Category: Spanks, Catherine
Autor: |
Catherine Spanks |
Verlag: | Das Erotische Sekretariat |
ISBN-10: | 3943481107 |
Taschenbuch | 156 Seiten |
Persönliche Wertung: |
Der Titel ist Programm
Meine Meinung:
Entgegen meiner sonstigen Aufteilung verknüpfe ich bei dieser äußerst anregenden Sammlung von sieben SM-Kurzgeschichten mal den Inhalt und die eigene Meinung. Ich habe das Buch über einen etwas längeren Zeitraum gelesen und konnte so jede Geschichte für sich eine Weile sacken lassen. Um in den vollen Genuss zu kommen, sollte man auch nicht alles hintereinander weg lesen, denn die Storys regen die Fantasie an und man sollte dem Kopfkino ruhig Gelegenheit geben, eine ganz eigene Version zu entwerfen.
In der zweigeteilten Geschichte „Das Hotel“ haben Mia und Dominik ihre ersten Erlebnisse in einem SM-Hotel. Mia macht dabei Erfahrungen, die sie sich nie hätte träumen lassen, und Dominik, eigentlich stets der Dominante, kostet erstmals die Lust der Unterwerfung. Besonders der erste Teil der Geschichte hat es wirklich in sich. Gerade die Ungewissheit von Mia, wer hier was mit ihr macht, überträgt sich köstlich auf den Leser. Man muss keinen Bezug zu SM haben, um hier voll auf seine Kosten zu kommen.
In „Das Apartment“, übrigens mein Favorit dieser Kurzgeschichtensammlung, kommt es zu einer unerwarteten und dafür um so prickelnderen Verwechslung. Der Schmerzfaktor wäre mir hier persönlich etwas zu hoch, aber da sind die Geschmäcker sicher wie bei allem anderen verschieden. „Die Insel“ würde ich eher ins Reich der feuchten Träume einordnen, da sie für mich jeglicher Realität entbehrt, was nicht heißt, das die beschriebene Szenerie ohne Auswirkung auf den eigenen Körper bleibt.
„Das Tribunal“ zeigt, wie Ungehorsam auf äußerst anregende Weise bestraft werden kann. Neben der sehr fantasievollen Züchtigung, fällt bei dieser Geschichte besonders der Humor positiv ins Gewicht. „Sub-way“ schließlich verschafft Malena eine U-Bahn-Fahrt der besonderen Art. Hier konnte ich mich besonders gut in die Protagonistin hineinversetzen und ich glaube durchaus, dass ähnliche Gedanken schon dem einen oder anderen durch den Kopf geschossen sind. Der Plot von „Unsichtbare Fesseln“ war für mich persönlich wieder etwas schwerer nachzuvollziehen, hatte aber dennoch seine besonderen Momente.
Zusammenfassend kann ich den Kurzgeschichtenband allen Liebhabern erotischer Literatur nur ans Herz legen, auch wenn sie mit SM bisher weniger Berührungspunkte hatten. Catherine Spanks schafft es ausgezeichnet, die Welt der Dominanz und Unterwerfung ohne rohe Gewalt geschmackvoll zu vermitteln. In wem diese Geschichten rein gar nichts auslösen, es tut mir leid, aber der ist schon tot. Ich bin auf jeden Fall gespannt, welche prickelnden Ideen die Autorin noch hat, und lasse mich gern wieder in eine ihrer fantasievollen Geschichten entführen.
Ich danke der Autorin herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Wenn ihr mehr über die Autorin und ihre Werke erfahren möchtet, schaut doch einfach mal auf ihrer Webseite vorbei.