Rezension: “Eine Liebe in Paris – Romy & Alain”
Autor: |
Thilo Wydra |
Verlag: | Heyne |
ISBN-13: | 978-3453200500 |
Gebundene Ausgabe | 352 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Ein Traumpaar, das nicht mit-, aber auch nicht ohneeinander konnte
Zum Inhalt:
Wer kennt sie nicht? Die große Romy Schneider, deren „Sissi“ allweihnachtlich über die Bildschirme flimmert und von deren Image sich die Schauspielerin ihr leider viel zu kurzes Leben lang versucht hat loszusagen. Und Alain Delon, der bildschöne Mann, dessen kühlen Charme sich kaum einer entziehen konnte. Sie waren das Schauspieler-Liebespaar der 60er. Sie wollten es so sehr, aber sie konnten nicht für immer zusammen sein. Doch ihre Liebe sollte nie vergehen.
Meine Meinung:
Schon immer habe ich Romy geliebt, bereits als kleines Kind ihre „jungen“ Rollen genossen und sie später in ihren großen Werken bewundert. Das tragische Ende ihres Lebens wird unvergessen bleiben. Natürlich konnte ich mich auch der Faszination des „eiskalten Engels“ nicht entziehen. Mehr über ihre leidenschaftliche Liebe und die Freundschaft danach zu erfahren, konnte ich mir daher nicht entgehen lassen.
Das Buch ist in die drei großen Themenbereiche „Kindheit und Jugend“, „Liebe“ und „Freundschaft“ unterteilt. Von Romy hatte ich schon einiges gelesen, von Alain weniger bis nichts. Daher fand ich seine Entwicklung hin zum Schauspieler, seine gesamte recht zwiespältige Persönlichkeit, sehr interessant zu entdecken. Sie hatten wohl so etwas, was man heute toxische Beziehung nennt.
Die Lebenswege der beiden sind zu keinem Zeitpunkt langweilig zu lesen, man merkt dem Autor seine große Erfahrung mit Biografien an. Sehr authentisch wirkt, dass auch Zeitzeugen wie zum Beispiel Jane Birkin, Senta Berger oder auch Mario Adorf zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge schildern. Das Buch enthält viele schöne Fotos, meist in Schwarz-weiß, sowie einen ausführlichen Anhang mit Anmerkungen, den Zeittafeln der Lebenswege der beiden Darsteller, die gemeinsame Filmo- und Theatrographie, Bibliographie und ein Personenregister. Hier kann wer will intensiv nachforschen.
Für Cineasten, vor allem des französischen Films, ist das Buch ein unbedingtes Muss. Aber auch jedem, der die beiden großen Schauspieler mochte, wird sich hier einiges Neue durch die Lektüre eröffnen. Ich habe auf jeden Fall meine Film-Wunschliste um einige Werke erweitert, mich wunderbar unterhalten gefühlt und kann „Romy & Alain“ nur weiterempfehlen.