem Heyne Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Autor: |
Valentina May |
Verlag: | Edel-Elements |
ASIN: | B074H1VG6G |
E-Book: | 262 Seiten |
Persönliche Wertung: |
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Gibt es Hoffnung, wenn alles verloren scheint?
Inhalt:
Für Abendroth – das familieneigene Gut – ist Miriam bereit, alles zu opfern. Dennoch trifft sie die Untreue ihres Ehemannes unvorbereitet. Sie fühlt sich verfolgt und ein Reitunfall schwächt sie zudem körperlich. Sie willigt schließlich ein, eine Zeit im Ferienhaus ihrer Freundin an der Nordsee auszuspannen. Doch zur Ruhe kommt sie auch dort nicht, denn ihr attraktiver Nachbar Robert weiß sie schon bald mit seinem Charme für sich einzunehmen. Obwohl alles gegen eine Verbindung der beiden spricht, gibt sich Miriam ihren neuentdeckten Gefühlen hin. Doch dann taucht erneut ihr Verfolger auf und Miriam gerät in ernsthafte Gefahr. Sollte ihr totgeglaubter Bruder Jacob doch noch am Leben sein?
Meine Meinung:
In „Winterdämmern“ – Band 2 der Trilogie um die Schwestern von Gut Abendroth – dreht sich alles um Miriam. War sie mir in Band 1 noch ziemlich spröde vorgekommen, so hat sie in dieser Geschichte mein Herz gewonnen. Mutig kämpft sie gegen jedes Unbill, immer im Fokus, ihr geliebtes Abendroth für sich und ihre Kinder vor dem Untergang zu retten.
Der Schauplatz wechselt schon bald an die sturmumtoste Nordsee und auch hier ist es der Autorin sehr anschaulich gelungen, die Naturgewalten einzufangen. Am liebsten wäre ich selbst auf ein Pferd gestiegen und zu einem Ritt am Strand aufgebrochen. Die Romanze zu Robert entwickelt sich mit der gebotenen Langsamkeit und gipfelt in wunderschöner Erfüllung.
Richtig spannend dagegen wird es um das Geheimnis des verschwundenen Bruders, der offenbar doch noch am Leben ist. Die gefährliche Situation, in die Miriam mit ihrem Katerchen gerät, hat mich einige Nerven gekostet. Auflösung dazu gibt es dann erst im 3. Band, in dem Stephanie, die dritte Schwester, der Sache auf den Grund geht.
Schon jetzt bin ich sehr gespannt auf das Finale und möchte jedem Leser leidenschaftlicher Liebesromane mit Familiendrama auch dieses Buch sehr ans Herz legen.